Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore23.November

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23. November
Hl. Kolumban, Abt, Glaubensbote


Kolumban von Luxeuil (+ 615)

Aus einer Unterweisung über die Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott

Die Ähnlichkeit mit Gott ist ein hoher Adel

Bei Mose heißt es: „Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich.“1 Bitte, betrachtet die hohe Bedeutung dieses Satzes: Gott, der Allmächtige, Unsichtbare, Unfassbare, Unaussprechliche und Unschätzbare, hat den Menschen aus Lehm gebildet und ihn mit der Würde seines Abbildes geadelt! Was hat der Mensch mit Gott zu tun, was die Erde mit dem Geist? Denn „Gott ist Geist“2 Es ist eine tiefe Herablassung von Gott, dass er dem Menschen das Abbild seiner Ewigkeit und Ähnlichkeit seines Handelns geschenkt hat; die Ähnlichkeit mit Gott ist ein hoher Adel, wenn sie bewahrt wird. Wenn der Mensch die der Seele eingesenkten Kräfte recht gebraucht, dann ist er Gott ähnlich. Die Kräfte, die bei der ersten Erschaffung wie Samen in uns eingesenkt wurden, müssen wir Gott zurückgeben. Er gebietet und lehrt: Das ist das erste Gebot, Gott mit ganzem Herzen zu lieben3, weil er uns zuerst geliebt hat4, von Anfang an, noch bevor wir waren. Die Liebe Gottes ist die Erneuerung des göttlichen Abbildes. Der liebt Gott, der Gottes Gebot hält, denn Gott spricht: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“5 Das ist sein Gebot: die gegenseitige Liebe; denn er sagt: „Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“6
Die wahre Liebe besteht aber nicht nur in Worten, sondern vielmehr in Tat und Wahrheit7. Wir wollen also unserm Gott, unserm Vater, sein Abbild unversehrt zurückgeben, in Heiligkeit, weil er heilig ist, nach dem Wort: „Seid heilig, wie auch ich heilig bin“!8, in Liebe, weil er die Liebe ist nach dem Wort des Johannes: „Gott ist die Liebe“9, in Güte und Wahrheit, weil Gott gütig und wahrhaftig ist. Wer wild und zornig und stolz ist, der malt das Bild eines Tyrannen. Damit wir nicht etwa Tyrannenbilder einführen, möge Christus in uns sein Bild schaffen, weil er sagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“10,

(1) Gen 1,26. (2) Joh 4,24. (3) Vgl. Mt 22,37. (4) Vgl. 1Joh 4,10. (5) Joh 14,15. (6) Joh 15,22. (7) Vgl. 1Joh 3,18. (8) Vgl. Lev 11,22. (9) 1Joh 4,8. (10) Joh 14,27.


RESPONSORIUM
R. *
V. *


ORATION

Gott, unser höchstes Gut, du hast den heiligen Kolumban berufen, als Glaubensbote und Mönch für dein Reich zu wirken. Hilf uns auf seine Fürsprache, dass wir in allem dich suchen und mit ganzer Bereitschaft dem Evangelium dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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