Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore7Osterwoche Montag

Aus Vulgata
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MONTAG

LESEHORE

V. Mein Herz und mein Leib. Halleluja.
R. Jubeln dem lebendigen Gott zu. Halleluja.

ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Johannesbrief 4,1-10

Prüft die Geister! Die Menschwerdung als Kriterium
Geliebte, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind ausgezogen in die Welt. Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleische gekommen ist, ist aus Gott, und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Und das ist der Geist des Antichrist, von dem ihr gehört habt, dass er kommt; und nun ist er schon in der Welt.
Ihr seid aus Gott, Kindlein, und habt jene besiegt; denn der in euch ist mächtiger als der in der Welt. Sie sind aus der Welt; darum reden sie aus der Welt, und die Welt hört auf sie. Wir sind aus Gott; wer Gott erkennt, hört auf uns, wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist der Verführung.
Gott ist die Liebe
Geliebte, lasst uns einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Darin wurde die Liebe Gottes an uns sichtbar, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt sandte, damit wir leben durch ihn. Darin besteht diese Liebe: nicht dass wir Gott liebten, sondern dass er uns liebte und seinen Sohn sandte zur Sühne für unsere Sünden.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Gott hat uns zuerst geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt. * Wir haben die Liebe erkannt und an die Liebe geglaubt, die Gott zu uns hat. Halleluja, halleluja.
V. Der Herr hat uns gerettet, in seiner Liebe uns erlöst. * Wir haben die Liebe erkannt und an die Liebe geglaubt, die Gott zu uns hat. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Jerusalem (+ 386)

Aus einer Katechese über den Heiligen Geist.

Das lebendige Wasser des Heiligen Geistes

„Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“ (1) Das ist eine neue Art von Wasser, das lebt und hinüberspringt, das hin zu denen fließt, die dessen würdig sind. Warum nennt nun Christus die Gnade des Geistes Wasser? Weil alles durch das Wasser besteht, weil das Wasser Pflanzen und Tiere hervorbringt, weil das Wasser vom Himmel herabregnet, weil es in einer Gestalt erscheint, aber vielfältige Wirkungen hat. Anders ist seine Wirkung in der Palme, anders im Weinstock, anders in allen übrigen Wesen. Es hat die eine Gestalt und ist nicht von sich selbst verschieden. Der Regen ist nicht anders, ob er hier oder dort niedergeht. Aber er paßt sich der Eigenart der Wesen an, die ihn aufnehmen, und für jedes ist er nützlich. So ist es auch mit dem Heiligen Geist: Er ist einer und hat die eine und gleiche Gestalt und ist unteilbar. Doch „einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will“ (2). Wie das trockene Holz, wenn es Wasser aufnimmt, zu sprossen beginnt, so geht es auch der in Sünde verstrickten Seele. Bei ihrer Bekehrung wird sie des Heiligen Geistes gewürdigt und bringt Früchte der Gerechtigkeit hervor. Obwohl er eine Gestalt hat, wirkt er doch nach dem Wink Gottes und im Namen Christi viele Gnadengaben.
Bei dem einen benutzt er die Redegabe zur Verkündigung der Weisheit. Bei einem andern erleuchtet er die Seele in Weissagungen. Einem weiteren gibt er die Macht, Dämonen auszutreiben, wieder einem schenkt er die Gabe, die göttliche Schrift auszulegen. Einem verleiht er das innere kraftvolle Maßhalten, den andern lehrt er das Erbarmen, einen weiteren Fasten und asketische Übung. Wieder einen andern lehrt er, das Irdische geringzuachten, einen andern macht er bereit für das Martyrium. In dem einen wirkt er dies, in dem andern das. Er selbst aber bleibt derselbe, wie geschrieben steht: „Jedem wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.“ (3) Das Erscheinen des Heiligen Geistes ist mild und freundlich. Die Berührung mit ihm ist angenehm, seine Last ist leicht (4). Strahlen des Lichtes und der Erkenntnis künden sein Kommen an. Er erscheint mit dem Herzen eines vertrauten Freundes: Er kommt, um zu retten und zu heilen, zu lehren, zurechtzuweisen, zu stärken, zu trösten, den Geist zu erleuchten, zuerst bei dem, der ihn empfängt, dann durch diesen bei den andern.
Wenn einer im Finstern war und dann plötzlich die Sonne erblickt, dann werden seine leiblichen Augen hell, und er sieht deutlich, was er früher nicht sehen konnte. So ist es auch mit dem, der des Heiligen Geistes gewürdigt wird: Seine Seele wird hell, und er schaut über alle menschliche Möglichkeit hinaus, was er (von sich aus) nicht wissen konnte.

