Kategorie:Vulgata:AT:5Mos05: Unterschied zwischen den Versionen

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5,6-21: Der Wortlaut stimmt mit der Formulierung des Zweitafelgesetzes in 2 Mos 20,2-17 in allen wesentlichen Punkten überein. Abweichungen finden sich nur in den näheren Begründungen einzelner Gebote. Nach 2 Mos 20,11 beruft sich der Gesetzgeber auf die Sabbatruhe Gottes, in 5 Mos dagegen auf die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Welche Begründung ist wichtiger? Wir müssen annehmen, daß Moses in der ersten Fassung die Gebote ohne nähere Begründung gegeben hat, daß sich dann aber zwei Überlieferungskreise bildeten, von denen der eine die Weltschöpfung Gottes für die grundlegende Heilstat hielt, der andere die ägyptische Befreiungstat. Bezüglich der Gebote IX und X besteht eine Abweichung darin, daß in 5 Mos die Begierde nach der Frau dem Verlangen nach dem sonstigen Eigentum des Nächsten voransteht. Der Deuteronomist fühlt also, daß zwischen geschlechtlicher Begierde und Habsucht doch ein großer Unterschied besteht, und daß eine Frau nicht einfach in dem Sinne Eigentum des Mannes sein kann wie sein sonstiges Besitztum                              - Weitere Kapitel:   
5,6-21: Der Wortlaut stimmt mit der Formulierung des Zweitafelgesetzes in [[:Kategorie:Vulgata:AT:2Mos20|2Mos 20,2-17]] in allen wesentlichen Punkten überein. Abweichungen finden sich nur in den näheren Begründungen einzelner Gebote. Nach [[:Kategorie:Vulgata:AT:2Mos20|2Mos 20,11]] beruft sich der Gesetzgeber auf die Sabbatruhe Gottes, in 5 Mos dagegen auf die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Welche Begründung ist wichtiger? Wir müssen annehmen, daß Moses in der ersten Fassung die Gebote ohne nähere Begründung gegeben hat, daß sich dann aber zwei Überlieferungskreise bildeten, von denen der eine die Weltschöpfung Gottes für die grundlegende Heilstat hielt, der andere die ägyptische Befreiungstat. Bezüglich der Gebote IX und X besteht eine Abweichung darin, daß in 5 Mos die Begierde nach der Frau dem Verlangen nach dem sonstigen Eigentum des Nächsten voransteht. Der Deuteronomist fühlt also, daß zwischen geschlechtlicher Begierde und Habsucht doch ein großer Unterschied besteht, und daß eine Frau nicht einfach in dem Sinne Eigentum des Mannes sein kann wie sein sonstiges Besitztum                              - Weitere Kapitel:   
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Aktuelle Version vom 10. November 2011, 16:33 Uhr

Fünftes Buch Moses

Kapitel 5

Moses ruft ganz Israel zusammen

1 Moses berief ganz Israel und sprach zu ihnen: »Höre, Israel, die Satzungen und Gebote, die ich heute vor deinen Ohren verkünde! Lernt sie und achtet darauf, sie zu befolgen! 2 Der Herr, unser Gott, hat mit uns am Horeb einen Bund geschlossen. 3 Nicht mit unseren Vätern schloß er diesen Bund; nein, mit uns, den Lebenden, die wir heute insgesamt hier sind. 4 Der Herr redete mit euch auf dem Berg von Angesicht zu Angesicht aus dem Feuer heraus. 5 Ich stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch das Wort des Herrn zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stiegt nicht auf den Berg hinauf.

