Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore7Osterwoche Donnerstag

Aus Vulgata
Wechseln zu: Navigation, Suche

DONNERSTAG

LESEHORE
V. Gott hat den Herrn aus dem Grab erweckt. Halleluja.
R. Er wird auch uns erwecken durch seine Kraft. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Johannesbrief 5,13-21

Dies schrieb ich euch, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.
Schlussmahnungen Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns erhört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. Und wissen wir, dass er uns erhört, wenn wir ihn um etwas bitten, dann wissen wir auch, dass wir schon im Besitz des Erbetenen sind, um das wir ihn gebeten haben. Wenn einer seinen Bruder eine Sünde begehen sieht, die nicht zum Tode ist, so bete er, und er wird ihm das Leben geben, freilich nur solchen, deren Sünde nicht zum Tode ist. Es gibt eine Sünde zum Tode; nicht von der sage ich, dass er beten soll. Alles Unrecht ist Sünde, doch gibt es Sünde, die nicht zum Tode ist. Wir wissen: jeder aus Gott Geborene sündigt nicht, sondern der aus Gott Geborene bewahrt ihn, und der Böse rührt ihn nicht an. Wir wissen, dass wir aus Gott sind, die Welt aber liegt ganz im Bösen. Wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, den Wahrhaften zu erkennen; und wir sind im Wahrhaften: in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhafte Gott und ewiges Leben. Kindlein, hütet euch vor den Götzen! [Amen.]

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Der Sohn Gottes ist gekommen; * er macht uns fähig, den wahren Gott zu erkennen. Halleluja, halleluja.
V. Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborene Sohn, der am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht. * Er macht uns fähig, den wahren Gott zu erkennen. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Alexandrien (+ 444)

Zum Johannesevangelium

Wenn ich nicht gehe,kommt der Heilige Geist nicht zu euch

Alles war vollbracht, was auf Erden zu ordnen war. Doch sollten wir noch an der göttlichen Natur des Wortes Anteil erhalten (1). Wir sollten das gewohnte Leben verlassen, ein anderes annehmen und ein neues Leben in der Gottesliebe führen. Das konnte aber nur geschehen durch die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist und die Teilhabe an seiner Natur. Die passendste und am besten geeignete Zeit für die Sendung des Geistes und sein Herabkommen auf uns war die Zeit nach dem Weggang unseres Heilands Christus von dieser Erde.
Denn solange Christus noch im Fleisch mit den an ihn Glaubenden zusammen war, erwies er sich, wie mir scheint, als Spender alles Guten. Als aber der Augenblick kam, da Zeit und Notwendigkeit ihn zwangen, zum Vater im Himmel zurückzukehren, da mußte er mit den Seinen durch den Geist zusammenbleiben und in unseren Herzen durch den Glauben wohnen (2). Wir sollten ihn in uns haben und mit Zuversicht rufen: „Abba, Vater!“ (3) Wir sollten leicht auf dem Weg aller Tugend gehen. Wir sollten uns gegenüber den Nachstellungen des Teufels und dem Aufstand der Menschen machtvoll und unbesiegbar erweisen, da wir doch den alles vermögenden Geist besitzen. Der Geist versetzt alle, in denen er ist und wohnt, in eine andere Seinsweise und schafft in ihnen ein neues Leben. Das kann leicht gezeigt werden aus dem Alten und Neuen Testament. Als der selige Samuel sein Wort an Saul richtete, sprach er: „Der Geist des Herrn wird über dich kommen, und du wirst in Verzückung geraten und in einen anderen Menschen verwandelt werden.“ (4) Der heilige Paulus schreibt: „Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn. Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.“ (5) Du siehst: der Geist verwandelt alle, in denen er wohnt, gewissermaßen in ein anderes Bild. Denn leicht führt er davon weg, das Irdische im Sinn zu haben, und bringt ihn dazu, allein auf das Himmlische zu schauen (6), von einer unmännlichen Feigheit hin zu einer kühnen, großherzigen Gesinnung. Wir werden ohne Zweifel finden, daß es den Jüngern so erging: Sie wurden durch den Geist gefestigt. Der Ansturm ihrer Verfolger besiegte sie nicht, und nicht nur das, sie hielten an der Liebe zu Christus fest. Ist nicht das Wort des Erlösers wahr: „Es ist gut für euch, daß ich fortgehe“ (7) Denn das war die rechte Zeit für das Herabkommen des Geistes.

