Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore30Montag

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Montag, 30. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem Buch Jeremia. (25,15-16.27-38)

Denn so sprach der Herr, der Gott Israels, zu mir: »Nimm diesen Becher voll Zornwein aus meiner Hand, und lass alle Völker, zu denen ich dich sende, davon trinken! Trinken sollen sie, taumeln und von Sinnen kommen vor dem Schwert, das ich unter sie schicke!« 
Rede zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Trinket, dass ihr trunken werdet und ausspeien und fallen müsst und nicht wieder aufsteht vor dem Schwert, das ich unter euch sende! Weigern sie sich aber, den Becher aus deiner Hand zu nehmen und zu trinken, dann sage zu ihnen: So spricht der Herr der Heerscharen: Ihr müsst dennoch trinken! Denn siehe, bei der Stadt, die nach mir benannt ist, beginne ich mit dem Unheil, und ihr solltet da verschont bleiben? Nein, nicht werdet ihr verschont bleiben; denn ich rufe das Schwert wider alle Bewohner der Erde« - Spruch des Herrn der Heerscharen.
Das Völkergericht
»All diese Drohungen tu ihnen kund und wende dich an sie: Aus der Höhe herab brüllt der Herr, seinen Ruf lässt er schallen von seiner heiligen Wohnstatt. Mächtig brüllt er über seiner Aue; einen Zuruf stimmt er an wie Keltertreter. Zu allen Bewohnern der Erde dringt das Getöse, ja bis ans Ende der Erde; denn Streit hat der Herr mit den Völkern, er hält Gericht über alles Fleisch, er überliefert die Frevler dem Schwert« - Spruch des Herrn.
Großer Sturm
So spricht der Herr der Heerscharen: »Fürwahr, Unheil schreitet von Volk zu Volk, ein gewaltiger Sturm bricht los von den Enden der Erde. Die Erschlagenen des Herrn liegen alsdann von einem Ende der Erde bis zum anderen. Nicht beklagt man sie, man sammelt sie nicht, kein Begräbnis wird ihnen zuteil; sie dienen als Mist auf dem Acker.
Schreiende Hirten
Heult, ihr Hirten, und schreit! Duckt euch, ihr Lenker der Herde! Denn die Zeit ist da, euch zu schlachten und euch zu zerschmettern, so dass ihr stürzt wie ein Prachtgefäß. Keine Flucht ist möglich den Hirten, kein Entrinnen den Lenkern der Herde. Horch, wie die Hirten schreien und die Lenker der Herde heulen! Denn der Herr verheert ihre Weide. Zerstört sind die friedlichen Auen vor dem glühenden Zorne des Herrn. Wie ein Löwe verlässt er sein Dickicht; denn zur Wüste wurde das Land vor seinem verheerenden Schwert und vor der Glut seines Zornes.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ich hörte eine Stimme aus dem Himmel: Geht hin und gießt die sieben Schalen des göttlichen Zorns auf die Erde. * Der Zorn Gottes wird offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen.
V. In der Hand des Herrn ist ein Becher: gärenden, herben Wein reicht man dar: ihn müssen trinken alle Frevler der Erde. * Der Zorn Gottes wird offenbart über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen.


Zweite Lesung


Aus einem Brief des römischen Klerus an den Klerus in Karthago (3. Jh.)''

Ich bin der gute Hirt

Da uns, die man als Vorgesetzte an der Spitze sieht, auch die Pflicht obliegt, als Hirten die Herde zu bewachen, so wird für uns, wenn wir nachlässig befunden werden, das Wort gelten, das schon an unsere Vorgänger gerichtet worden ist, die so nachlässige Vorsteher waren: dass wir das verlorene Schaf nicht suchten und das irrende nicht zurechtwiesen und das hinkende nicht verbanden, wohl aber ihre Milch tranken und mit ihrer Wolle uns kleideten1. So lehrt und sagt auch der Herr selbst, der all das erfüllte, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben stand: „Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander.“2 Aber auch zu Simon spricht er: Liebst du mich? Dieser antwortete: Ich liebe dich. Da sagt er zu ihm: „Weide meine Schafe!“3 Dass dieses Wort in Erfüllung geht, ersehen wir schon aus der Tatsache seines Todes; und die übrigen Jünger taten desgleichen.
Wir möchten also nicht, geliebte Brüder, dass sich Mietlinge finden, sondern gute Hirten; denn wenn ihr nicht unsere Brüder zur Standhaftigkeit im Glauben aufmuntert, dann droht, wie ihr wisst, die Gefahr, dass sie sich dem Götzendienst in die Arme werfen und die Brudergemeinde mit der Wurzel ausgerottet wird. Doch nicht nur mit Worten fordern wir euch dazu auf, sondern von mehreren unserer Leute, die zu euch kommen, könnt ihr erfahren, dass wir mit Gottes Hilfe das alles schon getan haben und noch tun in aller Gewissenhaftigkeit und trotz der größten Gefahr von seiten der Welt. Denn wir halten uns die Gottesfurcht und die ewigen Strafen mehr vor Augen als Menschenfurcht und kurzwähnende Unbill, und wir lassen unsere Brüder nicht im Stich, sondern wir ermahnen sie, festzustehen im Glauben4 und sich bereit zu halten, mit dem Herrn zu gehen.

(1) Vgl. Ez 34,3f. (2) Joh 10,11-12. (3) Joh 21,16. (4) Vgl. 1Kor 16,13.


