Kategorie:Stundenbuch:AT:Advent3.Woche-Mittwoch

Aus Vulgata
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V. Gott, richte uns wieder auf.
R. Lass dein Angesicht über uns leuchten.


1. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Micha. (4,14-5,7)

Doch jetzt ritze dir Trauerwunden ein, du eingeschlossene Tochter! Einen Wall hat man gegen uns errichtet; mit dem Stock schlägt man den Richter Israels auf die Wange.
Der Messias
Du aber, Bethlehem in Ephrata, klein unter den Gauen Judas -, aus dir soll mir einer hervorgehen, um Herrscher in Israel zu sein. Sein Ursprung reicht weit zurück, in die Tage der Urzeit. Darum gibt er (Gott) sie preis bis zu der Zeit, da die Gebärende geboren hat und der Rest seiner Brüder zurückkehrt zu den Söhnen Israels. Dann tritt er auf und weidet in der Kraft des Herrn, im erhabenen Namen des Herrn, seines Gottes. Man wird in Ruhe wohnen; denn nun ist er groß bis an die Enden der Erde. [Und dies wird das Heil sein: Wenn Assur in unser Land eindringt und unseren Boden betritt, dann stellen wir ihm sieben Hirten entgegen, acht Fürsten aus dem Volk. Sie weiden das Land Assur mit dem Schwert, das Land Nimrods mit gezückter Klinge.] Er rettet uns vor Assur, wenn es in unser Land eindringt und unser Gebiet betritt.
Der Rest Jakobs siegt
Dann wird der Rest Jakobs inmitten vieler Völker sein wie Tau vom Herrn, wie Regen auf Gras, der auf Leute nicht warten und auf Menschen nicht harren muss. Dann wird der Rest Jakobs unter den Nationen sein, inmitten vieler Völker, wie ein Löwe unter den Tieren des Waldes, wie ein Junglöwe in den Herden der Schafe, der, wenn er eindringt, niederschlägt und zerreißt - und niemand kann retten.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Bethlehem, du Stadt des Höchsten, aus dir wird einer kommen, der über Israel herrscht. * Er wird unser Friede sein.
V. Er schafft den Völkern Frieden, und seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer. * Er wird unser Friede sein.
Ehre sei...



ZWEITE LESUNG

Gregor von Nyssa (+ 394)

Aus dem Buch über die christliche Vollkommenheit.

Wir haben Christus, unsern Frieden und unser Licht

„Christus ist unser Friede, er hat Juden und Heiden vereinigt.“ Wenn wir erkennen, dass Christus der Friede ist, dann werden wir unseren Christennamen als wahr erweisen, wenn wir durch den Frieden, den wir in uns tragen, Christus im Leben darstellen. „Er hat die Feindschaft ausgelöscht“, wie der Apostel sagt1. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie in uns wieder auflebt. Vielmehr müssen wir durch unser Leben den Nachweis liefern, dass sie ein für allemal tot ist. Sie ist glücklicherweise zu unserm Heil von Gott getötet. Wir dürfen der Feindschaft, die glücklicherweise gestorben ist, nicht dadurch eine böse Auferstehung schaffen, dass wir zu unserm Verderben Hass untereinander hegen und an erlittenes Unrecht denken.
Da wir vielmehr Christus haben, der der Friede ist, wollen wir in uns die Feindschaft auslöschen, wollen wir in unserm Leben befolgen, was wir von ihm glauben. Denn er hat die Wand, die uns trennt, die Mauer niedergerissen und die beiden (Juden und Heiden) in seiner Person zu einem einzigen neuen Menschen geschaffen und Frieden gestiftet. So wollen auch wir miteinander nicht nur die versöhnen, die uns von außen bekämpfen, sondern auch alle Aufständischen in unseren Reihen, damit das Fleisch nicht mehr gegen den Geist aufbegehrt und der Geist nicht mehr gegen das Fleisch2, sondern damit sich das Sinnen des Fleisches dem gesetz Gottes unterwirft, damit wir wieder zu einem neuen friedfertigen Menschen aufgebaut werden, damit wir aus Zweien wieder Einer werden und Frieden unter uns haben.
Dies ist der Begriff des Friedens: Eintracht der Entzweiten! Wenn daher der in unserer Natur angelegte Zwist beseitigt ist, dann haben auch wir in uns Frieden und werden selbst Friede. Dann wird an uns der Name, den wir nach unserm Herrn Christus tragen, eine sichtbare Wirklichkeit.
Wen wir bedenken, dass Christus das wahre, für die Lüge unzugängliche Licht ist, lernen wir, dass auch unser Leben von den Strahlen des wahrhaftigen Vaters erhellt werden muss. Die Strahlen, die von der Sonne der Gerechtigkeit3 ausgehen, sind die Tugenden. Sie strömen aus, uns zu erleuchten. Durch sie legen wir die Werke der Finsternis ab und leben, wie es dem Licht des Tages entspricht4. Wir sagen der heimlichen Schande ab und tun alles im Licht. Wir werden selbst Licht und erleuchten durch unsere Taten andere, wie es dem Licht eigen ist.
Wenn wir erkennen, dass Christus die Heiligung ist5, enthalten wir uns von allem Bösen, von allem unheiligen Tun und Denken, und bekennen so die Macht der Heiligung nicht mit Worten, sondern mit unserem Leben.

