Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore25.August

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25. August
HL. Josef von Calasanz, Priester, Ordensgründer

Josef von Calasanza (+ 1648 )

Aus einer Denkschrift an Kardinal Tonti

Lasst uns danach trachten, Christus anzuhangen und ihm allein zu gefallen


Es ist ein heiliger Dienst, Kinder zu erziehen, besonders die Kinder der Armen, und sie so zu belehren, dass sie das ewige Leben erlangen können. Dieser Dienst besitzt eine hohe Würde und findet großen Lohn; jedermann weiß es.
Wenn wir nämlich die Kinder unterrichten und sie vor allem in christlicher Frömmigkeit und Lehre erziehen, sorgen wir für ihr Heil an Leib und Seele, und wir leisten ihnen gewissermaßen den nämlichen Dienst wie ihre Schutzengel.
Dieser Dienst ist für die jungen Menschen, welchen Geschlechtes und Standes sie auch sein mögen, eine ausgezeichnete Hilfe. Er zieht sie vom Bösen ab und hält sie zu guten Taten an. Junge Menschen werden mit solcher Hilfe derart zum Guten verwandelt, dass man in den so Erzogenen die Zöglinge von früher nicht mehr wiedererkennt. Junge Menschen kann der Erzieher leicht dahin führen, wohin er ihren Geist führen möchte; wenn wir sie erst verhärten lassen, wird die Möglichkeit, sie zu biegen, stark verringert oder zuweilen ganz aufgehoben.
Wenn wir den Kindern, besonders den armen, eine passende Erziehung angedeihen lassen, mehrt das ihre menschliche Würde. Die ganze menschliche und christliche Gesellschaft stimmt unserem Tun zu: die Eltern, denn sie in erster Linie freuen sich, dass ihre Kinder auf guten Wegen geführt werden; die Lenker der Staaten, weil sie rechtschaffene Untertanen und gute Bürger gewinnen; vor allem aber die Kirche, denn die Kinder werden auf diese Weise mit größerer Reife und besserem Erfolg als Freunde Christi und Anhänger des Evangeliums in das vielfältige und vielgestaltige Leben der Kirche eingefügt.

Wer das Amt eines Lehrers annimmt und es mit Eifer und Gewissenhaftigkeit ausüben will, braucht viel Liebe, größte Geduld und vor allem eine tiefe Demut. Dann ist er wert, dass der Herr ihn auf sein demütiges Gebet hin zu einem tüchtigen Mitarbeiter der Wahrheit macht, ihn in der Ausübung der Aufgabe stärkt und ihn schließlich mit der Gabe vom Himmel beschenkt nach dem Wort: „Die Männer, die viele zum rechten Tun geführt haben, werden immer und ewig leuchten wie die Sterne.“1
Das werden sie leichter erlangen, wenn sie sich durch ein Gelöbnis zum immerwährenden Dienst verpflichten. Christus anhangen und sich mühen, ihm in allem zu gefallen: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“2

(1) Dan 12,3. (2) Mt 25,40.


RESPONSORIUM
R. Nicht nur am Evangelium Gottes ließen wir euch teilnehmen, sondern auch an unserm eigenen Leben. * Ihr seid uns sehr lieb geworden.
V. Ihr seid meine Kinder, für die ich von neuem Geburtswehen leide. * Ihr seid uns sehr lieb geworden.


ORATION

Gütiger Gott, du hast den heiligen Josef von Colasanz zu einem Lehrer der Weisheit gemacht und ihn befähigt, sich mit Liebe und Geduld der Erziehung der Jugend zu widmen. Steh uns bei, wenn wir nach seinem Vorbild uns bemühen, junge Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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