Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore31.August

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31. August
Hl. Paulinus von Trier, Bischof

Basilius der Große († 379)

Aus einem Brief an die Bischöfe Italiens und Galliens über die arianische Verfolgung.

Eine Verfolgung ist über uns hereingebrochen, ehrwürdige Brüder, und zwar die heftigste der Verfolgungen. Die Hirten werden verfolgt, damit die Herden zerstreut werden: Und das Schlimmste dabei ist, dass die Gequälten die Leiden nicht im Bewusstsein des Märtyrers tragen, noch das Volk die Kämpfer als Märtyrer verehrt, weil die Verfolger selbst den Namen ´Christen´ tragen. Die gewissenhafte Beobachtung der Überlieferungen der Väter wird jetzt als Verbrechen furchtbar geahndet. Die Gottesfürchtigen werden aus der Heimat verstoßen und in die Einöden verbannt. Nicht das graue Haar wird von den ungerechten Richtern geachtet, nicht die Ausübung der Religion, nicht der Wandel nach dem Evangelium, dem einer von Jugend an bis ins Greisenalter treu geblieben ist. Kein Missetäter wird ohne Prozess verurteilt, die Bischöfe aber werden auf bloße Verleumdung hin gefangengesetzt, angeklagt und ohne Beweise den Strafen überantwortet. Einige wurden sogar, ohne ihre Ankläger kennengelernt und die Gerichtshöfe gesehen zu haben, ja ohne überhaupt verleumdet worden zu sein, mitten in der Nacht gewaltsam fortgeschleppt, über die Grenze gejagt und in der Einöde dem Tode durch Entbehrungen preisgegeben.
Uns steht es an, zu sagen: „Wir haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten und keinen, der uns anführt, weder Speiseopfer noch Räucherwerk, noch einen Ort, wo wir vor dem Angesicht des Herrn opfern und Barmherzigkeit finden können.“1 Dies schreiben wir euch, obschon ihr es bereits wisst; gibt es doch keinen Fleck auf der Erde, wo unsere Heimsuchungen nicht schon bekannt sind. Ihr dürft daher nicht meinen, wir sagten das, um euch zu belehren oder euch an die Sorge zu erinnern. Wir wissen ja, dass ihr uns niemals vergessen werdet, ebensowenig wie Mutter die Kinder ihres Schoßes vergisst. Wir tun das vielmehr, weil auch sonst die von Kummer Bedrückten in Seufzern Linderung ihrer Schmerzen suchen; wir schütteln gleichsam die Last der Trauer dadurch von uns ab, dass wir euerer Liebe unsere vielfältigen Heimsuchungen mitteilen. Vielleicht lasst ihr euch bewegen, inständig für uns zu beten und den Herrn zu bitten, dass er uns gnädig sei.
Als wahre Jünger des Herrn betrachtet darum unsere Drangsale als die eurigen! Nicht um Geldes und der Ehre willen, nicht wegen eines andern zeitlichen Gutes werden wir bekämpft, sondern wegen unseres gemeinsamen Besitzes, wegen des väterlichen Schatzes, wegen des gesunden Glaubens stehen wir auf dem Kampfplatz. Seht nicht allein auf euch, die ihr im windstillen Hafen seid und die ihr durch die Gnade Gottes vor dem Sturm der bösen Geister bewahrt seid. Reicht auch den Kindern die Hand, die dem Sturm preisgegeben sind, damit sie nicht vereinsamt und verlassen Schiffbruch im Glauben erleiden.

(1) Vgl. Dan 3,38.



RESPONSORIUM
R. Der Herr stand ihm bei vor seinen Feinden und verlieh ihm Kraft vor seinen Verfolgern; * er schenkte ihm Ehre und Ruhm.
V. Er ging mit ihm in den Kerker und überließ ihn nicht seinen Ketten. * Er schenkte ihm Ehre und Ruhm.


ORATION

Allmächtiger Gott, du hast den heiligen Paulinus von Trier im Kampf gegen die arianische Irrlehre unerschrockenen Mut gegeben, so dass er auch die Verbannung nicht scheute. Lehre uns, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, und hilf uns, ohne Furcht für die Wahrheit einzutreten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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