Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Fastenzeit03 Samstag

Aus Vulgata
Version vom 6. März 2013, 20:00 Uhr von Sr.theresia (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „V. Wer die Wahrheit tut, kommt ans Licht. <br/> R. Und seine Werke werden offenbar.<br/> '''JAHRESREIHE I:'''<br/> '''ERSTE LESUNG'''<br/> '''Aus dem Brief an …“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

V. Wer die Wahrheit tut, kommt ans Licht.
R. Und seine Werke werden offenbar.

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 6,9-20


Die Treue Gottes, unsre Hoffnung

Bei euch, liebe Brüder, sind wir vom Besseren überzeugt und davon, daß ihr am Heil teilhabt. Denn Gott ist nicht so ungerecht, euer Tun zu vergessen und die Liebe, die ihr seinem Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen gedient habt und noch dient. Wir wünschen aber, daß jeder von euch im Blick auf den Reichtum unserer Hoffnung bis zum Ende den gleichen Eifer zeigt, damit ihr nicht müde werdet, sondern Nachahmer derer seid, die aufgrund ihres Glaubens und ihrer Ausdauer Erben der Verheißungen sind.

Die zuverlässige Verheißung

Als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er bei sich selbst, da er bei keinem Höheren schwören konnte, und sprach: Fürwahr, ich will dir Segen schenken in Fülle und dich überaus zahlreich machen.
So erlangte Abraham durch seine Ausdauer das Verheißene. Menschen nämlich schwören bei dem Höheren; der Eid dient ihnen zur Bekräftigung und schließt jeden weiteren Einwand aus; deshalb hat Gott, weil er den Erben der Verheißung ausdrücklich zeigen wollte, wie unabänderlich sein Entschluß ist, sich mit einem Eid verbürgt. So sollten wir durch zwei unwiderrufliche Taten, bei denen Gott unmöglich täuschen konnte, einen kräftigen Ansporn haben, wir, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die dargebotene Hoffnung zu ergreifen. In ihr haben wir einen sicheren und festen Anker der Seele, der hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhang; dorthin ist Jesus für uns als unser Vorläufer hineingegangen, er, der nach der Ordnung Melchisedeks Hoherpriester ist auf ewig.


RESPONSORIUM
R. Jesus ist für uns in das Allerheiligste eingetreten, * denn er ist Hoherpriester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.
V. Er hat ein unvergängliches Priestertum, darum kann er jene retten, die durch ihn vor Gott hintreten. * Denn er ist Hoherpriester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.



ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Zu Psalm 86 (85).


Jesus Christus bittet für uns und in uns, und wir beten zu ihm

Gott konnte den Menschen kein größeres Geschenk machen, als daß er sein Wort, durch das er die Welt erschuf, zu ihrem Haupt machte und sie als Glieder mit ihm verband, daß er Sohn Gottes und Sohn der Menschen sei, ein Gott mit dem Vater und ein Mensch mit den Menschen. Wenn wir daher zu Gott beten, dürfen wir den Sohn nicht ausschließen, und wenn der Leib des Sohnes betet, darf er das Haupt nicht ausschließen. Er ist der eine Retter des Leibes: unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes. Er betet für uns, er betet in uns, und wir beten zu ihm.
Er betet für uns als unser Priester; er betet in uns als unser Haupt, wir beten zu ihm als unserm Gott. In ihm wollen wir unsere Stimme hören und seine Stimme in uns. Wenn wir zumal in Prophetenworten etwas vom Herrn Jesus Christus hören, was sich wie eine Gottes unwürdige Erniedrigung anhört, dann wollen wir doch nicht zögern, es auf ihn zu beziehen, da er nicht zögerte, sich mit uns zu verbinden. Ihm dient ja die ganze Schöpfung, weil alle Geschöpfe durch ihn gemacht sind.
Betrachten wir seine Erhabenheit und Gottheit, wenn wir hören: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Durch das Wort ist alles geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist." (1) Wenn wir das also auch hören und diese höchste, alle Geschöpfe übersteigende Größe des Sohnes Gottes betrachten, so hören wir ihn doch auch in Teilen der Heiligen Schrift stöhnen, beten und bekennen. Wir zaudern, diese Worte auf ihn zu beziehen, weil wir nicht gerne zu seiner Menschheit hinabsteigen, nachdem wir uns eben in die Betrachtung seiner Gottheit vertieft haben. Es ist unserm Denken, als täten wir ihm Unrecht, wenn wir Worte von ihm als Menschenworte ansehen, nachdem wir unsere Worte an ihn als Gott gerichtet haben. Wir zögern und versuchen am Text zu ändern; aber die Schrift schreibt ihm nichts zu, was nicht auf ihn paßt und aus diesem Zusammenhang nicht gelöst werden darf.
Darum erhebe sich der Geist und sein Glaube erwache; er sehe, daß, derselbe, den er eben noch in der Gottesgestalt betrachtet hat, Knechtsgestalt annahm und den Menschen gleich wurde. Sein Leben war das eines Menschen, er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod (2), und als er am Kreuz hing, machte er sich die Worte des Psalmes zu eigen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (3) Wir beten also zu ihm, weil er in Gottes Gestalt ist. Er betet in der Knechtsgestalt. Dort der Schöpfer, hier das Geschöpf. Ohne sich selbst zu ändern, nimmt er die Natur an, die der Veränderung unterliegt. Er macht uns mit sich selbst zu einem Menschen: Haupt und Leib. Wir beten also zu ihm, durch ihn und in ihm. Wir sprechen mit ihm zusammen, und er spricht mit uns.