(1) Eph 2,14. (2) Gal 5,17. (3) Mal 4,2. (4) Vgl. Röm 13,12.13. (5) Vgl. 1Kor 1,30.


RESPONSORIUM

R. Heimgesucht hat uns das aufstrahlende Licht aus der Höhe, * unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
V. Allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes. * Unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
Ehre sei...


ORATION

Allmächtiger Gott, gib, dass wir die Ankunft deines Sohnes mit Freude erwarten. Sie schenke uns in diesem Leben heilende Kraft und in der Ewigkeit den verheißenen Lohn. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.



2. Jahresreihe

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (31,1-3; 32,1-8)

Ägyptische Parteigänger
Wehe denen, die nach Ägypten um Hilfe ziehen, auf Rosse sich verlassen, auf Streitwagen vertrauen, deren Menge so groß ist, und auf Wagenkämpfer, weil sie so zahlreich sind! Aber auf den Heiligen Israels schauten sie nicht, und den Herrn befragten sie nicht! Doch auch er ist weise, führt Unheil herbei und zieht seine Drohworte nicht zurück; er erhebt sich gegen das Haus der Frevler und gegen die Hilfe der Übeltäter. Menschen sind die Ägypter, nicht Gott, und ihre Rosse sind Fleisch, nicht Geist. Streckt der Herr seine Hand aus, so strauchelt der Beschützer und fällt der Beschützte; beide gehen gemeinsam zugrunde!
Gerechte Herrschaft
Siehe, es wird in Gerechtigkeit ein König herrschen, Fürsten werden nach Recht regieren. Jeder wird sein wie ein Versteck, das vor Wind schützt, wie ein Obdach vor Regensturm, wie Wasserbäche im Dürrland, wie der Schatten wuchtiger Felsen im heißen Gebiet. Da sind der Sehenden Augen nicht mehr verklebt, die Ohren der Hörenden lauschen gespannt. Das Herz der Unbesonnenen kommt zur Einsicht, der Stotternden Zunge redet gewandt und klar. Nimmer bezeichnet man Toren als Edle, Betrüger heißen nicht vornehm.
Denn nur Torheit redet der Tor, sein Herz sinnt auf Unheil. Ruchloses verübt er und redet Verkehrtes wider den Herrn. Leer lässt er ausgehen des Hungrigen Kehle, reicht dem Durstigen keinen Trunk. Die Waffen des Betrügers sind übel; ein solcher sinnt nur auf Ränke, Geringe verdirbt er durch Reden voll Trug, selbst wenn der Arme sein Recht beweist. Doch der Edle sinnt auf Edles, und nur für Edles tritt er ein.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Die Augen der Sehenden sehen, die Ohren der Hörenden hören; * das Herz der Toren gewinnt Erkenntnis.
V. Ich erwecke David einen rechtmäßigen Spross. Er herrscht als König und handelt weise. * Das Herz der Toren gewinnt Erkenntnis.
Ehre sei...


