Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes25: Unterschied zwischen den Versionen

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Kap. 25 ('''1''') Durch das Gericht kommt Gottes Verherrlichung zur Offenbarung [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes06|Jes 6,3]]'']; dies anerkennen die Erwählten; daher singen sie ähnlich wie die Verklärten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb04|Offenb 4,11]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb05|Offenb 5,12]]'']. Die Gerichte sind Wunder, weil sie die größten Reiche gestürzt, und dies zum Teil durch Wundertaten wie gegen Assur vor Jerusalem. Noch mehr gilt dies von der Niederwerfung der Feinde des Messias und der Ausrichtung seines Reiches in der Menschheit, auf welche alle Völkergerichte schließlich abzielten. Sie sind ferner “Ratschlüsse von fern her“, Wahrhaftigkeit, Wahrheit (hebr.), die von Gott von Ewigkeit gefasst, durch seine Propheten vorherverkündigt und die er, der wahrhaftige und getreue Gott, in vollem Umfang ausgeführt. Gottes Gedanken sind von fernher: ewig, sie sind in sich Wahrheit und drängen deshalb zur Verwirklichung. - ('''2''') Die Gegnerin der Stadt Gottes, die Stadt der Bösen. - ('''3''') Die früher übermütig auf ihre Stärke pochenden und daher gewalttätigen Heiden werden durch den Sturz der Weltmacht zum Herrn bekehrt und bringen ihm Ehrfurcht und Lob dar, dass er ihre wilde Kraft gebrochen und gedemütigt. - ('''4''') Die Begründungspartikel entspricht der in V. 2 und V. 1 und scheint also auf den Anfang: ich will dich erheben – zurückzugehen. Doch kann man auch V. 4 eng an V. 3 anschließen. Das Lob der bekehrten Heiden fließt dann aus zwei Quellen: dass Gott die Weltmacht niedergeworfen, das Kleine und Unscheinbare aber so wunderbar erhöht hat. – Mit Nachdruck hebt der Prophet hervor, dass das Heil den Armen, Bedrängten zuteil wird. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes14|Jes 14,32]]'']. - ('''5''') Die Hitze, noch verbunden mit Dürre und Mangel an Wasser, um den Durst zu löschen, lässt alle Tätigkeit erlahmen; so kann der Herr das Toben seiner Feinde wirkungslos machen und ertöten. - ('''6''') Hebr.: Wie Hitze durch Wolkenschatten, so wird der Tyrannen Siegesgesang gebeugt. - ('''7''') Anschließend an [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes24|Jes 24,22]]''] nennt der Seher den Berg Sion. Warum, besagt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2]]'']. Die Einladung an die Völker geht auf das Messianische Reich. - ('''8''') Das Mahl begreift Speis und Trank, beides hier von ausgesuchter Güte. Der Wein ist nach dem Hebr. ein nach der Gärung auf Hefen abgelagerter und dann filtrierter. Vergl. für die ganze Stelle [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt22|Mt 22,4]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk14|Lk 14]]'']. Das reiche Gastmahl ist ein Symbol der Herablassung und Freundschaft Gottes. Lehre und Gnade werden unter dem Bilde von Speise und Trank bezeichnet. Wohl sind bei jedem Opfer die Opfernden Gäste Gottes, doch hier ist das, was sonst beim Friedopfer Gott allein zufiel, die Fettteile und der Wein, von ihm seinen Gästen und Freunden gegeben. – Die heilige Eucharistie ist angedeutet. (Cyr. U., Euseb., Thom.) - ('''9''') Hebr.: Er schafft weg die Oberfläche der Hülle, die alle Völker überschleiert, und die Decke, die über alle gedeckt ist. – Gemeint ist die geistige Stumpfheit und Blindheit, die Unempfindlichkeit und Herzenshärtigkeit, von der auch Paulus spricht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor03|2Kor 3,15]]''] Diese Schleierhülle ist von Gott in demselben Sinne ausgebreitet, in dem [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg14|Apg 14,15]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem11|Roem 11,32]]'']: Gott ließ der gefallenen Menschheit ihren freien Willen, aber er weiß die natürlichen Folgen der Sünde in den Rahmen seiner Vorsehung so aufzunehmen, dass sie seiner Weisheit dienen. - ('''10''') Die Schmach bestand in der Sünde und der als Strafe ihr folgenden Zertretung durch die Heiden. Beides ist glorreich gehoben; das Gastmahl selbst ist das Lebensbrot, die Wurzel und Kraft der Heiligkeit. - ('''11''') In diesem Gastmahle ist zugleich die Bürgschaft für den immerwährenden, segensreichen Beistand des Herrn gegen alle feindlichen Angriffe gegeben. - ('''12''') Moab ist hier individualisierender Ausdruck für die Feinde des Messianischen Reiches. - ('''13''') Die Hand, welche sich gegen das Reich Gottes erhebt, wird zerschmettert werden. Das Messianische Reich ist Kämpfen ausgesetzt, aber bewährt seine Unbesiegbarkeit. - ('''14''') Je mehr die Weltmacht sich aufbläht gegen das Messiasreich, desto gewaltiger und vernichtender ist ihr Sturz. Die Anrede geht an den auf Sion thronenden Gott. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes24|Jes 24,23]]'']  