1. Vgl. 2.Petr.1,4. 2. Vgl. Eph.3,17. 3. Gal.4,6. 4. 1.Sam.10,6. 5. 2.Kor.3,18.17. 6. Vgl. Kol 3,2. 7. Joh.16,7.


RESPONSORIUM
R. Wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen, gehe ich aber, dann sende ich ihn zu euch. * Wenn jener kommt, lehrt er euch die volle Wahrheit. Halleluja.
V. Er wird nicht von sich aus reden, sondern was er hört, wird er reden; und das Kommende wird er euch verkünden. * Wenn jener kommt, lehrt er euch die volle Wahrheit. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 27,21-44

Da sie lange nichts mehr gegessen hatten, trat Paulus unter sie und sagte: »Männer, man hätte auf mich hören und von Kreta nicht abfahren sollen, um so dieses Ungemach und diesen Schaden zu ersparen. Doch auch jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein; denn keiner von euch wird verlorengehen, nur das Schiff. Denn in dieser Nacht kam zu mir ein Engel des Gottes, dem ich angehöre und dem ich diene, und sprach: ›Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor dem Kaiser erscheinen, und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren.‹ So seid guten Mutes, Männer! Denn ich vertraue auf Gott, dass es so geschehen wird, wie mir gesagt wurde. Wir müssen aber auf irgendeine Insel verschlagen werden.« 
Schiffbruch vor Malta
Als die vierzehnte Nacht hereingebrochen war und wir auf der Adria hintrieben, vermuteten die Schiffsleute um Mitternacht, dass ihnen irgendein Festland näherkomme. Sie warfen das Senkblei aus und fanden zwanzig Klafter; nach kurzer Zwischenstrecke loteten sie abermals und fanden fünfzehn Klafter. Weil sie nun fürchteten, wir möchten auf Klippen stoßen, warfen sie vom Hinterschiff vier Anker aus und warteten sehnsüchtig auf den Anbruch des Tages. Als aber die Schiffsleute aus dem Schiff zu entfliehen suchten und das Beiboot ins Meer ließen, unter dem Vorwand, auch vom Vorderschiff Anker auszuwerfen, sagte Paulus zum Hauptmann und zu den Soldaten: »Wenn diese nicht im Schiffe bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.« Da hieben die Soldaten die Taue des Bootes ab und ließen es davontreiben. Als es anfing, Tag zu werden, forderte Paulus alle auf, Nahrung zu nehmen, und sprach: »Vierzehn Tage sind es heute, dass ihr in stetem Warten ohne Nahrung seid und nichts zu euch genommen habt. Daher fordere ich euch auf, Nahrung zu euch zu nehmen; denn dies dient eurer Rettung; es wird ja keinem von euch ein Haar vom Haupte verlorengehen.« Nachdem er dies gesagt hatte, nahm er Brot, sprach in Gegenwart aller zu Gott das Dankgebet, brach es und begann zu essen. Da wurden alle zuversichtlich und nahmen ebenfalls Nahrung zu sich. Es waren unser auf dem Schiff im ganzen zweihundertsechsundsiebzig Seelen. Nachdem sie sich satt gegessen hatten, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide ins Meer.
Als es Tag wurde, erkannten sie zwar das Land nicht, doch gewahrten sie eine Bucht mit einem flachen Strand, auf den sie nach Möglichkeit das Schiff auflaufen lassen wollten. Sie machten die Anker los und ließen sie ins Meer fallen; zugleich lösten sie die Bindungen der Steuerruder, setzten das Vordersegel in die Windrichtung und hielten auf den Strand zu. Sie gerieten aber auf eine Sandbank und strandeten mit dem Schiff; der Bug grub sich tief ein, das Hinterschiff aber wurde von der Gewalt der Wogen zertrümmert. Die Soldaten machten den Vorschlag, die Gefangenen zu töten, damit keiner durch Schwimmen entkäme. Der Hauptmann aber, der Paulus retten wollte, hielt sie von ihrem Vorhaben zurück und befahl, die schwimmen könnten, sollten als erste von Bord springen und ans Land zu kommen suchen, die übrigen aber teils auf Planken, teils auf irgendeinem Stück vom Schiff. Und so kam es, dass sich alle heil an Land retteten.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Gott gebot und ließ den Sturmwind aufstehen, der hoch die Wogen türmte. In ihrer Bedrängnis schrien sie zum Herrn; der entriß sie ihren Ängsten.* Halleluja, halleluja.
V. Sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares Tun an den Menschen. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Gregor der Große (604)

