Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore06Montag

Aus Vulgata
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MONTAG DER 6. WOCHE IM JAHRESREIS


JAHRESREIHE I

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Brief an die Korinther (7,1-24)

Ehe und Jungfräulichkeit
Zu dem, wovon ihr geschrieben habt: Es ist für den Mann gut, eine Frau nicht anzurühren. Doch zur Vermeidung von Sünden der Unzucht habe ein jeder seine Frau und eine jede ihren Mann. Der Frau leiste der Mann die schuldige Pflicht, und ebenso auch die Frau dem Manne. Die Frau verfügt nicht über den eigenen Leib, sondern der Mann; ebenso aber verfügt auch der Mann nicht über den eigenen Leib, sondern die Frau. Entzieht euch einander nicht, es sei denn aus Übereinkommen für eine bestimmte Zeit, um euch dem Gebete zu widmen; dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche angesichts eurer Unbeständigkeit. Dies sage ich als Zugeständnis, nicht als Gebot. Ich wünschte, alle Menschen wären wie ich selbst; doch ein jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so. Den Unverheirateten und den Verwitweten aber sage ich: Es ist gut für sie, wenn sie so bleiben wie auch ich. Können sie aber nicht enthaltsam sein, so sollen sie heiraten; denn besser ist es, zu heiraten als zu brennen. Den Verheirateten gebiete nicht ich, sondern der Herr: Die Frau soll sich vom Manne nicht trennen; ist sie aber getrennt, so bleibe sie ehelos oder versöhne sich mit ihrem Manne. Auch der Mann soll die Frau nicht entlassen.
Ehe mit Heiden
Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Hat ein Bruder eine ungläubige Frau, und sie willigt ein, mit ihm zu leben, so entlasse er sie nicht. Und hat eine [gläubige] Frau einen ungläubigen Mann, und er willigt ein, mit ihr zu leben, so entlasse sie den Mann nicht. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die [gläubige] Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Bruder; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. Will jedoch der Ungläubige sich trennen, so mag er sich trennen; denn nicht gebunden ist der Bruder oder die Schwester in solchen Fällen; in Frieden hat Gott euch berufen. Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten wirst?
Standestreue
Sonst aber wandle ein jeder, wie es ihm der Herr zugeteilt, wie Gott ihn berufen hat. So ist meine Weisung in allen Gemeinden. Ist einer als Beschnittener berufen, so mache er sich nicht unbeschnitten; ist einer als Unbeschnittener berufen, so lasse er sich nicht beschneiden. Die Beschneidung bedeutet nichts und das Unbeschnittensein nichts, sondern die Erfüllung der Gebote Gottes. Jeder bleibe in dem Beruf, in dem er berufen wurde. Bist du als Sklave berufen, so mache dir keine Sorge; aber auch wenn du frei werden kannst, nutze es noch mehr. Denn wer im Herrn berufen wurde als Sklave, ist ein Freigelassener des Herrn; ebenso ist, wer als Freier berufen wurde, ein Sklave Christi. Um einen Preis seid ihr erkauft; werdet nicht Sklaven von Menschen! Worin ein jeder berufen wurde, Brüder, darin verbleibe er vor Gott!

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Der Mann wird Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein. * Was aber Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.
V. Der Schöpfer hat die Menschen als Mann und Frau geschaffen; sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. * Was aber Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Alexandrien (+ 444)

Zum ersten Brief ah die Korinther.