Kap. 25 ('''1''') Durch das Gericht kommt Gottes Verherrlichung zur Offenbarung [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes06|Jes 6,3]]'']; dies anerkennen die Erwählten; daher singen sie ähnlich wie die Verklärten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb04|Offenb 4,11]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb05|Offenb 5,12]]'']. Die Gerichte sind Wunder, weil sie die größten Reiche gestürzt, und dies zum Teil durch Wundertaten wie gegen Assur vor Jerusalem. Noch mehr gilt dies von der Niederwerfung der Feinde des Messias und der Ausrichtung seines Reiches in der Menschheit, auf welche alle Völkergerichte schließlich abzielten. Sie sind ferner „Ratschlüsse von fern her“, Wahrhaftigkeit, Wahrheit (hebr.), die von Gott von Ewigkeit gefasst, durch seine Propheten vorherverkündigt und die er, der wahrhaftige und getreue Gott, in vollem Umfang ausgeführt. Gottes Gedanken sind von fernher: ewig, sie sind in sich Wahrheit und drängen deshalb zur Verwirklichung. - ('''2''') Die Gegnerin der Stadt Gottes, die Stadt der Bösen. - ('''3''') Die früher übermütig auf ihre Stärke pochenden und daher gewalttätigen Heiden werden durch den Sturz der Weltmacht zum Herrn bekehrt und bringen ihm Ehrfurcht und Lob dar, dass er ihre wilde Kraft gebrochen und gedemütigt. - ('''4''') Die Begründungspartikel entspricht der in V. 2 und V. 1 und scheint also auf den Anfang: ich will dich erheben – zurückzugehen. Doch kann man auch V. 4 eng an V. 3 anschließen. Das Lob der bekehrten Heiden fließt dann aus zwei Quellen: dass Gott die Weltmacht niedergeworfen, das Kleine und Unscheinbare aber so wunderbar erhöht hat. – Mit Nachdruck hebt der Prophet hervor, dass das Heil den Armen, Bedrängten zuteil wird. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes14|Jes 14,32]]'']. - ('''5''') Die Hitze, noch verbunden mit Dürre und Mangel an Wasser, um den Durst zu löschen, lässt alle Tätigkeit erlahmen; so kann der Herr das Toben seiner Feinde wirkungslos machen und ertöten. - ('''6''') Hebr.: Wie Hitze durch Wolkenschatten, so wird der Tyrannen Siegesgesang gebeugt. - ('''7''') Anschließend an [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes24|Jes 24,22]]''] nennt der Seher den Berg Sion. Warum, besagt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2]]'']. Die Einladung an die Völker geht auf das Messianische Reich. - ('''8''') Das Mahl begreift Speis und Trank, beides hier von ausgesuchter Güte. Der Wein ist nach dem Hebr. ein nach der Gärung auf Hefen abgelagerter und dann filtrierter. Vergl. für die ganze Stelle [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt22|Mt 22,4]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk14|Lk 14]]'']. Das reiche Gastmahl ist ein Symbol der Herablassung und Freundschaft Gottes. Lehre und Gnade werden unter dem Bilde von Speise und Trank bezeichnet. Wohl sind bei jedem Opfer die Opfernden Gäste Gottes, doch hier ist das, was sonst beim Friedopfer Gott allein zufiel, die Fettteile und der Wein, von ihm seinen Gästen und Freunden gegeben. – Die heilige Eucharistie ist angedeutet. (Cyr. U., Euseb., Thom.) - ('''9''') Hebr.: Er schafft weg die Oberfläche der Hülle, die alle Völker überschleiert, und die Decke, die über alle gedeckt ist. – Gemeint ist die geistige Stumpfheit und Blindheit, die Unempfindlichkeit und Herzenshärtigkeit, von der auch Paulus spricht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor03|2Kor 3,15]]''] Diese Schleierhülle ist von Gott in demselben Sinne ausgebreitet, in dem [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg14|Apg 14,15]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem11|Roem 11,32]]'']: Gott ließ der gefallenen Menschheit ihren freien Willen, aber er weiß die natürlichen Folgen der Sünde in den Rahmen seiner Vorsehung so aufzunehmen, dass sie seiner Weisheit dienen. - ('''10''') Die Schmach bestand in der Sünde und der als Strafe ihr folgenden Zertretung durch die Heiden. Beides ist glorreich gehoben; das Gastmahl selbst ist das Lebensbrot, die Wurzel und Kraft der Heiligkeit. - ('''11''') In diesem Gastmahle ist zugleich die Bürgschaft für den immerwährenden, segensreichen Beistand des Herrn gegen alle feindlichen Angriffe gegeben. - ('''12''') Moab ist hier individualisierender Ausdruck für die Feinde des Messianischen Reiches. - ('''13''') Die Hand, welche sich gegen das Reich Gottes erhebt, wird zerschmettert werden. Das Messianische Reich ist Kämpfen ausgesetzt, aber bewährt seine Unbesiegbarkeit. - ('''14''') Je mehr die Weltmacht sich aufbläht gegen das Messiasreich, desto gewaltiger und vernichtender ist ihr Sturz. Die Anrede geht an den auf Sion thronenden Gott. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes24|Jes 24,23]]'']  
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Version vom 24. März 2023, 06:40 Uhr

