Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore02.Juni

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2. Juni

HL.MARCELLINUS UND HL.PETRUS, MÄRTYRER


Origenes (253/54)

Aus seiner Schrift „Aufforderung zum Blutzeugnis".


Wer am Leiden Christi teilhat, der hat auch teil am Trost

„Wir wissen, daß wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind“ (1), dadurch, daß wir vom Unglauben zum Glauben gekommen sind. Darum dürfen wir uns nicht wundern, daß die Welt uns haßt. (2) Denn keiner, der den Übergang vom Tod zum Leben nicht vollzogen hat, sondern im Tod verharrt, kann die Menschen lieben, die sozusagen vom finsteren Haus des Todes zum Palast des Lichtes und des Lebens gegangen sind, der aus lebendigen Steinen gefertigt ist. Jesus „hat sein Leben für uns hingegeben“ (3). So wollen auch wir es geben, ich will nicht einmal sagen: für ihn, sondern: für uns, ich denke für die, welche durch unser Zeugnis erbaut werden sollen. Die Zeit ist gekommen, da die Christen sich rühmen dürfen. Es heißt: „Mehr noch, wir rühmen uns ebenso unserer Bedrängnis; denn wir wissen, Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung aber läßt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (4).
„Wie uns nämlich die Leiden Christi überreich zuteil geworden sind, so wird uns durch Christus auch überreicher Trost zuteil.“ (5) Wenn wir so die Leiden Christi mit höchster Bereitwilligkeit annehmen, sollen sie uns überreich zuteil werden, wenn wir nach überreichem Trost verlangen, mit dem alle Leidenden getröstet werden, vielleicht nicht in gleichem Maß; denn wenn der Trost gleich groß wäre, dann hieße es in der Heiligen Schrift nicht: „Wie uns die Leiden Christi überreich zuteil geworden sind, so wird uns durch Christus auch überreicher Trost zuteil.“ In dem Maß, in dem uns die Leiden Christi zuteil werden, in demselben Maß wird uns auch der Trost zuteil. Das lernt von dem, der in voller Zuversicht gesagt hat: „Wir sind sicher, daß ihr mit uns nicht nur an den Leiden teilhabt, sondern auch am Trost“ (6)
Durch den Propheten sagt Gott: „Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören, am Tag der Rettung dir helfen.“ (7) Welche Zeit ist aber mehr „Zeit der Gnade“ als diese, da wir um unserer christlichen Gottesliebe willen unter Bewachung im Triumphzug dieser Welt mitziehen müssen, dabei aber selber eher triumphieren als im Triumphzug der Welt gefangen geführt werden? Die Märtyrer in Christus berauben mit Christus die Herrschaften und Mächte, mit Christus triumphieren sie über sie; denn wie die Märtyrer an den Leiden teil hatten, so auch an der Tapferkeit des Leidens. Welcher Tag ist also so sehr Tag des Heils wie der, an dem wir aus diesem Leben scheiden?
Doch ich ermahne euch: Gebt niemand den geringsten Anstoß, „damit unser Dienst nicht getadelt werden kann“ (8), sondern erweist euch in allem als Gottes Diener durch große Standhaftigkeit und sprecht: „Und nun, Herr, worauf soll ich hoffen? Auf dich allein will ich harren.“ (9)

1. Joh.3,14. 2. Vgl.1.Joh.3,13. 3. Vgl.1.Joh.3,16. 4. Röm.5,3-5. 5. 2.Kor.1,5. 6. 2.Kor.1,7. 7. Jes 49,8; 2.Kor.6,2. 8. 2.Kor.6,3. 9. Ps.39,8.


RESPONSORIUM
R. Wir haben nicht gegen Menschen von Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten. * Seid standhaft, gürtet euch mit der Wahrheit. Halleluja.
V. Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils bestehen könnt. * Seid standhaft, gürtet euch mit der Wahrheit. Halleluja.


ORATION
Gott, du gibst deiner Kirche Kraft und Halt durch das mutige Glaubensbekenntnis der Heiligen. Hilf uns auf die Fürsprache der Märtyrer Marcellinus und Petrus, daß auch wir aus dem Glauben leben und dich standhaft bekennen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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