Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore16.Oktober-Margareta

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16. Oktober
Hl. Margareta Maria Alacoque, Ordensfrau


Margarete Maria Alacoque (+ 1690)

Aus einem Brief über die Bedeutung des göttlichen Herzens

Wir sollen die Liebe Christi verstehen, die alles Erkennen übersteigt


Die große Sehnsucht des Herrn nach der Verehrung seines Herzens scheint mir darauf hinzuzielen, in unseren Herzen die Frucht der Erlösung zu erneuern. Denn sein heiliges Herz ist eine unerschöpfliche Quelle und sucht nichts anderes, als sich in demütige Herzen zu ergießen, damit sie frei und bereit werden, das eigene Leben nach seinem göttlichen Wohlgefallen einzusetzen.

Von diesem göttlichen Herzen fließt die Gnade unaufhörlich in drei Strömen aus: Aus dem ersten Strom fließt das Erbarmen mit den Sündern und gibt ihnen den Geist der Reue und Umkehr ein. Der zweite Strom ist die Liebe. Er bringt all denen Hilfe, die in Not und Mühsal sind, vor allem denen, die nach Vollkommenheit streben, damit sie bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten Hilfe finden. Aus dem dritten Strom fließen Liebe und Licht für die vollkommenen Freunde Jesu, die er mit sich vereinigen will, um ihnen sein Wissen und seine Gebote mitzuteilen; sie sollen sich – jeder in einer anderen Form – der Mehrung seiner Herrlichkeit weihen.

Dieses göttliche Herz ist der Abgrund alles Guten, in dem die Armen all ihre Not untertauchen sollen. Es ist ein Abgrund der Freude, in den wir all unsere Traurigkeit versenken sollen, ein Abgrund der Demut gegen unser Unvermögen, ein Abgrund des Erbarmens für alle Unglücklichen, ein Abgrund der Liebe, in dem unsere ganze Armut untergehen soll.

Ihr müsst euch mit dem Herzen unseres Herrn Jesus Christus vereinigen, euch am Anfang der Bekehrung in die rechte Verfassung versetzen, am Ende aber Sühne leisten. Macht ihr keinen Fortschritt im Gebet? Dann genüge es euch, Gott jene Gebete darzubringen, die der Heiland uns im Sakrament des Altars spricht, und seine Glut aufzuopfern, zur Heilung eurer Lauheit. Sooft ihr etwas tut, betet: „O Gott, das tue ich – oder: das nehme ich auf mich –aus Liebe zum Herzen deines Sohnes und nach seinen heiligen Plänen, die ich dir darbringe, um alles gutzumachen, was in meinem Tun schlecht und unvollkommen ist.“ Ähnlich betet in allen Lebenslagen. Sooft euch etwas Peinliches, Trauriges oder Unrechtes widerfährt, sprecht zu euch selbst: „Nimm es an, das heilige Herz Jesu Christi schickt es, damit du tiefer mit ihm vereint wirst.“

Vor allem haltet den Frieden des Herzens fest der alle Schätze übertrifft. Um ihn zu bewahren, ist uns nichts von größerem Nutzen, als wenn wir auf unseren eigenen Willen verzichten und an seine Stelle den Willen des göttlichen Herzens setzen, damit Christus für uns alles tut, was zu seiner Ehre beiträgt. Ihm sollen wir uns in Freude unterwerfen und ganz auf ihn vertrauen.


RESPONSORIUM
R. Ich preise dich, mein Vater, Herr des Himmels und der Erde. Den Weisen und Klugen hast du es verborgen, Unmündigen aber hast du es offenbart. * Ja, mein Vater, so war es wohlgefällig vor dir.
V. Den Sohn kennt keiner außer der Vater, und keiner kennt den Vater außer der Sohn und wem der Sohn es offenbart. * Ja, mein Vater, so war es wohlgefällig vor dir.


ORATION

Barmherziger Gott, du hast die heilige Margareta Maria Alacoque die Liebe deines Sohnes schauen lassen, die alles Begreifen übersteigt. Schenke auch uns deinen Geist, damit wir die Größe deines Erbarmens erkennen und am Reichtum deines göttlichen Lebens teilhaben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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