Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1Ostern-Mittwoch
MITTWOCH DER OSTEROKTAV
LESEHORE
V. Gott hat den Herrn aus dem Grab erweckt. Halleluja.
R. Er wird auch uns erwecken durch seine Kraft. Halleluja.
ERSTE JAHRESREIHE
ERSTE LESUNG
Aus dem ersten Petrusbrief. 2,11-25
Die Christen, Fremdlinge auf der Erde
Liebe Brüder, da ihr Fremde und Gäste seid in dieser Welt, ermahne ich euch: Gebt den irdi¬schen Begierden nicht nach, die gegen die Seele kämpfen! Führt unter den Heiden ein recht¬schaffenes Leben, damit sie, die euch jetzt als Übeltäter verleumden, durch eure guten Taten zur Einsicht kommen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung.
Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind, um die zu bestrafen, die Böses tun, und die auszuzeichnen, die Gutes tun. Denn es ist der Wille Gottes, daß ihr durch eure guten Taten die Unwissenheit unverständiger Menschen zum Schweigen bringt. Handelt als Freie, aber nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für das Böse nehmen, sondern wie Knechte Gottes! Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den Kaiser!
Christus als Vorbild der Sklaven
Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Ehrfurcht euren Herren unter, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den launenhaften! Denn es ist eine Gnade, wenn jemand deswegen Kränkungen erträgt und zu Unrecht leidet, weil er sich in seinem Gewissen nach Gott richtet. Ist es vielleicht etwas Besonderes, wenn ihr wegen einer Verfehlung Schläge erduldet? Wenn ihr aber recht handelt und trotzdem Leiden erduldet, das ist eine Gnade in den Augen Gottes. Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seiner Spur folgt.
Er hat keine Sünde begangen,
und kein trügerisches Wort war in seinem Mund.
Er wurde geschmäht, schmähte aber nicht;
er litt, drohte aber nicht,
sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.
Er hat unsere Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt. Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Bischof eurer Seelen.
RESPONSORIUM
R. Christus hat für uns gelitten und uns ein Beispiel gegeben, * damit wir ihm auf seinem
Wege folgen. Halleluja, halleluja.
V. Er hat unsere Sünden mit seinem eigenen Leib getragen. * Damit wir ihm auf seinem Wege folgen. Halleluja, halleluja.
ZWEITE LESUNG
Ambrosius (397) zugeschrieben
Aus einer Osterpredigt.
Christus ist der Urheber von Auferstehung und Leben
Paulus feiert das Glück des wiedergewonnenen Heils mit dem Ruf: „Wie durch Adam der Tod in diese Welt kam, so hat die Welt durch Christus das Heil wiedererlangt" (1) und: „der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel" (2) und ist himmlisch.
Er fügte hinzu: „Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden", dem Bild des alten Menschen in der Sünde, „so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden." (3) Das heißt: Laßt uns das Heil des angenommenen, erlösten, wiederhergestellten und gereinigten Menschen in Christus bewahren, wie der gleiche Apostel schreibt: „Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören" (4), das heißt alle, die ein reines Leben führen. Sie haben aufgrund seiner Auferstehung feste Hoffnung, daß sie im Himmel mit ihm die Herrlichkeit besitzen werden, wie der Herr im Evangelium sagt: „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben." (5) So bedeutet das Leiden des Herrn Heil für das Leben der Menschen. Dazu wollte er für uns sterben, daß wir an ihn glauben und ewig leben. Für eine Zeitlang wollte er sein, wie wir sind, damit wir die verheißene Ewigkeit erlangen und ewig mit ihm leben. Dies ist die Gnade des himmlischen Mysteriums, dies das Pascha-Geschenk, das ersehnte Jahresfest, der Anfang der werdenden Dinge.
Darum werden die Täuflinge durch die Gnade des Himmels geheiligt und genährt durch das
feierliche Mysterium des Geistsakramentes. Darum singt die Brüderschaft des einen Volkes mit dem Propheten den Psalm der alljährlichen Festfeier: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; laßt uns jubeln und an ihm uns freuen." (6)
Welcher Tag? frage ich. Der Tag, der den Ursprung des Lebens, den Anfang des Lichtes gewährt: Jesus Christus, der von sich sagt: „Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht" (7), das heißt: wer Cnristus in allem folgt, gelangt auf seinen Spuren zum Thron des ewigen Lichtes. Deshalb betete Christus, als er noch auf Erden war, zum Vater: „Vater, ich will, daß alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein." (8)
1. Vgl. Röm.5,12-21. 2. 1.Kor.15,47. 3. 1.Kor.15,49. 4. 1.Kor.15,23.
5. Vgl. Joh.8,12; 5,24. 6. Ps.118,24. 7. Joh.11,9. 8. Vgl. Joh.17,24-21.
RESPONSORIUM
R. Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde, der Zweite stammt vom Himmel und ist himmlisch. * Laßt uns den erlösten und gereinigten Menschen in Christus bewahren. Halleluja.
V. Wie der Irdische, so auch die Irdischen, wie der Himmlische, so auch die Himmlischen. * Laßt uns den erlösten und gereinigten Menschen in Christus bewahren. Halleluja.
ZWEITE JAHRESREIHE
ERSTE LESUNG
Aus der Apostelgeschichte. 2,22-4.1
Die Pfingstpredigt des Petrus
Am Pfingsttag sprach Petrus:
Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch
machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wißt - ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, daß er vom Tod festgehalten wurde. David nämlich sagt über ihn:
Ich habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.