Prophetia Isaiiæ. Caput XXV.

Prophezeiung des Isaias Kap. 25


c. Frucht der Gerichte Gottes. 1. Lobgesang der Erretteten. (V. 5) 2. Mitteilung der göttlichen Güter. (V. 9) 3. Demütigung der Gottlosen.

1. Domine Deus meus es tu, exaltabo te, et confitebor nomini tuo: quoniam fecisti mirabilia, cogitationes antiquas fideles, amen.
2. Quia posuisti civitatem in tumulum, urbem fortem in ruinam, domum alienorum: ut non sit civitas, et in sempiternum non ædificetur.

3. Super hoc laudabit te populus fortis, civitas gentium robustarum timebit te.
4. Quia factus es fortitudo pauperi, fortitudo egeno in tribulatione sua: spes a turbine, umbraculum ab æstu: spiritus enim robustorum quasi turbo impellens parietem.

5. Sicut æstus in siti, tumultum alienorum humiliabis: et quasi calore sub nube torrente propaginem fortium marcescere facies.
6. Et faciet Dominus exercituum omnibus populis in monte hoc convivium pinguium, convivium vindemiæ, pinguium medullatorum, vindemiæ defæcatæ.

7. Et præcipitabit in monte isto faciem vinculi colligati super omnes populos, et telam quam orditus est super omnes nationes.
8. Præcipitabit mortem in sempiternum: et auferet Dominus Deus lacrimam ab omni facie, et opprobrium populi sui auferet de universa terra: quia Dominus locutus est.

