Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Fastenzeit05Montag

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V. Kehrt um und glaubt dem Evangelium.
R. Denn das Reich Gottes ist nahe.

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 11,1-19


Der Glaube der Heiligen

Die Urväter

Glaube ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein ruhmvolles Zeugnis erhalten. Aufgrund des Glaubens erkennen wir, daß die Welt durch Gottes Wort erschaffen worden und daß so aus Unsichtbarem das Sichtbare entstanden ist.
Aufgrund des Glaubens brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch diesen Glauben erhielt er das Zeugnis, daß er gerecht war, da Gott es bei seinen Opfergaben bezeugte, und durch den Glauben redet Abel noch, obwohl er tot ist.
Aufgrund des Glaubens wurde Henoch entrückt und mußte nicht sterben; er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; vor der Entrückung erhielt er das Zeugnis, daß er Gott gefiel. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, (Gott) zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird. Aufgrund des Glaubens wurde Noach das offenbart, was noch nicht sichtbar war, und er baute in frommem Gehorsam eine Arche zur Rettung seiner Familie; durch seinen Glauben sprach er der Welt das Urteil und wurde Erbe der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt.

Die Patriarchen
Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde.
Aufgrund des Glaubens hielt er sich als Fremder im verheißenen Land wie in einem fremden Land auf und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat. Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich wie die Sterne am Himmel und die Sandkörner am Meeresstrand, die man nicht zählen kann.
Voll Glauben sind diese alle gestorben, ohne das Verheißene erlangt zu haben; nur von fern haben sie es geschaut und gegrüßt und haben bekannt, daß sie Fremde und Gäste auf Erden sind. Mit diesen Worten geben sie zu erkennen, daß sie eine Heimat suchen. Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben, zurückzukehren; nun aber streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat für sie eine Stadt vorbereitet. Aufgrund des Glaubens brachte Abraham den Isaak dar, als er auf die Probe gestellt wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte und zu dem gesagt worden war: Durch Isaak wirst du Nachkommen haben. Er verließ sich darauf, daß Gott auch die Macht hat, sogar Tote zum Leben zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück: Das ist ein Sinnbild.



RESPONSORIUM
R. Im Glauben brachte Abraham den Isaak dar, als er auf die Probe gestellt wurde.* Er bedachte, daß Gott die Macht hat, von den Toten zu erwecken.
V. Abraham glaubte dem, der alles ins Dasein ruft, was nicht ist.* Er bedachte, daß Gott die Macht hat, von den Toten zu erwecken.



ZWEITE LESUNG

Romano Guardini (+ 1968)

Aus dem Buch „Der Herr".


Der Glaube

Glauben heißt, es damit wagen, daß Christus die Wahrheit ist. Nicht nur ein Lehrender, und wäre es auch der Größte, der aber, zusammen mit allen Lehrenden sonst, unter dem allgemeinen Maßstab der Wahrheit stünde; nein, die Wahrheit, das ist er (1). Die Wahrheit heiliger Wirklichkeit beginnt mit ihm. Wenn er ausgelöscht werden könnte, dann stünde es nicht so, daß die Wahrheit, die er gelehrt hat, bestehen bliebe, nur ihr erster Verkünder und bester Vertreter verschwunden wäre, sondern die Wahrheit wäre nicht mehr da. Die lebendige Wahrheit ist er selbst, der Logos; so heißt Glaube, ihn als die Wahrheit anzunehmen und in seine Schule zu gehen.
Würde man nun schon richtig glauben, wenn man erklärte und fest aufrechthielte, was er gesagt hat, sei wahr? Das wäre erst ein Beginn. Glauben bedeutet, mit dem Denken, mit dem Herzen, mit dem Gefühl für Richtig und Unrichtig, mit allem, was Menschendasein ausmacht, in Christi Schule zu treten. Denken wir daran: das ganze Schiff fährt falsch. Da hilft es nichts, im Schiffe von rechts nach links zu gehen, oder für einen Apparat einen anderen einzusetzen; das Ganze muß anders fahren. Glauben ist also ein Vorgang, eine Unterweisung, eine Umformung, worin die Augen neu geschaffen, die Gedanken anders gerichtet, die Maßstäbe selbst umgemessen werden.
Was bedeutet es zum Beispiel, daß ich da bin? Im Glauben wird mir gesagt, daß ich geschaffen bin. Daß ich mich immerfort von Gott her empfange und so in dem geheimnisvollen Verhältnis stehe, wirklich zu sein und doch ganz und gar durch ihn; etwas Eigenes und doch sein Geschöpf; frei und doch mit jeder Regung aus seiner Kraft lebend ... Was heißt das, sterben zu müssen? Der Glaube sagt: Der Tod ist die Frucht der Sünde, und Du bist Sünder (2). So weit reicht der Tod, als die Sünde reicht. Einst werden auch für Dich die Konsequenzen der Sünde und Todverfallenheit gezogen. Es wird deutlich, wie sehr Du Sünder, und wie ganz Du aus Deiner Sünde sterbend bist. Dann hilft keine der Sicherungen mehr, mit denen Du das vor Dir verborgen hast; Du mußt es durchmachen und trittst ins Gericht. Aber der Glaube sagt hinzu, daß Gott die Liebe ist, auch wenn er die Sünde sich im Tode vollenden läßt, und daß der Richter der gleiche ist wie der Erlöser . . . Was zwischen Geburt und Tod vor sich geht, das Geschehen und Tun, das die Tage füllt - was ist das? Die einen sagen, Naturnotwendigkeit. Die anderen, geschichtliche Folge. Die Dritten haben eine dritte Theorie. Der Glaube sagt: Es ist Vorsehung. Der Gott, der Dich geschaffen hat; der Gott, der Dich erlöst hat; der Gott, der Dich einst in sein Licht stellen wird - Er fügt Dein Dasein. Was darin geschieht, ist Botschaft, Forderung, Prüfung, Hilfe, die von Ihm kommen. Dieses nicht nur zu hören oder im Wissen zu haben, sondern ins innere Leben zu nehmen - muß das nicht alles verändern? Nicht bloß hier Mut geben oder dort eine Überheblichkeit dämpfen, sondern allem, dem Ganzen, dem Zusammenhang des Daseins einen neuen Charakter geben? Die Haltung, die Gesinnung, die Weise, dazusein, welche aus dieser ins Leben dringenden Überzeugung entsteht - das ist Glaube.

