Kategorie:Stundenbuch:Lesung/LesehoreJosef

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19. März

HL. JOSEF, BRÄUTIGAM DER GOTTESMUTTER MARIA

Hochfest

V. Der Gerechte gedeiht wie die Palme.
R. Gepflanzt im Hause des Herrn.

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 11,1-16

Das Glück des redlichen Mannes


Der Glaube der Väter

Glaube ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein ruhmvolles Zeugnis erhalten. Aufgrund des Glaubens erkennen wir, daß die Welt durch Gottes Wort erschaffen worden und daß so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist.
Aufgrund des Glaubens brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch diesen Glauben erhielt er das Zeugnis, daß er gerecht war, da Gott es bei seinen Opfergaben bezeugte, und durch den Glauben redet Abel noch, obwohl er tot ist. Aufgrund des Glaubens wurde Henoch entrückt und mußte nicht sterben; er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; vor der Entrückung erhielt er das Zeugnis, daß er Gott gefiel. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, (Gott) zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird.
Aufgrund des Glaubens wurde Noach das offenbart, was noch nicht sichtbar war, und er baute in frommem Gehorsam eine Arche zur Rettung seiner Familie; durch seinen Glauben sprach er der Welt das Urteil und wurde Erbe der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt.

Die Patriarchen
Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde.
Aufgrund des Glaubens hielt er sich als Fremder im verheißenen Land wie in einem fremden Land auf und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat.
Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich wie die Sterne am Himmel und die Sandkörner am Meeresstrand, die man nicht zählen kann. Voll Glauben sind diese alle gestorben, ohne das Verheißene erlangt zu haben; nur von fern haben sie es geschaut und gegrüßt und haben bekannt, daß sie Fremde und Gäste auf Erden sind. Mit diesen Worten geben sie zu erkennen, daß sie eine Heimat suchen. Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben, zurückzukehren; nun aber streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat für sie eine Stadt vorbereitet.


RESPONSORIUM
R. Josef ging von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt, * denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.
V. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten. * Denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.



ZWEITE LESUNG

Bernhardin von Siena (+ 1444)

Aus einer Predigt zu Ehren des heiligen Josef.


Der treue Ernährer und Behüter

Bei allen besonderen Gnaden, die einem vernunftbegabten Geschöpf mitgeteilt werden, herrscht die allgemeine Regel: Immer, wenn Gott in seiner Güte jemand zu einer besonderen Gnade oder zu einem hohen Stand beruft, dann gibt er alle Hilfen, die für eine so erwählte Persönlichkeit und ihre Aufgabe erforderlich sind. Sie zeichnen diesen Menschen dann in reichem Maße aus.
Das hat sich in hohem Grad am heiligen Josef bewahrheitet, dem Adoptiwater Jesu Christi, dem wirklichen Bräutigam der Königin der Welt und Herrin der Engel. Er wurde vom ewigen Vater erwählt als treuer Ernährer und Behüter seiner höchsten Schätze: seines Sohnes und der Braut Josefs. Dieses Amt hat Josef mit größter Treue verwaltet. Darum spricht der Herr zu ihm: „Du bist ein tüchtiger und treuer Diener... Komm herein in die Freude deines Herrn!“ (1) Wenn du Josef zur ganzen Kirche Christi in Beziehung setzt, ist er dann nicht ein auserwählter und ganz besonderer Mensch, durch den und unter dessen Obhut Christus der Ordnung entsprechend und ehrenvoll in die Welt eingeführt wurde? Wenn daher die ganze Kirche in der Schuld der Jungfrau Mutter steht, weil sie Christus empfangen durfte, so schuldet sie Josef nach ihr gewiß in besonderem Maß Dank und Ehrfurcht.
Er ist der Abschluß des Alten Testamentes. Er besitzt die Würde der Patriarchen und Propheten, durch ihn erhält sie die verheißene Frucht. Er ist gewiß der einzige, der leibhaftig besitzen durfte, was die Güte Gottes den Patriarchen und Propheten versprochen hat. Die Vertrautheit, Ehrfurcht und hohe Wertschätzung, die ihm Christus wie ein Sohn dem Vater entgegenbrachte, als er noch auf der Erde lebte, hat er ihm im Himmel gewiß nicht versagt, vielmehr erfüllt und vollendet. Darum bemerkt Christus nicht umsonst: „Komm herein in die Freude deines Herrn!" Obwohl die Freude der ewigen Seligkeit in das Herz des Menschen kommt (2), sagte der Herr ihm doch lieber: „Komm herein in die Freude", um geheimnisvoll anzudeuten, daß die Freude nicht allein in seinem Innern ist. Sie umgibt ihn vielmehr von allen Seiten und zieht ihn in sich hinein und taucht ihn unter wie in einen unendlichen Abgrund. So denke denn an uns, heiliger Josef, und tritt mit deiner Fürbitte beim Herrn ein, der für deinen Sohn gehalten wurde. Mach uns auch deine heilige Braut geneigt, die Mutter dessen, der mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebt und herrscht durch endlose Ewigkeit. Amen.

1. Mt.25,21. 2. Vgl. 1.Kor.2,9.


RESPONSORIUM
R. Gott hat mich dem König wie einen Vater gegeben und als Herrn über sein ganzes Haus; * er hat mich erhöht, um viele Völker zu retten.
V. Der Herr wurde mir Helfer und Beschützer zum Heil. * Er hat mich erhöht, um viele Völker zu retten.


Te Deum


ORATION
Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut. Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles vollendet ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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