Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore03.Juni

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3. Juni
HL. KARL LWANGA UND GEFÄHRTEN, MÄRTYRER

Gedenktag


Paul VI. (1978)

Aus einer Homilie bei der Heiligsprechung der Märtyrer von Uganda.


Die Herrlichkeit der Märtyrer - ein Zeichen der Wiedergeburt

Die afrikanischen Märtyrer fügen dem Martyrologium, dem Verzeichnis der Märtyrer, eine neue Seite hinzu, auf der Geschehnisse voll Schrecklichkeit und zugleich voll Großartigkeit dargestellt sind. Es ist eine wahrhaft kostbare Seite, die den Berichten aus dem alten Afrika hinzugefügt wird. Wir kleingläubigen Menschen unseres Zeitalters hätten es nicht für möglich gehalten, daß diese Berichte je eine ebenbürtige Fortsetzung finden könnten. Wer hätte je gedacht, daß zu den herzbewegenden Akten der Märtyrer von Scilli, derer von Karthago, der von Augustinus (1) und Prudentius (2) erwähnten „Massa Candida" von Utica, der ägyptischen Märtyrer, deren Lobpreis sich bei Johannes Chrysostomus findet (3), und der Märtyrer aus der Verfolgung der Vandalen - wer hätte gedacht, daß zu diesen Märtyrerakten in unserer Zeit neue Berichte treten könnten? In ihnen finden wir Taten nicht geringerer Tapferkeit und Vorgänge nicht minderen Glanzes. Wer konnte vorausahnen, daß wir eines Tages den erhabenen heiligen Zeugen Afrikas, die wir aus der Geschichte kennen, neue große Gestalten zugesellen würden? Cyprian, Perpetua und Felizitas, dem erhabenen Augustinus werden Männer wie Karl Lwanga, Matthias, Mulumba Kalumba und ihre zwanzig Gefährten an die Seite gestellt. Zu nennen sind auch die anderen, die sich zur anglikanischen Kirche bekannten und in gleicherweise für den Namen Christi den Tod erlitten. Diese afrikanischen Märtyrer haben eine neue Zeit eingeleitet. Wir möchten jedoch den Blick nicht auf Verfolgungen und Religionskämpfe richten, sondern auf die religiöse und bürgerliche Erneuerung!
Diese Märtyrer sind die ersten dieser neuen Zeit - gebe Gott, daß sie die letzten seien, da doch ihr Ganzopfer so groß und kostbar war! Von ihrem Blut getränkt, wird Afrika, frei und unabhängig, neu erstehen.
Die Hinrichtung dieser Märtyrer ist eine unerhörte Untat. Zugleich setzt sie ein Zeichen, so daß sich daraus hinreichende Grundsätze und klare sittliche Prinzipien ergeben. Nach ihnen muß sich das neue Volk Afrikas formen, damit eine neue geistige Tradition entsteht und auf die Nachkommen vererbt wird. Diese soll den Übergang ausdrücken und ihn fördern: Er führt von einer einfachen und rauhen Lebensweise, in der es zwar nicht an edlen menschlichen Gütern fehlte, die aber dennoch befleckt und krank war und gefangen unter dem Joch der Sklaverei, zu einer Kultur, die höhere Äußerungen des menschlichen Geistes und höhere Formen des gesellschaftlichen Lebens fordert.

1. PL 36,571; 38,1045. 2. Peristephanon 4. 3. PG 50,693ff.


RESPONSORIUM
R. Wenn wir für den Glauben kämpfen, schaut Gott auf uns herab. Zuschauer sind die Engel, und auch Christus blickt auf uns. * Welch erhabene Herrlichkeit, in der Gegenwart Gottes zu kämpfen und von Christus den Siegeskranz zu empfangen! Halleluja.
V. Wir wollen uns wappnen mit zuversichtlichem Glauben und liebender Tugend. * Welch erhabene Herrlichkeit, in der Gegenwart Gottes zu kämpfen und von Christus den Siegeskranz zu empfangen! Halleluja.


ORATION
Gott, du läßt das Blut der Märtyrer zum Samen werden für neue Christen. Erhöre unser Gebet für die Kirche in Afrika. Laß den Acker, der vom Blut des heiligen Karl Lwanga und seiner Freunde getränkt ist, reiche Ernte tragen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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