9. Et dicet in die illa: Ecce Deus noster iste, exspectavimus eum, et salvabit nos: iste Dominus, sustinuimus eum, exsultabimus, et lætabimur in salutari ejus.
10. Quia requiescet manus Domini in monte isto: et triturabitur Moab sub eo, sicuti teruntur paleæ in plaustro.

11. Et extendet manus suas sub eo, sicut extendit natans ad natandum: et humiliabit gloriam ejus cum allisione manuum ejus.

12. Et munimenta sublimium murorum tuorum concident, et humiliabuntur, et detrahentur in terram usque ad pulverem.


1. Herr! du bist mein Gott, ich will dich erheben und deinen Namen preisen; denn du hast Wunderbares vollbracht, längst gefasste Beschlüsse, getreue.1 Amen.
2. Denn du hast die Stadt2 zu einem Steinhaufen gemacht, die starke Stadt, zu Trümmern das Haus der Fremden, so dass sie keine Stadt mehr ist und nimmermehr erbaut wird.3
3. Darum4 wird dich ein starkes Volk preisen, die Stadt trotziger Völker dich fürchten.
4. Denn du bist die Stärke des Armen geworden, die Stärke des Dürstigen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Glut; denn der Zornhauch der Gewalttätigen war wie Sturmestoben, das gegen eine Mauer anstürmt.
5. Wie Hitze in der Trockenheit wirst du das Toben der Fremden niederwerfen5 und wie bei der Hitze einer glühenden Wolke die Schösslinge der Gewaltigen verdorren lassen.6
6. Und der Herr der Heerscharen wird für alle Völker auf diesem Berge7 ein Mahl von Fettstücken bereiten, ein Mahl mit Wein, von markigen Fettstücken, mit abgeklärtem Wein.8
7. Und er wird auf diesem Berge alle Hülle des Bandes zerreißen, mit dem alle Völker gefesselt waren, und das Netz, das er über alle Nationen ausgebreitet hat.9
8. Er wird den Tod auf ewig vernichten und der Herr, Gott, wir die Tränen von jedem Antlitz wegnehmen und wird die Schmach seines Volkes von der ganzen Erde verschwinden lassen, denn der Herr hat es geredet.10
9. Und man wird an jenem Tage sagen: Sehet, das ist unser Gott! Wir hofften auf ihn und er hilft uns; das ist der Herr! wir harrten auf ihn und wir frohlocken und freuen uns seines Heiles.
10. Denn die Hand des Herrn wird auf diesem Berge ruhen11 und Moab12 wird unter ihn niedergetreten werden wie Stroh unter dem Dreschwagen zerrieben wird.
11. Und es wird seine Hand unter ihm ausbreiten, wie sie ein Schwimmer zum Schwimmen ausbreitet; aber Er wird seinen Stolz demütigen und seine Hände zerschmettern.13
12. Die Festen deiner hochragenden Mauern werden zusammenstürzen und erniedrigt und zu Boden niedergeworfen werden bis in den Staub.14


