Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore04.Juli

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04. Juli
HL. Petrus Chrysologus (+ 450) zugeschrieben


Aus einer Predigt über den Frieden.

Selig, die Frieden stiften


Der Evangelist sagt: „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“1
Begreiflicherweise blühen die christlichen Tugenden in dem, der die Einmütigkeit des christlichen Friedens besitzt, und der Weg zu dem Wort „Söhne Gottes“ geht nur über den Namen „Friedensstifter“.

Meine Lieben, der Friede ist es, der von der Knechtschaft befreit. Er verleiht den edlen Namen, verwandelt vor Gott mit dem Stand auch die Person; er macht aus dem Diener den Sohn und aus dem Knecht den Freien. Friede unter den Brüdern ist der Wille Gottes und die Freude Christi. Er bedeutet Vollendung der Heiligkeit, Norm der Gerechtigkeit, Meister er Lehre, Wächter der Sitten und in allen Dingen lobwürdige und zuchtvolle Haltung. Er ist Fürsprecher bei unseren Bitten, für unser Beten ein leichter und Erfolg verheißender Weg und die passende Erfüllung jeder Sehnsucht.

Der Friede ist der Ursprung der Liebe; er ist das Band der Einheit und ein deutliches Zeichen reiner Gesinnung. Diese kann von Gott erbitten, was sie will; was immer sie wünscht, erbittet sie, und um was sie bittet, das erhält sie. Es ist ein Gebot des Königs, den Frieden zu wahren, da Christus der Herr, sagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“2. Das bedeutet: In Frieden entlasse ich euch, in Frieden will ich euch wiederfinden. Bei seinem Scheiden wollte er geben, was er bei seiner Wiederkehr in allen zu finden wünschte.

Gebot des Himmels ist es zu bewahren, was er gegeben hat. Es ist sein Wort: Ich will finden, was ich hinterlassen habe. Frieden mit der Wurzel zu pflanzen ist Sache Gottes, ihn ganz zu entwurzeln Sache des Feindes. Denn wie die Bruderliebe von Gott kommt, so der Hass vom Teufel. Daher ist der Hass zu verdammen. Denn in der Heiligen Schrift steht: „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder.“3

Ihr seht, liebe Brüder, warum wir den Frieden lieben und die Eintracht hochschätzen müssen: Sie bringen Liebe hervor und geben ihr Nahrung. Ihr wisst, nach dem Apostel, „ist Gott die Liebe,“4. Wer also die Liebe nicht hat, ist ohne Gott.

Lasst uns die Gebote halten, Brüder, denn sie sind Leben. Die Brüderlichkeit bleibe eingebunden in tiefen Frieden. Sie fessele sich durch das heilbringende Band der Liebe und gegenseitiger Zuneigung, die „viele Sünden zudeckt“5. Wir müssen die Liebe mit der ganzen Sehnsucht umfangen, da sie so hohe Güter als Lon gewinnen kann. Mehr als alle Tugenden ist der Friede zu wahren, denn im Frieden ist immer Gott.

Liebt den Frieden, und alles ist still: So bewahrt ihr Lohn für uns und Freude für euch., liebe Brüder, damit die Kirche Gottes in der Einheit des Friedens begründet, die in Christus vollendete Ordnung festhält.


(1) Mt 5,9. (2) Joh 14,27. (3) 1Joh 3,15. (4) 1Joh 4,16. (5) 1Petr 4,8.


RESPONSORIUM
R. Brich den Hungrigen dein Brot und führe die Armen und Obdachlosen in dein Haus, * dann bricht dein Licht auf wie der Morgen, und deine Gerechtigkeit geht dir voraus.
V. Wenn du einen Nackten siehst, bekleide ihn. Verachte ihn nicht, er ist ein Mensch wie du. * Dann bricht dein Licht auf wie der Morgen, und deine Gerechtigkeit geht dir voraus.


ORATION
Gott, du Ursprung der Liebe und des Friedens, du hast der heiligen Königin Elisabeth von Portugal die Gnade verliehen, Feinde miteinander zu versöhnen. Auf ihre Fürbitte lehre auch uns, Frieden zu stiften, damit wir uns als deine Kinder erweisen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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