Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore13Sonntag

Aus Vulgata
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Sonntag 13. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem ersten Buch Samuel (5,1.6-12;6,1-4.10-12.19-7,1)

Die Lade bei den Philistern
Die Philister nahmen die Lade Gottes, brachten sie von Eben-Haeser nach Asdod. Schwer lastete die Hand des Herrn auf den Bewohnern von Asdod. Er richtete unter ihnen Verheerungen an und schlug sie mit Geschwüren in Asdod und dessen Gebiet. Als die Bewohner von Asdod ihre Lage erkannten, sagten sie sich: »Die Lade des Gottes Israels darf nicht bei uns bleiben; denn seine Hand drückt uns und unsern Gott Dagon schwer!« 
Sie sandten hin, versammelten alle Philisterfürsten bei sich und fragten: »Was tun wir mit der Lade des Gottes Israels?« Diese erklärten: »Nach Gat werden sie gebracht!« Da überführte man die Lade des Gottes Israels. Nachdem man sie dorthin übergeführt hatte, entstand durch die Hand des Herrn eine überaus große Bestürzung in der Stadt. Er schlug die Stadtbewohner, groß und klein, so dass Geschwüre an ihnen aufbrachen. Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Die Einwohner Ekrons aber schrien: »Man hat die Lade des Gottes Israels zu mir gebracht, um mich und mein Volk zu töten!« Sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister und verlangten: »Sendet die Lade des Gottes Israels zurück, wo sie hingehört! Sie soll mich und mein Volk nicht töten!« Denn tödliche Bestürzung herrschte in der ganzen Stadt. Die Hand Gottes lastete schwer auf ihr. Die Menschen, die nicht starben, wurden mit Geschwüren geschlagen. Das Geschrei der Stadt stieg zum Himmel empor.
Die Lade des Herrn blieb sieben Monate im Gebiet der Philister. Dann riefen die Philister ihre Priester und Wahrsager und fragten: »Was tun wir mit der Lade des Herrn? Lasst uns wissen, wie wir sie zurücksenden können, wo sie hingehört!« Diese antworteten: »Gebt ihr die Lade des Gottes Israels zurück, dann dürft ihr sie nicht leer zurücksenden, sondern müsst eine Sühne leisten. Alsdann werdet ihr Heilung finden, und es wird euch kund, warum seine Hand nicht von euch weicht.« 4 Da fragten sie: »Welche Sühne sollen wir ihm denn leisten?« Sie entgegneten: »Entsprechend der Zahl der Philisterfürsten fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse; denn dieselbe Heimsuchung traf euch alle und auch eure Fürsten.
Die Männer taten so. Sie nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an den Wagen. Die Kälber hielten sie daheim zurück. Dann stellten sie die Lade des Herrn auf den Wagen, dazu die Satteltasche mit den goldenen Mäusen und mit den Abbildern ihrer Geschwüre. Die Kühe liefen in gerader Richtung nach Bet-Schemesch, genau die gleiche Richtung hielten sie ein und brüllten unaufhörlich. Sie wichen weder nach rechts noch nach links. Die Fürsten der Philister folgten hinter ihnen her bis zum Gebiet von Bet-Schemesch.
Der Herr aber schlug die Einwohner von Bet-Schemesch, weil sie die Lade des Herrn angeschaut hatten. Er schlug vom Volke siebzig Mann. Nun wurde das Volk sehr betrübt, weil der Herr einen schweren Schlag wider die Leute geführt hatte. Da sagten die Einwohner von Bet- Schemesch: »Wer vermag vor dem Angesicht des Herrn, dieses heiligen Gottes, standzuhalten? Zu wem soll er von uns aus ziehen?« 
Die Lade Gottes in Kirjat-Jearim
Sie sandten Boten zu den Bewohnern von Kirjat-Jearim und ließen sagen: »Die Philister haben die Lade des Herrn zurückerstattet. Kommt herab und holt sie zu euch hinauf!« 
Da kamen die Männer von Kirjat-Jearim und holten die Lade des Herrn. Man brachte sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel und weihte seinen Sohn Eleasar, dass er Hüter über die Lade des Herrn sei.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Herr, mach dich auf zum Ort deiner Ruhe, du und deine machtvolle Lade! * Deine Priester sollen sich in Gerechtigkeit kleiden, deine Frommen sollen jauchzen und jubeln.
V. Bring heim, Herr, die zehntausendmal tausend Israels. * Deine Priester sollen sich in Gerechtigkeit kleiden, deine Frommen sollen jauchzen und jubeln.


Zweite Lesung

Beda Venerabilis († 735)

Zum ersten Buch Samuel.

