Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4Fastenwoche Donnerstag

Aus Vulgata
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V. Wer über die Weisung des Herrn nachsinnt.
R. Der bringt Frucht zur rechten Zeit.


JAHRESREIHE I:
ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 9,15-28


Der Neue Bund im Blut Christi

Christus ist Mittler eines neuen Bundes; sein Tod hat die Erlösung von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt, damit die Berufenen das verheißene ewige Erbe erhalten. Wo nämlich ein Testament vorliegt, muß der Tod des Erblassers nachgewiesen werden; denn ein Testament wird erst im Todesfall rechtskräftig und gilt nicht, solange der Erblasser noch lebt. Daher ist auch der erste Bund mit Blut in Kraft gesetzt worden. Nachdem Mose jedes Gebot dem Gesetz gemäß dem ganzen Volk vorgelesen hatte, nahm er das Blut der jungen Stiere und der Böcke, dazu Wasser, rote Wolle und Ysop, besprengte das Buch selbst und das ganze Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den Gott für euch eingesetzt hat. Dann besprengte er auch das Zelt und alle gottesdienstlichen Geräte auf gleiche Weise mit dem Blut. Fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne daß Blut vergossen wird, gibt es keine Vergebung. Durch solche Mittel müssen also die Abbilder der himmlischen Dinge gereinigt werden; die himmlischen Dinge selbst aber erfordern wirksamere Opfer. Denn Christus ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen, in ein Abbild des wirklichen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen; auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, (denn er ist nicht) wie der Hohepriester, der jedes Jahr mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht; sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen. Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweitenmal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten.


RESPONSORIUM
R. Christus wurde ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; ein zweites Mal wird er ohne Sünde erscheinen, * denen zum Heil, die ihn erwarten.
V. Als Gerechter wird mein Knecht die Vielen rechtfertigen und ihre Schuld auf sich laden.* Denen zum Heil, die ihn erwarten.



ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Predigt über die Passion des Herrn.


Der Kreuzweg

Als der Herr der Wut und Willkür ausgeliefert worden war, befahl man ihm, zur Verspottung seiner königlichen Würde das Werkzeug seiner Hinrichtung selbst zu tragen. So sollte erfüllt werden, was der Prophet vorausgesehen hat: „Ein Kind wird uns geboren, ein Sohn wird uns geschenkt; die Herrschaft liegt auf seiner Schulter." (1)
Als der Herr das Kreuz trug, das sich in ein Zepter seiner Macht verwandeln sollte, war das in den Augen der Juden eine große Verspottung. Doch den Glaubenden enthüllt es ein großes Mysterium: Der ruhmreiche Besieger des Teufels und der machtvolle Streiter gegen die feindlichen Mächte trug im Symbol das Zeichen seines Triumphes; in unbesieglicher Geduld trug er auf den Schultern das Zeichen des Heils, vor dem alle Königreiche der Erde anbeten müssen. Es ist, als hätte er damals durch das Vorbild seines Handelns allen, die ihm nachfolgen, Kraft gegeben und gesprochen: „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig." (2)
Als die Volksmenge mit Jesus zum Ort seiner Hinrichtung ging, stieß man auf Simon von Zyrene. Sie nahmen das Kreuz von den Schultern des Herrn und legten es jenem auf (3). Dadurch sollte der Glaube der Heiden dargestellt werden, denen das Kreuz Christi nicht Schande, sondern Ehre bedeuten sollte. Es war kein Zufall, sondern Bild und Symbol, daß ein Fremder Christus begegnete, der Mitleid mit ihm hatte, während die Juden gegen ihn wüteten. Im Hinblick darauf sagt der Apostel: „Wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht." (4) Kein Hebräer oder Israelit, sondern ein Fremder sollte sich unter das Kreuz des Erlösers beugen. Es ist, wie der Apostel sagt: „Als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden." (5) Er brachte sich als neues und wahres Opfer dem Vater dar, nicht im Tempel, dessen Würde zu Ende ging, nicht im Bereich der Stadt, die wegen der Sünde zum Untergang bestimmt war, sondern draußen „außerhalb des Lagers" (6) wurde er gekreuzigt. Nachdem das Mysterium der alten Opfer außer Kraft war, sollte die neue Opfergabe auf einen neuen Altar gelegt werden, und das Kreuz Christi sollte nicht Altar eines Tempels, sondern Altar der ganzen Welt sein.

