Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore31.Juli

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31. Juli
HL. Luis Gonsalvez (16. Jh.)


Aus den mündlichen Mitteilungen des heiligen Ignatius.

Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind

Ignatius war dem Lesen nichtiger und verlogener Bücher verfallen, wie sie über die Taten großer Helden geschrieben werden. Als er sich nach seiner Verwundung wieder gesund fühlte, wünschte er solche Bücher, um sich die Zeit zu vertreiben. Im ganzen Haus jedoch fand sich kein Buch dieser Art. Darum brachte man ihm ein Buch mit dem Titel „Das Leben Christi“ und ein anderes „Blüte der Heiligen“, beide in seiner Muttersprache.
Durch wiederholtes Lesen dieser Bücher regte sich in ihm ein gewisses Gefallen an ihrem Inhalt. Manchmal jedoch schweiften beim Lesen seine Gedanken zurück zu dem, was er früher gelesen htte, zu den oberflächlichen Empfindungen des Herzens, die seine Gedanken früher beschäftigt hatten, und zu vielen anderen derartigen Dingen.
Inzwischen aber kam ihm die Barmherzigkeit Gottes zu Hilfe und verdrängte bei neuer Lesung jene Gedanken durch andere. Als er nämlich das Leben unseres Herrn Christus und der Heiligen las, dachte er bei sich nach und folgerte: ´Wie, wenn ich so lebte wie der heilige Franziskus oder der heilige Dominikus?´ Vieles Derartige überlegte er in seinem Herzen, und auch diese Gedanke beschäftigten ihn ziemlich lange. Darauf folgten dann wieder oberflächliche, weltliche Gedanken, mit denen er sich erneut lange Zeit begab. Dieser Wechsel der Gedankengänge in ihm hielt längere Zeit an.
Bei diesen verschiedenartigen Gedanken jedoch gab es einen großen Unterschied: Wenn er sein Denken auf Weltlichkeit richtete, empfand er großes Vergnügen. Hörte er aber damit ermüdet auf, dann erfasste ihn Traurigkeit und Trockenheit. Wenn er dagegen über die harten Lebensregeln nachdachte, die er die Heiligen befolgen sah, dann empfand sein Geist Freude, und zwar nicht nur dann, wenn er sie im Herzen hin und her überlegte, sondern erfühlte sich auch dann noch froh, wenn er von ihnen abgelassen hatte. Zuerst bemerkte und wertete er diesen Unterschied nicht, bis ihm eines Tages die Augen des Herzens aufgingen und er sich über diesen Unterschied zu wundern begann. Denn durch Erfahrung erkannte er, dass der einen Art von Gedanken Traurigkeit, bei der andern aber Freude zurückblieb.
Dies war die erste der Überlegungen, die er über das geistliche Leben anstellte. Später, als er die geistlichen Übungen angefangen hatte, war das die erste Erleuchtung, mit der er die Seinen über die Unterscheidung der Geister belehrte.



RESPONSORIUM
R. Wer redet, rede Worte, die Gott ihm gibt; wer dient, diene aus der Kraft, die Gott verleiht. * So wird in allem Gott verherrlicht durch Christus Jesus.
V. Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander. * So wird in allem Gott verherrlicht durch Christus Jesus.


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den heiligen Ignatius von Loyola berufen, in der Nachfolge Christi zur größeren Ehre deines Namens zu wirken. Laß uns nach seinem Beispiel und mit seiner Hilfe auf Erden den guten Kampf bestehen, damit wir auch im Himmel den Siegeskranz empfangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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