1. Joh.4,14. 2. 1.Kor.12,11. 3. 1.Kor.12,7. 4. Vgl. Mt.11,30.


RESPONSORIUM
R. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur einen Gott; er wirkt alles in allem. * Einem jeden wird die Offenbarung des Geistes geschenkt als Gabe für alle. Halleluja.
V. Ihr seid der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied an ihm.* Einem jeden wird die Offenbarung des Geistes geschenkt als Gabe für alle. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 25,1-27

Paulus appelliert an den Kaiser
Als nun Festus in der Provinz eingetroffen war, begab er sich drei Tage darauf von Cäsarea hinauf nach Jerusalem; die Hohenpriester aber und die führenden Juden brachten ihre Klage gegen Paulus bei ihm vor, baten gegen diesen um einen Gunsterweis und suchten ihn zu bewegen, er möge ihn nach Jerusalem überführen lassen; sie planten dabei einen Anschlag, um ihn unterwegs zu beseitigen. Festus aber erwiderte, Paulus bleibe in Cäsarea verwahrt, er selbst aber wolle in Kürze abreisen. »Dann mögen die Bevollmächtigten unter euch«, sagte er, »mit hinabkommen, und wenn auf dem Mann ein Verbrechen liegt, sollen sie Anklage erheben gegen ihn.« Er hielt sich bei ihnen nicht länger als acht oder zehn Tage auf, reiste nach Cäsarea hinab, setzte sich am anderen Tag auf den Richterstuhl und ließ Paulus vorführen. Als dieser erschien, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Anklagen vor, die sie jedoch nicht beweisen konnten. Paulus verteidigte sich: »Weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel noch gegen den Kaiser habe ich mich vergangen.« Festus, der sich den Juden gefällig erweisen wollte, sagte in seiner Erwiderung zu Paulus: »Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dich dort über diese Dinge von mir richten lassen?« Paulus entgegnete: »Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, hier muss ich gerichtet werden. Den Juden gegenüber habe ich kein Unrecht begangen, wie auch du sehr wohl weißt. Sollte ich nun im Unrecht sein und etwas Todeswürdiges begangen haben, weigere ich mich nicht, zu sterben; ist aber nichts an den Klagen, die sie vorbringen gegen mich, so kann niemand mich ihnen preisgeben; ich lege Berufung ein an den Kaiser.« Da besprach sich Festus mit seinem Rat und gab den Bescheid: »Den Kaiser hast du angerufen. Zum Kaiser sollst du gehen.« 
Der König Agrippa
Nach Verlauf einiger Tage kamen König Agrippa und Bernike nach Cäsarea, um Festus zu begrüßen. Da sie mehrere Tage dort sich aufhielten, legte Festus dem König die Sache gegen Paulus vor und sagte: »Von Felix ist ein Mann als Gefangener hinterlassen worden, dessentwegen bei meiner Anwesenheit in Jerusalem die Hohenpriester und Ältesten der Juden Klage stellten und seine Verurteilung forderten. Ich gab ihnen den Bescheid, es sei bei den Römern nicht Sitte, einen Mann auszuliefern, bevor der Beklagte den Klägern von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden sei und Gelegenheit erhalten habe, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen. Sie kamen nun mit hierher, und ich setzte mich ohne Verzug am folgenden Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen. Als die Kläger auftraten, brachten sie über ihn keine der von mir angenommenen schlimmen Beschuldigungen vor, sondern hatten gegen ihn gewisse Streitfragen hinsichtlich ihrer Religion und eines gewissen Jesus, der gestorben ist, von dem aber Paulus behauptete, dass er lebe. Da ich nun in der diesbezüglichen Streitfrage nicht Bescheid wusste, fragte ich, ob er vielleicht nach Jerusalem hinaufgehen und dort hierüber gerichtet werden wolle. Paulus aber legte Berufung ein, um bis zur Entscheidung der Kaiserlichen Majestät in Gewahrsam gehalten zu werden, und so gab ich Anweisung, dass er in Haft bleibe, bis ich ihn zum Kaiser schicken würde.« Agrippa sagte zu Festus: »Ich möchte auch selbst ganz gern diesen Menschen hören.« »Morgen«, erwiderte er, »sollst du ihn hören.« 
Paulus vor Agrippa
Am folgenden Tage kamen Agrippa und Bernike mit großem Gepränge und betraten mit den Militärobersten und den vornehmsten Männern der Stadt den Empfangssaal, und Paulus wurde auf Geheiß des Festus vorgeführt. Festus sprach: »König Agrippa und alle ihr mit uns anwesenden Männer! Da seht ihr den Mann, dessentwegen mich das ganze Volk der Juden in Jerusalem wie auch hier bestürmt hat mit dem Geschrei, er dürfe nicht länger mehr leben. Doch ich stellte fest, dass er nichts Todeswürdiges begangen hat; da er jedoch selbst die Kaiserliche Majestät angerufen hat, beschloss ich, ihn dahin zu senden. Ich weiß nun nichts Zuverlässiges über ihn an den Herrn zu schreiben; daher habe ich ihn vor euch und vorzüglich vor dich, König Agrippa, bringen lassen, damit ich nach erfolgtem Verhör weiß, was ich zu schreiben habe. Denn es scheint mir sinnlos, einen Gefangenen zu schicken und nicht auch die gegen ihn gerichteten Anklagepunkte anzugeben.« 
(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ist Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. * Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Halleluja.
V. Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.* Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus einer Auslegung zum Johannesevangelium

