Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore26.September

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26. September
Hl. Kosmas und Hl. Damian, Märtyrer


Augustinus († 430)

Aus einer Predigt über das christliche Martyrium

Kostbar ist der Tod der Märtyrer, erkauft um den Preis des Todes Christi

Die ruhmvollen Taten der Märtyrer, von denen die Kirche überall erglänzt, sind uns ein augenscheinlicher Beweis für die Wahrheit des Verses, den wir soeben gesungen haben: „Kostbar ist in den Augen des Herrn der Tod seiner Heiligen.“1 Es ist kostbar in unseren Augen und ind en Augen des Herrn, für dessen Name dieser Tod erlitten wurde. Aber der Preis für den Tod dieser vielen ist der Tod des einen. Wie viele sind es, deren Tod der eine sterbend erkaufte! Wäre er nicht gestorben, hätte sich das Weizenkorn nicht vermehrt. Ihr habt die Worte gehört, die er beim Herannahen seines Leidens – unserer Erlösung – sprach: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wen es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“2
Unser Erlöser vollbrachte am Kreuz einen bedeutungsvollen Tausch: dort wurde das Gefäß, in dem sich der Kaufpreis befand, geöffnet, Als die Lanze Christi Seite aufstieß, floss sein Blut heraus; der Preis für die ganze Welt. Erkauft sind die Glaubenden und die Märtyrer; aber bei den Märtyrern ist der Glaube sichtbar unter Beweis gestellt: Das Blut ist Zeuge! Sie gaben zurück, was ihnen verliehen war, und erfüllten so, was der heilige Johannes sagt: „Wie Christus sein Leben für uns hingegeben hat, so müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben“3, und ein andermal heißt es: „Wenn du an großer Tafel sitzt, achte wohl darauf, was dir vorgesetzt wird“4; denn du musst als Gegengabe ein ähnliches Mahl bereiten. Eine große Tafel ist es, an welcher der Herr der Tafel selbst die Speise ist. Niemand sonst gibt sich selbst als Nahrung den Tischgenossen. Christus tut es: er lädt ein, und er ist selber die Speise. Die Märtyrer wussten, was sie aßen und tranken, und eben dies gaben sie auch zurück.
Aber wie hätten sie zurückzugeben vermocht, hätte nicht der Herr zuerst den Kaufpreis aufgebracht und ihnen mitgeteilt, wovon sie geben können? „Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat? Ich will den Kelch des Heils ergreifen.“5 Was für ein Kelch ist das? Es ist der bittere, aber Heil schaffende Kelch des Leidens. Hätte nicht der Arzt als erster diesen Kelch getrunken, müsste sich der Kranke fürchten, ihn anzurühren. Dieser Kelch des Leidens ist gemeint; denn aus dem Mund Christi erfahren wir, was für ein Kelch das ist: „Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorbei!“6 Von diesem Kelch sagen die Märtyrer: „Ich will den Kelch des Heils ergreifen und anrufen den Namen des Herrn.“7
Du fürchtest also nicht, dabei zu versagen? Weshalb fürchtest du es nicht? Weil es heißt: „Ich will anrufen den Namen des Herrn!“8 Wie hätten die Märtyrer siegen können, hätte nicht der in ihnen gesiegt, von dem das Wort stammt: „Freut euch, ich habe die Welt besiegt.“9 Der Herrscher des Himmels lenkte Herz und Zunge der Märtyrer. Er überwand durch die Märtyrer den Teufel auf der Erde und krönte sie im Himmel. Selig, die so diesen Kelch tranken! Ihre Leiden sind beendet, und sie haben den Ehrenkranz empfangen.

(1) Vgl. Ps 116,15. (2) Joh 12,24. (3) Vgl. 1Joh 3,16. (4) Spr 23,1 (Vg.). (5) Ps 116,12.13. (6) Mt 26,39. (7) Ps 116,13. (8) Ebd. (9) Vgl. Joh 16,33.


RESPONSORIUM
R. Die Heiligen vergossen ihr Blut für den Herrn, sie liebten Christus in ihrem Leben und folgten ihm nach bis in den Tod. * Darum schenkte ihnen der Herr den Siegeskranz.
V. Ein Geist und ein Glaube war in ihnen. * Darum schenkte ihnen der Herr den Siegeskranz.


ORATION
Erhabener Gott, am Gedenktag der heiligen Märtyrer Kosmas und Damian preisen wir deine Macht und Güte. Du hast ihnen ewigen Ruhm geschenkt, uns aber gewähre immer neu deine Hilfe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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