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Version vom 18. Dezember 2011, 14:48 Uhr
Die Apostelgeschichte
Kapitel 8
1 Saulus aber hatte mit zugestimmt bei seiner Hinrichtung. An jenem Tag brach eine große Verfolgung aus gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle wurden versprengt über die Gebiete von Judäa und Samaria, mit Ausnahme der Apostel. 2 Den Stephanus aber bestatteten gottesfürchtige Männer und hielten eine große Totenklage um ihn.
3 Saulus aber mißhandelte die Gemeinde, drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen weg und lieferte sie ins Gefängnis. 4 Die aber versprengt wurden, zogen durchs Land und verkündeten das Wort [Gottes].
Philippus in Samaria
5 Philippus kam in die Stadt von Samaria hinab und verkündete ihnen Christus. 6 Aufmerksam folgten die Menschen den Worten des Philippus, einmütig hörten sie zu und sahen auf die Zeichen, die er wirkte. 7 Denn von vielen fuhren die unreinen Geistern, die sie hatten, unter großem Geschrei aus und viele Gichtkranke und Lahme wurden geheilt. 8 Da herrschte große Freude in jener Stadt.
9 Seit längerem hatte ein Mann namens Simon in der Stadt als Zauberer sich aufgehalten und das Volk von Samaria außer Fassung gebracht, indem er sich als einen »Großen« ausgab. 10 Vom Kleinsten bis zum Größten hingen sie alle ihm an und sagten: »Dieser ist die Kraft Gottes, die man die ›große‹ nennt.« 11 Sie hingen Ihm an, weil er sie lange Zeit mit seinen Zauberkünsten in Staunen versetzte. 12 Als sie aber dem Philippus glaubten, der die Frohbotschaft vom Reiche Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen Männer und Frauen sich taufen. 13 Ja, auch Simon selbst wurde gläubig, ließ sich taufen und schloß sich Philippus an, und als er die Zeichen und großen Wunder geschehen sah, war er außer sich vor Staunen.
Die Geistspendung der Apostel
14 Als die Apostel, die in Jerusalem waren, hörten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. 15 Diese zogen hinab und beteten für sie, damit sie den Heiligen Geist empfingen; 16 denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen, nur getauft waren sie auf den Namen des Herrn Jesus. 17 Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.
18 Als Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der Geist verliehen wurde, bot er ihnen Geld an 19 und sagte: »Gebt auch mir diese Gewalt, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange.« 20 Petrus aber sprach zu ihm: »Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meintest, die Gabe Gottes für Geld zu erwerben. 21 Du hast nicht Anteil und nicht Anrecht an dieser Botschaft; denn ›dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott‹ (Ps 78,37). 22 Bekehre dich also von dieser deiner Bosheit und bete zum Herrn, ob dir vielleicht vergeben werde das Ansinnen deines Herzens. 23 Denn ich sehe dich voll bitterer Galle und von den Banden der Ungerechtigkeit umstrickt.« 24 Da antwortete Simon: »Betet doch ihr für mich zum Herrn, daß nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme!«
25 Nachdem sie Zeugnis abgelegt und das Wort des Herrn verkündet hatten, machten sie sich auf den Rückweg nach Jerusalem und verkündeten in vielen Dörfern der Samariter die Frohbotschaft.
Die Taufe des Äthiopiers
26 Ein Engel des Herrn aber sprach zu Philippus: »Mache dich auf und geh südwärts auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; sie ist einsam.« 27 Da machte er sich auf und ging hin. Und siehe, da kam ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer, ein Würdenträger der Kandake, der Königin der Äthiopier, der über ihren gesamten Schatz gestellt war. Er war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten, 28 und war auf dem Heimweg; er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Isaias. 29 Der Geist aber sprach zu Philippus: »Geh hin und schließ dich diesem Wagen an!« 30 Philippus lief hin, hörte ihn den Propheten Isaias lesen und sprach: »Verstehst du auch, was du liest?« 31 Er aber sagte: »Wie soll ich es können, wenn niemand mich anleitet?« Und er bat den Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. 32 Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese: »Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. 33 Durch seine Erniedrigung wurde aufgehoben sein Gericht; wer will sein Geschlecht beschreiben; denn weggenommen von der Erde wird sein Leben« (Is 53,7f).
34 Da wandte sich der Kämmerer an Philippus: »Ich bitte dich, von wem sagt dies der Prophet? Von sich selbst oder von einem andern?«
35 Da tat Philippus seinen Mund auf, ging von dieser Schriftstelle aus und verkündete ihm die Frohbotschaft von Jesus.
36 Als sie weiterfuhren auf dem Wege, kamen sie an ein Wasser, und der Kämmerer sprach: »Siehe, da ist Wasser! Was steht im Wege, daß ich getauft werde?« 37 [Philippus sagte: »Wenn du von ganzem Herzen glaubst, kann es geschehen.« Er antwortete: »Ich glaube, daß Jesus der Sohn Gottes ist.«] 38 Und er ließ den Wagen halten, und sie stiegen beide ins Wasser, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. 39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; doch freudig reiste er weiter auf seinem Weg. 40 Philippus aber fand sich in Azot ein und verkündete auf der Wanderung durch das Land in allen Städten die Frohbotschaft, bis er nach Cäsarea kam.
Fußnote
8,5-25: Philippus fand in Samaria, wo schon Jesus selbst gewirkt hatte {vgl. Joh 4,40), heilswillige Menschen. Doch hatte er nicht die den Aposteln eigene Vollmacht zur Geistspendung. Der Versuch des Zauberers, gegen Geld geistliches Gut zu erwerben, gab allen ähnlichen Sünden den Namen »Simonie«. • 26-40: Dieser Kämmerer war wohl Proselyt, der in seiner Tempelwallfahrt und seiner Schriftlesung seine Heilswilligkeit offenbart. • 26: Statt: »sie ist einsam« wird auch übersetzt: »sie geht durch die Wüste«. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
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