1. Jes.9,5. 2. Mt.10,38. 3. Mt.27,32. 4. Röm.8,17. 5. 1.Kor.5,7. 6. Hebr.13,11.


RESPONSORIUM
R. Die Soldaten führten Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen.* Und sie zwangen Simon von Zyrene, ihm das Kreuz zu tragen.
V. Sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgata. * Und sie zwangen Simon von Zyrene, ihm das Kreuz zu tragen.


JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Numeri. 3,1-13: 8,5-11


Musterung der Priester- und Levitengeschlechter

Das ist die Geschlechterfolge nach Aaron und Mose, zu der Zeit, als der Herr mit Mose auf dem Sinai redete. Das waren die Namen der Söhne Aarons: Nadab als Erstgeborener, dann Abihu, Eleasar und Itamar. Das waren die Namen der Söhne Aarons, der gesalbten Priester, die man ins Priesteramt eingesetzt hatte. Nadab und Abihu waren vor den Augen des Herrn gestorben, als sie in der Wüste Sinai dem Herrn ein unrechtmäßiges Feueropfer darbrachten. Sie hatten keine Söhne, und so versahen dann Eleasar und Itamar unter der Aufsicht ihres Vaters Aaron den Priesterdienst.
Der Herr sprach zu Mose: Laß den Stamm Levi vor dem Priester Aaron antreten, damit sie ihm dienen. Sie sollen auf seine Anordnungen achten und in der ganzen Gemeinde vor dem Offenbarungszelt für Ordnung sorgen, wenn sie an der Wohnstätte Dienst tun. Sie sollen alle Geräte des Offenbarungszeltes in Ordnung halten und bei den Israeliten für Ordnung sorgen, wenn sie an der Wohnstätte Dienst tun. Die Leviten sollst du Aaron und seinen Söhnen zuweisen; sie sollen unter den Israeliten ausschließlich für den Dienst bei Aaron bestimmt sein. Aaron und seine Söhne aber sollst du beauftragen, den Priesterdienst zu versehen. Wer unbefugt daran teilnimmt, wird mit dem Tod bestraft. Der Herr sprach zu Mose: Hiermit nehme ich die Leviten als Ersatz für alle erstgeborenen Israeliten, die den Mutter schoß durchbrechen. Die Leviten gehören mir; denn alle Erstgeborenen gehören mir. Als ich in Ägypten alle Erstgeborenen erschlug, habe ich alle Erstgeborenen in Israel mir geheiligt, bei den Menschen und beim Vieh. Mir gehören sie; ich bin der Herr.

Weihe und Dienst der Leviten

Der Herr sprach zu Mose: Sondere die Leviten von den Israeliten ab, und reinige sie! So sollst du ihre Reinigung vollziehen: Spreng über sie das Entsündigungswasser! Sie selbst sollen sich an ihrem ganzen Körper mit einem Schermesser die Haare schneiden, ihre Kleider waschen und sich reinigen. Dann sollen sie einen Jungstier nehmen und dazu als Speiseopfer Feinmehl, das mit Öl vermengt ist. Einen zweiten Jungstier sollst du für das Sündopfer nehmen. Dann sollst du die Leviten vor das Offenbarungszelt führen und die ganze Gemeinde der Israeliten versammeln. Laß die Leviten vor den Herrn treten! Die Israeliten sollen den Leviten die Hände auflegen, und Aaron soll an den Leviten im Namen der Israeliten vor den Augen des Herrn die Weihe vornehmen. Auf diese Weise sollen sie den Dienst des Herrn antreten.