Ehe und Jungfräulichkeit

Christus verbietet es nicht, wenn jemand sich entschließt, eine gesetzmäßige Verbindung einzugehen. Aber er würde uns nicht hindern, das Bessere zu tun, wenn wir wünschten, ein ruhmvolles Ziel zu erreichen. Großes sagt Paulus den Unverheirateten und Witwen: „Es ist gut, wenn sie so bleiben wie ich ... Den Verheirateten gebiete nicht ich, sondern der Herr: Die Frau soll sich vom Mann nicht trennen." (1) Er bietet sich selbst als Beispiel eines außergewöhnlichen, eines nicht von Sorgen hin und her gerissenen Lebens. Er zieht das ehelose Leben dem andern vor. Er sagt: Auch wenn jemand von der gesetzlichen Bindung frei geworden ist, bleibe er enthaltsam. Denn so wird er das Himmelreich erlangen. Der den Siegeskranz verleiht, bestätigt es: „So spricht der Herr: Den Ehelosen, die meine Sabbate halten, die gerne tun, was mir gefällt, und an meinem Bund festhalten, ihnen allen errichte ich in meinem Haus und in meinen Mauern ein Denkmal, ich gebe ihnen einen Namen, der mehr wert ist als Söhne und Töchter: einen ewigen Namen gebe ich ihnen." (2) Der Lohn ist der Enthaltsamkeit wert.
Denen, die schon durch das Band der Ehe gebunden sind, gestattet er nicht, das Zusammenleben mit der einmal Angetrauten aufzugeben, damit die Heilsverkündigung den Erdkreis unter dem Himmel nicht mit Verwirrung erfüllt. Auch der Erlöser der Welt lobte die Scheidung nicht, obwohl das Gesetz aus Rücksicht auf das Heil dieses Zugeständnis machte, „weil sie so hartherzig waren", wie der Erlöser selbst sagt (3) ... Ihr Geist war schwach und wankelmütig. Wir aber sind nicht so. Wir sind durch den Heiligen Geist zur Annahme an Kindes Statt gesalbt, und Christus wohnt in uns. So sind wir zu allem Guten gefestigt. Wir fürchten uns durchaus nicht, mit einem noch Ungläubigen verbunden zu sein. Wir sind vielmehr voll Zuversicht, daß wir ihn für den Glauben gewinnen werden und daß wir nicht die Beute seiner Unwissenheit werden. Wir heiligen eher die noch nicht Glaubenden, als daß wir von ihnen verunheiligt werden. Denn es heißt: „Der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt. So sind auch eure Kinder heilig." (4)

1 1.Kor.7,8.10. 2 Jes.56,4.5. 3 Mt.19,8. 4 Vgl.1.Kor.7,14.


RESPONSORIUM R. Ich liebe euch mit der Eifersucht Gottes; * denn einem Einzigen habe ich euch verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.
V. Wer es fassen kann, der fasse es! * Denn einem Einzigen habe ich euch verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.


JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Brief an die Thessalonicher (2,13-3,13)

Und deshalb danken wir auch Gott ohne Unterlass, dass ihr das Wort der von uns verkündeten Botschaft Gottes aufnahmt, nicht als Wort von Menschen, sondern als das, was es wahrhaft ist, als Gotteswort, das auch wirksam ist in euch, die ihr glaubt. Ihr habt ja, liebe Brüder, die Gemeinden Gottes nachgeahmt, die in Judäa sich zu Jesus Christus bekennen; denn auch ihr erlittet Gleiches von euren Landsleuten wie jene von den Juden, die den Herrn Jesus und die Propheten getötet und uns verfolgt haben, die Gott missfallen und allen Menschen feind sind. Sie wollen uns hindern, den Heiden zu predigen, dass sie gerettet würden, und machen so das Maß ihrer Sünden voll zu allen Zeiten. Aber schon hat sie das Strafgericht erreicht in vollem Maße.
Des Apostels Sehnsucht und Sorge
Wir aber, Brüder, vereinsamt und getrennt von euch zur Stunde, dem Angesicht, nicht aber dem Herzen nach, waren aufs eifrigste darauf bedacht, euch von Angesicht zu sehen, in großer Sehnsucht. Daher wollten wir zu euch kommen, ich, Paulus, einmal und ein zweites Mal; doch der Satan hinderte uns daran. Denn wer ist unsere Hoffnung, unsere Freude oder unser Ruhmeskranz, wenn nicht gerade ihr, vor unserem Herrn Jesus [Christus] bei seiner Ankunft? Ja, ihr seid unser Ruhm und unsere Freude!
Als wir es daher nicht mehr aushielten, entschlossen wir uns, allein in Athen zurückzubleiben, und sandten Timotheus, unsern Bruder und Diener Gottes im Evangelium Christi, dass er euch stärke und aufrichte in eurem Glauben, damit niemand wankend werde in diesen Bedrängnissen. Ihr wisst ja selbst, dass wir dazu bestimmt sind. Sagten wir doch, als wir bei euch waren, euch voraus, dass wir Drangsal zu erleiden hätten, und so kam es denn auch, wie ihr wisst. Daher hielt ich es nicht mehr aus und schickte hin, um von eurem Glauben zu erfahren, ob etwa der Versucher euch versucht habe und vereitelt sei unsere Arbeit.
Nun kam soeben Timotheus von euch zu uns und brachte uns die frohe Kunde von eurem Glauben und eurer Liebe, und dass ihr für uns stets ein gutes Erinnern habt und danach verlangt, uns zu sehen, so wie auch wir euch. Darob wurden wir aufgerichtet an euch, liebe Brüder, - bei all unserer Not und Drangsal - durch euren Glauben Ja, nun leben wir auf, wenn ihr feststeht im Herrn. Denn welchen Dank können wir Gott darbringen für euch bei all der Freude, mit der wir euretwegen uns freuen vor unserem Gott! Tag und Nacht bitten wir inständig, euch von Angesicht sehen zu dürfen und in Ordnung zu bringen, was eurem Glauben noch fehlt. Er selbst, unser Gott und Vater, und unser Herr Jesus lenke unseren Weg zu euch. Euch aber lasse der Herr reich werden und überströmen in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir sie haben zu euch. Er mache stark eure Herzen, dass sie untadelig seien in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Der Herr lasse euch wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen, * damit euer Herz gefestigt werde und geheiligt.
V. Unser Herr Jesus Christus tröste und stärke euch. * Damit euer Herz gefestigt werde und geheiligt.



