Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4FastenwocheMontag: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Die Seite wurde neu angelegt: „V. Kehrt um und glaubt dem Evangelium. <br/> R. Denn das Reich Gottes ist nahe.<br/> '''ERSTE LESUNG'''<br/> '''Aus dem Brief an die Hebräer. 7,11-28'''<br/> …“)
 
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Das ewige Priestertum Christi Christus und die Leviten<br/>
Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum erreicht wäre - das Volk erhielt ja auf dieses hin die gesetzliche Ordnung -, wozu war es noch nötig, nach der »Ordnung des Melchisedech« einen anderen Priester zu bestellen und ihn nicht nach der Ordnung des Aaron zu benennen? Mit dem Wechsel des Priestertums erfolgt ja notwendig auch ein Wechsel des Gesetzes. Der nämlich, von dem dies gesagt wird, gehört einem anderen Stamme an, aus dem nie einer dem Altar diente. Unser Herr ist ja bekanntlich aus Juda entsprossen, einem Stamm, von dem Moses nichts in bezug auf Priester gesagt hat. Und noch offenkundiger wird es, wenn nach der Weise des Melchisedech ein anderer Priester bestellt wird, der es nicht geworden ist nach der Norm fleischlicher Ordnung, sondern nach der Kraft unzerstörbaren Lebens. Das Zeugnis lautet doch: »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung des Melchisedech« (Ps 110,4). Aufgehoben wird die vorausgehende Ordnung wegen ihrer Schwäche und Unbrauchbarkeit - das Gesetz hat ja in nichts Vollendung gebracht -, heraufgeführt wird eine bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahekommen. Und insofern es nicht ohne Eidschwur geschah - jene anderen nämlich sind ohne Eidschwur Priester geworden, dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu ihm sprach: »Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit« (Ps 110,4) -, wurde demgemäß Jesus Bürge auch eines besseren Bundes. Und dort sind es viele, die Priester geworden sind - da sie durch ihr Sterben gehindert wurden zu bleiben -, dieser aber hat, weil er »in Ewigkeit« bleibt, das Priestertum als ein nichtvergehendes. Daher vermag er auch in vollem Sinn alle zu retten, die durch ihn vor Gott treten, da er immerfort lebt, um einzutreten für sie. <br/>
Ja, ein solcher war entsprechend für uns als Hoherpriester: heilig, schuldlos, ohne Makel, gesondert von den Sündern und hocherhoben über die Himmel, einer, der nicht wie die Hohenpriester es jeden Tag nötig hat, zuerst für seine eigenen Sünden Opfer darzubringen, dann für die des Volkes. Denn dies tat er ein für allemal, da er sich darbrachte zum Opfer. Das Gesetz stellt ja Menschen zu Hohenpriestern auf, die mit Schwächen behaftet sind, das Wort des Eides aber, zeitlich nach dem Gesetz, [stellt] den Sohn [auf], der vollkommen ist in Ewigkeit. <br/>


Wäre die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen - das Volk hat ja darüber gesetzliche Bestimmungen erhalten -, warum mußte dann noch ein anderer Priester nach der Ordnung Melchisedeks eingesetzt werden, und warum wurde er nicht nach der Ordnung Aarons benannt? Denn sobald das Priestertum geändert wird, ändert sich notwendig auch das Gesetz. Der nämlich, von dem das gesagt wird, gehört einem anderen Stamm an, von dem keiner Zutritt zum Altar hat; es ist ja bekannt, daß unser Herr dem Stamm Juda entsprossen ist, und diesem hat Mose keine Priestersatzungen gegeben. Das ist noch viel offenkundiger, wenn nach dem Vorbild Melchisedeks ein anderer Priester eingesetzt wird, der nicht, wie das Gesetz es fordert, aufgrund leiblicher Abstammung Priester geworden ist, sondern durch die Kraft unzerstörbaren Lebens. Denn es wird bezeugt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks. Das frühere Gebot wird nämlich aufgehoben, weil es schwach und nutzlos war - denn das Gesetz hat nicht zur Vollendung geführt -, und eine bessere Hoffnung wird eingeführt, durch die wir Gott nahe kommen. Das geschieht nicht ohne Eid; jene anderen sind ohne Eid Priester geworden, dieser aber durch einen Eid dessen, der zu ihm sprach: Der Herr hat geschworen, und nie wird es ihn reuen: Du bist Priester auf ewig. So ist Jesus auch zum Bürgen eines besseren Bundes geworden. Auch folgten dort viele Priester aufeinander, weil der Tod sie hinderte zu bleiben; er aber hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum.<br/>
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>


