Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Osterwoche03 Sonntag

Aus Vulgata
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DRITTER SONNTAG DER OSTERZEIT

LESEHORE

V. Mir wurde geholfen; da jubelte mein Herz. Halleluja.
R. Ich will mit meinem Lied ihm danken. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes. 6,1-17

Bei Öffnung der ersten vier Siegel
Und ich sah, wie das Lamm das erste der sieben Siegel öffnete, und hörte eines der vier Wesen wie mit Donnerstimme rufen: »Komm [und sieh]!« Und ich sah, und siehe, ein weißes Ross, und der auf ihm saß, hielt einen Bogen, und es wurde ihm ein Kranz gereicht, und er zog aus als Sieger und um zu siegen. Als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Wesen rufen: »Komm [und sieh]!« Und es kam ein anderes Ross daher, feuerrot, und dem, der auf ihm saß, wurde gegeben, den Frieden hinwegzunehmen von der Erde, und dass sie einander hinschlachten, und es wurde ihm ein großes Schwert gereicht. Als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Wesen rufen: »Komm [und sieh]!« Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Ross, und der auf ihm saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Ich hörte inmitten der vier Wesen eine Stimme rufen: »Ein Maß Weizen um einen Denar und drei Maß Gerste um einen Denar! Dem Öl aber und dem Wein füge keinen Schaden zu!« Als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Wesens rufen: »Komm [und sieh]!« Und ich sah, und siehe, ein fahles Ross, und der auf ihm saß, des Name ist »der Tod«, und die Unterwelt war sein Gefolge. Es wurde ihnen Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten durch Schwert, Hunger und Pest und durch die wilden Tiere der Erde.
Öffnung des fünften Siegels: Ruf der Märtyrer
Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingemordet waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, an dem sie festhielten. Sie riefen mit lauter Stimme: »Wie lange noch, Herr, du Heiliger, du Wahrhafter, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an den Bewohnern der Erde?« Da wurde einem jeden von ihnen ein weißes Kleid gegeben, und es wurde ihnen gesagt, sie sollten sich gedulden noch kurze Zeit, bis vollzählig geworden seien ihre Mitknechte und Brüder, die noch den Tod zu erleiden hätten wie sie.
Öffnung des sechsten Siegels: Naturkatastrophen
Und ich sah, wie es das sechste Siegel öffnete. Es entstand ein gewaltiges Beben, die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut. Die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie der Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn er vom Sturmwind geschüttelt wird. Der Himmel wurde weggezogen wie ein Buch, das sich zusammenrollt, und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle gerückt. Die Könige der Erde, die Großen, die Heerführer, die Reichen und die Mächtigen, jeder Sklave und jeder Freie verbargen sich in den Höhlen und Klüften der Berge, und sie riefen den Bergen und Felsen zu: »Fallet über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn gekommen ist der große Tag ihres Zornes. Wer kann da bestehen?« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM

R Unter dem Altar sah ich die Seelen aller, die hingeschlachtet waren. Sie schrien mit lauter Stimme: Wie lange zögerst du noch? * Einem jeden von ihnen wurde ein weißes Gewand gegeben. Halleluja, halleluja.
V. Noch eine kurze Zeit sollten sie warten, bis die volle Zahl erreicht sei durch den Tod ihrer Brüder. * Einem jeden von ihnen wurde ein weißes Gewand gegeben. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG
Justin (+ um 165)

Aus der ersten Verteidigungsschrift an den Kaiser Antoninus Pius.

