Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1.WocheDienstag

Aus Vulgata
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V. Bereitet dem Herrn einen Weg.
R. Ebnet unserem Gott die Straßen.

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (8,1-18)

Die Geburt eines Sohnes des Propheten

Der Herr sagte zu mir: Nimm eine große Tafel und schreib darauf mit einem gewöhnlichen Griffel: Maher-Schalal-Hasch-Bas (Schnelle Beute - Rascher Raub). Und ich nahm mir zuverlässige Zeugen, den Priester Urija und Secharja, den Sohn Jeberechjas. Dann ging ich zu der Prophetin, und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte der Herr zu mir: Gib ihm den Namen Maher-Schalal-Hasch-Bas! Denn noch bevor der Knabe „Vater" und „Mutter" sagen lernt, wird man den Reichtum von Damaskus und die Beute von Samaria dem König von Assur vorantragen.

Warnung vor Unglauben und Untreue

Weiter sagte der Herr zu mir: Weil dieses Volk die ruhig dahinfließenden Wasser von Schiloach verachtet und vor Rezin und dem Sohn Remaljas verzagt, darum wird der Herr die gewaltigen und großen Wasser des Eufrat (den König von Assur und seine ganze Macht) über sie dahinfluten lassen. Und der Fluß wird alle seine Kanäle überfluten und über alle Ufer treten. Auch auf Juda wird er übergreifen, er wird es überfluten und überschwemmen, bis er den Leuten an den Hals reicht. Die Ausläufer seiner Fluten bedecken weit und breit dein Land, Immanuel.
Tobt, ihr Völker! Ihr werdet doch zerschmettert. Horcht auf, ihr Enden der Erde! Rüstet nur! Ihr werdet doch zerschmettert. Rüstet! Ihr werdet zerschmettert. Macht nur Pläne! Sie werden vereitelt. Was ihr auch sagt, es kommt nichts zustande. Denn „Gott ist mit uns". Denn so sprach der Herr, als seine Hand mich packte und er mich davon abhielt, auf dem Weg dieses Volkes zu gehen: Nennt nicht alles Verschwörung, was dieses Volk Verschwörung nennt! Was es fürchtet, sollt ihr nicht fürchten; wovor es erschrickt, davor sollt ihr nicht erschrecken. Den Herrn der Heere sollt ihr heilighalten; vor ihm sollt ihr euch fürchten, vor ihm sollt ihr erschrecken. Er wird das Heiligtum sein für die beiden Reiche Israels: der Stein, an dem man anstößt, der Felsen, an dem man zu Fall kommt. Eine Schlinge und Falle wird er sein für alle, die in Jerusalem wohnen. Viele stolpern darüber, sie fallen und zerschellen; sie verstricken und verfangen sich.
Ich will diese Warnung sorgfältig bewahren und die Lehre in meinen Jüngern wie mit einem Siegel verschließen. Ich will auf den Herrn warten, der jetzt sein Gesicht vor dem Haus Jakob verhüllt, auf ihn will ich hoffen. Seht, ich und die Kinder, die der Herr mir geschenkt hat, wir sind in Israel ein (warnendes) Zeichen, ein Mahnmal vom Herrn der Heere, der auf dem Berg Zion wohnt.


RESPONSORIUM
R. Ich will warten auf den Herrn, der sein Angesicht vor dem Haus Jakob verhüllt, auf ihn will ich hoffen. * Auf deine Hilfe harre ich, Herr.
V. Ich schaue aus nach dem Herrn, ich warte auf Gott, der mich rettet.* Auf deine Hilfe harre ich, Herr.


ZWEITE LESUNG

Petrus von Blois (um 1204)

Aus einer Predigt zum Advent.

Das dreifache Schweigen

Von den alten Tagen an, nachdem der Herr dem ersten Sünder zugerufen hatte: „Adam, wo bist du?" (1), schrie auch das Blut Abels von der Erde empor. Von da an schwieg das Menschengeschlecht, weil durch die Sünde der Tod bei ihm eingekehrt war. Der Mensch schwieg. Die Gaben der Gnade waren in ihm tot, die Gaben der Natur verletzt. Der Mensch war derart verwundet, daß er keine Stimme und kein Empfinden mehr hatte. Dies war, meine ich, das erste Schweigen. Da kam Mose, und das Gesetz wurde gegeben. Doch das Gesetz zeigte nur die Art der Krankheit, gab aber kein Heilmittel. Der Apostel sagt: „Ich habe die Sünde nur durch das Gesetz erkannt." (2) Seitdem nun die Menschen ihre Wunde kannten, begannen sie zu rufen und nach einer Medizin zu verlangen. So wurde das erste Schweigen gebrochen. Als aber den Kranken zum Bewußtsein kam, daß im Gesetz keine Heilung war, weil es niemand rechtfertigte und keinen zur Vollkommenheit führte (3), da waren sie nach dem Schreien des Wartens müde und schwiegen im Überdruß. Das ist das zweite Schweigen. Dieses Schweigen wurde auf dreierlei Weise gebrochen: durch eine Stimme, durch ein Wort und durch einen Gesang. Durch eine Stimme: durch den, der sagte: „Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn." (4) Durch ein Wort: denn „das allmächtige Wort kam vom königlichen Thron" (5). Durch einen Gesang: denn bei der Geburt des Fleisch gewordenen Wortes sangen die Engel: „Ehre sei Gott in der Höhe!" (6) Das dritte Schweigen wird bei der Erneuerung der Welt eintreten, „wenn der Menschensohn sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzt" (7), wenn der Herr „alle Tränen seiner Heiligen abwischt, wenn keine Trauer und keine Klage mehr ist" (8), wenn der Gerechte von seinen Mühen ausruht (9) und in Frieden wohnt (10). Die Menschen, deren Kraft nach Jesaja in der Stille und im Vertrauen liegt (11), werden Freude und Frieden haben in ewigem Schweigen.