Christus, der vollkommene Priester<br/>
Darum kann er auch die, die durch ihn vor Gott hintreten, für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten. Ein solcher Hohenpriester war für uns in der Tat notwendig: einer, der heilig ist, unschuldig, makellos, abgesondert von den Sündern und erhöht über die Himmel; einer, der es nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er ein für allemal getan, als er sich selbst dargebracht hat. Das Gesetz nämlich macht Menschen zu Hohenpriestern, die der Schwachheit unterworfen sind; das Wort des Eides aber, der später als das Gesetz kam, setzt den Sohn ein, der auf ewig vollendet ist.<br/>




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Ritual für den Versöhnungstag<br/>
Der Herr sprach zu Moses: »Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht jederzeit hineingehen darf in das Heiligtum hinter den Vorhang, vor die Deckplatte auf der Lade, sonst müsste er sterben. Denn in der Wolke über der Deckplatte erscheine ich! Nur unter folgender Bedingung darf Aaron das Heiligtum betreten: mit einem Jungstier als Sündopfer und mit einem Widder als Brandopfer. Einen heiligen Leibrock von Linnen muss er anhaben, linnene Beinkleider müssen seine Blöße bedecken, mit einem linnenen Gürtel muss er sich umgürten und einen Turban von Linnen umbinden; heilige Kleider sind es. Er soll sich baden und sie dann anlegen. Von der Gemeinde der Israeliten aber nehme er zwei Ziegenböcke zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer. Dann soll Aaron den Stier für sein Sündopfer heranbringen und für sich und sein Haus Sühne schaffen. Dann nehme er die beiden Böcke und stelle sie vor den Herrn an den Eingang des Offenbarungszeltes. Aaron soll über die beiden Böcke Lose werfen; ein Los für den Herrn und eines für Asasel. Alsdann bringe Aaron den Bock, auf den das Los für den Herrn gefallen ist, herbei und richte ihn als Sündopfer her. Der Bock aber, auf den das Los für Asasel gefallen ist, soll lebendig vor den Herrn gestellt werden, damit man an ihm die Sühne vollziehe und ihn zu Asasel in die Wüste schicke.
Sühne für Aaron und die Priesterschaft<br/>
Aaron bringe den Stier für sein eigenes Sündopfer herbei und schaffe Sühne für sich und sein Haus; er schlachte den Stier für sein eigenes Sündopfer. Dann nehme er eine Pfanne glühender Kohlen vom Altar, der vor dem Herrn steht, und seine beiden Hände voll von feingestoßenem Räucherwerk und bringe es in den Raum hinter dem Vorhang. Dann gebe er das Räucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn, damit die Wolke des Räucherwerkes die Deckplatte über der Gesetzeslade verhülle; denn sonst müsste er sterben. Er nehme dann von dem Blut des Stieres und sprenge mit seinem Finger von oben auf die Deckplatte; vor die Deckplatte hin aber sprenge er mit seinem Finger von dem Blut siebenmal. <br/>
Sühne für das Volk<br/>
Dann schlachte er den Sündopferbock für das Volk, bringe sein Blut in den Raum hinter dem Vorhang und verfahre damit, wie er es mit dem Stierblut getan hat; er sprenge es auf und vor die Deckplatte. So schaffe er dem Heiligtum Sühne wegen der Unreinigkeiten der Söhne Israels und all ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben; ebenso tue er mit dem Offenbarungszelt, das unter ihnen inmitten ihrer Unreinheiten sich befindet. Kein Mensch aber darf im Offenbarungszelt sein, wenn er es betritt, um im Heiligtum Sühne zu schaffen, bis er es wieder verlässt; so soll er für sich und sein Haus und für die ganze Gemeinde Israel Sühne schaffen. Dann gehe er zum Altar, der vor dem Herrn steht, und entsühne ihn; er nehme von dem Stierblut und von dem Blut des Bockes und streiche davon ringsum an die Hörner des Altares. Er sprenge mit seinem Finger siebenmal von dem Blut auf ihn; so reinige er ihn und weihe ihn wegen der Verunreinigungen der Söhne Israels. <br/>
Sündenbock<br/>
Hat er die Entsühnung des Heiligtums, des Offenbarungszeltes und des Altares vollendet, so bringe er den lebenden Bock herbei. Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes und bekenne über ihm alle Verschuldungen der Israeliten und alle Übertretungen, die sie irgendwie begangen haben; er soll sie auf den Kopf des Bockes legen und diesen durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste hinaustreiben. Der Bock soll alle ihre Verschuldungen mit sich hinwegtragen in eine abgelegene Gegend; erst in der Wüste soll man den Bock laufen lassen. <br/>
Rüstung des Brandopfers<br/>
Aaron gehe in das Offenbarungszelt und ziehe die Linnenkleider aus, die er angelegt hatte, als er in das Heiligtum hineinging; dort lege er sie nieder. Dann bade er seinen Leib an heiliger Stätte und ziehe seine Gewänder (wieder) an; darauf komme er heraus und richte sein und des Volkes Brandopfer her, um für sich und das Volk Sühne zu schaffen. Das Fett des Sündopfers lasse er auf dem Altar in Rauch aufgehen. Der Mann aber, der den Bock zu Asasel gebracht hat, wasche seine Kleider und bade seinen Leib; danach darf er ins Lager kommen. Den Sündopferstier und den Sündopferbock, deren Blut zur Entsühnung ins Heiligtum gebracht worden ist, schaffe man hinaus vor das Lager; ihre Felle, ihr Fleisch und ihren Mageninhalt verbrenne man. Wer sie verbrannt hat, wasche seine Kleider und bade seinen Leib; danach darf er ins Lager kommen. <br/>


