Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore22Montag

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Montag 22. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem Buch Amos. (1,1-2,3)
Die Worte des Amos, der zu den Schafhirten aus Tekoa gehörte. Er schaute sie über Israel zur Zeit des Jerobeam, des Sohnes des Joas, des Königs von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben. Er sprach: Der Herr donnert vom Sion her, von Jerusalem aus lässt er seine Stimme erschallen. Da verdorren die Auen der Hirten, der Gipfel des Karmel vertrocknet.
Drohworte gegen Israel und seine Nachbarn
So spricht der Herr: »Wegen der drei, ja vier Verbrechen von Damaskus verzeihe ich es nicht: Weil sie Gilead mit eisernen Schlitten gedroschen haben, so sende ich Feuer in Hasaels Haus, dass es Benhadads Paläste verzehre.
Ich zerbreche den Riegel von Damaskus, vertilge die Bewohner von Bikat-Awen und den Zepterträger von Bet-Eden. Das Volk von Aram muss in die Verbannung nach Kir«, spricht der Herr. So spricht der Herr: »Wegen der drei, ja vier Verbrechen von Gaza verzeihe ich es nicht: Weil sie eine ganze Gemeinschaft von Gefangenen wegschleppten, um sie Edom auszuliefern, so sende ich Feuer an die Mauer von Gaza, dass es seine Paläste verzehre. Ich vertilge die Bewohner von Asdod und den Zepterträger von Askalon. Ich kehre meine Hand wider Ekron, dass der Rest der Philister zugrunde geht«, spricht der Herr und Gebieter. So spricht der Herr: »Wegen der drei, ja vier Verbrechen von Tyrus verzeihe ich es nicht: Weil sie eine ganze Gemeinschaft von Gefangenen nach Edom lieferten und des Bruderbundes nicht gedachten, so sende ich Feuer an die Mauer von Tyrus, dass es seine Paläste verzehre.« 
So spricht der Herr: »Wegen der drei, ja vier Verbrechen von Edom verzeihe ich es nicht: Weil es seinen Bruder mit dem Schwert verfolgt und das Mitleid erstickt hat; weil es seinen Zorn immerfort nährte und seinen Groll für dauernd bewahrte, so sende ich Feuer nach Teman, daß es die Paläste von Bozra verzehre.« So spricht der Herr: »Wegen der drei, ja vier Verbrechen der Ammoniter verzeihe ich es nicht: Weil sie die werdenden Mütter in Gilead aufgeschlitzt haben, um ihr eigenes Gebiet zu vergrößern, so sende ich Feuer an die Mauer von Rabba, dass es seine Paläste verzehre beim Schlachtruf am Tage des Kampfes, im Sturm am Tage des Ungewitters. Da muss ihr König in die Gefangenschaft ziehen, er selbst mitsamt seinen Fürsten«, spricht der Herr.
Über Moab, Juda und Israel
So spricht der Herr: »Wegen der drei, ja vier Verbrechen von Moab verzeihe ich es nicht: Weil sie die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannten, so sende ich Feuer nach Moab, daß es die Paläste von Kerijot verzehre. Im Getümmel kommt Moab um, beim Schlachtruf, beim Schall der Trompete. Ich vertilge den Herrscher aus seiner Mitte, und mit ihm töte ich alle seine Fürsten«, spricht der Herr.


RESPONSORIUM
R. Der Herr stellt seinen Thron auf zum Gericht und richtet den Erdkreis gerecht. * Er spricht den Völkern das Urteil.
V. Von Jerusalem her lässt er seine Stimme erdröhnen. * Er spricht den Völkern das Urteil.


Zweite Lesung


Aus dem Barnabasbrief (vor 140).