ZWEITE LESUNG

Hilarius von Poitiers (+ 367)

Aus einer Auslegung zu Psalm 133 (132).

Die Gläubigen waren ein Herz und eine Seele

„Wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen." (1) Gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen; denn wenn sie miteinander in Eintracht wohnen, bilden sie die Gemeinde der Kirche; wenn sie Brüder genannt werden, sind sie eines Willens, in Liebe vereint. Wir lesen, daß es in der ersten Predigt der Apostel ein großes Gebot war: ,Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele." (2) Denn so mußte es beim Volk Gottes sein, daß alle unter dem einen Vater Brüder und in dem einen Geist eine Einheit waren, daß sie unter einem Dach einmütig lebten und an dem einen Leib Glieder dieses einen Leibes bildeten. „Gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen." Der Prophet gibt für dieses Gute und Schöne einen Vergleich: „Das ist wie köstliches Salböl auf dem Haupt, das niederrinnt auf den Bart, auf Aarons Bart, das niederrinnt bis hinab auf sein Gewand." (3) Diese Weihe wollte Gott zunächst für seinen Hohenpriester, doch wollte er auch, daß unser Herr unsichtbar gesalbt würde „wie keiner seiner Gefährten" (4). Diese Salbung ist keine irdische wie die mit dem Öl aus dem Hörn bei der Salbung der Könige, sondern eine Salbung mit dem „Öl der Freude". Nach der Salbung wurde Aaron gemäß dem Gesetz „Christus", das ist der Gesalbte, genannt.
Wie dieses Salböl,(wo immer es ausgegossen wird, die unreinen Geister im Herzen vernichtet, so hauchen wir durch die Salbung der Liebe die Eintracht aus, die Gott wohlgefällig ist, wie der Apostel sagt: „Wir sind Christi Wohlgeruch für Gott." (5) Wie also Gott dieses Salböl am ersten Hohenpriester Aaron gefiel, so ist es lieblich und gut, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen. Das Salböl rinnt vom Haupt herab auf den Bart. Der Bart aber ist der Schmuck des Mannesalters. Wir dürfen nicht mehr Unmündige in Christus sein, es sei denn, wie es heißt, an Bosheit, nicht jedoch an Einsicht (6). Paulus nennt alle Ungläubigen Kinder, weil sie noch nicht fähig sind, die feste Speise zu genießen, weil sie noch Milch brauchen, wie der Apostel sagt: „Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht." (7)

1 Ps.133,1. 2 Apg.4,32. 3 Vgl.Ps.133,2. 4 Vgl.Ps.45,8. 5 2. Kor.2,15. 6 Vgl.1.Kor.14.20. 7 1.Kor.3.2.


RESPONSORIUM
R. Wir, die Vielen, sind ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder. * Jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
V. In dem einen Geist wurden wir durch die Taufe alle zu einem einzigen Leib. * Jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.


ORATION
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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