Der Herr sprach zu Mose: Sag deinem Bruder Aaron, er soll nicht zu jjeder beliebigen Zeit das Heiligtum hinter dem Vorhang vor der Deckplatte der Lade betreten. Dann wird er nicht sterben, wenn ich über der De'ckplatte in einer Wolke erscheine. Aaron darf nur so in das Heiligtum kommen: mit einem Jungstier für ein Sündopfer und einem Widder für ein Brandopfer. Ein geweihtes Leinengewand soll er anhaben, leinene Beinkleider tragen, sich mit einem Leinengürtel gürten und um den Kopf einen Leinenturban binden. Das sind heilige Gewänder; deshalb soll er seinen ganzen Körper in Wasser baden und sie erst dann anlegen. Von der Gemeinde der Israeliten soll er zwei Ziegenböcke für ein Sündopfer und einen Widder für ein Brandopfer erhalten. Hat er den Jungstier für seine eigene Sünde dargebracht und sich und sein Haus entsühnt, dann soll Aaron die beiden Ziegenböcke nehmen und sie vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes aufstellen. Für die beiden Böcke soll er Lose kennzeichnen, ein Los „für den Herrn" und ein Los „für Asasel". Aaron soll den Bock, für den das Los „für den Herrn" herauskommt, herbeiführen und ihn als Sündopfer darbringen. Der Bock, für den das Los „für Asasel" herauskommt, soll lebend vor den Herrn gestellt werden, um für die Sühne zu dienen und zu Asasel in die Wüste geschickt zu werden. Aaron soll den Jungstier für sein eigenes Sündopfer herbeibringen lassen, um sich und sein Haus zu entsühnen, und diesen Jungstier als Sündopfer für sich schlachten. Dann soll er eine Räucherpfanne voll glühender Kohlen vom Altar, der vor dem Herrn steht, und zwei Handvoll zerstoßenen duftenden Räucherwerks nehmen. Er soll alles hinter den Vorhang bringen und das Räucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn tun; die Wolke des Räucherwerks soll die Deckplatte über der Lade einhüllen, damit er nicht sterbe. Dann soll er vom Blut des Jungstiers nehmen und es mit seinem Finger gegen die Vorderseite der Deckplatte spritzen; auch vor die Deckplatte soll er mit seinem Finger siebenmal etwas Blut spritzen. Nachher soll er den Bock schlachten, der als Sündopfer für das Volk bestimmt ist, und sein Blut hinter den Vorhang tragen. Er soll es mit diesem Blut ebenso machen wie mit dem Blut des Jungstiers und es auf die Deckplatte und vor die Deckplatte spritzen. So soll er das Heiligtum von den Unreinheiten der Israeliten, von all ihren Freveltaten und Sünden entsühnen, und so soll er mit dem Offenbarungszelt verfahren, das bei ihnen inmitten ihrer Unreinheiten seinen Sitz hat. Kein Mensch darf im Offenbarungszelt sein, wenn er in das Heiligtum eintritt, um die Sühne zu vollziehen, bis er es wieder verläßt. Hat er sich, sein Haus und die ganze Gemeinde Israels entsühnt, so soll er zum Altar vor dem Herrn hinausgehen und ihn entsühnen. Er soll etwas Blut des Jungstiers und des Bockes nehmen und es auf die Hörner rings um den Altar tun. Etwas von diesem Blut soll er mit seinem Finger siebenmal auf den Altar spritzen. So soll er ihn von den Unreinheiten der Israeliten reinigen und ihn heiligen.<br/>
(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger ) <br/>
Hat er so die Entsühnung des Heiligtums, des Offenbarungszeltes und des Altars beendet, soll er den lebenden Bock herbringen lassen. Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes legen und über ihm alle Sünden der Israeliten, alle ihre Frevel und alle ihre Fehler bekennen. Nachdem er sie so auf den Kopf des Bockes geladen hat, soll er ihn durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste treiben lassen, und der Bock soll all ihre Sünden mit sich in die Einöde tragen.
Hat er den Bock in die Wüste geschickt, dann soll Aaron wieder in das Offenbarungszelt gehen, die Leinengewänder, die er beim Betreten des Heiligtums angelegt hat, ablegen und sie dort verwahren. Er soll seinen Körper in Wasser an einem heiligen Ort baden, wieder seine Kleider anlegen und hinausgehen, um sein Brandopfer und das des Volkes darzubringen. Er soll sich und das Volk entsühnen und das Fett des Sündopfers auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. Der Mann, der den Bock für Asasel hinausgeführt hat; muß seine Kleider waschen, seinen Körper in Wasser baden und darf danach wieder in das Lager kommen. Den Jungstier und den Bock, die man als Sündopfer dargebracht und deren Blut man in das Heiligtum zur Entsühnung gebracht hat, soll man aus dem Lager hinausschaffen und ihr Fell, ihr Fleisch und ihren Mageninhalt im Feuer verbrennen. Wer sie verbrannt hat, muß seine Kleider waschen, den Körper in Wasser baden und darf danach wieder ins Lager kommen.<br/>





