Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore9.Januar

Aus Vulgata
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V. Der Herr zeigt uns seine Wege.
R Und wir wandeln auf seinen Pfaden.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 63,7-19

Schuldbekenntnis des Volkes; Bitte um Erbarmen

Die Huld des Herrn will ich preisen, die ruhmreichen Taten des Herrn, alles, was der Herr für uns tat, seine große Güte, die er dem Haus Israel erwies in seiner Barmherzigkeit und seiner großen Huld. Er sagte: Sie sind doch mein Volk, meine Söhne, die nicht enttäuschen. Er wurde ihr Retter in jeder Not. Nicht ein Bote oder ein Engel, sondern sein Angesicht hat sie gerettet. In seiner Liebe und seinem Mitleid hat er selbst sie erlöst. Er hat sie emporgehoben und sie getragen in all den Tagen der Vorzeit. Sie aber lehnten sich gegen ihn auf und betrübten seinen heiligen Geist. Da wandelte er sich und wurde ihr Feind, ja er führte Krieg gegen sie. Nun dachten sie an die Tage der Vorzeit, die Zeit seines Knechtes Mose: Wo ist der, der den Hirten seiner Schafe aus dem Meer heraufgeführt hat? Wo ist der, der seinen heiligen Geist in ihn gelegt hat, der an der rechten Seite des Mose ging und ihm half mit mächtigem Arm, der das Wasser vor ihnen zerteilte, um sich ewigen Ruhm zu verschaffen, der sie durch die Fluten führte wie Pferde durch die Steppe, ohne daß sie strauchelten? Der Geist des Herrn ließ sie zur Ruhe kommen, wie das Vieh, das ins Tal hinabzieht. So führtest du einst dein Volk, um dir herrlichen Ruhm zu verschaffen.
Blick vom Himmel herab und sieh her von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist dein leidenschaftlicher Eifer und deine Macht, dein großes Mitleid und dein Erbarmen? Halte dich nicht von uns fern! Du bist doch unser Vater; denn Abraham weiß nichts von uns, Israel will uns nicht kennen. Du, Herr, bist unser Vater, „Unser Erlöser von jeher" wirst du genannt. Warum läßt du uns, Herr, von deinen Wegen abirren und machst unser Herz hart, so daß wir dich nicht mehr fürchten? Kehre zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Eigentum sind! Erst vor kurzem haben unsere Feinde dein heiliges Volk vertrieben, dein Heiligtum haben sie zertreten. Uns geht es, als wärst du nie unser Herrscher gewesen, als wären wir nicht nach deinem Namen benannt.



RESPONSORIUM
R. Herr, es ist, als wärst du nie unser Herrscher gewesen und als wären wir nicht nach deinem Namen benannt. * Reiß doch den Himmel auf und komm herab!
V. Wir hoffen auf unser Recht, doch es kommt nicht, auf unsere Rettung, doch sie bleibt fern! * Reiß doch den Himmel auf und komm herab!



ZWEITE LESUNG

Proklos von Konstantinopel (+446)
Aus einer Rede an Erscheinung des Herrn.