RESPONSORIUM
R. Ich bin der gute Hirt. * Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
V. Der Mietling aber lässt die Schafe im Stich und flieht. * Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, mehre in uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Gib uns die Gnade, zu lieben, was du gebietest, damit wir erlangen, was du verheißen hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch der Weisheit. (1,16-2,1a.10-24)

Die Gottlosen aber rufen mit Hand und Mund ihn herbei, vergehen vor Sehnsucht nach dem vermeintlichen Freund und schließen ein Bündnis mit ihm. Sie verdienen auch, sein Eigentum zu sein!
Sie sprechen nämlich unter sich, falsch urteilend:
Unterdrückung
Lasst uns bedrücken den Armen, der gerecht ist, keine Schonung kennen gegen die Witwe und keine Scheu vor des Greises ergrautem Haar! Unsere Kraft sei der Maßstab für das, was gerecht ist; denn das Schwache erweist sich als unbrauchbar! Auflauern wollen wir dem Gerechten, weil er uns unbequem ist und unseren Werken entgegensteht, Sünden wider das Gesetz uns vorwirft und unsere Verfehlungen gegen die Zucht uns vorhält. Er rühmt sich, Gotteserkenntnis zu besitzen, und bezeichnet sich selbst als Kind des Herrn. Er ward uns zur Anklage gegen unsere Gesinnung, und lästig ist uns schon sein Anblick. Denn sein Lebenswandel ist verschieden von dem der anderen, und ganz absonderlich sind seine Pfade. Wir gelten ihm nicht als echte Volksgenossen, und er hält sich von unseren Wegen wie von etwas Unreinem fern. Das Ende der Gerechten preist er selig und prahlt mit Gott als seinem Vater. Wollen wir sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm enden wird! Ist nämlich der Gerechte ein Sohn Gottes, so nimmt dieser sich seiner auch an und rettet ihn aus seiner Gegner Hand. Mit Übermut und Marter wollen wir ihn prüfen, um seine Sanftmut zu erkennen und seine Langmut zu erproben. Zu schmählichem Tod wollen wir ihn verurteilen; denn nach seinen Worten erlangt er ja Vergeltung!« 
Der Gerechten Ende
Solches denken sie; aber sie täuschen sich, da ihre Bosheit sie verblendet hat und sie die Geheimnisse Gottes nicht kennen und auf keinen Lohn für die Frömmigkeit rechnen, noch an einen Ehrenpreis für makellose Seelen glauben. Denn Gott schuf den Menschen zur Unvergänglichkeit, und als Abbild seines eigenen Wesens machte er ihn. Aber durch des Teufels Neid kam der Tod in die Welt, und diesen müssen alle kosten, die ihm angehören.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Die Frevler sagen: Lasst uns dem Gerechten auflauern. Er steht unserem Tun im Weg. Er nennt sich einen Knecht des Herrn, * wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind. Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, entreißt ihn Gott der Hand seiner Gegner.
V. * Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind. Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, entreißt ihn Gott der Hand seiner Gegner.


ZWEITE LESUNG

Klemens I. († 101)

Aus dem Brief an die Korinther.

Lasst uns das Angesicht Gottes nicht fliehen!

Seht zu, Geliebte, dass die zahlreichen Wohltaten Gottes nicht zu unserer aller Verurteilung führen, wenn wir nämlich nicht in einem Leben, das seiner wert ist, einmütig tun, was in seinen Augen gut ist und ihm gefällt. Es heißt nämlich: „Der Herr wacht über den Atem des Menschen, er durchforscht alle Kammern des Leibes.“1
Lasst uns darauf achten, wie nahe er ist und dass ihm nichts von allem verborgen bleibt, was wir denken und überlegen. Daher wäre es unrecht, wollten wir aus der Ordnung seines Willens ausbrechen. Lieber wollen wir bei unverständigen und dummen, bei überheblichen Menschen, bei Prahlern, die sich ihrer Rede rühmen, Anstoß erregen als bei Gott.
Dem Herrn Jesus, der sein Leben für uns hingab, wollen wir Ehrfurcht erweisen, unsere Vorsteher achten, die Alten ehren, die Jungen in der Zucht der Furcht Gottes erziehen und unsere Frauen zum Guten anleiten.
Unsere Kinder sollen die Erziehung in Christus erhalten. Sie sollen lernen, wie mächtig die Demut vor Gott ist, was eine reine Liebe bei ihm vermag, wie gut und erhaben die Furcht vor ihm ist und dass sie alle rettet, die mit reinem Herzen heilig in ihm leben. Denn er erforscht die Gedanken und Absichten; sein Hauch ist in uns und wann er will, nimmt er ihn weg.
All dies sichert der Glaube in Christus. Denn auch er selbst ruft uns durch den Heiligen Geist an: „Kommt, ihr Kinder, hört mir zu! Ich will euch in der Furcht des Herrn unterweisen. Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht? Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen vor falscher Rede! Meide das Böse, und tu das Gute; suche Friede, und jage ihm nach!“2
Der allbarmherzige und Wohltaten spendende Vater hat ein Herz für die, welche ihn fürchten. Freundlich und wohlwollend gibt er seine Gaben denen, die ihn mit lauterem Herzen suchen. Darum lasst uns nicht zweifeln, und unsere Seele soll sich auf seine großen und herrlichen Gaben nichts einbilden.

(1) Spr 20,27. (2) Ps 34,12-15.


RESPONSORIUM
R. Wer ist der Mensch, der gute Tage zu sehen wünscht? * Meide das Böse, und tu das Gute; suche den Frieden!
V. Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen vor falscher Rede. * Meide das Böse, und tu das Gute; suche den Frieden!


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, mehre in uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Gib uns die Gnade, zu lieben, was du gebietest, damit wir erlangen, was du verheißen hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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