Aktuelle Version vom 25. Juni 2016, 07:22 Uhr

V. Kehrt um und glaubt dem Evangelium.
R. Denn das Reich Gottes ist nahe.

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 7,11-28


Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum erreicht wäre - das Volk erhielt ja auf dieses hin die gesetzliche Ordnung -, wozu war es noch nötig, nach der »Ordnung des Melchisedech« einen anderen Priester zu bestellen und ihn nicht nach der Ordnung des Aaron zu benennen? Mit dem Wechsel des Priestertums erfolgt ja notwendig auch ein Wechsel des Gesetzes. Der nämlich, von dem dies gesagt wird, gehört einem anderen Stamme an, aus dem nie einer dem Altar diente. Unser Herr ist ja bekanntlich aus Juda entsprossen, einem Stamm, von dem Moses nichts in bezug auf Priester gesagt hat. Und noch offenkundiger wird es, wenn nach der Weise des Melchisedech ein anderer Priester bestellt wird, der es nicht geworden ist nach der Norm fleischlicher Ordnung, sondern nach der Kraft unzerstörbaren Lebens. Das Zeugnis lautet doch: »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung des Melchisedech« (Ps 110,4). Aufgehoben wird die vorausgehende Ordnung wegen ihrer Schwäche und Unbrauchbarkeit - das Gesetz hat ja in nichts Vollendung gebracht -, heraufgeführt wird eine bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahekommen. Und insofern es nicht ohne Eidschwur geschah - jene anderen nämlich sind ohne Eidschwur Priester geworden, dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu ihm sprach: »Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit« (Ps 110,4) -, wurde demgemäß Jesus Bürge auch eines besseren Bundes. Und dort sind es viele, die Priester geworden sind - da sie durch ihr Sterben gehindert wurden zu bleiben -, dieser aber hat, weil er »in Ewigkeit« bleibt, das Priestertum als ein nichtvergehendes. Daher vermag er auch in vollem Sinn alle zu retten, die durch ihn vor Gott treten, da er immerfort lebt, um einzutreten für sie.
Ja, ein solcher war entsprechend für uns als Hoherpriester: heilig, schuldlos, ohne Makel, gesondert von den Sündern und hocherhoben über die Himmel, einer, der nicht wie die Hohenpriester es jeden Tag nötig hat, zuerst für seine eigenen Sünden Opfer darzubringen, dann für die des Volkes. Denn dies tat er ein für allemal, da er sich darbrachte zum Opfer. Das Gesetz stellt ja Menschen zu Hohenpriestern auf, die mit Schwächen behaftet sind, das Wort des Eides aber, zeitlich nach dem Gesetz, [stellt] den Sohn [auf], der vollkommen ist in Ewigkeit.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Nicht sich selbst hat Christus die Würde des Hohenpriesters verliehen, sondern jener gab sie ihm, der zu ihm sprach: * Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.
V. Der Herr hat geschworen, und nie wird es ihn reuen: * Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.



ZWEITE LESUNG

Fulgentius von Ruspe (+ 533)

Aus der Schrift „Über den Glauben an Petrus".