„Er erhöht die Niedrigen“

„Den Schwachen hebt der Herr empor aus dem Staub und erhöht den Armen.“1 Gott erweckt Christus von den Toten, damit sein Leib die Verwesung nicht schaut2 , er erhebt ihn zum Himmel.
„Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, einen Ehrenplatz weist er ihm zu.“3 Diesen Vers erklärte der Herr selbst, als ihn die Jünger befragten, die er arm gemacht hatte, um sie reich zu machen, die er auf der Erde gedemütigt hatte, um sie im Himmel zu erhöhen. Sie fragten, welchen Lohn sie einst empfangen würden, und er antwortete: „Wenn der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.“4
„Dem Herrn gehören die Pfeiler der Erde; auf sie hat er den Erdkreis gegründet.“5 Gemeint sind nicht so sehr die Vorgebirge und die hohen Felsen, die Gott zum Schutz des Erdkreises dem Wüten der stürmischen See entgegengestellt hat. Weit eher sind es die festen und starken Herzen seiner Gläubigen, die er aufrichtete, um den Bestand seiner Kirche zu wahren, damit keine Woge stürmischer Verfolgung sie zum Einsturz bringen kann. Die Pfeiler, die den Erdkreis tragen, nennt er auch Fürsten, die auf Thronen sitzen. Mit Recht. Je demütiger gebückt sie jetzt den Erdkreis tragen und je zäher sie ihn verteidigen, um so erhabener thronen sie dereinst beim Gericht. Denn um mit unbesieglicher Kraft die Last der Schwachen tragen zu können, dürfen sie selbst nicht aufhören, in Demut den Nacken zu beugen.
Nach der Entscheidung im Letzten Gericht wird Gott das reich Christi, das die Ungläubigen jetzt verachten, in seiner Hoheit offenbaren, nachdem er die Herrlichkeit seiner eigenen Majestät gezeigt hat.

(1) 1Sam 2,8. (2) Vgl. Apg 2,31. (3) 1Sam 2,8. (4) Vgl. Mt 19,28. (5) 1Sam 2,8.



RESPONSORIUM
R. Im Herrn jubelt mein Herz, * im Herrn ist groß meine Kraft.
V. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. * Im Herrn ist groß meine Kraft.


ORATION
Gott, unser Vater, du hast uns in der Taufe zu Kindern des Lichtes gemacht. Lass nicht zu, dass die Finsternis des Irrtums über uns Macht gewinnt, sondern hilf uns, im Licht deiner Wahrheit zu bleiben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Nehemia. (3,33-4,17)

Spott der Feinde
Als nun Sanballat davon vernahm, dass wir die Mauer bauten, geriet er in Zorn und großen Unmut. Er verspottete die Juden. Vor seinen Anhängern und dem Heer Samarias äußerte er sich: »Was machen diese elenden Juden da? Wollen sie nicht davon lassen? Werden sie Opfer darbringen? Wollen sie heute noch fertig sein? Können sie die Steine aus dem Schutthaufen wieder zu neuem Leben aufrichten, da sie doch verbrannt sind?« Der Ammoniter Tobia, der neben ihm stand, rief aus: »Mögen sie ruhig bauen! Springt ein Fuchs darauf, reißt er ihre Steinmauer nieder!« 
Gebet des Nehemia
»Höre, unser Gott: Wir sind zum Gegenstand des Spottes geworden! Lass ihr Höhnen auf ihr Haupt zurückfallen und gib sie im Land der Gefangenschaft der Plünderung preis! Decke ihre Schuld nicht zu, und ihre Sünde werde vor deinem Antlitz nicht getilgt; denn sie haben die Bauenden beleidigt!« Wir aber bauten an der Mauer weiter, und bald war die ganze Mauer bis zur Hälfte wieder verbunden. Dem Volk wuchs die Begeisterung für die Arbeit.
Pläne der Gegner
Als Sanballat, Tobia, die Araber, Ammoniter und die Bewohner von Asdod hörten, dass die Herstellung der Mauer Jerusalems Fortschritte machte - denn die Lücken begannen sich zu schließen -, gerieten sie in heftigen Zorn. Sie verschworen sich alle gemeinsam, wider Jerusalem in den Krieg zu ziehen und mir alles durcheinanderzubringen. Wir aber beteten zu unserem Gott und stellten gegen sie Tag und Nacht eine Wache auf, um uns vor ihnen zu schützen. Die Leute von Juda aber sprachen: »Des Trägers Kraft versagt, des Schuttes ist zu viel, und wir vermögen nicht die Mauer aufzubauen!« Unsere Gegner planten: »Nichts merken sollen sie und nichts sehen, bis wir in ihre Mitte eindringen, sie niedermachen und so die Arbeit beendigen.« Als aber die in ihrer Nähe wohnenden Juden kamen und uns wohl zehnmal von allen Orten her mahnten: »Zieht euch doch zu uns zurück!«, da stellte ich in den tiefer gelegenen Plätzen hinter der Mauer an den offenen Stellen das Volk auf, und zwar nach Sippen gegliedert mit ihren Schwertern, Lanzen und Bogen. Ich sah mich um, stand auf und sprach zu den Edlen, Stadträten und übrigen Leuten: »Fürchtet euch nicht vor ihnen! Denkt an den Herrn, den Großen und Furchtgebietenden, und kämpft für eure Brüder, Söhne, Töchter Frauen und Familien!« 
Wiederaufbau der Stadtmauer unter dem Schutz der Waffen
Unsere Feinde erfuhren, dass uns die Sache bekannt geworden war, und so vereitelte Gott ihren Plan. Wir kehrten alle an die Mauer zurück, ein jeder zu seiner Arbeit. Von jenem Tag an war nur die Hälfte meiner Mannschaft beim Bau tätig; die andere Hälfte ergriff Lanzen, Schilde, Bogen und Panzer, und die Obersten standen hinter dem ganzen Haus Juda. Von den beim Mauerbau Beschäftigten und den Lastträgern luden letztere auf, wobei sie mit der einen Hand arbeiteten, während die andere den Wurfspieß hielt. Von den beim Bau Beschäftigten hatte jeder sein Schwert beim Bauen um die Hüften gegürtet. Der Hornbläser stand bei mir. Ich aber sprach zu den Edlen, Stadträten und den übrigen Leuten: »Die Arbeit ist vielfältig und weit ausgedehnt. Wir sind auf der Mauer voneinander getrennt, ein jeder fern vom andern. An dem Ort, woher ihr den Schall der Trompete vernehmt, schart euch um uns! Unser Gott wird für uns streiten.« So schafften wir am Werk, während die Hälfte von ihnen Lanzen trug, vom Anbruch der Morgenröte bis zum Aufgang der Sterne. Auch befahl ich damals dem Volk: »Jeder soll mit seiner Gefolgschaft die Nacht in Jerusalem verbringen. Es soll uns die Nacht zur Wache und der Tag zur Arbeit dienen.« Weder ich noch meine Brüder, meine Gefolgschaft und die Wachmannschaften, die mich begleiteten, zogen ihre Gewänder aus. Jeder hatte seine Waffe zur Rechten.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Herr, du bist Zuflucht dem Geringen, Zuflucht dem Armen in seiner Not. * Die Herrlichkeit des Herrn ist uns Schutz und Schirm.
V. Wie die Berge Jerusalem rings umgeben, so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig. * Die Herrlichkeit des Herrn ist uns Schutz und Schirm.


