Kategorie:Vulgata:AT:3Mos11: Unterschied zwischen den Versionen

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11,1-15,33: Unrein ist im AT dasjenige, was gottesdienstlichen Verrichtungen fernzubleiben hat. Als unrein sah man z.B. auch heidnische Länder und das Götzenopferfleisch an. In der Praxis kommen jene Vierfüßler als Nahrung nicht in Betracht, die nicht zugleich Wiederkäuer sind und ganz durchgespaltene Hufe haben: Kamel, Klippdachs, Hase, Schwein; [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:AT:2Mos34 2 Mos 34,20] wird auch der Esel erwähnt. Von den Wassertieren sind jene unrein, die keine Flossen und Schuppen haben, von den Vögeln u. a. fleischfressende Raubvögel, alle Kriechtiere und Insekten, die Heuschrecken ausgenommen ([http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:NT:Mt03 Matth 3,4]). Auch Personen konnten levitisch unrein werden (Berührung von Leichen, Zustände des Sexuallebens, Aussatz, wozu [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:AT:3Mos12 12,1-8] und [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:NT:Lk02 Luk 2,24] zu vergleichen sind). Alle die vielen Gesetze und Bestimmungen hatten in der vorchristlichen Zeit einen tiefen und religiösen Sinn. Denn die levitische Unreinheit ist ein Vorbild der sittlichen. Jede Unreinheit wirkte zugleich ansteckend, mußte daher sobald wie möglich beseitigt werden. Hierzu z.B. [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:AT:3Mos14 3 Mos 14,1]-[http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:AT:3Mos16 16,28]. Wenn Christus Matth [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:NT:Mt15 15,1-20] dasjenige als unrein erklärt, was aus dem menschlichen Herzen hervorgeht, so bringt er damit die Vielfalt der Gesetze und Vorschriften auf die denkbar einfachste, moralisch begründete Formel. [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:NT:Apg15 Apg 15,20.29] wird jenen Christen, die aus dem Heidentum herkamen, nur noch der Genuß von Götzenopferfleisch, von Blut und von Ersticktem verboten. Den Judenchristen, die offenbar durch ihr altgewohntes Beobachten der Speise- und Reinigungsvorschriften ihren Brüdern mißfielen, sollte kein Ärgernis gegeben werden. - Weitere Kapitel: [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:AT:3Mos01 01] [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:AT:3Mos02 02]  
11,1-15,33: Unrein ist im AT dasjenige, was gottesdienstlichen Verrichtungen fernzubleiben hat. Als unrein sah man z.B. auch heidnische Länder und das Götzenopferfleisch an. In der Praxis kommen jene Vierfüßler als Nahrung nicht in Betracht, die nicht zugleich Wiederkäuer sind und ganz durchgespaltene Hufe haben: Kamel, Klippdachs, Hase, Schwein; [[:Kategorie:Vulgata:AT:2Mos34|2 Mos 34,20]] wird auch der Esel erwähnt. Von den Wassertieren sind jene unrein, die keine Flossen und Schuppen haben, von den Vögeln u. a. fleischfressende Raubvögel, alle Kriechtiere und Insekten, die Heuschrecken ausgenommen ([[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt03| Mt 3,4]]). Auch Personen konnten levitisch unrein werden (Berührung von Leichen, Zustände des Sexuallebens, Aussatz, wozu [[:Kategorie:Vulgata:AT:3Mos12|3Mos 12,1-8]] und [[:Kategorie:Vulgata:NT:Lk02|Luk 2,24]] zu vergleichen sind). Alle die vielen Gesetze und Bestimmungen hatten in der vorchristlichen Zeit einen tiefen und religiösen Sinn. Denn die levitische Unreinheit ist ein Vorbild der sittlichen. Jede Unreinheit wirkte zugleich ansteckend, mußte daher sobald wie möglich beseitigt werden. Hierzu z.B. [[:Kategorie:Vulgata:AT:3Mos14|3 Mos 14,1]]-[[:Kategorie:Vulgata:AT:3Mos16|3Mos 16,28]]. Wenn Christus Matth [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt15|Mt 15,1-20] dasjenige als unrein erklärt, was aus dem menschlichen Herzen hervorgeht, so bringt er damit die Vielfalt der Gesetze und Vorschriften auf die denkbar einfachste, moralisch begründete Formel. [[:Kategorie:Vulgata:NT:Apg15|Apg 15,20.29]] wird jenen Christen, die aus dem Heidentum herkamen, nur noch der Genuß von Götzenopferfleisch, von Blut und von Ersticktem verboten. Den Judenchristen, die offenbar durch ihr altgewohntes Beobachten der Speise- und Reinigungsvorschriften ihren Brüdern mißfielen, sollte kein Ärgernis gegeben werden. - Weitere Kapitel: [[:Kategorie:Vulgata:AT:3Mos01|01]] |
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Aktuelle Version vom 9. November 2011, 18:16 Uhr