1. Joh.1,1-3. 2. Phil.2,6-9. 3. Ps.22,2.


RESPONSORIUM
R. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten; * bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollendet wird.
V. Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbittet in meinem Namen, das gibt er. * Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollendet wird.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Exodus. 40,1.14-38


Weihe des Heiligtums

Der Herr sprach zu Mose: Laß die Söhne Aarons herantreten und bekleide sie mit Leibröcken; salbe sie, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir als Priester dienen. Ihre Salbung soll ihnen ein immerwährendes Priestertum sichern von Generation zu Generation. Mose tat es. Er machte alles, wie es der Herr ihm befohlen hatte. Im zweiten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, stellte man die Wohnstätte auf. Mose stellte die Wohnstätte auf, legte ihre Sockel hin, setzte ihre Bretter darauf, brachte ihre Querlatten an und stellte ihre Säulen auf. Dann spannte er das Zelt über die Wohnstätte und legte die Decke des Zeltes darüber, wie der
Herr dem Mose befohlen hatte. Dann nahm er die Bundesurkunde, legte sie in die Lade, brachte die Stangen an der Lade an und setzte die Deckplatte oben auf die Lade. Er brachte die Lade in die Wohnstätte, spannte die Vorhangdecke auf und verdeckte so die Lade der Bundesurkunde, wie der Herr dem Mose befohlen hatte. Er stellte den Tisch in das Offenbarungszelt, an die Nordseite der Wohnstätte, vor den Vorhang. Darauf schichtete er die Brote vor dem Herrn auf, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Er stellte den Leuchter in das Offenbarungszelt, dem Tisch gegenüber, an die Südseite der Wohnstätte.
Er setzte die Lampen vor dem Herrn auf, wie der Herr dem Mose befohlen hatte. Dann stellte er den goldenen Altar in das Offenbarungszelt vor den Vorhang. Er ließ auf ihm duftendes Räucherwerk verbrennen, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Dann hängte er den Vorhang an den Eingang der Wohnstätte. Den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnstätte, des Offenbarungszeltes, und brachte auf ihm das Brand- und Speiseopfer dar, wie es der Herr dem Mose befohlen hatte. Er stellte das Becken zwischen das Offenbarungszelt und den Altar und goß Wasser zum Waschen hinein. Darin wuschen Mose, Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße. Wenn sie in das Offenbarungszelt eintraten oder sich dem Altar näherten, wuschen sie sich, wie der Herr dem Mose befohlen hatte. Er errichtete den Vorhof um die Wohnstätte und den Altar und ließ den Vorhang am Tor des Vorhofs aufhängen. So vollendete Mose das Werk.
Dann verhüllte die Wolke das Offenbarungszelt, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte. Mose konnte das Offenbarungszelt nicht betreten, denn die Wolke lag darauf, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte. Immer, wenn die Wolke sich von der Wohnstätte erhob, brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung dauerte. Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, brachen sie nicht auf, bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob. Bei Tag schwebte über der Wohnstätte die Wolke des Herrn, bei Nacht aber war an ihr Feuer vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange ihre Wanderung dauerte.