Seid gegrüßt, meine Söhne und Töchter, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, der uns geliebt hat. Seid gegrüßt in Frieden!
Groß und reich ist das, was Gott zu eurer Heiligung getan hat, Mehr als über alles andere freue ich mich über euren guten und ausgezeichneten Geist und darüber, dass ihr die Gnade geistlicher Gabe in euer Herz aufgenommen habt. Deshalb freue ich mich selbst noch mehr in der Hoffnung, dass auch ich Heil erfahre, weil ich in euch wahrhaft den Geist erkenne, der vom Herrn der Liebe in reichem Maß über euch ausgegossen ist1. So sehr hat mich euer Anblick, nach dem ich euretwillen verlangt hatte, bewegt.
Ich habe die Überzeugung, dass ich euch vieles gelehrt hatte, als ich unter euch redete. Ich weiß nämlich, dass der Herr mit mir auf dem Weg der Gerechtigkeit ging, und ich fühle mich verpflichtet, euch mehr zu lieben als mein eigenes Leben; denn ein großer Glaube und eine große Liebe lebt in euch durch die Hoffnung auf das ewige Leben2. Da habe ich nun überlegt: Wenn ich mich bemühe, euch etwas von dem mitzuteilen, was ich erhalten habe, dann müsste es sich für mich lohnen, Geistern wie euch einen solchen Dienst zu erweisen. Darum dachte ich, euch kurz zu schreiben, damit ihr durch euch euren Glauben zur vollen Erkenntnis gelangt.
Drei sind die Grundlehren: Hoffnung auf Leben ist Anfang und Ziel unseres Glaubens; Gerechtigkeit ist der Anfang und das Ziel des Gerichts; Liebe in Fröhlichkeit und Freude sind Zeugnis für die Werke der Gerechtigkeit.
Denn der Herr hat uns durch die Propheten das Vergangene und das Gegenwärtige kundgetan und hat uns den Vorgeschmack künftiger Seligkeit gegeben. Wenn wir sehen, wie sich das der Reihe nach gemäß seinem Wort verwirklicht, müssen wir voll Ehrfurcht mit reicherer und höherer Erkenntnis vor ihn hintreten. Ich aber will – nicht wie ein Lehrer, sondern wie euresgleichen – einiges dartun, wodurch ihr schon in den gegenwärtigen Verhältnissen Freude gewinnen könnt.
Da „die Tage böse sind“3 und der Widersacher die Macht hat, müssen wir auf uns selbst achten und die Weisung des Herrn erforschen. Helfer unseres Glaubens sind Furcht und Geduld, unsere Mitstreiter Großmut und Enthaltsamkeit. Wenn diese Tugenden unversehrt dem Herrn zugewandt bleiben, freuen sich zusammen mit ihnen Weisheit und Einsicht, Wissen und Erkenntnis.

(1) Vgl. Tit 3,5.6. (2) Vgl. Tit 1,2; 3,7. (3) Vgl. Eph 5,16.


RESPONSORIUM
R. Nicht durch Werke des Gesetzes wird der Mensch gerechtfertigt, sondern durch den Glauben an Christus Jesus. * Wir sind zum Glauben gekommen, damit wir gerecht werden.
V. Abraham glaubte dem Herrn und der Herr rechnete es ihm an als Gerechtigkeit. * Wir sind zum Glauben gekommen, damit wir gerecht werden.


ORATION
Allmächtiger Gott, von dir kommt alles Gute. Pflanze in unser Herz die Liebe zu deinem Namen ein. Binde uns immer mehr an dich, damit in uns wächst, was gut und heilig ist. Wache über uns und erhalte, was du gewirkt hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Brief an Timotheus. (6,1-10)

Die als Sklaven unter dem Joch zu leben haben, sollen ihre Herren aller Ehre würdig halten, damit der Name Gottes und die Lehre nicht in Verruf kommen. Die aber gläubige Herren haben, sollen von diesen nicht deshalb geringer denken, weil sie Brüder sind, sondern erst recht ihnen zu Diensten sein, weil sie Gläubige sind und Geliebte und als solche sich edlen Tuns befleißigen. Dies lehre und schärfe ein!
Gegen Irrlehre und Gewinnsucht
Wenn jemand Fremdartiges lehrt und sich nicht richtet nach den gesunden Worten unseres Herrn Jesus Christus und nach der Lehre, die gemäß ist unserem frommen Beten der ist eitel aufgeblasen, ohne etwas zu verstehen; er ist krank ob seiner Grübeleien und Wortstreitigkeiten. Hieraus entspringen Neid, Hader, Lästerungen, böser Argwohn und ständiger Zwist unter Menschen, denen der Sinn verdorben und die Wahrheit abhanden gekommen ist und die meinen, Frömmigkeit sei eine gewinnreiche Sache. Ja, Frömmigkeit ist eine gewinnreiche Sache -jedoch im Verein mit Anspruchslosigkeit. Denn nichts brachten wir herein in diese Welt, so dass wir auch nichts mit fortnehmen können. Haben wir Nahrung und Kleidung, so wollen wir des zufrieden sein. Denn die reich werden möchten, geraten in Versuchung und in Fallstricke [des Teufels] und in viele törichte und schädliche Begierden, die die Menschen in Untergang und Verderben stürzen. Denn die Wurzel aller Übel ist die Geldgier; die sich ihr hingaben, irrten ab vom Glauben und verfingen sich in quälenden Sorgen ohne Zahl.