Die Heiligung des Wassers

Christus ist der Welt erschienen, hat die ungeordnete Welt des Chaos geordnet und sie hell und froh gemacht. Er hat die Sünde der Welt auf sich genommen und den Feind der Welt gestürzt. Er hat die Wasserquellen geheiligt, die Seelen der Menschen erleuchtet und die Wunder mit immer größeren Wundern übertroffen. Heute haben sich Land und Meer in die Gnade des Erlösers geteilt, und die ganze Welt strömt über von Freude.
An dem Hochfest der Geburt des Herrn freute sich die Erde, den Herrn des Alls in der Krippe zu tragen. Aber heute, am Tag der Gotteserscheinungen, jubelt das Meer. Es bricht in Freude aus, weil es durch den Jordan Segen und Heiligkeit erhalten hat. Am vorigen Hocnfest bot sich der Anblick eines kleinen Kindes, Ausdruck unserer eigenen Unvollkommenheit. Das heutige Fest aber zeigt uns den Mann, der zur Vollreife gelangt ist, und es weist uns geheimnisvoll auf den hin, der als Vollkommener aus dem Vollkommenen hervorgeht. Dort kleidet sich der König in den Purpur des Menschenleibes, hier legt er, der selbst die Quelle ist, den Fluß an wie ein Gewand. Und nun schaut neue erstaunliche Wunder: Die Sonne der Gerechtigkeit badet im Jordan, das Feuer ist in Wasser getaucht, und Gott wird durch den Dienst des Menschen geheiligt (1). Heute singt die ganze Schöpfung den Hymnus: „Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn." (2) Gesegnet sei er, der zu jeder Zeit kommt; denn nicht erst jetzt ist er gekommen. Wer ist es denn? Sag es deutlicher, heiliger David! „Gott, der Herr, ist uns erschienen." (3) Nicht allein der Prophet David sagt so, auch der Apostel Paulus pflichtet ihm bei und bezeugt: „Die Gnade Gottes ist uns erschienen, um alle Menschen zu retten, und sie erzieht uns" (4), nicht einige, sondern alle; denn allen, Juden und Heiden, schenkt er durch die Taufe das Heil und bietet die Taufe als die allen gemeinsame Wohltat an.
Nun schaut die wunderbare neue Flut, weit größer und ganz anders als die Flut zur Zeit des Noach. Denn dort vernichtete die Wasserflut das Menschengeschlecht. Hier aber ruft das Wasser der Taufe durch die Macht dessen, der sich im Jordan taufen ließ, die Toten ins Leben zurück. Dort bezeichnete die Taube mit dem Ölzweig im Schnabel den Wohlgeruch Christi, des Herrn5. Hier aber kommt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube und offenbart den barmherzigen Gott selbst.

1.Mk.1,9ff.. 2.Mt.21,9. 3.Ps.118.27 (LXX). 4.Tit.2,11-12. 5.Vgl. Gen.8,11; 2.Kor.2,15.



RESPONSORIUM
R. Heute singt die ganze Schöpfung den Lobgesang: * Gepriesen sei, der im Namen des Herrn kommt.
V. Juden und Heiden schenkt er durch die Taufe das Heil. * Gepriesen sei, der im Namen des Herrn kommt.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 56,1-8

Verheißung an die Fremden und Kinderlosen

So spricht der Herr:
Wahrt das Recht, und sorgt für Gerechtigkeit,
denn bald kommt von mir das Heil,
meine Gerechtigkeit wird sich bald offenbaren.
Glücklich der Mann, der so handelt,
wohl dem Menschen, der daran festhält,
den Sabbat zu halten und nie zu entweihen
und seine Hand
vor jeder bösen Tat zu bewahren.
Der Fremde,
der sich dem Herrn angeschlossen hat,
soll nicht sagen:
Sicher wird der Herr mich ausschließen
aus seinem Volk.
Der Verschnittene soll nicht sagen:
Ich bin nur ein dürrer Baum.
Denn so spricht der Herr:
Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten,
die gerne tun, was mir gefällt,
und an meinem Bund festhalten,
ihnen allen errichte ich in meinem Haus
und in meinen Mauern ein Denkmal,
ich gebe ihnen einen Namen,
der mehr wert ist als Söhne und Töchter:
Einen ewigen Namen gebe ich ihnen,
der niemals ausgetilgt wird.
Die Fremden,
die sich dem Herrn angeschlossen haben,
die ihm dienen und seinen Namen lieben,
um seine Knechte zu sein,
alle, die den Sabbat halten
und ihn nicht entweihen,
die an meinem Bund festhalten,
sie bringe ich zu meinem heiligen Berg
und erfülle sie in meinem Bethaus mit Freude.
Ihre Brandopfer und Schlachtopfer
finden Gefallen auf meinem Altar,
denn mein Haus wird ein Haus des Gebets
für alle Völker genannt.
Spruch Gottes, des Herrn,
der die verstoßenen Israeliten sammelt:
Noch mehr,
als ich schon von ihnen gesammelt habe,
will ich dort versammeln.