Die Feier der Eucharistie

An der Eucharistie darf nur teilnehmen, wer an die Wahrheit unsrer Lehre glaubt, wer gewaschen ist in dem Bad der Sündenvergebung und Wiedergeburt und wer nach der Weisung Christi lebt.
Denn nicht wie gewöhnliches Brot und gewöhnlichen Trank empfangen wir diese Gaben. Es verhält sich vielmehr so: Jesus Christus, unser Erlöser, ist durch das Wort Gottes Fleisch geworden und hat Fleisch und Blut zu unserem Heil angenommen. In gleicher Weise wird auch durch eine Gebetsrede, die von ihm kommt, diese Nahrung zur Eucharistie. Mit ihr werden unser Fleisch und Blut genährt und umgewandelt. Und diese Nahrung ist, so sind wir belehrt worden, Fleisch und Blut des fleischgewordenen Jesus. In ihren Erinnerungen, die man Evangelien nennt, haben die Apostel überliefert, Jesus habe ihnen diesen Auftrag gegeben: Er habe Brot genommen, Dank gesagt und dann gesprochen: Tut dies zu meinem Gedächtnis, das ist mein Leib. Auf gleiche Weise habe er den Kelch genommen, Dank gesagt und dann gesprochen: Das ist mein Blut (1), und ihnen allein hat er dann beides gegeben. Seitdem rufen wir es uns gegenseitig immer wieder in Erinnerung. Soweit wir Besitz haben, helfen wir allen, die bedürftig sind, und wir versammeln uns immer wieder. Bei allem, was wir darbringen, loben wir den Schöpfer des Alls durch seinen Sohn Jesus Christus und den Heiligen Geist.
An dem Tag, der ,Tag der Sonne' genannt wird, kommen alle in der Stadt und auf dem Land Wohnenden am gleichen Ort zusammen. Dann werden die Erinnerungen der Apostel vorgelesen oder die Schriften der Propheten, solange die Zeit es erlaubt. Wenn dann der Vorleser seinen Dienst beendigt hat, hält der Vorsteher eine Ansprache, in der er eindringlich mahnt, diese guten Lehren zu befolgen. Dann stehen wir alle zusammen auf und beten. Dann, wie schon gesagt, wenn das Gebet beendet ist, wird Brot, Wein und Wasser herbeigebracht. Der Vorsteher sendet mit aller Kraft Gebete und Danksagungen empor, und die Gemeinde stimmt zu, indem sie das Amen spricht. Dann erhält jeder der Anwesenden Anteil an den Gaben, über welche die Danksagung gesprochen ist. Den Abwesenden wird davon durch die Diakone geschickt.
Die Wohlhabenden und alle, die es wollen, spenden dann nach eigenem Ermessen, was sie sich vorgenommen haben. Das Ergebnis der Sammlung wird beim Vorsteher hinterlegt. Er sorgt dann für die Waisen und Witwen und für alle, die an einer Krankheit oder sonst einem Übel leiden, auch für die Gefangenen, die ankommenden Fremden, kurz für alle, die in Not sind. Ihrer aller nimmt er sich an. Am Sonntag kommen wir alle zusammen, weil er der erste Tag ist, der Tag, an dem Gott die Finsternis und den Urstoff verwandelte und so die Welt erschuf; der Tag, an dem unser Heiland Jesus Christus von den Toten erstand. Denn am Tag vor dem Tag des Saturn (d. h. vor dem Samstag) hatte man ihn gekreuzigt und am Tag nach dem Tag des Saturn, also am Tag der Sonne, erschien er seinen Aposteln und den Jüngern. Er lehrte sie, was auch wir euch zur Erwägung dargelegt haben.

1. Vgl. Lk.22,19-20.


RESPONSORIUM
R. Bevor Jesus aus dieser Welt zum Vater hinüberging, stiftete er ein Denkmal seines Todes; * er hinterließ uns das Sakrament seines Leibes und seines Blutes. Halleluja.
V. Seinen Leib gab er zur Speise und sein Blut zum Trank und sprach: Tut dies zu meinem Gedächtnis. * Er hinterließ uns das Sakrament seines Leibes und seines Blutes. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte. 8,4-25