Drittes Buch Moses

Kapitel 11

Vierfüßler

1 Der Herr sprach zu Moses und Aaron und redete also zu ihnen: 2 »Verkündet den Israeliten: Dies sind die Tiere, die ihr von allen Vierfüßlern auf dem Lande essen dürft: 3 Alles, was unter den Vierfüßlern gespaltene Klauen hat, und zwar völlig durchgespaltene Klauen, und wiederkäut, das dürft ihr essen. 4 Von den Tieren aber, die wiederkäuen und gespaltene Klauen haben, dürft ihr das Kamel nicht essen; es ist zwar ein Wiederkäuer, hat jedoch keine (völlig) gespaltenen Klauen; unrein ist es daher für euch. 5 Außerdem den Klippdachs, der zwar ein Wiederkäuer ist, aber keine (völlig) gespaltenen Klauen hat; unrein ist er also für euch. 6 Den Hasen, denn er ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine (völlig) gespaltenen Klauen; unrein ist er daher für euch. 7 Das Schwein, denn es hat zwar gespaltene, ja sogar völlig durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer, unrein ist es also für euch. 8 Von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen und ihr Aas nicht berühren; unrein sind sie für euch.

Wassertiere

9 Von allem, was im Wasser lebt, dürft ihr dieses essen: alles, was im Wasser Flossen und Schuppen hat, in den Meeren und in den Bächen, das dürft ihr essen. 10 Doch alles von allem Gewimmel und allen Lebewesen des Wassers, was in Meeren und Flüssen keine Flossen und Schuppen hat gelte euch als Greuel! 11 Ein Greuel seien sie für euch! Von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen, und ihr Aas müßt ihr verabscheuen! 12 Alles, was im Wasser lebt und keine Flossen und Schuppen hat, sei für euch ein Greuel!

Vögel

13 Folgende Vogelarten sollt ihr verabscheuen; man darf sie nicht essen, sie sind ein Greuel: den Adler, Lämmergeier, Schwarzgeier, 14 den roten Milan und die Weihe nach ihren Arten, 15 alle Rabenarten, 16 den Strauß, die Eule, die Möwe, den Falken nach seinen Arten, 17 das Käuzchen, die Fischeule und die Ohreule, 18 die Weiße Eule, die Dohle und den Aasgeier, 19 den Storch und den Reiher nach seinen verschiedenen Arten, den Wiedehopf und die Fledermaus.

Geflügelte Insekten

20 Alle geflügelten Kleintiere, die auf allen vieren gehen, sollen euch ein Greuel sein! 21 Nur diejenigen von allen geflügelten, vierfüßigen Kleintieren dürft ihr essen, die oberhalb der Füße Schenkel haben, um damit auf der Erde zu hüpfen. 22 Von diesen dürft ihr folgende essen: die verschiedenen Arten der Wanderheuschrecke, der Solam-, Hargol- und Hagab-Heuschrecke. 23 Aber alle übrigen geflügelten Kleintiere, die vier Füße haben, seien euch ein Greuel!

Aas unreiner Groß- und Kleintiere

24 An folgenden Tieren macht ihr euch unrein - jeder, der ihr Aas berührt, wird bis zum Abend unrein. 25 Wer etwas von ihrem Aas fortträgt, muß seine Kleider waschen und wird unrein bis zum Abend -: 26 an jedem Tier, das gespaltene, aber nicht völlig durchgespaltene Klauen hat und nicht wiederkäut. Als unrein sollen sie euch gelten; jeder, der ihr Aas berührt, wird unrein. 27 Auch alles, was auf Tatzen geht unter allen vierfüßigen Lebewesen, soll euch als unrein gelten; jeder, der ihr Aas berührt, wird bis zum Abend unrein. 28 Wer ihr Aas fortträgt, soll seine Kleider waschen und ist bis zum Abend unrein; als unrein sollen sie euch gelten. 29 Von dem kleinen Getier, das sich auf Erden regt, soll dies euch als unrein gelten: das Wiesel, die Springmaus, die verschiedenen Eidechsenarten, 30 der Gecko, die Koach- und Letaa-Eidechse, der Salamander und das Chamäleon. 31 Diese sollen euch als unrein gelten unter allem Kleingetier; jeder, der sie berührt, wenn sie tot sind, ist unrein bis zum Abend. 32 Und alles, worauf eines von ihnen, wenn es tot ist, fällt, wird unrein; jedes Holzgefäß, jedes Gewand, Leder oder Tuch, alle Geräte, die dem Gebrauch dienen; sie sollen ins Wasser getaucht werden, bleiben unrein bis zum Abend und werden dann wieder rein. 33 Ist es aber ein irdenes Gefäß, in das eins von jenen Tieren hineinfällt, so wird alles, was darin ist, unrein, und ihr müßt das Gefäß zerbrechen. 34 In jedem solchen Gefäß wird jede mit Wasser zubereitete Speise, die man essen möchte, unrein, und jedes Getränk, das man trinken möchte, wird unrein. 35 Und alles, worauf ein solches Aas fällt, wird unrein; ein Backofen und ein Kochherd muß zerschlagen werden; unrein sind sie, und als unrein sollen sie euch gelten! 36 Nur Quellen und Zisternen, also Wasseransammlungen, bleiben rein; wer aber ein Aas darin berührt, wird unrein. 37 Wenn aber eine ihrer Leichen auf irgendeine Sämerei fällt, die ausgesät wird, so bleibt diese rein. 38 Wenn aber Wasser auf den Samen gebracht wurde, und es fällt dann irgendein Aas darauf, so ist er für euch unrein.