Christus hat sich für uns geopfert

Die heilige Dreifaltigkeit, der eine Gott des Alten und des Neuen Bundes, gebot unsern Vätern, ihre irdischen Gaben als Opfer darzubringen. In diesen Opfern war die wohlgefällige Gabe jenes Opfers vorgebildet, in dem sich der Sohn Gottes in unserer Menschengestalt für uns erbarmungsvoll darbringen wollte. Nach apostolischer Lehre „hat er sich für uns hingegeben als Gabe und als Opfer, das Gott gefällt" (1). Er, wahrer Gott und wahrer Priester, ist für uns „nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen" (2). Ein und derselbe war Opfer und Priester, ein und derselbe Gott und Tempel; Priester, der uns versöhnt, und Opfer, durch das wir versöhnt sind; Tempel, in dem die Versöhnung geschieht, und Gott, mit dem wir versöhnt sind. Er allein war Priester, Opfer und Tempel. Haltet es fest und zweifelt nicht, daß er, der einziggeborene Gott, das Wort, Mensch geworden, sich als Opfer und Gabe dargebracht hat, die Gott gefällt (3). Im Alten Bund wurden ihm zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist von den Patriarchen, den Propheten und den Priestern Tieropfer dargebracht. Jetzt, im Neuen Bund, hört die heilige^ katholische Kirche nicht auf, ihm auf der ganzen Erde mit dem Vater und dem Heiligen Geist in Glaube und Liebe das Opfer von Brot und Wein zu weihen. Die irdischen Opfer waren ein Hinweis auf den Leib Christi, den er, selbst ohne Sünde, für unsere Sünden darbringen, und auf das Blut, das er zur Vergebung unserer Sünden vergießen sollte.
In jenen Opfern also war durch Zeichen die Gnade angedeutet, die uns zugedacht ist. In dem jetzigen Opfer wird offen gezeigt, was Gott uns bereits geschenkt hat.
In den alten Opfern wurde vorausverkündet, daß der Sohn Gottes für die Gottlosen geopfert werden mußte. Im neuen Opfer aber wird verkündigt, daß er schon für die Sünder geopfert ist. So spricht der Apostel: „Christus ist schon zu der Zeit, da wir noch schwach und gottlos waren, für uns gestorben" und:,JJurch den Tod seines Sohnes sind wir mit Gott versöhnt worden, als wir noch Feinde waren." (4)

1. Eph.5,2. 2. Hebr.9,12. 3. Vgl. Eph.5,2. 4. Röm.5,6.10.


RESPONSORIUM
R. Einst wart ihr seine Feinde, denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. Doch jetzt hat Gott euch durch den Tod Jesu Christi erlöst, * um euch heilig und schuldlos vor sich hintreten zu lassen.
V. Ihn hat Gott bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut. * Um euch heilig und schuldlos vor sich hintreten zu lassen.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Levitikus. 16,2-28