Die aber versprengt wurden, zogen durchs Land und verkündeten das Wort [Gottes].
Philippus in Samaria
Philippus kam in die Stadt von Samaria hinab und verkündete ihnen Christus. Aufmerksam folgten die Menschen den Worten des Philippus, einmütig hörten sie zu und sahen auf die Zeichen, die er wirkte. Denn von vielen fuhren die unreinen Geistern, die sie hatten, unter großem Geschrei aus und viele Gichtkranke und Lahme wurden geheilt. Da herrschte große Freude in jener Stadt.
Seit längerem hatte ein Mann namens Simon in der Stadt als Zauberer sich aufgehalten und das Volk von Samaria außer Fassung gebracht, indem er sich als einen »Großen« ausgab. Vom Kleinsten bis zum Größten hingen sie alle ihm an und sagten: »Dieser ist die Kraft Gottes, die man die ›große‹ nennt.« Sie hingen Ihm an, weil er sie lange Zeit mit seinen Zauberkünsten in Staunen versetzte. Als sie aber dem Philippus glaubten, der die Frohbotschaft vom Reiche Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen Männer und Frauen sich taufen. Ja, auch Simon selbst wurde gläubig, ließ sich taufen und schloss sich Philippus an, und als er die Zeichen und großen Wunder geschehen sah, war er außer sich vor Staunen.
Die Geistspendung der Apostel
Als die Apostel, die in Jerusalem waren, hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. Diese zogen hinab und beteten für sie, damit sie den Heiligen Geist empfingen; denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen, nur getauft waren sie auf den Namen des Herrn Jesus. Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.
Als Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Geist verliehen wurde, bot er ihnen Geld an und sagte: »Gebt auch mir diese Gewalt, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange.« Petrus aber sprach zu ihm: »Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meintest, die Gabe Gottes für Geld zu erwerben. Du hast nicht Anteil und nicht Anrecht an dieser Botschaft; denn ›dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott‹ (Ps 78,37). Bekehre dich also von dieser deiner Bosheit und bete zum Herrn, ob dir vielleicht vergeben werde das Ansinnen deines Herzens. Denn ich sehe dich voll bitterer Galle und von den Banden der Ungerechtigkeit umstrickt.« Da antwortete Simon: »Betet doch ihr für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme!« 
Nachdem sie Zeugnis abgelegt und das Wort des Herrn verkündet hatten, machten sie sich auf den Rückweg nach Jerusalem und verkündeten in vielen Dörfern der Samariter die Frohbotschaft.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Jesus sprach zu den Zwölf: Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein. * Halleluja, halleluja.
V. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Zeno von Verona (4. Jh.)

Aus einer Osterpredigt.

Selig, wer immer daran denkt, daß er wiedergeboren ist

Seid gegrüßt, ihr heute geborenen Brüder in Christus! Bewahrt sorgfältig, stark und treu das königliche Geschenk der erlangten Vergebung. Denn euer Schuldschein ist durchgestrichen (1). Freut euch in Sicherheit; nichts seid ihr der Welt mehr schuldig. Keine Last, kein Klirren weltlicher Ketten an eurem Nacken gibt es mehr. Eure Hände sind von keinen Fesseln gehindert, die Füße von keinen Banden beschwert. Kein Schrecken jagt euch mehr, kein Schmutz schwärzt euch noch. Die ihr euch vor einem Mitwisser fürchtetet, fürchtet nun das Gewissen nicht mehr. Denn euer alter Mensch ist glücklich verurteilt worden, damit er freigesprochen würde; im Wasser der heiligen Flut wurde er begraben, damit er, aus dem Grab zum Leben gerufen, die Rechte der Auferstehung genieße. O große Vorsehung Gottes! O reine Liebe unserer guten Mutter! Sie nimmt die durch Abstammung, Geschlecht, Alter und Stand Verschiedenen auf, und wie eine Stiefmutter tötet sie sie aus Haß gegen die Laster, bewahrt sie aber wie eine gütige Mutter und belebt die Getöteten nicht eher wieder, bis sie alles alte Gift ausgemerzt hat, um nichts Unreines zu gebären. Und damit es nicht den Anschein mache, daß sie den einen mehr, den anderen weniger liebe, gewährt sie allen ein und dieselbe Geburt, dieselbe Milch, denselben Sold, dieselbe Würde des Heiligen Geistes.
Wie köstlich ist es, Brüder, und wie heilsam, den zu bewundern, den man kurz zuvor verlacht hat, die Tugend jenes nachzuahmen wünschen, dessen Verderbtheit man verwünscht hat, den man immer als habgierig verabscheute, nun zu bestaunen, wie er all seine Güter unter die Armen und Notleidenden verteilt; kurz, den man als Tempel des Götzendienstes kannte, nun freudig als Heiligtum Gottes zu erkennen.
Und daher ist selig, wer immer daran denkt, daß er wiedergeboren ist; seliger, wer nicht an das denkt, was gewesen ist, bevor er wiedergeboren wurde; am seligsten, wer sein Kindsein im Fortgang der Zeit nicht verloren hat.

1. Vgl. Kol.2,14.


RESPONSORIUM
R. Im Wasser der heiligen Flut wurde der alte Mensch begraben. * Halleluja, halleluja.
V. Selig, wer allzeit daran denkt, daß er aus dem Grab zum Leben gerufen ist. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Allmächtiger Gott, laß die österliche Freude in uns fortdauern, denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen lassen. Gib, daß wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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