Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore23.Dezember

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23. Dezember
Hl. Johannes von Krakau, Priester


Klemens XIII. († 1769)

Aus einem Brief über die Verdienste des heiligen Johannes von Krakau.

Unter den in Lehre und Heiligkeit hervorragenden Männern, die nach dem rechten, von den Gegnern bekämpften Glauben lebten, ihn lehrten und verteidigten, verdient wie wenige Johannes von Krakau erwähnt zu werden. Daran zweifelt niemand, der weiß, wie er an der Universität Krakau eine aus den reinen Quellen geschöpfte Wissenschaft lehrte, und das in einer Zeit, da im Land ringsum Irrlehre und Schisma um sich griffen. Durch Demut, Keuschheit, Barmherzigkeit, körperliche Buße und andere Tugenden eines untadeligen Priesters und unermüdlichen Arbeiters machte er die Ordnung eines heiligen Lebens wahr, wie er sie in der Predigt dem Volk erklärte und für die er die Hörer zu gewinnen suchte. So war er für die Professoren dieser Universität eine besondere Ehre und Zierde. Aber nicht nur das: auch allen anderen, die ein ähnliches Amt innehaben, hinterließ er ein hilfreiches Beispiel, wie sie die Aufgabe eines vollkommenen Lehrers unverdrossen angehen und sich bemühen müssen, zugleich mit den andern Wissenszweigen die Wissenschaft der Heiligen zur Ehre des einen Gottes mit allem Eifer und vollem Einsatz zu lehren.
Mit der Frömmigkeit, in der er die göttlichen Dinge behandelte, war die Demut verbunden. Er, die leuchte der Wissenschaft, hätte der erste von allen sein können. Aber er achtete sich selbst gering und stellte sich niemals über einen anderen. Ja er wünschte, von allen geschmäht und geringgeachtet zu werden.
Begleiterin der Demut war eine Schlichtheit des Herzens, wie sie einem Kind Ehre gemacht hätte. Daher gab es in seinem Reden und Tun nichts Hinterhältiges; nichts Falsches war in seinem Herzen verschlossen; was wahr war, das sprach er aus. Wenn er die Wahrheit gesagt hatte, aber fürchtete, den andern beleidigt zu haben, trat er nicht an den Altar, ohne um Verzeihung zu bitten für seinen Irrtum oder den des andern.1 Wenn er seine Tagesaufgabe erfüllt hatte, ging er von der Universität unmittelbar zur Kirche, wo er sich von dem in der Eucharistie verborgenen Christus lange Zeit der Betrachtung und dem Gebet widmete. Überhaupt war Gott der erste in seinem Herzen und in seinem Mund.

(1) Vgl. Mt 5, 23.24.


RESPONSORIUM
R. Brich den Hungernden dein Brot und führe die Armen und Obdachlosen in dein Haus, * dann bricht dein Licht auf wie der Morgen, und deine Gerechtigkeit geht dir voraus.
V. Wenn du einen Nackten siehst, bekleide ihn. Verachte ihn nicht, er ist ein Mensch wie du. * Dann bricht dein Licht auf wie der Morgen, und deine Gerechtigkeit geht dir voraus.


ORATION

Barmherziger Gott, das Beispiel des heiligen Johannes von Krakau helfe uns, immer tiefer einzudringen in die Weisheit der Heiligen: dich über alles lieben und den Menschen Gutes tun. Seine Fürsprache erwirke uns deine Verzeihung. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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