Der Herr sprach zu Moses: »Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht jederzeit hineingehen darf in das Heiligtum hinter den Vorhang, vor die Deckplatte auf der Lade, sonst müsste er sterben. Denn in der Wolke über der Deckplatte erscheine ich! Nur unter folgender Bedingung darf Aaron das Heiligtum betreten: mit einem Jungstier als Sündopfer und mit einem Widder als Brandopfer. Einen heiligen Leibrock von Linnen muss er anhaben, linnene Beinkleider müssen seine Blöße bedecken, mit einem linnenen Gürtel muss er sich umgürten und einen Turban von Linnen umbinden; heilige Kleider sind es. Er soll sich baden und sie dann anlegen. Von der Gemeinde der Israeliten aber nehme er zwei Ziegenböcke zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer. Dann soll Aaron den Stier für sein Sündopfer heranbringen und für sich und sein Haus Sühne schaffen. Dann nehme er die beiden Böcke und stelle sie vor den Herrn an den Eingang des Offenbarungszeltes. Aaron soll über die beiden Böcke Lose werfen; ein Los für den Herrn und eines für Asasel. Alsdann bringe Aaron den Bock, auf den das Los für den Herrn gefallen ist, herbei und richte ihn als Sündopfer her. Der Bock aber, auf den das Los für Asasel gefallen ist, soll lebendig vor den Herrn gestellt werden, damit man an ihm die Sühne vollziehe und ihn zu Asasel in die Wüste schicke. Sühne für Aaron und die Priesterschaft
Aaron bringe den Stier für sein eigenes Sündopfer herbei und schaffe Sühne für sich und sein Haus; er schlachte den Stier für sein eigenes Sündopfer. Dann nehme er eine Pfanne glühender Kohlen vom Altar, der vor dem Herrn steht, und seine beiden Hände voll von feingestoßenem Räucherwerk und bringe es in den Raum hinter dem Vorhang. Dann gebe er das Räucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn, damit die Wolke des Räucherwerkes die Deckplatte über der Gesetzeslade verhülle; denn sonst müsste er sterben. Er nehme dann von dem Blut des Stieres und sprenge mit seinem Finger von oben auf die Deckplatte; vor die Deckplatte hin aber sprenge er mit seinem Finger von dem Blut siebenmal.
Sühne für das Volk
Dann schlachte er den Sündopferbock für das Volk, bringe sein Blut in den Raum hinter dem Vorhang und verfahre damit, wie er es mit dem Stierblut getan hat; er sprenge es auf und vor die Deckplatte. So schaffe er dem Heiligtum Sühne wegen der Unreinigkeiten der Söhne Israels und all ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben; ebenso tue er mit dem Offenbarungszelt, das unter ihnen inmitten ihrer Unreinheiten sich befindet. Kein Mensch aber darf im Offenbarungszelt sein, wenn er es betritt, um im Heiligtum