1 Gen.3,1. 2 Röm.7,7. 3 Hebr.7,18. 4 Joh.1,23. 5 Weish.18,15.
6 Lk.2,14. 7 Mt.19,28. 8 Offb.21,4. 9 Offb.4,13. 10 Ps.76,3. 11 Jes.30,15.


RESPONSORIUM
R. Bahnt den Weg des Herrn, * macht eben die Pfade Gottes!
V. Das allherrschende Wort kommt vom Königsthron. * Macht eben die Pfade Gottes!

ORATION
Herr und Gott, in unserer Bedrängnis rufen wir zu dir, erhöre die Bitten deines Volkes. Bewahre uns vor aller Ansteckung des Bösen und tröste uns durch die Ankunft deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja (2,6-21; 4, 2-6)

Der Tag Jahwes

Ja, du hast dein Volk,
das Haus Jakob, verstoßen;
denn es ist voll von Zauberern und Wahrsagern
wie das Volk der Philister,
und überflutet von Fremden.
Sein Land ist voll Silber und Gold,
zahllos sind seine Schätze.
Sein Land ist voll von Pferden,
zahllos sind seine Wagen.
Sein Land ist voll von Götzen.
Alle beten das Werk ihrer Hände an,
das ihre Finger gemacht haben.
Doch die Menschen müssen sich ducken,
jeder Mann muß sich beugen.
Verzeih ihnen nicht!
Verkriech dich im Felsen,
verbirg dich im Staub
vor dem Schrecken des Herrn
und seiner strahlenden Pracht.
Da senken sich
die stolzen Augen der Menschen,
die hochmütigen Männer müssen sich ducken,
der Herr allein ist erhaben an jenem Tag.
Denn der Tag des Herrn der Heere kommt
über alles Stolze und Erhabene,
über alles Hohe - es wird erniedrigt -,
über alle hochragenden Zedern des Libanon
und alle Eichen des Baschan,
über alle hohen Berge
und alle stattlichen Hügel,
über jeden hohen Turm und jede steile Mauer,
über alle Tarschisch-Schiffe
und die kostbaren Segler.
Die stolzen Menschen müssen sich ducken,
die hochmütigen Männer sich beugen,
der Herr allein ist erhaben an jenem Tag.
Die Götzen aber schwinden alle dahin.
Verkriecht euch in Felshöhlen und Erdlöchern
vor dem Schrecken des Herrn
und vor seiner strahlenden Pracht,
wenn er sich erhebt,
um die Erde zu erschrecken.
An jenem Tag nimmt jeder
seine silbernen und goldenen Götzen,
die er gemacht hat, um sie anzubeten,
und wirft sie den Fledermäusen und Ratten hin;
und man wird sich in den Spalten
und Höhlen der Felsen verkriechen
vor dem Schrecken des Herrn
und vor seiner strahlenden Pracht,
wenn er sich erhebt,
um die Erde zu erschrecken.

Die Rettung der Übriggebliebenen

An jenem Tag wird, was der Herr sprossen läßt, für alle Israeliten, die entronnen sind, eine Zierde und Ehre sein; die Früchte des Landes sind ihr Stolz und Ruhm. Dann wird der Rest von Zion, und wer in Jerusalem noch übrig ist, heilig genannt werden, jeder, der in Jerusalem in das Verzeichnis derer, die am Leben bleiben sollen, eingetragen ist. Wenn der Herr durch den" Sturm des Gerichts und den Sturm der Läuterung von den Töchtern Zions den Kot abgewaschen und aus Jerusalems Mitte die Blutschuld weggespült hat, dann kommt er, und über dem ganzen Gebiet des Berges Zion und seinen Festplätzen erscheint bei Tag eine Wolke und bei Nacht Rauch und eine strahlende Feuerflamme. Denn über allem liegt als Schutz und Schirm die Herrlichkeit des Herrn; sie spendet bei Tag Schatten vor der Hitze und ist Zuflucht und Obdach bei Unwetter und Regen.


