Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore18.September

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18. September
Hl. Lambert, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer


Petrus Kanisius (+ 1597)

Aus einer Rede über die Aufgaben der Hirten der Kirche

Die Lehrer der Kirche

Lieben und verehren will ich die von Christus gesandten Apostel und ihre Nachfolger, die so eifrig den Samen des Evangeliums ausstreuen und so unermüdlich mitarbeiten an der Ausbreitung des Wortes Gottes; sie können mit Recht bezeugen: Jeder erachte uns als Diener Christi und Ausspender der Geheimnisse Gottes. Als treubesorgter Hausvater wollte der Herr, dass durch solche Diener und Boten das Licht des Evangeliums an dem Feuer, das er vom Himmel gebracht hatte, entzündet werde, dass es nicht unter den Scheffel gestellt, sondern auf den Leuchter erhoben werde und so seinen Schein überallhin werfe und aller Finsternis und allem Irrtum bei Juden und Heiden ein Ende mache.

Denn für einen Lehrer des Evangeliums genügt es nicht, wenn er durch sein Wort beim Volke Licht verbreitet, wenn er wie eine Stimme in der Wüste ist, wenn er durch sein Wort andere in der Frömmigkeit zu fördern sucht – auch das muss er tun, andernfalls, wenn er den Dienst des Wortes vernachlässigte, würde er vom Propheten ein stummer Hund genannt, der nicht bellen kann1-, sondern er muss auch glühen vor Eifer, muss von Tatendrang und Liebe beseelt sein, damit er seinem Apostelamt Ehre macht und Paulus als seinem Vorbild folgt. Dieser war nicht damit zufrieden, dem Bischof von Ephesus, die Weisung zu geben: Das musst du fordern und lehren! Arbeite wie ein guter Streiter Jesu Christi!2 Er hat auch ständig bei Freund und Feind das Evangelium verkündet: er konnte zu den Leuten in Ephesus mit guten Gewissen sagen: alles habe ich euch verkündigt, öffentlich und in den Häusern; vor Juden und Heiden habe ich die Bekehrung zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus feierlich bezeugt3

Ein Hirt der Kirche muss nämlich so sein, dass er wie Paulus allen alles wird, dass der Kranke bei ihm Genesung findet, der Betrübte Freude, der Verzweifelnde Vertrauen, der Unerfahrene Belehrung, der Schwankende Klarheit, der Reuevolle Vergebung und Trost, kurz, ein jeder das, was ihm zum Heile notwendig ist. Darum ist es sehr sinnvoll, dass Christus, als er die ersten Lehrer der Welt und der Kirche bestellte, zu seinen Jüngern nicht bloß sagte: Ihr seid das Licht der Welt, sondern auch hinzufügte: Eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben, auch zündet man kein Licht an und stellt es unter den Scheffel, vielmehr stellt man es auf den Leuchter; dass es allen, die im Hause sind, leuchte.4 Denn die Prediger täuschen sich, wenn sie meinen, sie könnten ihrer Aufgabe mehr durch einen glänzenden Vortrag als durch ein tadelloses Leben und durch glühende Liebe Genüge leisten.

(1) Vgl. Jes 56,10. (2) Vgl. 2 Tim 2,3. (3) Vgl. : Apg 20,20.21. (4) Vgl. Mt 5,14.15.

RESPONSORIUM
R. Komm, du guter und treuer Knecht, du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, darum will ich dir Großes übertragen. * Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn.
V. Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; siehe, ich habe noch fünf dazugewonnen. * Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn.


ORATION
Gott, von dem alles Gute kommt, aus Liebe zu dir hat der heilige Bischof und Märtyrer Lambert Besitz und Leben geringgeachtet. Gib uns auf seine Fürsprache die Freiheit des Geistes, damit wir uns ohne Zögern deiner Führung überlassen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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