1. Joh.14,6. 2. Röm.6,23.

RESPONSORIUM
R. Herr, du hast Worte des ewigen Lebens; * wir haben erkannt und geglaubt, daß du Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes.
V. Der Sieg, der die Welt überwindet, ist unser Glaube. * Wir haben erkannt und geglaubt, daß du Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes.


JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Numeri. 13,1-317-33


Der Bericht der Kundschafter

Der Herr sprach zu Mose: Schick einige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will. Aus jedem Väterstamm sollt ihr einen Mann aussenden, und zwar jeweils einen der führenden Männer. Da schickte Mose von der Wüste Paran die Männer aus, wie es der Herr befohlen hatte. Sie alle waren führende Männer unter den Israeliten. Als Mose sie ausschickte, um Kanaan erkunden zu lassen, sagte er zu ihnen: Zieht von hier durch den Negeb, und steigt hinauf ins Gebirge! Seht, wie das Land beschaffen ist und ob das Volk, das darin wohnt, stark oder schwach ist, ob es klein oder groß ist; seht, wie das Land beschaffen ist, in dem das Volk wohnt, ob es gut ist oder schlecht, und wie die Städte angelegt sind, in denen es wohnt, ob sie offen oder befestigt sind und ob das Land fett oder mager ist, ob es dort Bäume gibt oder nicht. Habt Mut, und bringt Früchte des Landes mit! Es war gerade die Zeit der ersten Trauben. Da zogen die Männer hinauf und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis Rehob bei Lebo-Hamat. Sie durchzogen zuerst den Negeb und kamen bis Hebron. Dort lebten Ahiman, Sche-schai und Talmai, Söhne des Anak. Hebron war sieben Jahre vor der Stadt Zoan, die in Ägypten liegt, erbaut worden. Von dort kamen sie in das Traubental. Dort schnitten sie eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweit auf einer Stange, dazu auch einige Granatäpfel und Feigen. Den Ort nannte man später Traubental wegen der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten.
Vierzig Tage, nachdem man sie zur Erkundung des Landes ausgeschickt hatte, machten sie sich auf den Rückweg. Sie kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch. Sie berichteten ihnen und der ganzen Gemeinde und zeigten ihnen die Früchte des Landes. Sie erzählten Mose: Wir kamen in das Land, in das du uns geschickt hast: Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen; das hier sind seine Früchte. Aber das Volk, das im Land wohnt, ist stark, und die Städte sind befestigt und sehr groß. Auch haben wir die Söhne des Anak dort gesehen. Amalek wohnt im Gebiet des Negeb, die Hetiter, die Jebusiter und Amoriter wohnen im Gebirge, und die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan. Kaleb beruhigte das Volk, das über Mose aufgebracht war, und sagte: Wir können trotzdem hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen; wir werden es gewiß bezwingen. Die Männer aber, die mit Kaleb zusammen nach Kanaan hinaufgezogen waren, sagten: Wir können nichts gegen dieses Volk ausrichten; es ist stärker als wir. Und sie verbreiteten bei den Israeliten falsche Gerüchte über das Land, das sie erkundet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, ist ein Land, das seine Bewohner auffrißt; alle Leute, die wir dort gesehen haben, sind hochgewachsen. Sogar die Riesen haben wir dort gesehen - die Anakiter gehören nämlich zu den Riesen. Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor, und auch ihnen erschienen wir so.


