Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hohel02

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen
VORSICHT HIER ARBEITET
- Sr. Theresia - 


Canticum canticorum Salomonis, Quod Hebraice dicitur Sir Hasirim. Caput I.

Das Hohelied Salomons. Hebräisch: Sir Hasirim. Kap. 2


Der Bräutigam tröstet die Braut. (V. 8) 2. Zweites Bild: Von neuem die Braut besuchend, leitet der Bräutigam sie zur Arbeit an.

1.Ego flos campi, et lilium convallium.
2. Sicut lilium inter spinas, sic amica mea inter filias.
3. Sicut malus inter ligna silvarum, sic dilectus meus inter filios. Sub umbra illius, quem desideraveram, sedi: et fructus ejus dulcis gutturi meo.

4. Introduxit me in cellam vinariam, ordinavit in me caritatem.
5. Fulcite me floribus, stipate me malis, quia amore langueo.

6. Læva ejus sub capite meo, et dextera illius amplexabitur me.
7. Adjuro vos filiæ Jerusalem per capreas, cervosque camporum, ne suscitetis, neque evigilare faciatis dilectam, quoadusque ipsa velit.
8. Vox dilecti mei, ecce iste venit saliens in montibus, transiliens colles:

9. Similis est dilectus meus capreæ, hinnuloque cervorum: en ipse stat post parietem nostrum respiciens per fenestras, prospiciens per cancellos.
10. En dilectus meus loquitur mihi: Surge, propera amica mea, columba mea, formosa mea, et veni.
11. Jam enim hiems transiit, imber abiit, et recessit.
12. Flores apparuerunt in terra nostra, tempus putationis advenit: vox turturis audita est in terra nostra:

13. Ficus protulit grossos suos: vineæ florentes dederunt odorem suum. Surge amica mea, speciosa mea, et veni:

14. Columba mea in foraminibus petræ, in caverna maceriæ, ostende mihi faciem tuam, sonnet vox tua in auribus meis: vox enim tua dulcis, et facies tua decora.
15. Capite nobis vulpes parvulas, quæ demoliuntur vineas: nam vinea nostra floruit.
16. Dilectus meus mihi, et ego illi, qui pascitur inter lilia.
17. Donec aspiret dies, et inclenentur umbræ. Revertere: similis esto, dilecte mi, capreæ, hinnuloque cervorum super montes Bether.


1.Ich1bin eine Blume des Feldes udn eine Lilie2 der Täler.3
2. Wie eine Lilie unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Töchtern.4
3. Gleichwie5 der Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter unter den Söhnen. Unter dem Schatten dessen, nach dem ich verlangte, sitze ich6 und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.
4. Er führte mich in den Wienkeller und teilte mir die rechte Liebe mit.7
5. Erquicket mich mit Blumen, gebet mir Äpfel zur Stärkung;8 den ich bin krank vor Liebe!9
6. Seine Linke unterstützt mein Haupt und seine Rechte hält mich umfasst.10
7. Ich beschwöre euch,11 ihr Töchter Jerusalems! Bei den Rehen und Hirschen12 der Fluren, wecket nicht auf, erwecket nicht die Geliebte,13 bis sie selbst will.14
8. Die Stimme meines Geliebten!15 Siehe, da kommt er, springt einher über die Berge, hüpft in Eile über die Hügel.
9. Mein Geliebter gleicht einer Gazelle und einem jungen Hirsche;16 siehe, schon steht er hinter unserer Wand, sieht durch die Fenster und schaut durch die Gitter.17
10. Siehe,18 mein Geliebter spricht zu mir:19 Mache dich auf, eile meine Freundin, meine Taube, meine Schöne,20 und komm!
11. Denn schon ist der Winter vorüber, der Regen hat aufgehört und ist vergangen;21
12. schon erscheinen die Blumen i unserem Lande, die Zeit ist gekommen, den Weinstock zu beschneiden,22 die Stimme der Turteltaube lässt sich in unserem Lande hören;23
13. der Feigenbaum24 setzt seine Knoten an,25 die Weinberge blühen und hauchen ihren Duft.26 Mache dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!
14. Meine Taube in den Felsenklüften,27 in der Höhlung des Gesteins, lass mich dein Angesicht schauen, lass deine Stimme in meine Ohren tönen! denn deine Stimme ist süß und dein Angesicht hold.28
15. Fanget uns die kleinen Füchse, welche die Weinberge verwüsten; denn unser Weinberg steht in der Blüte.29
16. Mein Geliebter ist mein und ich bin sein; der unter den Lilien weidet,30
17. bis der Tag sich kühlt und die Schatten sich neigen.31 Kehre um, mein Geliebter! Sei gleich dem Reh und dem jungen Hirschen auf den Bergen Bethers.32


Fußnote

Kap. 2 (1) Aber was bin ich? Bin ich nicht einzig nur eine Blume des Feldes? Die Braut lobt sich (Thom.), aber mit großer Bescheidenheit, so dass der Bräutigam sie V. 2 gleichsam verbessert. - (2) Häufig und wild wachsende Lilienart ([Mt 6,28], lilium rubens). Ich bin eine zwar anmutige Blume, aber nicht würdig deiner Beachtung. - (3) Wohl der Strich vom Tabor zum See Genesareth. - (4) Bist du eine Lilie, so strahlst du wie eine solche unter den Dornen, bist du die schönste unter den Töchtern Adams. - (5) Die Braut will diese Schmeichelworte nicht zulassen und rühmt dankbar den Bräutigam und die von dem Geliebten erhaltenen Geschenke. Der Bräutigam hat ihre Lieblichkeit der Rauheit der Dornen entgegengestellt, sie preist ihn als einen im Schmucke duftender Früchte prangenden Apfelbaum gegenüber den unfruchtbaren Bäumen des Waldes. - (6) Hebr.: In seinem Schatten gelüstete es mich zu sitzen. Sie lässt den Geliebten nicht antworten, sondern fährt in freudiger Erregung fort zu reden (bis xxxx). Indem der Dichter die Braut hier und sonst so viel reden lässt, zeigt er, dass er ihre Gefühle insbesondere in diesem Liede zum Ausdruck bringen wollte. - (7) Das Symbol der herrlichsten Gabe Christi, der Liebe, ist der Wein. Hebr.: Und sein Panier über mir war Liebe. – Mein Freund leitete und schützte mich, diese Führung und dieser Schutz war seine Liebe. - (8) Die Braut verbindet beide Gaben und fleht um Stillung ihres Sehnens. Hebr.: Stärket mich mit Traubenkuchen, erquicket mich mit Äpfeln. Auch [Hohel 7,8] werden Trauben und Äpfel zusammen genannt. - (9) Poetische Steigerung. - (10) Christus hält seine Kirche aufrecht. - (11) Ich nehme euch das heilige Versprechen ab. - (12) Hebr.: Bei den Gazellen oder bei den Hindinnen des Feldes. - (13) Hebr.: Die Liebe. - (14) Schläft die Geliebte? Erinnern wir uns, dass die Darstellung eine allegorische ist, also ist höchstens von einer Ekstase die Rede. Vergl. [Ps 4,9, Jer 31,26, Spr 3,24]. Die Sehnsucht der Braut wird erfüllt, die sie nach dem Bräutigam verlangen ließ, sie besitzt, den sie gesucht, und erfreut sich der Fülle der Liebe.- (15) - (16) - (17) - (18) - (19) - (20) (21) - (22) - (23) - (24) - (25) - (26) - (27) - (28) - (29) - (30) (31) - (32)

- Weitere Kapitel: 01 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.