Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore23.August

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

23. August
HL. Rosa von Lima, Jungfrau

Rosa von Lima (+ 1617)

Aus einem Brief an den Arzt Castillo“

Die Liebe Christi verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt

Der Herr und Heiland erhob seine Stimme und sprach mit unvergleichlicher Hoheit: ´Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maße wächst, wie die Mühsale zunehmen, sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies, ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.´

Als ich diese Worte hörte, kam ein heftiges Verlangen über mich, als müsste ich mich mitten auf den Platz stellen und mit lautem Schreien alle Menschen jeden Alters, Geschlechts und Standes zurufen: „Hört, ihr Völker, höret, ihr Stämme! Im Auftrag Christi und mit den Worten aus seinem Mund ermahne ich euch: Wir können keine Gnade erwerben, wenn wir keine Drangsale erleiden; notwendig müssen sich Mühen auf Mühen häufen, wenn wir „Anteil an der göttlichen Natur erhalten“1, die Herrlichkeit der Kinder Gottes und das volle Glück der Seele gewinnen wollen.

Der gleiche Stachel trieb mich an, die Schönheit der göttlichen Gnade zu verkündigen. Das bedrückte mich mit Not, trieb mir den Schweiß aus den Poren und ließ mich lechzen. Es kam mir vor, als könne meine Seele nicht länger im Leib gefangenbleiben. Würde man sie aber festhalten, dann werde sie die Ketten zerbrechen und frei, allein und ungehindert die ganze Welt durcheilen und rufen: ´O wenn doch die Sterblichen erkennen wollten, wie erhaben die Gnade Gottes ist, wie schön, wie edel, wie kostbar; welche Reichtümer sie in ich birgt, wieviel Freude und Jubel! Ohne Zweifel würden dann die Menschen mit Eifer und Fleiß danach streben, sich selber Leiden und Schmerzen zuzufügen! Auf dem ganzen Erdkreis würden alle Menschen eher Unglück, Krankheit und Qual als Glück suchen, um den unendlichen Schatz der Gnade zu erlangen. Das ist Lohn und der letzte Gewinn des Leidensmutes. Keiner würde sich über Kreuz und Mühe beklagen, die ihm etwa begegneten, wenn er die Waage erkennen würde, auf der sie den Menschen zugewogen werden.´

(1) Vgl. 2 Petr 1,4.


RESPONSORIUM
R. Das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen. * Kein Mensch rühme sich vor Gott!
V. Der Herr ist erhaben: er schaut auf die Niedrigen, und die Stolzen erkennt er von ferne. * Kein Mensch rühme sich vor Gott!


ORATION


Gott, du Sehnsucht der Menschen, du hast die heilige Rosa von Lima mit solcher Liebe an dich gezogen, dass sie die Welt verließ und in harter Buße für dich allein lebte. Hilf uns auf ihre Fürsprache, unseren Weg durch diese Welt so zu gehen, dass wir dich, den unversiegbaren Quell der Freude, finden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.