Darum freut sich mein Herz
und frohlockt meine Zange,
und auch mein Leib
wird in sicherer Hoffnung ruhen;
denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis,
noch läßt du deinen Frommen
die Verwesung schauen.
Du zeigst mir die Wege zum Leben,
du erfüllst mich mit Freude
vor deinem Angesicht.
Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben, und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm den Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gibt ihn nicht der Unterwelt preis, und sein Leib schaut die Verwesung nicht. Diesen Jesus hat Gott auf erweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem er durch die rechte Hand Gottes erhöht worden war und vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen hatte, hat er ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört. David ist nicht zum Himmel aufgestiegen; vielmehr sagt er selbst:
Es sprach der Herr zu meinem Herrn:
Setze dich mir zur Rechten,
und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.
Mit Gewißheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
Erste Bekehrungen
Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder? Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch, lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnten sie: Laßt euch retten aus dieser verdorbener Generation! Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden (ihrer Gemeinschaft) etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
RESPONSORIUM
R. Die das Wort des Petrus annahmen, ließen sich taufen. * Halleluja, halleluja.
V. Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten. * Halleluja, halleluja.
ZWEITE LESUNG
Augustinus (T 430)
Aus einer Osterpredigt.
Der Auferstandene und die Emmausjünger
Nachdem der Herr Jesus von den Toten auferstanden war, traf er auf dem Weg zwei seiner Jünger, die miteinander über das, was sich ereignet hatte, sprachen. „Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Und warum seid ihr traurig?" (1)
Was bedeutet uns diesp Lesung? Etwas Großes, wenn wir sie verstehen! Jesus erscheint: Er wird mit den Augen gesehen, aber nicht erkannt. Der Meister geht auf dem Weg mit ihnen und - ist doch selbst der Weg .Sie aber gehen noch nicht auf diesem Weg, sondern er trifft sie, die vom Weg abgeirrt sind. Denn als er vor seinem Leiden mit ihnen zusammen war, hatte er ihnen alles gesagt: daß er leiden, sterben und am dritten Tag auferstehen werde (2). Alles hatte er vorausgesagt. Doch sein Tod ließ sie alles vergessen. Als sie ihn am Kreuz hängen sahen, waren sie so verwirrt, daß sie vergaßen, was er sie gelehrt hatte, so daß sie die Auferstehung nicht erwarteten und sich nicht auf sein Versprechen verließen.
Sie sagten: „Wir hatten gehofft, daß er der sei, der Israel erlösen werde." (3) O ihr Jünger! Ihr hattet gehofft! Also ihr hofft nicht mehr? Seht, Christus lebt! Aber die Hoffnung ist in euch erstorben? Doch: Christus lebt! Der lebende Christus traf die toten Herzen der Jünger, deren Augen er erschien und doch nicht erschien, für die er sichtbar war, und doch verborgen! Denn wenn er nicht gesehen worden wäre, wie hätten sie ihn fragen hören und auf seine Fragen antworten können? Er ging auf dem Weg mit ihnen wie ein Begleiter und war doch ihr Führer. Sie sahen ihn also, aber sie erkannten ihn nicht. „Sie waren mit Blindheit geschlagen", wie wir hören, „so daß sie ihn nicht erkannten." (4) Sie waren nicht so mit Blindheit geschlagen, daß sie ihn nicht sahen, sondern so, daß sie ihn nicht erkannten. Woran wollte der Herr erkannt werden? Am Brotbrechen. Nur daran wollte er erkannt werden, unseretwegen, die wir ihn nicht im Fleische sehen und doch sein Fleisch essen dürfen. Wer du also auch immer seist, du Glaubender, wenn du nicht umsonst Christ heißt, nicht vergeblich zur Kirche gehst und in Ehrfurcht und Hoffnung das Wort hörst: Das Brechen des Brotes soll dich aufrichten.
Die Abwesenheit des Herrn ist keine Abwesenheit. Habe nur Glauben, dann ist er bei dir, auch wenn du ihn nicht siehst. Jene hatten keinen Glauben, als Jesus mit ihnen sprach, und weil sie nicht glaubten, daß er auferstanden war, hofften sie auch nicht, selbst auferstehen zu können. Sie hatten den Glauben verloren und hatten die Hoffnung aufgegeben. Als Tote gingen sie mit dem Lebenden, als Tote gingen sie mit dem Leben selbst. Das Leben ging mit ihnen. Doch in ihrem Herzen war das Leben noch nicht neu geworden.
Willst du das Leben haben, so tu auch du, was sie taten, um den Herrn zu erkennen: Sie nahmen ihn gastlich auf. Der Herr erschien wie jemand, der in die Ferne wandert; doch sie hielten ihn fest, und als sie an den Ort kamen, zu dem sie hinwollten, „drängten sie ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt." (5) Wenn du den Heiland erkennen willst, dann halte den Gast fest.
1. Vgl. Lk.24,17. 2. Vgl. Mt.16,21. 3. Lk.24.21. 4. Lk. 24,16. 5. Lk.24,29.
RESPONSORIUM
R. Erstanden ist der Gute Hirt, der sein Leben hingab für seine Schafe. * Halleluja, halleluja.
V. Er, der für uns am Kreuz gehangen, ist erstanden. * Halleluja, halleluja.
Te Deum
ORATION
Gnädiger Gott, du schenkst deinem Volk jedes Jahr die österliche Freude durch das hohe Fest der Auferstehung Christi. Führe uns durch die Feier, die wir auf Erden begehen, zur unvergänglichen Freude im Himmel. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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