Aus einer Homilie zu den Evangelien

Der uns die Sehnsucht eingibt, verlasse uns nicht

Der Schuldschein unserer Verwerfung ist am heutigen Tag durchgestrichen, das Urteil unseres Verderbens gewandelt. Denn die menschliche Natur, zu der gesagt wurde: „Staub bist du, zum Staub mußt du zurück!“ (1), ist in den Himmel eingegangen. Weil unser Fleisch so hoch erhoben wurde, nennt der heilige Ijob den Herrn im Bild einen Vogel. Weil er sah, daß Israel das Mysterium der Himmelfahrt nicht verstehen werde, tat er über diesen Unglauben den Ausspruch : „Den Weg des Vogels kannte er nicht.“ (2) Denn der Herr wird mit Recht ein Vogel genannt, weil er mit seinem Leib zum Äther emporstieg. Den Flug dieses Vogels erkannte keiner, der nicht an seine Himmelfahrt glaubte. Von diesem Festgeheimnis sagt der Psalmist: „Deine Hoheit ist über die Himmel erhoben“ (3) und wiederum: „Gott stieg empor unter Jubel, der Herr beim Schall der Hörner“ (4), und noch einmal sagt er darüber: „Er ist hinaufgezogen zur Höhe, hat Gefangene mitgeführt und den Menschen Geschenke gegeben.“ (5) Er ist in der Tat zur Höhe aufgestiegen und hat Gefangene mitgeführt. Er hat unsere Vergänglichkeit durch die Kraft seiner Unvergänglichkeit zunichte gemacht. Er hat den Menschen Geschenke gegeben, indem er den Heiligen Geist von oben sandte, dem einen die Gabe der weisen Rede, dem andern die der Erkenntnis, dem andern Wunderkraft, dem andern Heilungsgaben, dem einen die verschiedenen Arten verzückter Rede, dem andern die Auslegung der Reden (6). Er gab den Menschen Geschenke. Mit dem Herzen müssen wir dorthin folgen, wohin er - wir wissen es - aufgestiegen ist. Laßt uns irdische Sehnsucht fliehen, in der Tiefe unten soll uns nichts mehr freuen, da wir einen Vater im Himmel haben. Das müssen wir gut bedenken : er, der in Milde emporstieg, wird furchterregend zurückkehren. Was er uns in Güte geboten hat, das wird er in Strenge von uns fordern. Es nehme also niemand die Zeit zur Buße leicht, die uns gewährt ist. Keiner vernachlässige die Sorge um sein Heil, solange er wirken kann. Denn je größer die Geduld ist, die uns der Herr vor seinem Gericht erweist, um so strenger wird er nachher zum Gericht kommen. Wenn unser Herz auch noch in der Verworrenheit der Welt dahintreiben muß, so werft doch schon jetzt den Anker eurer Hoffnung (7) in die ewige Heimat aus und gebt den Sinnen eures Geistes einen festen Halt im wahren Licht. Wir hören, daß der Herr zum Himmel aufgestiegen ist. Laßt uns ihm mit den Schritten der Liebe folgen. Er hat uns die Sehnsucht eingegeben, er enttäuscht sie nicht, unser Herr Jesus Christus, der mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes lebt, Gott in alle Ewigkeit. Amen.

1. Gen.3,19. 2. Vgl. Ijob 28,7. 3. Vgl. Ps. 8,2. 4. Vgl. Ps.47,6. 5. Vgl. Ps.68,19. 6. Vgl. 1.Kor.12, 28. 7. Vgl. Hebr.6,18.19.


RESPONSORIUM
R Christus ist hinaufgestiegen zur Höhe und hat Gefangene mitgeführt. * Er hat den Menschen Gaben gespendet. Halleluja, halleluja.
V. Gott stieg empor unter Jubel, der Herr beim Schall der Hörner. * Er hat den Menschen Gaben gespendet. Halleluja, halleluja.


ORATION
Wir bitten dich, Herr, unser Gott, der Heilige Geist erfülle uns mit dem Reichtum seiner Gaben. Er schenke uns eine Gesinnung, die dir wohlgefällt, damit wir deinem Willen immer mehr entsprechen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.