ZWEITE LESUNG

Augustinus († 430)

Aus einer Auslegung zu Psalm 122 (121).

Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern

Der Psalm, den wir euch heute erklären wollen, genauer: der Sänger, der mit diesem Gesang nach Zion hinaufsteigt, verlangt nach dem Jerusalem des Himmels.
Stellt euch vor, dass etwa für ein Märtyrergedächtnis ein bestimmter heiliger Ort angesagt ist, wo an einem festgesetzten Tag die Gläubigen zur Festfeier zusammenströmen sollen. Die Volksscharen machen sich auf, ermuntern einander und sprechen: Wir wollen gehen, wir wollen gehen! Sie fragen: Wohin sollen wir gehen? Und es heißt: Dorthin zu dem heiligen Ort. Sie sprechen miteinander, jeder einzelne ist entflammt, und sie bilden zusammen sozusagen eine einzige Flamme. Diese eine Flamme bildet sich aus dem Sprechen untereinander. Sie bringen sich gegenseitig zum Glühen. Es reißt sie fort, hin zu dem heiligen Ort, und heilige Gedanken heiligen sie. Wenn also heilige Liebe so zu einem irdisch-zeitlichen Ort hinzieht, welche Liebe muss es sein, die sie, die eines Sinnes sind, zum Himmel zieht, so dass sie sagen: „Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern!“1
Lasst uns also eilen, eilen zum Haus des Herrn! Lasst uns eilen und nicht müde werden! Wir werden an den Ort kommen, an dem die Kraft nicht erlahmt. Lasst uns zum Haus des Herrn eilen, und unsre Seele freue sich über jene, die es zu uns sagen. Die es uns nämlich sagen, haben schon vorher die Heimat gesehen und rufen von weitem den Nachzüglern zu: „Wir gehen zum Haus des Herrn!“ Geht, eilt! Die Apostel haben sie geschaut, und sie sagten es uns: Eilt, geht, folgt uns! Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern!
Und was sagt ein jeder von uns? „Wie froh bin ich, da man mir sagt: Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern!“

(1) Ps 122,1.


RESPONSORIUM
R. Zum Altar Gottes will ich treten, zum Gott meiner Freude. * Jubelnd will ich auf der Harfe dich loben, Gott, mein Gott.
V. Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke! * Jubelnd will ich auf der Harfe dich loben, Gott, mein Gott.


ORATION
Gott, unser Vater, du hast uns in der Taufe zu Kindern des Lichtes gemacht. Lass nicht zu, dass die Finsternis des Irrtums über uns Macht gewinnt, sondern hilf uns, im Licht deiner Wahrheit zu bleiben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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