Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore06.Maerz

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6. März HL. FRIDOLIN VON SÄCKINGEN, MÖNCH, GLAUBENSBOTE


ZWEITE LESUNG

Balther (+ 10.Jh.)

Aus der Lebensbeschreibung des hl. Fridolin.

Nachdem nun der heilige Fridolin mit seinen Neffen fröhlich das Abendbrot gegessen und sich in derselben Nacht zur Ruhestätte begeben hatte, gewappnet mit dem heiligen Kreuzeszeichen, erschien ihm der heilige Hilarius abermals und redete ihn also an: „Bruder Fridolin, was zauderst du zu erfüllen, was du Gott und mir versprochen hast, als du gewürdigt wurdest, einen Partikel meines Leibes abzusondern, um ihn mit dir fortzunehmen? Nicht sollst du länger hier verweilen, denn deine Neffen sind von Gott dazu auserlesen, nach deinem Fortgehen an diesem Ort für den ständigen Gottesdienst zu sorgen." Da nun der Mann Gottes Fridolin fragte, wohin zu gehen er geheißen werde, wurde ihm die Antwort gegeben: zu einer gewissen Insel Alemanniens, die von den klaren Wellen eines Flusses namens Rhein umspült werde, möge er sich beeilen, seinen Weg zu nehmen, um sich da der Treue der Schwaben anzuvertrauen. Als er seinen Weg eingeschlagen hatte, indem er die Reliquien des heiligen Hilarius mit sich trug, wandte er sich zuerst zum König Chlodwig, tat ihm alles kund, was ihm von Gott widerfahren war, und erhielt von ihm die Erlaubnis, wo immer er die genannte Insel finden würde, in Gottes Namen alles, was er wollte, dort auszurichten. Mit solcher Erlaubnis ausgestattet, gelangte er zu einem Fluß namens Mosel, an dessen Ufer er ein Kloster zu Ehren des heiligen Hilarius errichtete, ohne hier in diesem Kloster länger verweilen zu wollen, als bis es vollendet wäre. Dann ging er weiter, und zwischen den gewundenen Gebirgstälern eines Massivs mit Namen Vogesen erbaute er eine Kirche ebenso zu Ehren desselben Heiligen. Als sie vollendet war, wandte er sich einer Stadt zu, die bei den Lateinern Argentina (Straßburg) genannt wird, und baute daselbst wieder zu Ehren dieses Heiligen eine Kirche. Da er von dieser Stadt wegzog, nahm er seinen Weg über die Klöster des Königreichs der Burgunder bis zu einem Gebiet, das Rätien genannt wird, um den Bischof von Chur aufzusuchen. Ebenda, in Chur, als er daselbst verweilte, bis er eine Kirche dem heiligen Hilarius zu Dienst errichtet hätte, und als er bei den Einwohnern der Stadt nachforschte, ob sie irgendwo eine vom Rhein umspülte Insel wüßten, die von menschlicher Behausung noch frei und unbebaut sei, antworteten sie, eine andere unbebaute und von Menschen noch ungenützte Insel wüßten sie nicht außer einer einzigen, die ihnen aber auch nicht gut bekannt sei; dennoch deuteten sie ihm an, wo diese Insel liege und auf welchem Wege er dorthin gelangen könne. Nachdem er unter unzähligen Beschwerden mit knapper Not zum Ziel gelangt war, empfand er so große Freude, daß er völlig vergaß, was er vorher an Mühen ausgestanden hatte. Die umliegenden Bewohner leisteten aber dem hl. Fridolin großen Widerstand und ließen ihm keine Hoffnung, dort ruhen zu können. So kehrte der hl. Fridolin zum König zurück und erhielt von diesem den Ort, aus dem er kurz vorher geflüchtet war, durch eine Urkunde, von dessen eigener Hand unterzeichnet, als Geschenk für sich und seine Nachfolger zu dauerndem Besitz.



RESPONSORIUM
R. Jeder gebe, wie er es sich im Herzen vorgenommen hat, nicht in Verdrossenheit oder aus Zwang. * Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
V. Er teilt reichlich aus, seine Gerechtigkeit währet in Ewigkeit. * Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.



ORATION
Herr, unser Gott, du hast den heiligen Fridolin als Glaubensboten in das Gebiet der Alemannen gesandt. Wir bitten dich: Erhalte das Werk, das er begonnen hat, und vollende es am Tag unseres Herrn Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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