Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore23. April

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

23. April
HL GEORG, MÄRTYRER

LESEHORE

ZWEITE LESUNG

Petrus Damiani (1072)
Aus einer Predigt zu Ehren des heiligen Georg.
Unter dem Banner des Kreuzes unbesiegbar

Meine Lieben, das heutige Fest verdoppelt die Freude über die Osterherrlichkeit. Es ist wie eine kostbare Perle, die das Gold, in das sie eingefügt wird, mit dem Schimmer ihres eigenen Glanzes überstrahlt.
Von einem Kriegsdienst trat Georg über zu dem andern, weil er den irdischen Dienst eines Kriegsobersten mit dem Bekenntnis zum Kriegsdienst Christi vertauschte. Wie ein wahrhaft entschlossener Ritter gab er zuerst seine Habe den Armen und tat die Last irdischen Besitzes von sich ab. Auf diese Weise frei und ungehindert, mit dem Panzer des Glaubens angetan, stürzte sich der Krieger Christi begeistert in das dichte Getümmel des Kampfes. So werden wir zuverlässig belehrt, daß keiner tapfer und erfolgreich für die Verteidigung des Glaubens kämpfen kann, der sich vor dem Verlust irdischer Güter fürchtet. Vom Feuer des Heiligen Geistes entflammt und unter dem Schutz des Kreuzesbanners, war der heilige Georg unbesiegbar. Er begann den Kampf mit dem bösen König, um den Fürsten alles Bösen in seinem Vasallen zu besiegen und um den Geist der Krieger Christi zu tapferen Kämpfen anzueifern.
Der höchste, der unsichtbare Kampfrichter war zugegen. Darum durften nach dem Willen der Vorsehung die Hände der Bösen wüten. Gott überließ den Händen der Henker die Glieder seines Zeugen. Doch der Seele gab er als unbe-zwingliche Feste die Burg des Glaubens und wachte über sie mit dem unbesiegbaren Schutz seiner Obhut.
Liebe Brüder, darum genügt es uns nicht, diesen Kämpfer im Kriegsdienst des Himmels bloß zu bewundern, wir müssen ihn auch nachahmen. Schon jetzt soll sich der Geist erheben und zum Siegespreis der himmlischen Herrlichkeit aufschauen. Wenn das Herz in der Betrachtung fest darauf gerichtet ist, wird es uns nicht kümmern, ob die Welt schmeichlerisch zustimmt oder mit Feindschaft droht und schreckt, was sie sicher tun wird.
„Reinigen wir uns also" nach dem Gebot des heiligen Paulus „von aller Unreinheit des Leibes und des Geistes“ (1) wir einst in den Tempel der Seligkeit eintreten dürfen, auf den wir jetzt unsern Geist richten.
Wer sich im Zelt Christi, in der Kirche, Gott zum Opfer darbringen will, der muß nach dem Reinigungsbad im heiligen Quell auch die Gewänder der Tugenden anziehen, wie in der Heiligen Schrift steht: „Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit." (2) Wer durch die Taufe in Christus als neuer Mensch wiedergeboren wird, soll sich nicht wieder mit dem Kennzeichen seiner Sterblichkeit bekleiden. Er soll den alten Menschen ablegen, den neuen anziehen (3) und um ein reines Leben bemüht sein. So feiern wir in der rechten Weise Ostern, gereinigt vom Schmutz der alten Sünde und leuchtend im Glanz des neuen Lebens. So ahmen wir in Wahrheit das Leben der seligen Märtyrer nach.

1. 2.Kor.7,1 2. Ps.132,9. 3. Vgl. Eph.4,22.24.


RESPONSORIUM
R. Er stritt bis zum Tod für das Gesetz seines Gottes und fürchtete sich nicht vor den Worten der Gottlosen; * denn er war auf einen festen Felsen gegründet. Halleluja.
V. Er hat das Leben der Welt geringgeachtet und ist zum Reich des Himmels gelangt. * Denn er war auf einen festen Felsen gegründet. Halleluja.


ORATION
Starker Gott, am Gedenktag des heiligen Georg preisen wir deine Macht. Auf seine Fürsprache hin stehe uns in jeder Not bei. Hilf uns, deinem Sohn im Leiden nachzufolgen und in der Kraft des Kreuzes das Böse zu besiegen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.