Fußnote

Kap. 25 (1) Durch das Gericht kommt Gottes Verherrlichung zur Offenbarung [Jes 6,3]; dies anerkennen die Erwählten; daher singen sie ähnlich wie die Verklärten [Offenb 4,11; Offenb 5,12]. Die Gerichte sind Wunder, weil sie die größten Reiche gestürzt, und dies zum Teil durch Wundertaten wie gegen Assur vor Jerusalem. Noch mehr gilt dies von der Niederwerfung der Feinde des Messias und der Ausrichtung seines Reiches in der Menschheit, auf welche alle Völkergerichte schließlich abzielten. Sie sind ferner „Ratschlüsse von fern her“, Wahrhaftigkeit, Wahrheit (hebr.), die von Gott von Ewigkeit gefasst, durch seine Propheten vorherverkündigt und die er, der wahrhaftige und getreue Gott, in vollem Umfang ausgeführt. Gottes Gedanken sind von fernher: ewig, sie sind in sich Wahrheit und drängen deshalb zur Verwirklichung. - (2) Die Gegnerin der Stadt Gottes, die Stadt der Bösen. - (3) Die früher übermütig auf ihre Stärke pochenden und daher gewalttätigen Heiden werden durch den Sturz der Weltmacht zum Herrn bekehrt und bringen ihm Ehrfurcht und Lob dar, dass er ihre wilde Kraft gebrochen und gedemütigt. - (4) Die Begründungspartikel entspricht der in V. 2 und V. 1 und scheint also auf den Anfang: ich will dich erheben – zurückzugehen. Doch kann man auch V. 4 eng an V. 3 anschließen. Das Lob der bekehrten Heiden fließt dann aus zwei Quellen: dass Gott die Weltmacht niedergeworfen, das Kleine und Unscheinbare aber so wunderbar erhöht hat. – Mit Nachdruck hebt der Prophet hervor, dass das Heil den Armen, Bedrängten zuteil wird. Vergl. [Jes 14,32]. - (5) Die Hitze, noch verbunden mit Dürre und Mangel an Wasser, um den Durst zu löschen, lässt alle Tätigkeit erlahmen; so kann der Herr das Toben seiner Feinde wirkungslos machen und ertöten. - (6) Hebr.: Wie Hitze durch Wolkenschatten, so wird der Tyrannen Siegesgesang gebeugt. - (7) Anschließend an [Jes 24,22] nennt der Seher den Berg Sion. Warum, besagt [Jes 2]. Die Einladung an die Völker geht auf das Messianische Reich. - (8) Das Mahl begreift Speis und Trank, beides hier von ausgesuchter Güte. Der Wein ist nach dem Hebr. ein nach der Gärung auf Hefen abgelagerter und dann filtrierter. Vergl. für die ganze Stelle [Mt 22,4; Lk 14]. Das reiche Gastmahl ist ein Symbol der Herablassung und Freundschaft Gottes. Lehre und Gnade werden unter dem Bilde von Speise und Trank bezeichnet. Wohl sind bei jedem Opfer die Opfernden Gäste Gottes, doch hier ist das, was sonst beim Friedopfer Gott allein zufiel, die Fettteile und der Wein, von ihm seinen Gästen und Freunden gegeben. – Die heilige Eucharistie ist angedeutet. (Cyr. U., Euseb., Thom.) - (9) Hebr.: Er schafft weg die Oberfläche der Hülle, die alle Völker überschleiert, und die Decke, die über alle gedeckt ist. – Gemeint ist die geistige Stumpfheit und Blindheit, die Unempfindlichkeit und Herzenshärtigkeit, von der auch Paulus spricht. [2Kor 3,15] Diese Schleierhülle ist von Gott in demselben Sinne ausgebreitet, in dem [Apg 14,15; Roem 11,32]: Gott ließ der gefallenen Menschheit ihren freien Willen, aber er weiß die natürlichen Folgen der Sünde in den Rahmen seiner Vorsehung so aufzunehmen, dass sie seiner Weisheit dienen. - (10) Die Schmach bestand in der Sünde und der als Strafe ihr folgenden Zertretung durch die Heiden. Beides ist glorreich gehoben; das Gastmahl selbst ist das Lebensbrot, die Wurzel und Kraft der Heiligkeit. - (11) In diesem Gastmahle ist zugleich die Bürgschaft für den immerwährenden, segensreichen Beistand des Herrn gegen alle feindlichen Angriffe gegeben. - (12) Moab ist hier individualisierender Ausdruck für die Feinde des Messianischen Reiches. - (13) Die Hand, welche sich gegen das Reich Gottes erhebt, wird zerschmettert werden. Das Messianische Reich ist Kämpfen ausgesetzt, aber bewährt seine Unbesiegbarkeit. - (14) Je mehr die Weltmacht sich aufbläht gegen das Messiasreich, desto gewaltiger und vernichtender ist ihr Sturz. Die Anrede geht an den auf Sion thronenden Gott. [Jes 24,23] - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 |

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