Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore03.Woche-Samstag

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JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Römer. 11,13-24


Der heilsgeschichtliche Sinn des Unglaubens Israels

Euch, den Heiden, sage ich: Gerade als Apostel der Heiden preise ich meinen Dienst, weil ich hoffe, die Angehörigen meines Volkes eifersüchtig zu machen und wenigstens einige von ihnen zu retten. Denn wenn schon ihre Verwerfung für die Welt Versöhnung gebracht hat, dann wird ihre Annahme nichts anderes sein als Leben aus dem Tod.

Das Bild vom Ölbaum

Ist die Erstlingsgabe vom Teig heilig, so ist es auch der ganze Teig; ist die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige. Wenn aber einige Zweige herausgebrochen wurden und wenn du als Zweig vom wilden Ölbaum in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest und damit Anteil erhieltest an der Kraft seiner Wurzel, so erhebe dich nicht über die anderen Zweige. Wenn du es aber tust, sollst du wissen: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. Nun wirst du sagen: Die Zweige wurden doch herausgebro¬chen, damit ich eingepfropft werde. Gewiß, sie wurden herausgebrochen, weil sie nicht glaubten. Du aber stehst an ihrer Stelle, weil du glaubst. Sei daher nicht überheblich, sondern fürchte dich! Hat Gott die Zweige, die von Natur zum edlen Baum gehören, nicht verschont, so wird er auch dich nicht verschonen. Erkenne die Güte Gottes und seine Strenge! Die Strenge gegen jene, die gefallen sind, Gottes Güte aber gegen dich, sofern du in seiner Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgehauen werden. Ebenso werden auch jene, wenn sie nicht am Unglauben festhalten, wieder eingepfropft werden; denn Gott hat die Macht, sie wieder einzupfropfen. Wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgehauen und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, dann werden erst recht sie als die von Natur zugehörigen Zweige ihrem eigenen Ölbaum wieder eingepfropft werden.



RESPONSORIUM
R. Überhebe dich nicht! * Nicht du trägst die Wurzel, die Wurzel trägt dich.
V. Ist die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige. * Nicht du trägst die Wurzel, die Wurzel trägt dich.



ZWEITE LESUNG

Johann Michael Sailer (+ 1832)

Aus der Schrift „Die Lehre vom Heil des Menschen".


Keine Sendung zur Predigt außer durch Christus und die Kirche

Es ist kein Glaube an den Herrn da, wo man nie etwas von dem Herrn gehört, vernommen hat. Der Glaube kommt vom Hören. Die Natur mag mir vieles von Gott ins Herz reden; aber von Christus, dem Erlöser der Welt, sagt sie mir nichts. Die Natur mag mich recht kräftig an Gott erinnern; aber von dem ewigen Ratschluß Gottes, die Menschheit durch Christus selig zu machen, weiß sie mir nichts zu sagen. Das muß durch Menschen, die den Erlöser kennen, die ihn gesehen haben, ausgesprochen werden, und so klar, daß es die andern hören können. Es ist kein Hören des göttlichen Wortes, wenn das Wort Gottes nicht verkündet, gepredigt wird. Ich kann das Wort Gottes nicht hören, wenn es nicht als Wort Gottes an mich gesprochen wird. Das hat sich bei der ersten Gründung der apostolischen Gemeinde herrlich erwiesen. Petrus, Paulus, Johannes predigten Gottes Wort unter Juden und Heiden. Nun konnten sie es hören, und die es ins Ohr und dann ins Herz aufnahmen, die konnten glauben, und die von ganzem Herzen glaubten, die konnten lieben, und die von ganzem Herzen liebten, die konnten selig sein in Christus.
Wie keine Seligkeit ohne Liebe, wie keine Liebe ohne Anrufung des Herrn, wie keine Anrufung ohne Glaube, wie kein Glaube ohne Hören, wie kein Hören des göttlichen Wortes ohne Predigt, wie keine Predigt des göttlichen Wortes wenn nicht von denen, die dazu gesendet sind: so ist auch keine Sendung zur Predigt des göttlichen Wortes außer von dem Herrn; denn der Herr ist über allen und reich für alle. Der Herr sendet seine Boten; der Herr sendet sie durch sich und durch seine Kirche. Christus sendet seine Prediger. Deswegen heißt auch das Wort Gottes das Wort Christi; deswegen heißen auch die ersten Prediger Apostel, Gesandte, Boten Christi. Sende, Herr, sende Prediger, damit deine Jünger das Wort Gottes hören, hörend glauben, glaubend lieben und liebend selig werden können.



RESPONSORIUM
R. Ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, * ihre Kunde dringt bis zu den Enden der Erde.
V. Willkommen sind die Füße derer, die Frohe Botschaft verkündigen! * Ihre Kunde dringt bis zu den Enden der Erde.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Genesis. 25,7-11.19-34

Abrahams Tod und Begräbnis

Das ist die Zahl der Lebensjahre Abrahams: Hundertfünfundsiebzig Jahre wurde er alt, dann verschied er. Er starb in hohem Alter, betagt und lebenssatt, und wurde mit seinen Vorfahren vereint. Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela bei Mamre, auf dem Grundstück des Hetiters Efron, des Sohnes Zohars, auf dem Grundstück, das Abraham von den Hetitern gekauft hatte. Dort sind Abraham und seine Frau Sara begraben. Nach dem Tod Abrahams segnete Gott seinen Sohn Isaak, und Isaak ließ sich beim Brunnen Lahai-Roi nieder.