Auch ihr seid Zeugen

„Auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid.“ (1) Der Heilige Geist wird Zeugnis ablegen, und ihr werdet es tun. Denn weil ihr von Anfang an bei mir seid, könnt ihr verkünden, was ihr wißt. Noch tut ihr es nicht, weil die Fülle dieses Geistes noch nicht bei euch ist. Er also wird Zeugnis ablegen, und ihr werdet Zeugnis ablegen. Den Mut zum Zeugnis wird euch die Liebe Gottes verleihen, die in euren Herzen ausgegossen wird durch den Heiligen Geist, der euch gegeben ist (2). Der Mut fehlte dem Petrus damals noch, als er, von der Frage einer Frau, einer Magd, erschreckt, das wahre Zeugnis nicht abzulegen vermochte, sondern entgegen seinem Versprechen, von großer Furcht getrieben, dreimal leugnete (3). „Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht.“ (4) Vor dem Leiden des Herrn war die Furcht des Apostels die Furcht eines Sklaven, den eine Sklavin befragt. Doch nach der Auferstehung wurde seine Liebe, die Liebe eines Freien, vom Fürsten der Freiheit befragt. Darum wurde er dort verwirrt, hier beruhigt. Dort verleugnete er den, den er geliebt, hier liebte er den, den er verleugnet hatte. Aber noch immer war die Liebe schwach und eng, bis der Heilige Geist sie stärkte und weit machte. Als dieser ihm in der Fülle reicherer Gnade eingegossen wurde, da entzündete er eines Tages sein kaltes Herz zum Zeugnis für Christus. Er öffnete ihm den Mund, der vorher so furchtsam war, daß er die Wahrheit unterdrückte. Jetzt redeten alle, auf die der Heilige Geist gekommen war, in den Sprachen aller Völker. Während ihn die Schar der Juden umdrängte, erglänzte Petrus allein vor den übrigen, legte mutig Zeugnis für Christus ab und beschämte die Mörder mit der Auferstehung. Wer Freude daran hat, dieses schöne und heilige Schauspiel anzusehen, der lese die Apostelgeschichte. Dort möge er über Petrus staunen, dessen Leugnen ihn geschmerzt hat. Dort möge er die Zunge sehen, die den Schritt vom Unglauben zum Glauben, von der Knechtschaft zur Freiheit getan hat und nun so viele feindliche Zungen zum Bekenntnis Christi bekehrt. Das ist die Zunge (des Petrus), die nicht eine einzige feindliche (Zunge) ertragen konnte und sich vor ihr in die Verleugnung begeben hatte. Was soll ich noch mehr sagen? Ein solches Leuchten der Gnade erschien an Petrus, eine solche Fülle des Heiligen Geistes, derart gewichtige und kostbare Wahrheiten kamen aus dem Mund des Verkünders, daß er die Juden - Feinde und Mörder Christi in gewaltiger Zahl - bereitmachte, für Christus zu sterben, sie, von deren Hand er den Tod mit Christus gefürchtet hatte. Das bewirkte der Heilige Geist, der damals gesandt wurde, der vorher verheißen war.

1. Joh.15,27. 2. Vgl. Röm.5,5. 3. Vgl. Mt.26,69-74. 4. 1.Joh.4,18.


RESPONSORIUM
R. Euer Herz verzage nicht. Ich gehe fort und werde ihn zu euch senden, den Geist der Wahrheit; * dann wird euer Herz sich freuen. Halleluja.
V. Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben. * Dann wird euer Herz sich freuen. Halleluja.


ORATION
Herr, unser Gott, sende uns die Kraft von oben, den Heiligen Geist, damit wir deinen Willen gläubig bejahen und in einem heiligen Leben erfüllen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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