RESPONSORIUM
R. Auf schönem Land fiel mein Anteil mir zu. Ja, mein Erbe gefällt mir gut. * Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher.
V. Der Herr sprach zu Aaron: Du sollst in ihrem Land keinen erblichen Besitz haben. Dir gehört unter ihnen kein Besitzanteil: Ich bin dein Besitz und dein Erbteil. * Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher.



ZWEITE LESUNG

John Henry Kardinal Newman (+ 1890)

Aus dem Buch „Das Mysterium der Dreieinigkeit und der Menschwerdung Gottes".


Das Kreuz Christi, das Herz der Religion

Die große und schauer erregende Lehre vom Kreuze Christi kann in der Sprache der Bilder passend das Herz der Religion genannt werden. Das Herz kann als der Sitz des Lebens angesehen werden; es ist das Prinzip der Bewegung, Wärme und Tätigkeit; von ihm aus geht das Blut hin und her in die äußersten Teile des Leibes. Es erhält den Menschen in seinen Kräften und Fähigkeiten; es setzt das Gehirn instand, zu denken; und wenn es angetastet wird, stirbt der Mensch. In ähnlicher Weise ist die heilige Lehre vom Sühneopfer Christi das vitale Prinzip, aufgrund dessen der Christ lebt und ohne das das Christentum nicht ist. Ohne es wird keine andere Lehre mit Nutzen gehalten; an Christi Göttlichkeit zu glauben oder an seine Menschheit oder an die Heilige Dreieinigkeit oder an das kommende Gericht oder an die Auferstehung der Toten ist ein unwahrer Glaube, nicht der christliche Glaube, wofern wir nicht auch die Lehre vom Opfertod Christi annehmen. Sie annehmen andererseits setzt außerdem die Annahme anderer hoher Wahrheiten des Evangeliums voraus; sie schließt den Glauben an Christi wahre Gottheit ein, an seine wahre Menschwerdung und an den natürlichen Sündenzustand des Menschen; und sie bereitet den Weg vor zum Glauben an das heilige eucharistische Mahl, in welchem er, der einmal gekreuzigt worden ist, für immer unserer Seele und unserem Leib gegeben wird, wahrhaft und in der Tat, in seinem Leib und in seinem Blut. Aber wiederum, das Herz ist verborgen vor den Augen; es ist sorgsam und sicher gewahrt; es ist nicht gleich dem Auge in die Stirn gesetzt, alles beherrschend und von allen gesehen; und so in ähnlicher Weise ist die heilige Lehre vom Sühneopfer nicht bloß mit Worten zu besprechen, sondern auf ihrem Grund soll gelebt werden; sie soll nicht ehrfurchtslos dargelegt, sondern im Verborgenen angebetet werden; nicht als ein notwendiges Werkzeug bei der Bekehrung der Gottlosen, oder um den Verständigen dieser Welt zu genügen, gebraucht, sondern den Willigen und Gehorsamen entfaltet werden; Kindern, welche die Welt noch nicht verdorben hat; Sorgenden, die Trost brauchen; Aufrichtigen und Ernsthaften, die eine Richtschnur des Lebens brauchen; Unschuldigen, die Warnung brauchen; und den Gefestigten, die ihre Kenntnis verdient haben.


RESPONSORIUM
R. Das ist die Botschaft, die wir euch verkündigen:* Jesus Christus, der Gekreuzigte.
V. Er ist das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, von Gott vorausbestimmt vor allen Zeiten zu unserer Verherrlichung.* Jesus Christus, der Gekreuzigte.


ORATION
Gütiger Gott, heilige uns in dieser Zeit der Buße. Gib uns Kraft zu guten Werken und Ausdauer in der Beobachtung deiner Gebote, damit wir fähig werden, das Osterfest mit reinem Herzen zu feiern. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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