Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore11.Dezember

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11. Dezember
Hl. Damasus I., Papst


Augustinus († 430)

Aus dem Buch gegen Faustus.

Wir verehren die Märtyrer aus Liebe und im Bewusstsein der Gemeinschaft

Das christliche Volk feiert die Gedächtnistage der Märtyrer mit Gottesdiensten, um zur Nachfolge anzueifern und um Anteil an ihrer Heiligkeit und den Beistand ihrer Gebete zu gewinnen. Aber keinem der Märtyrer stellen wir einen Altar auf, nicht einmal bei ihren Gedächtnisfeiern.
Welcher Bischof hätte vor dem Altar an den Gräbern der Märtyrer je gesagt: Wir opfern dir, Petrus und Paulus oder Cyprian? Vielmehr: was geopfert wird, bringt man Gott dar, der die Märtyrer gekrönt hat, und man bringt es dar an den Gedächtnisstätten derer, die er gekrönt hat. Die heiligen Orte sollen selbst eine Mahnung sein, durch die das Gemüt sich erhebt und die Liebe sich steigert zu ihnen, denen wir nacheifern können, und zu ihm, durch dessen Gnade wir es vermögen.
Wir verehren also die Märtyrer aus Liebe und im Bewusstsein der Gemeinschaft mit ihnen, wie wir auch heilige, gottverbundene Menschen schon bei Lebzeiten ehren, wenn wir das Gefühl haben, dass sie zum Leiden für die Wahrheit des Evangeliums bereit sind. Doch verehren wir sie hingebender und mit dem Gefühl größerer Gewissheit, nachdem sie alle Kämpfe bestanden haben. So loben und preisen wir zuversichtlicher die Sieger im seligen Leben, als wenn sie auf Erden noch im Kampf stehen.
Aber mit jenem Kult, den man „Latria“ nennt, mit dem Dienst, den wir ganz allein und eigentlich der Gottheit schulden, verehren wir nur Gott, und wir leiten niemand an, einen anderen als Gott allein so zu verehren.
Zu dieser Art des Gottesdienstes gehört die Darbringung eines Opfers. Deshalb nennt man es „Idolo-Latria“, wenn jemand den Götzen opfert. Mit aller Entschiedenheit lehnen wir es ab, einem Märtyrer, einer heiligen Seele oder einem Engel zu opfern oder gar die Gläubigen dazu anzuleiten. Wer in diesen Irrtum fällt, den rufen wir durch die gesunde Lehre zur Ordnung, um ihn zu bessern oder vor ihm zu warnen.
Weil die Heiligen Menschen sind, wollen sie selbst nicht, dass man ihnen gibt, was, wie wir wissen, Gott allein gebührt. Das wurde an Paulus und Barnabas deutlich, als die Lykaonier, erregt über die Wunder, den beiden Aposteln wie Göttern opfern wollten. Die beiden zerrissen ihre Kleider, bekannten, dass sie keine Götter waren, redeten ihnen zu und verbaten sich die Opfer1.

(1) Vgl. Apg 14,11-18.


RESPONSORIUM
R. Kostbar ist in den Augen des Herrn das Sterben seiner Frommen. * Er behütet all ihre Glieder, nicht eines von ihnen wird zerbrochen.
V. In ein Gewand der Freude kleidet sie der Herr. * Er behütet all ihre Glieder, nicht eines von ihnen wird zerbrochen.


ORATION

Herr und Gott, der heilige Papst Damasus hat den Sieg der Märtyrer gepriesen, er hat sie geliebt und ihr Andenken geehrt. Gib, dass auch w ir das Leben und Sterben deiner Blutzeugen ehren, und ermutige uns zu einem Leben aus dem Glauben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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