(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt; * ist nicht das Leben mehr wert als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
V. Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. * Ist nicht das Leben mehr wert als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?


ZWEITE LESUNG

Vinzenz von Lerins († vor 450)

Aus dem „Commonitorium“.

Der Fortschritt des Dogmas in der christlichen Religion

Gibt es in der Kirche keinen Fortschritt der Religion? Gewiss soll es ihn geben, und zwar in großem Umfang.
Denn wer wäre so missgünstig gegenüber den Menschen und so feindselig, dass er versuchte, den Fortschritt zu verhindern? Aber es muss so sein, dass es ein wirklicher Fortschritt des Glaubens ist, und nicht eine Veränderung. Denn es gehört zum Wesen des Fortschritts in jeder Sache, dass sie in sich selbst wächst, zum Wesen der Veränderung, dass etwas aus dem einen in ein anderes verwandelt wird.
Wachsen und kräftig zunehmen soll die Religion sowohl beim einzelnen Menschen als auch bei allen, ebenso beim einzelnen Menschen wie in der ganzen Kirche, je nach den Stufen von Alter und Zeiten, an Einsicht, Wissen und Weisheit, aber nur innerhalb ihrer Art, das heißt innerhalb der gleichen Lehre, demselben Sinn und der nämlichen Bedeutung.
Mit der Religion der Seele soll es gehen wie beim Leib. Dieser entwickelt sich zwar und entfaltet im Fortschreiten der Jahre seine Teile, bleibt aber derselbe, der er war. Es ist ein großer Unterschied zwischen der Blüte der Knabenzeit und der Reife des Alters. Aber der Greis ist der gleiche, der er auch als junger Mann war. So ändert sich zwar die Gestalt und das Aussehen des Menschen, aber nichtsdestoweniger bleiben Wesen und Person identisch.
Klein sind die Glieder der Säuglinge, groß die der jungen Männer. Aber es sind die gleichen. Die Männer haben ebensoviele Gliedmaßen wie die kleinen Kinder. Wen es wirklich welche gibt, die erst in reiferem Alter ausgebildet werden, so sind sie doch schon in der Anlage des Samens vorgebildet. So kommt später beim Greis nichts Neues zum Vorschein, was nicht schon vorher beim Knaben verborgen da war.
Daher ist dies zweifellos die ordnungsgemäße richtige Regel des Fortschritts, dies die heilige und schöne Ordnung des Wachstums, dass bei den Erwachsenen die Maßzahl des Alters Teile und Formen entwickelt, welche die Weisheit Gottes schon in den Kleinen vorausgebildet hat. Sollte sich die Gestalt des Menschen später so verwandeln, dass die Gestalt seiner Art nicht mehr entspricht, oder würde die Zahl der Glieder vermehrt oder vermindert, so müsste notwendig der ganze Körper untergehen oder wuchern oder doch geschwächt werden. So ist es angemessen, dass auch die Lehre der christlichen Religion diesen Regeln des Fortschritts folgt, dass sie nämlich mit den Jahren gefestigt, im Lauf der Zeit geweitet und mit dem Alter verfeinert wird.
Unsere Vorfahren haben vor alters auf diesem Saatfeld der Kirche die Weizenkörner des Glaubens ausgesät. Recht böse und unangemessen wäre es, wenn wir, ihre Nachfahren, statt der echten Frucht der Wahrheit das Unkraut des Irrtums einsammelten.


RESPONSORIUM
R. Israel, höre die Gesetze, die ich euch zu halten lehre. * Ihr sollt ihnen nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen.
V. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und Leben. * Ihr sollt ihnen nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen.


ORATION
Allmächtiger Gott, von dir kommt alles Gute. Pflanze in unser Herz die Liebe zu deinem Namen ein. Binde uns immer mehr an dich, damit in uns wächst, was gut und heilig ist. Wache über uns und erhalte, was du gewirkt hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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