RESPONSORIUM
R. Auf, laßt uns hinaufziehen zum Berg des Herrn, zum Haus unseres Gottes. * Er lehre uns seine Wege, und wir wollen auf seinen Pfaden gehen.
V. Der Herr baut Jerusalem wieder auf, er sammelt die Versprengten Israels. * Er lehre uns seine Wege, und wir wollen auf seinen Pfaden gehen.


ZWEITE LESUNG
Karl Adam (+1966)
Aus dem Buch „Christus unser Bruder".

Am Ende übergibt Christus das Reich dem Vater

Darin liegt der tiefste Sinn des Christusdogmas beschlossen: durch Christus hin zum Vater. Die entscheidende Bedeutung Christi für uns, für unsere Weltzeit, ist nicht die, daß er schon jetzt als der menschgewordene Gott die Anbetung der Menschen entgegennimmt, sondern ist die, daß er als der neue Mensch alle Heilswilligen seinem Leibe eingliedert und als König des neuen Gottesvolkes dem Vater entgegenführt. Die sogenannte eschatologische Spannung zwischen dem Diesseits und Jenseits, zwischen der Zeit der Aussaat und der Ernte, ist zugleich eine christologische Spannung: die Spannung zwischen dem "Menschen" Christus Jesus hier und dem dreifaltigen Gott dort, zwischen der Königsherrschaft des Menschgewordenen hier und der reinen Gottesherrschaft dort. Es hat seinen tiefen Sinn zu sagen: Das Christentum ist die Zeit des Werdens, der Selbstentfaltung, der Selbstverwirklichung des Menschen Christus Jesus. Im Lehr-, Priester- und Hirtenamt der Kirche setzt der Verklärte sein messianisches Wirken fort. In ihr - in der Kirche -erbaut er sich seinen Leib. Sie - die Kirche - ist seine Fülle, wie der Apostel sagt (1). Durch sie wird er erst ganz fertig. Solange diese Weltzeit nach des Vaters Willen währt, ist er noch nicht fertig, noch nicht vollendet. Er ist noch immer am Werk, immer noch unser Mittler. Immerzu, durch alle Orte und Zeiten, vollendet er sich in immer neuen Gliedern, bis nach Gottes uner-forschlichem Ratschluß mit dem Schlußakt des Weltgerichtes die neue Weltzeit anhebt. Nun erst ist mit der eschatologischen die christologische Spannung vorbei, die Zeit des Werdens und Reifens Christi, die Zeit seiner Heilandsarbeit, seiner Mittlerschaft, seines Hohepriestertums. Nun beginnt die Zeit des dreifaltigen Gottes. Nun wird er als das Haupt des Leibes, als der König des neuen Israel die Seinen dem Vater zuführen und seine Herrschaft dem dreieinigen Gott übergeben: „Wenn alles ihm wird untergeordnet sein, dann wird auch er selbst dem untergeordnet sein, der ihm alles untergeordnet hat, auf daß Gott sei alles in allem." (2)

1. Vgl.Eph.1,23. 2.Vgl.1.Kor.15,28.


RESPONSORIUM
R. Ihn, der als Haupt alles überragt, hat er über die Kirche gesetzt. * Alles hat er ihm zu Füßen gelegt.
V. Sie ist sein Leib und wird von ihm erfüllt, der das All ganz und gar beherrscht. * Alles hat er ihm zu Füßen gelegt.

ORATION
Allmächtiger Gott, dein einziger Sohn, vor aller Zeit aus dir geboren, ist in unserem Fleisch sichtbar erschienen. Wie er uns gleichgeworden ist in der menschlichen Gestalt, so werde unser Inneres neu geschaffen nach seinem Bild. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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