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2,1-3,20: In scharfer Kritik wird hier die Selbsttäuschung des mit seinen religiösen Einrichtungen, vor allem mit Gesetz und Beschneidung sich brüstenden Judentums gezeichnet. Gott richtet nach dem inneren Wert des Menschen. Nicht das äußere Gesetz ist entscheidend für das Gericht, sondern das innere Gesetz des auch den Heiden eigenen Gewissens (2,14 bis 16). Der äußere Besitz religiöser Offenbarung bedeutet um so größere Verantwortung. - Weitere Kapitel: [http://vulgata.info/index.php/Kategorie:Vulgata:NT:Roem01 01]
2,1-3,20: In scharfer Kritik wird hier die Selbsttäuschung des mit seinen religiösen Einrichtungen, vor allem mit Gesetz und Beschneidung sich brüstenden Judentums gezeichnet. Gott richtet nach dem inneren Wert des Menschen. Nicht das äußere Gesetz ist entscheidend für das Gericht, sondern das innere Gesetz des auch den Heiden eigenen Gewissens (2,14 bis 16). Der äußere Besitz religiöser Offenbarung bedeutet um so größere Verantwortung. - Weitere Kapitel: [[:Kategorie:Vulgata:NT:Roem01|01]] |
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Version vom 18. Dezember 2011, 13:39 Uhr

Der Brief an die Römer

Kapitel 2

Auch der Jude steht unter Gericht

1 Daher bist du nicht zu entschuldigen, jedweder Mensch, wenn du richtest; denn worin du richtest über den anderen, sprichst du über dich selber das Urteil; du tust ja das gleiche, du, der Richter. 2 Wir wissen aber, daß Gottes Gericht nach Wahrheit ergeht über alle, die solches treiben. 3 Meinst du etwa, o Mensch, der du richtest über jene, die solches treiben, und selber es tust, du werdest entkommen dem Gerichte Gottes? 4 0der mißachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut und merkst nicht, daß die Güte Gottes dich zur Umkehr lenkt?
5 Bei deiner Verstocktheit aber und deinem unbekehrbaren Herzen häufst du dir Zorn an für den Tag des Zornes und der Offenbarung des Rechtsspruches Gottes, 6 der »jedem vergelten wird nach seinen Werken« (Ps 62,13), 7 und zwar denen, die in Beharrlichkeit des guten Wirkens nach Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit trachten, mit ewigem Leben, 8 denen aber, die sich widersetzen und der Wahrheit nicht beugen, sondern der Frevelhaftigkeit nachgehen, mit Zorn und Grimm. 9 Trübsal und Bedrängnis über die Seele eines jeden Menschen, der das Böse tut, des Juden sowohl wie des Hellenen. 10 Herrlichkeit aber, Ehre und Friede einem jeden, der das Gute tut, dem Juden sowohl wie dem Hellenen. 11 Denn nicht gilt bei Gott: das Ansehen der Person.
12 Alle nämlich, die ohne Gesetz sündigten, werden auch ohne Gesetz verlorengehen, und alle, die im Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz gerichtet werden. 13 Denn nicht die Hörer des Gesetzes sind gerecht vor Gott, sondern die das Gesetz erfüllen, sie werden als gerecht anerkannt werden. 14 Wenn nämlich die Heiden, die ein Gesetz nicht haben, von Natur aus tun, was des Gesetzes ist, so sind sie, obgleich sie ein Gesetz nicht haben, sich selber Gesetz; 15 sie lassen erkennen, daß des Gesetzes Werk eingeschrieben ist in ihre Herzen, wovon ihr Gewissen Zeugnis gibt und die Gedanken, die sich gegenseitig anklagen oder verteidigen, - 16 an dem Tage, da Gott richten wird das Verborgene der Menschen, gemäß meinem Evangelium, durch Jesus Christus.

Gesetzesbruch der Juden

17 Wenn du dich Jude nennst, dich auf das Gesetz versteifst und dich Gottes rühmst, 18 seinen Willen kennst und, vom Gesetze belehrt, zu erforschen weißt, worauf es ankommt, 19 wenn du dir zutraust, ein Führer zu sein für Blinde, ein Licht für die im Finstern, 20 ein Erzieher von Unverständigen, ein Lehrer von Unmündigen, einer, der die Verkörperung der Erkenntnis und Wahrheit besitzt im Gesetz: 21 Du belehrst den andern, dich selber belehrst du nicht? Du predigst, man dürfe nicht stehlen, und stiehlst? 22 Du sagst, man dürfe nicht ehebrechen, und brichst die Ehe? Du verabscheust die Götzen und begehst Tempelraub? 23 Du rühmst dich des Gesetzes, entehrst aber Gott durch Übertreten des Gesetzes? 24 Denn »der Name Gottes wird eurethalben gelästert unter den Heiden«, wie geschrieben steht (Is 52,5).

Fragwürdigkeit der Beschneidung

25 Denn die Beschneidung ist zwar von Wert, wenn du nach dem Gesetze lebst; bist du aber ein Übertreter des Gesetzes, so ist deine Beschneidung zum Unbeschnittensein geworden. 26 Wenn nun der Unbeschnittene die Forderung des Gesetzes erfüllt, wird ihm da sein Unbeschnittensein nicht für Beschneidung angerechnet werden? 27 Und es wird der von Natur Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, dich richten, der du samt Buchstabe und Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist. 28 Denn nicht der ist Jude, der es nach außen ist, und nicht das ist Beschneidung, die nach außen am Fleische ist, 29 sondern der ist Jude, der es im Innern ist, und Beschneidung ist die des Herzens, dem Geiste und nicht dem Buchstaben nach. Eines solchen Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.


Fußnote

2,1-3,20: In scharfer Kritik wird hier die Selbsttäuschung des mit seinen religiösen Einrichtungen, vor allem mit Gesetz und Beschneidung sich brüstenden Judentums gezeichnet. Gott richtet nach dem inneren Wert des Menschen. Nicht das äußere Gesetz ist entscheidend für das Gericht, sondern das innere Gesetz des auch den Heiden eigenen Gewissens (2,14 bis 16). Der äußere Besitz religiöser Offenbarung bedeutet um so größere Verantwortung. - Weitere Kapitel: 01 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |

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