Geburt Esaus und Jakobs

Und das ist die Geschlechterfolge nach Isaak, dem Sohn Abrahams: Abraham zeugte Isaak. Isaak war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm. Sie war die Tochter des Aramäers Betuel aus Paddan-Aram, eine Schwester des Aramäers Laban. Isaak betete zum Herrn für seine Frau, denn sie war kinderlos geblieben, und der Herr ließ sich von ihm erbitten. Als seine Frau Rebekka schwanger war, stießen die Söhne einander im Mutterleib. Da sagte sie: Wenn das so ist, was soll dann aus mir werden? Sie ging, um den Herrn zu befragen. Der Herr gab diese Antwort: Zwei Völker sind in deinem Leib, zwei Stämme trennen sich schon in deinem Schoß. Ein Stamm ist dem andern überlegen, der ältere muß dem jüngeren dienen. Als die Zeit ihrer Niederkunft gekommen war, zeigte es sich, daß sie Zwillinge in ihrem Leib trug. Der erste, der kam, war rötlich, über und über mit Haaren bedeckt wie mit einem Fell. Man nannte ihn Esau. Darauf kam sein Bruder; seine Hand hielt die Ferse Esaus fest. Man nannte ihn Jakob (Fersenhalter). Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden.

Verkauf des Erstgeburtsrechts an Jakob

Die Knaben wuchsen heran. Esau war ein Mann geworden, der sich auf die Jagd verstand, ein Mann des freien Feldes. Jakob dagegen war ein untadeliger Mann und blieb bei den Zelten. Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gern Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieber. Einst hatte Jakob ein Gericht zubereitet, als Esau erschöpft vom Feld kam. Da sagte Esau zu Jakob: Gib mir doch etwas zu essen von dem Roten, von dem Roten da, ich bin ganz erschöpft. Deshalb heißt er Edom (Roter). Jakob gab zur Antwort: Dann verkauf mir jetzt sofort dein Erstgeburtsrecht! Schau, ich sterbe vor Hunger, sagte Esau, was soll mir da das Erstgeburtsrecht? Jakob erwiderte: Schwör mir jetzt sofort! Da schwor er ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob. Darauf gab Jakob dem Esau Brot und Linsengemüse; er aß und trank, stand auf und ging seines Weges. Vom Erstgeburtsrecht aber hielt Esau nichts.



RESPONSORIUM
R. Für ein Linsenmus verkaufte er das Recht der Erstgeburt * und wurde verworfen.
V. Er fand keinen Weg zur Umkehr, obgleich er unter Tränen danach suchte. * Und wurde verworfen.



ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus einer Predigt über die Prüfung Abrahams.

Der Glaube, der in der Liebe wirksam ist

Nicht unweise behaupten wir: Isaak wurde dem Abraham geboren, und er ist ein Zeichen. Abraham gehorchte, als ihm Gott befahl, den Sohn zu opfern, er brachte ihn zur Opferstätte, kam nach drei Tagen an, hob das Holz auf den Altar und legte den Knaben auf das Holz. Bevor der Sohn zur Opferstätte kommt, trägt er das Holz, auf das er gelegt werden soll. Dann, gerade als er geschlachtet werden soll, ertönt die Stimme: er soll geschont werden!
Sie treten aber den Rückweg nicht ohne Opfer und Ausgießen von Blut an. Ein Widder erscheint, er hängt mit den Hörnern in den Dornen. Er wird dargebracht, das Opfer vollzogen. Nachdem das Opfer geschehen ist, wird dem Abraham gesagt: „Ich will dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast“ (1). Siehe, wann das geschehen ist und wann das Gedächtnis daran gehalten wird: dann nämlich, wenn jener ,Widder' spricht: „Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt“ (2). Wenn es heißt: „Sie werden dessen gedenken", so wird damit das Gedächtnis angezeigt, was jetzt vor unsern Augen geschieht. „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde Freund Gottes genannt“ (3). Daß er Gott glaubte, ist drinnen im Herzen, im Glauben allein. Daß er aber den Sohn zum Opfer führte, daß er unerschrocken das Messer in die Rechte nahm, daß er ihn fast getötet hätte, hätte die Stimme nicht Einhalt geboten, das ist großer Glaube, aber es ist auch großes Werk. Das Werk lobte Gott mit den Worten: „Weil du auf meine Stimme gehört hast". Darum sagt der Apostel Paulus: „Wir sind der Überzeugung, daß der Mensch gerecht wird durch Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes“ (4). Anderswo aber sagt er: „Der Glaube, der in der Liebe wirksam ist“ (5). Wieso wird der Glaube in der Liebe wirskam, und wieso wird der Mensch gerecht durch den Glauben ohne die Werke des Gesetzes? Wie? Seht, liebe Brüder! Da glaubt einer und empfängt die Sakramente des Glaubens auf dem Sterbebett und stirbt dann. Ihm fehlte die Zeit für Werke. Was sagen wir da? Daß er nicht gerecht geworden ist? Rückhaltlos behaupten wir: Er ist gerecht geworden, weil er an den geglaubt hat, der den Gottlosen gerecht macht (6). Also ist dieser gerecht geworden ohne Werke. Es erfüllt sich der Satz des Apostels: „Wir sind der Überzeugung, daß der Mensch durch den Glauben gerecht wird ohne die Werke des Gesetzes." Denn der Glaube ist durch die Liebe im Herzen wirksam, auch wenn er sich nach außen nicht durch Taten auswirken kann.

1. Gen.22,17.18. 2. Vgl.Ps.22,17. 3. Jak.2,23. 4. Röm.3,28. 5. Gal.5,6. 6. Röm.4,5.



RESPONSORIUM
R. Fürchtet Gott und betet ihn an; * er hat Himmel und Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen.
V. Der Herr regiert als König, er herrscht über die Völker. * Er hat Himmel und Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen.



ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, lenke unser Tun nach deinem Willen und gib, daß wir im Namen deines geliebten Sohnes reich werden an guten Werken. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

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