RESPÖNSORIUM
R. Die stolzen Augen der Menschen senken sich, gebeugt wird die Hoffart der Männer.* Der Herr allein ist erhaben an jenem Tag.
V. Sie werden den Menschensohn kommen sehn auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. * Der Herr allein ist erhaben an jenem Tag.


ZWEITE LESUNG
Gregor von Nazianz (390)
Aus einer Rede über die Menschwerdung Gottes.

Ein wunderbarer Tausch

Der Sohn Gottes, der eher war als alle Zeit, der Unsichtbare, der Unermeßliche und Unkörperliche, der Ursprung aus dem Ursprung, das Licht vom Licht, der Quell des Lebens und der Unsterblichkeit, das Abbild vom Urbild, das unabänderliche Siegel, das in allem getreue Ebenbild des Vaters, er, das Wort, in dem der Vater sich ganz ausspricht - er steigt herab zu seinem Bild. Um des Fleisches willen nimmt er Fleisch an; um meiner Seele willen verbindet er sich mit einer vernunftbegabten Seele, um gleiche Art durch gleiche Art zu reinigen. Alles Menschliche nimmt er an, ausgenommen die Sünde: geboren von der Jungfrau, die an Seele und Leib vom Heiligen Geist von Anbeginn an gereinigt war – denn die Geburt mußte geehrt und die Jungfräulichkeit im voraus geehrt werden. Gott hat die Menschlichkeit angenommen und ist uns erschienen : die Einheit aus zwei Gegensätzen, aus dem Fleisch und dem Geist. Der Geist hat die Göttlichkeit geschenkt, das Fleisch hat sie angenommen.
Er, der andere reich macht, wird selbst ein Bettler; denn die Armut meines Fleisches nimmt er auf sich, damit ich den Reichtum seiner Gottheit empfange'. Er, der die Fülle besitzt, gibt diese Fülle preis; denn auf kurze Zeit entäußert er sich seiner Herrlichkeit, damit ich seines vollen Glanzes teilhaftig werde (2). Welch überreiche Güte! Welch ein Heilsgeheimnis um meinetwillen! Ich hatte das Bild Gottes empfangen, aber es nicht bewahrt. Er nimmt mein Fleisch an, um dem Bild das Heil, dem Fleisch die Unsterblichkeit zu bringen; zum zweitenmal geht er die Gemeinschaft mit uns ein, weit wunderbarer als das erstemal. Dadurch, daß Gott die Menschheit annahm, sollte der Mensch geheiligt werden. So wollte Gott die Macht des Tyrannen überwältigen und uns befreien und uns zu sich zurückführen durch seinen Sohn, den Mittler. Dieser lenkte alles zum Ruhm des Vaters, dem er - für jeden erkennbar - in allem gehorchte. Er hat sein Leben eingesetzt für die Schafe (3), kam als guter Hirt zu dem verirrten Schaf, zu jenen Bergen und Hügeln, auf denen du (den Götzen) opfertest (4); er fand das verirrte Schaf und nahm es auf dieselben Schultern, auf denen er das Holz des Kreuzes trug; er nahm das Schaf und führte es zum ewigen Leben. Der Lampe des Vorläufers (5) folgte das helle Licht, der Stimme (6) das Wort; der Bräutigam folgte dem Brautwerber (7), der dem Herrn ein vorzügliches Volk bereitete (8) und es im voraus durch das Wasser für den Empfang des Geistes reinigte.
Gott mußte in unser Elend kommen; er mußte Fleisch annehmen und sterben, damit wir leben. Wir sind mit ihm gestorben, um rein zu werden; wir sind mit ihm auferstanden, weil wir mit ihm gestorben sind; wir sind mit ihm verherrlicht, weil wir mit ihm auferstanden sind.

1 Vgl.2.Kor.8,9. 2 Vgl.Phil.2.7; Joh.1,6. 3 Vgl.Joh.10,11. 4 Vgl.Hos.4,13. 5 Vgl.Joh.5.35.
6 Vgl l.Jes.40,3. 7 Vgl.Joh.3,29. 8 Vgl.Lk.I,17.

RESPONSORIUM
R. Seht, gekommen ist die Fülle der Zeit, in der Gott seinen Sohn gesandt hat, geboren von einer Jungfrau, dem Gesetz unterstellt, * um jene loszukaufen, die unter dem Gesetze stehn.
V. In seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, sandte uns Gott seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, das der Macht der Sünde unterworfen ist. * Um jene loszukaufen, die unter dem Gesetze stehn.


ORATION
Herr und Gott, in unserer Bedrängnis rufen wir zu dir, erhöre die Bitten deines Volkes. Bewahre uns vor aller Ansteckung des Bösen und tröste uns durch die Ankunft deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle.Ewigkeit.

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