ZWEITE LESUNG

Irenäus von Lyon (+ um 202)

Aus dem Buch gegen die Irrlehren.

Wenn Christus kommt, werden alle Menschen Gott schauen

Einer ist Gott, der durch das Wort und die Weisheit alles geschaffen und geordnet hat.
Unser Herr Jesus Christus ist das Wort, das in der Endzeit Mensch unter Menschen geworden ist, um Ende und Anfang zu verbinden, das heißt: den Menschen mit Gott zu vereinen.
Darum empfingen die Propheten von diesem Wort die Prophetengabe und verkündeten seine Ankunft im Fleisch, durch die nach dem gnädigen Willen des Vaters die Gemeinschaft und innige Verbindung von Gott und Mensch gewirkt wurde. So hat das Wort Gottes von Anfang an im voraus verkündet, dass Gott allen Menschen sichtbar werden1 und dass er mit ihnen auf der Erde leben und mit ihren Gemeinschaft haben wird. Er wird seinem Geschöpf beistehen und ihm Rettung bringen, er wird sich ihm zu erkennen geben und es retten aus der Hand aller, die es hassen2, das heißt: es befreien von allem Geist der Sünde. Er bewirkt, dass wir ihm dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit all unsere Tage3, so umfängt der Mensch den Geist Gottes und geht ein in die Herrlichkeit des Vaters.
Die Propheten sagten also voraus, dass die Menschen Gott sehen werden, wie auch der Herr spricht: „Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“4
Aber wegen der Erhabenheit Gottes und seiner unaussprechlichen Herrlichkeit „kann ihn kein Mensch sehen und am Leben bleiben“5. Denn unfassbar ist Gott, der Vater. Aber infolge seiner Liebe und Güte und weil er alles vermag, hat er denen, die ihn lieben, auch das gewährt, dass sie ihn schauen dürfen, wie auch die Propheten verkündigt haben; denn „was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.“6
Nicht aus eigener Kraft wird der Mensch Gott schauen; aber weil Gott es so will, werden ihn jene Menschen sehen, denen er es gibt; sie werden ihn sehen, wann er will und wie er es will. Denn Gott vermag alles. Einst ließ er sich durch den Geist schauen in den Visionen der Propheten, dann wurde er geschaut durch den Sohn so, wie es angenommenen Kindern zukommt; schließlich im Himmelreich wird Gott sich als der Vater zu schauen geben. Denn der Geist bereitet den Menschen vor auf den Sohn Gottes hin, der Sohn führt ihn zum Vater, der Vater aber schenkt ihm die Unvergänglichkeit im Hinblick auf das ewige Leben, das einem jeden eben dadurch zuteil wird, dass er Gott schaut.

(1) Vgl. Bar 3,37. (2) Vgl. Lk 1,71. (3) Vgl. Lk 1,75. (4) Mt 5,8. (5) Ex 33,20. (6) Lk 18,27.


RESPONSORIUM

R. Ich will ihnen einen Propheten erwecken und ihm meine Worte in den Mund legen; * er wird ihnen alles sagen, was ich ihm gebiete.
V. Ich will meinen geliebten Sohn senden. Dieser ist wahrhaft der Prophet, der in die Welt kommen soll. * Er wird ihnen alles sagen, was ich ihm gebiete.
Ehre sei...


ORATION
Allmächtiger Gott, gib, dass wir die Ankunft deines Sohnes mit Freude erwarten. Sie schenke uns in diesem Leben heilende Kraft und in der Ewigkeit den verheißenen Lohn. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

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