Aas reiner Tiere

39 Wenn eines von den Tieren, die euch als Nahrung dienen, stirbt, so wird derjenige, der sein Aas berührt, bis zum Abend unrein. 40 Wer aber von seinem Aas genießt, wasche seine Kleider, und er bleibt unrein bis zum Abend; wer ein solches Aas fortträgt, muß seine Kleider waschen und bleibt unrein bis zum Abend

Unreine Kleintier

41 Alles Kleingetier, das auf der Erde sich regt, ist ein Greuel; es darf nicht gegessen werden. 42 Alles, was auf dem Bauch kriecht, und alles, was auf vieren geht, bis zu allen Mehrfüßlern unter dem Kleingetier, das auf der Erde sich regt, dürft ihr nicht essen; denn sie sind ein Greuel. 43 Macht euch nicht selbst zum Greuel durch irgendeines von diesem Kleingetier, das sich regt, und verunreinigt euch nicht durch sie, so daß ihr dadurch unrein werdet.
44 Denn ich bin der Herr, euer Gott; zeigt euch als heilig und seid heilig, weil ich heilig bin! Verunreinigt euch nicht selbst an all dem Kleingetier, das auf Erden wimmelt. 45 Denn ich bin der Herr, der euch aus dem Lande Ägypten hinweggeführt hat, um euer Gott zu sein; darum sollt ihr heilig sein; denn ich bin heilig!

Zammenfassung

46 Dies ist das Gesetz über die Vierfüßler, die Vögel und alle Lebewesen, von denen es im Wasser wimmelt, und all jene, die sich auf Erden regen, 47 damit man zwischen dem Unreinen und dem Reinen unterscheide und zwischen den eßbaren Tieren und denen, die nicht gegessen werden dürfen.«


Fußnote

11,1-15,33: Unrein ist im AT dasjenige, was gottesdienstlichen Verrichtungen fernzubleiben hat. Als unrein sah man z.B. auch heidnische Länder und das Götzenopferfleisch an. In der Praxis kommen jene Vierfüßler als Nahrung nicht in Betracht, die nicht zugleich Wiederkäuer sind und ganz durchgespaltene Hufe haben: Kamel, Klippdachs, Hase, Schwein; 2 Mos 34,20 wird auch der Esel erwähnt. Von den Wassertieren sind jene unrein, die keine Flossen und Schuppen haben, von den Vögeln u. a. fleischfressende Raubvögel, alle Kriechtiere und Insekten, die Heuschrecken ausgenommen ( Mt 3,4). Auch Personen konnten levitisch unrein werden (Berührung von Leichen, Zustände des Sexuallebens, Aussatz, wozu 3Mos 12,1-8 und Luk 2,24 zu vergleichen sind). Alle die vielen Gesetze und Bestimmungen hatten in der vorchristlichen Zeit einen tiefen und religiösen Sinn. Denn die levitische Unreinheit ist ein Vorbild der sittlichen. Jede Unreinheit wirkte zugleich ansteckend, mußte daher sobald wie möglich beseitigt werden. Hierzu z.B. 3 Mos 14,1-3Mos 16,28. Wenn Christus Matth [[:Kategorie:Vulgata:NT:Mt15|Mt 15,1-20] dasjenige als unrein erklärt, was aus dem menschlichen Herzen hervorgeht, so bringt er damit die Vielfalt der Gesetze und Vorschriften auf die denkbar einfachste, moralisch begründete Formel. Apg 15,20.29 wird jenen Christen, die aus dem Heidentum herkamen, nur noch der Genuß von Götzenopferfleisch, von Blut und von Ersticktem verboten. Den Judenchristen, die offenbar durch ihr altgewohntes Beobachten der Speise- und Reinigungsvorschriften ihren Brüdern mißfielen, sollte kein Ärgernis gegeben werden. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |

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