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Version vom 11. April 2011, 15:29 Uhr

Erster Johannesbrief

Kapitel 2

Meine Kindlein, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn einer sündigte, so haben wir einen Fürsprecher vor dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. 2 Er ist die Sühne für unsere Sünden, nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.

Wandel nach Christi Geboten

3 Daran erkennen wir, daß wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote wahren. 4 Wer sagt, er habe ihn erkannt, und seine Gebote nicht wahrt, ist ein Lügner, und in ihm ist die Wahrheit nicht. 5 Wer aber sein Wort wahrt, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. 6 Wer sagt, er bleibe in ihm, ist gehalten, so, wie er gewandelt ist, auch selber zu wandeln. 7 Geliebte! Nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an habt; dieses alte Gebot ist das Wort, das ihr vernommen habt. 8 Andererseits schreibe ich euch ein neues Gebot, das in Wahrheit in ihm ist und in euch; denn die Finsternis geht dahin, und das Licht, das wahre, es leuchtet schon. 9 Wer sagt, er sei im Lichte, und er haßt seinen Bruder, ist noch in der Finsternis bis jetzt. 10 Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und kein Anstoßen gibt es bei ihm. 11 Wer aber seinen Bruder haßt, bleibt in der Finsternis und geht im Finstern dahin und weiß nicht, wohin er geht, denn die Finsternis nahm seinen Augen das Licht.

Warnung vor der sündigen Welt

12 Ich schreibe euch, Kindlein, denn vergeben sind euch die Sünden um seines Namens willen. 13 Ich schreibe euch, Väter, denn ihr habt ihn erkannt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, junge Männer, denn ihr habt den Bösen besiegt. 14 Ich schrieb euch, Knaben, denn ihr habt den Vater erkannt. Ich schrieb euch, Väter, denn ihr habt ihn erkannt, der von Anfang an ist. Ich schrieb euch, junge Männer, denn ihr seid stark, und das Wort Gottes bleibt in euch, und ihr habt den Bösen besiegt. 15 Liebt nicht die Welt und nicht, was in der Welt ist! Liebt eines die Welt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. 16 Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und die Hoffart des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. 17 Doch die Welt vergeht mitsamt ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
18 Kindlein, es ist letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen erstanden; daran erkennen wir, daß es letzte Stunde ist. 19 Von uns gingen sie aus; doch sie waren nicht von uns. Wären sie nämlich von uns gewesen, wären sie bei uns geblieben; doch sollte an ihnen offenbar werden, daß nicht alle von uns sind. 20 Ihr jedoch habt Salbung vom Heiligen und seid alle Wissende. 21 Ich schrieb euch nicht, weil ihr die Wahrheit nicht wüßtet, sondern weil ihr sie wißt und weil es keinerlei Lüge gibt, die aus der Wahrheit ist. 22 Wer ist der Lügner, wenn nicht derjenige, der leugnet, daß Jesus der Christus (Messias) ist? Das ist der Antichrist: der den Vater leugnet und den Sohn. 23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. 24 Was ihr nun von Anfang an vernommen habt, soll in euch bleiben. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr im Sohn und im Vater bleiben. 25 Und das ist die Verheißung, die er selber uns gab: das ewige Leben.
26 Dies schrieb ich euch um deretwillen, die euch verführen. 27 In euch aber bleibt die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, und ihr habt nicht nötig, daß euch jemand belehre; sondern, wie seine Salbung euch alles lehrt, ist es wahr und nicht Lüge. Und wie sie euch lehrte, so bleibt in ihm! 28 Und nun, Kindlein, bleibt in ihm, damit wir, wenn er erscheint, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor ihm bei seiner Ankunft.

Wir sind Kinder Gottes

29 Wenn ihr wißt, daß er gerecht ist, so erkennt auch, daß jeder, der Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist.


Fußnote

2,3-11: Glaube an Christus schließt Erfüllung seiner Gebote ein, an erster Stelle das der Bruderliebe, vgl. Joh 13,34. • 12-17: Christ sein heißt gegenüber der dem Bösen verhafteten Welt Abstand nehmen. Das bedeutet nicht Verachtung der Schöpfung Gottes und der irdischen Aufgabe, sondern die Gott zugewandte, über der Welt stehende Haltung des Glaubens. • 18-28: In den schon auftretenden Irrlehrern sieht Johannes das Wirken des für die letzte Zeit erwarteten Antichrist. Auch Christus selbst warnte vor Falschpropheten und falschen Messiassen, vgl. Matth 24,33f; Mark 13,21f. »Salbung von dem Heiligen« (2,20.27) meint den durch Christus vermittelten Heiligen Geist, der in das Verständnis der Wahrheit einführt, vgl. Joh 16,13. • 29-3,10: Die Kindschaft Gottes wird den Gläubigen in der Taufe mitgeteilt wie in einer Geburt aus Gott, vgl. Joh l,12f. Wir treten dadurch in Lebensgemeinschaft mit Christus, die erst bei seiner Wiederkunft voll in Erscheinung treten wird. Diese Kindschaft und die Todsünde sind ein unvereinbarer Gegensatz -Weitere Kapitel: 01 03 04 05

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