RESPONSORIUM
R. In der Wüste hat der Herr, dein Gott, dich getragen, wie ein Vater seinen Sohn trägt. * Und ihr habt an den Herrn, euren Gott, nicht geglaubt.
V. Ihr habt euch dem Befehl des Herrn, eures Gottes, widersetzt. * Und ihr habt an den Herrn, euren Gott, nicht geglaubt.



ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Predigt über die Passion des Herrn.


Es war sein eigener Wille und der des Vaters,
daß der Herr dein Leiden überlassen wurde

„Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (1) Diese Worte darf man nicht so verstehen, als habe sich die Allmacht Gottes, des Vaters, von Jesus getrennt, als dieser ans Kreuz geheftet war.
Die göttliche und die menschliche Natur waren so eng zur Einheit verbunden, daß sie durch die Hinrichtung nicht aufgehoben und durch den Tod nicht auseinandergerissen werden konnten. Jede der beiden Naturen behielt ihre Eigentümlichkeit; weder verließ Gott den Leib, als er litt, noch machte der Leib Gott selbst leidensfähig. Denn die Gottheit war im Leidenden, nicht im Leiden. Schauen wir auf die Person, die Gott und Mensch war, so ist es derselbe, der wie alles Geschaffene geschaffen wurde und der doch alles geschaffen hat. Es ist dieselbe Person: die Frevler können sie ergreifen, und doch können keine Grenzen sie einschließen. Derselbe wird von den Nägeln durchbohrt, und doch von keiner Wunde verletzt. Derselbe nimmt den Tod auf sich und hört doch nicht auf, ewig zu sein. Unter unbezweifelbaren Zeichen wird beides offenbar: In Christus sind die wahre Entäußerung und die wahre Herrlichkeit: denn die Kraft Gottes hat sich mit der Schwachheit so verbunden, daß Gott das Unsrige zu dem Seinigen machte und das Seinige zum Unsrigen. Der Sohn war also dem Vater nicht fern und der Vater nicht dem Sohn. Die unwandelbare Gottheit und die unzertrennliche Dreifaltigkeit ließen nicht zu, daß irgend etwas davon abgetrennt wurde. Die Heilsverfügung über die Menschwerdung bezog sich im eigentlichen Sinn nur auf den eingeborenen Sohn Gottes. Dennoch, so wie das Fleisch untrennbar mit dem Wort verbunden war, so trennte sich auch der Vater nicht vom Sohn. Als daher Jesus mit lauter Stimme rief: „Warum hast du mich verlassen?", da wollte er allen deutlich machen, daß er nicht gerettet und verteidigt, sondern den Händen der Wütenden überlassen werde, das heißt, daß er die ganze Welt retten und alle Menschen erlösen sollte. Das heißt, er rief nicht aus Elend, sondern aus Erbarmen; nicht weil ihm die Hilfe versagt worden wäre, sondern weil ihm bestimmt war, zu sterben.
Was kann die Unterbrechung des Lebens von großem Belang sein bei einem, der aus eigener Macht sein Leben hingibt und es aus eigener Macht wieder nimmt (2)? Der Apostel sagt: „Der Vater hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben" (3), und ein andermal: „Christus hat die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben, um sie heilig zu machen.“ (4) Daß der Herr sich dem Leiden überließ, war sowohl der Wille des Vaters wie auch sein eigener Wille. So verließ nicht nur der Vater ihn, sondern er verließ sich sozusagen auch selbst. Das war kein Getrenntwerden unter Angst, sondern ein Verzicht in Freiheit.

1. Mt.27,46; Ps.22,2. 2. Vgl.Joh.10,18. 3.Röm.8,32. 4.Vgl. Eph.5,25.


RESPONSORIUM
R. Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab,* damit jeder, der glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
V. Ich habe Macht, mein Leben hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. * Damit jeder, der glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.


ORATION
Barmherziger Gott, in deinem Sohn hast du uns die Fülle des Segens geschenkt. Gib uns Kraft, unsere sündhaften Gewohnheiten abzulegen und in der neuen Wirklichkeit zu leben, damit einst die Herrlichkeit deines Reiches an uns offenbar wird. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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