RESPONSORIUM
R. Unsere Väter waren alle unter der Wolke, und alle zogen durch das Meer; * alle wurden auf Mose getauft in der Wolke und im Meer.
V. Die Wolke verhüllte das Offenbarungszelt, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnstätte. * Alle wurden auf Mose getauft in der Wolke und im Meer.



ZWEITE LESUNG

Gregor von Nazianz (+ um 390)

Aus der Rede über die Liebe zu den Armen.


Laßt uns Christus in den Armen dienen

„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden." (1) Die Barmherzigkeit ist nicht die geringste unter den Seligpreisungen. Wir wollen uns sie zu eigen machen, einsichtig soll man uns nennen, und gütig wollen wir sein. Nicht einmal die Nacht soll die Barmherzigkeit unterbrechen. Sag nicht zu deinem Nächsten: „Geh, komme wieder, morgen will ich dir etwas geben." (2) Es könnte sonst etwas zwischen deinen Vorsatz und deine Wohltat kommen. Die Menschenfreundlichkeit duldet keinen Aufschub. „Brich dem Hungernden dein Brot. Die Armen und Obdachlosen bring in dein Haus" (3), und das tue gern. Denn es heißt: „Wer Barmherzigkeit übt, der tue es freudig." (4) Bereitwilligkeit und schnelles Handeln verdoppeln deine Gabe. Was widerwillig und unter Zwang geschieht, hat nicht Anmut und Glanz.
Wir müssen froh, nicht traurig sein, wenn wir Gutes tun! Der Prophet sagt: „Wenn du die Fesseln löst und deine Vorliebe aufgibst, das heißt, wenn du nicht geizig bist und nicht kleinlich prüfst, wenn du nicht zögerst und nicht mürrisch redest" (5), was wird dann geschehen? Wie groß und wunderbar wird es sein! Wie herrlich wird sein Lohn sein! - „Wie der Morgen erstrahlt dein Licht, und deine Heilung kommt." (6) Wer verlangte nicht nach Licht; wer nicht nach Heilung?
Darum, wenn ihr meint, auf mich hören zu sollen, ihr Knechte Christi, ihr Brüder und Miterben, laßt uns Christus besuchen, solange es Zeit ist, Christus pflegen, Christus ernähren, Christus kleiden, Christus geleiten, Christus ehren (7). Das nicht nur dadurch, daß wir ihn zu Tisch einladen, wie es einige taten (8); oder daß wir ihn salben, wie es Maria getan hat (9). Nicht allein dadurch, daß wir ihm ein Grab bereiten, wie Josef von Arimathäa (10). Nicht nur durch Grabbeigaben, wie Nikodemus, der Jesus nur mit halbem Herzen liebte (11). Nicht nur mit Gold, Weihrauch und Myrrhen, wie noch vor all jenen die Weisen aus dem Morgenland (12). Weil vielmehr der Herrscher des Alls Liebe will, nicht Schlachtopfer (13), und weil Mitleid mehr wert ist als Tausende fetter Lämmer (14), darum wollen wir ihm in den Armen und in den heute am Boden Liegenden Erbarmen erweisen. Wenn wir dann von hier scheiden, möge Gott uns in die ewigen Wohnungen aufnehmen in ihm, Christus, unserm Herrn, dem die Ehre gebührt in Ewigkeit. Amen.
1.Mt.5,7. 2.Vgl. Spr.3,28. 3.Vgl. Jes.58,7 (Vg.). 4.Röm.12,8. 5.Vgl.Jes.58,8. 6.Vgl. Ebd. 7.Vgl. Mt.25,35-45. 8.Vgl. Mk.2,15. 9.Vgl. Joh.12,13. 10.Vgl.Joh.19,38. 11. Vgl. Joh 3,1-12; 19,39. 12. Vgl. Mt.2,11. 13.Vgl.Hos.6,6; Mt.9,13. 14. Vgl. Dan.3,40


RESPONSORIUM
R. Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen. * Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
V. Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. * Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.


ORATION
Gütiger Gott, in geistlicher Freude begehen wir diese Tage der Buße. Gib, daß wir aus dem österlichen Geheimnis leben, damit uns sein voller Gnadenreichtum zuteil wird. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.