Moses wiederholt die Bundesweisung der Zehn Gebote

Er sprach: 6 >Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Ägypterland hinweggeführt hat, aus dem Haus der Knechtschaft: 7 (I.) Du sollst keine fremden Götter neben mir haben! 8 Du sollst dir kein Schnitzbild verfertigen von irgendeiner Gestalt, die es gibt im Himmel droben und auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde! 9 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und sollst ihnen nicht dienen! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter an den Kindern, Enkeln und Urenkeln nachprüft bei denen, die mich hassen, 10 der aber Huld erweist bis ins tausendste Geschlecht denen, die mich lieben und meine Gebote halten. 11 (II.) Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz aussprechen; denn nicht läßt der Herr den ungestraft, der seinen Namen unnütz ausspricht! 12 (III.) Halte den Tag des Sabbats! Heilig sollst du ihn halten, so wie es der Herr, dein Gott, befohlen hat! 13 Sechs Tage lang sollst du arbeiten und alle deine Geschäfte verrichten; 14 aber der siebte Tag ist ein Sabbat zu Ehren des Herrn, deines Gottes; du sollst keinerlei Geschäfte an ihm verrichten, weder du selbst noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochs oder Esel, noch sonst eines von deinen Tieren, auch der Fremde nicht, der in deinen Toren sich aufhält, damit auch dein Knecht und deine Magd ruhen wie du. 15 Denke daran, daß auch du Knecht im Ägypterland gewesen bist und dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und ausgestrecktem Arm hinweggeführt hat! Darum hat der Herr, dein Gott, dir befohlen, den Sabbat zu heiligen. 16 (IV.) Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der Herr, dein Gott, dir befohlen hat, damit du lange lebest und es dir wohlergehe in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir gibt! 17 (V.) Du sollst nicht töten! 18(VI.) Du sollst nicht ehebrechen! 19 (VII.) Du sollst nicht stehlen! 20 (VIII.) Du sollst gegen deinen Nächsten nicht aussagen als falscher Zeuge! 21 (IX.) Du sollst nicht Begierde haben nach der Frau deines Nächsten! (X.) Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochs, Esel und alles, was deinem Nächsten gehört!< 22 Diese Worte sprach der Herr zu all euren Versammelten auf dem Berg aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Wetterdunkel heraus mit gewaltiger Stimme. Er setzte nichts weiter hinzu, schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und übergab sie mir.
23 Als ihr nun die Stimme aus dem Dunkel heraus vernahmt, während der Berg in loderndem Feuer stand, da tratet ihr an mich heran, all eure Stammeshäupter und Ältesten. 24 Ihr spracht: Der Herr, unser Gott, hat uns seine Majestät und Größe schauen lassen, wir haben seine Stimme aus dem Feuer heraus vernommen; heute wissen wir, daß Gott mit dem Menschen reden kann, ohne daß dieser stirbt. 25 Und nun, warum sollen wir doch sterben? Denn dieses gewaltige Feuer wird uns verzehren; wenn wir noch weiterhin die Stimme des Herrn, unseres Gottes, anhören, werden wir sterben müssen. 26 Denn wo wäre irgendein sterblicher Mensch, der wie wir die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer hätte reden hören und dabei am Leben geblieben wäre? 27 Tritt du heran und höre alles, was der Herr, unser Gott, reden wird! Du berichte uns dann alles, was der Herr, unser Gott, zu dir redet; wir werden es hören und danach handeln. 28 Der Herr hörte den Wortlaut eurer Rede, womit ihr euch an mich wandtet, und sprach zu mir: Ich habe die Rede vernommen, die dieses Volk an dich gerichtet hat; recht haben sie in allem, was sie sagen. 29 Möchten sie nur immer so gesinnt sein, daß sie mich fürchten und alle meine Gebote halten, damit es ihnen und ihren Nachkommen wohlergehe für und für! 30 Geh, sprich zu ihnen: Kehrt zurück zu euren Zelten! 31 Du aber tritt wieder hierher zu mir! Ich will dir alle Gebote, Satzungen und Vorschriften mitteilen, die du sie lehren sollst. Sie sollen danach handeln in dem Land, das ich ihnen zum Eigentum verleihen will. 32 Achtet nun darauf, daß ihr tut, wie der Herr, euer Gott, euch geboten hat; weder zur Rechten noch zur Linken sollt ihr davon abweichen! 33 Ganz genau auf dem Weg, den der Herr, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr gehen, damit ihr lebt, glücklich seid und lange wohnt in dem Land, das ihr besitzen werdet!


Fußnote

5,6-21: Der Wortlaut stimmt mit der Formulierung des Zweitafelgesetzes in 2Mos 20,2-17 in allen wesentlichen Punkten überein. Abweichungen finden sich nur in den näheren Begründungen einzelner Gebote. Nach 2Mos 20,11 beruft sich der Gesetzgeber auf die Sabbatruhe Gottes, in 5 Mos dagegen auf die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Welche Begründung ist wichtiger? Wir müssen annehmen, daß Moses in der ersten Fassung die Gebote ohne nähere Begründung gegeben hat, daß sich dann aber zwei Überlieferungskreise bildeten, von denen der eine die Weltschöpfung Gottes für die grundlegende Heilstat hielt, der andere die ägyptische Befreiungstat. Bezüglich der Gebote IX und X besteht eine Abweichung darin, daß in 5 Mos die Begierde nach der Frau dem Verlangen nach dem sonstigen Eigentum des Nächsten voransteht. Der Deuteronomist fühlt also, daß zwischen geschlechtlicher Begierde und Habsucht doch ein großer Unterschied besteht, und daß eine Frau nicht einfach in dem Sinne Eigentum des Mannes sein kann wie sein sonstiges Besitztum - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 |

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