Sühne zu schaffen, bis er es wieder verlässt; so soll er für sich und sein Haus und für die ganze Gemeinde Israel Sühne schaffen. Dann gehe er zum Altar, der vor dem Herrn steht, und entsühne ihn; er nehme von dem Stierblut und von dem Blut des Bockes und streiche davon ringsum an die Hörner des Altares. Er sprenge mit seinem Finger siebenmal von dem Blut auf ihn; so reinige er ihn und weihe ihn wegen der Verunreinigungen der Söhne Israels.
Sündenbock
Hat er die Entsühnung des Heiligtums, des Offenbarungszeltes und des Altares vollendet, so bringe er den lebenden Bock herbei. Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes und bekenne über ihm alle Verschuldungen der Israeliten und alle Übertretungen, die sie irgendwie begangen haben; er soll sie auf den Kopf des Bockes legen und diesen durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste hinaustreiben. Der Bock soll alle ihre Verschuldungen mit sich hinwegtragen in eine abgelegene Gegend; erst in der Wüste soll man den Bock laufen lassen.
Rüstung des Brandopfers
Aaron gehe in das Offenbarungszelt und ziehe die Linnenkleider aus, die er angelegt hatte, als er in das Heiligtum hineinging; dort lege er sie nieder. Dann bade er seinen Leib an heiliger Stätte und ziehe seine Gewänder (wieder) an; darauf komme er heraus und richte sein und des Volkes Brandopfer her, um für sich und das Volk Sühne zu schaffen. Das Fett des Sündopfers lasse er auf dem Altar in Rauch aufgehen. Der Mann aber, der den Bock zu Asasel gebracht hat, wasche seine Kleider und bade seinen Leib; danach darf er ins Lager kommen. Den Sündopferstier und den Sündopferbock, deren Blut zur Entsühnung ins Heiligtum gebracht worden ist, schaffe man hinaus vor das Lager; ihre Felle, ihr Fleisch und ihren Mageninhalt verbrenne man. Wer sie verbrannt hat, wasche seine Kleider und bade seinen Leib; danach darf er ins Lager kommen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Christus ist gekommen als Hoherpriester der künftigen Güter; mit seinem eigenen Blut ist er hineingegangen in das Heiligtum. * So hat er die ewige Erlösung bewirkt.
V. Christus ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen, sondern in den Himmel selbst. * So hat er die ewige Erlösung bewirkt.



ZWEITE LESUNG

Origenes (+ 253/254)

Aus einer Auslegung zum Buch Levitikus.


Der Hohepriester Christus ist unsere Sühne

Einmal im Jahr trennt sich der Hohepriester vom Volk und betritt den Ort, wo sich die Versöhnungsstätte (Deckplatte der Bundeslade) mit den Kerubim darüber, die Bundeslade und der Räucheraltar befinden. Niemand durfte hier eintreten außer dem Hohenpriester. In diesem möchte ich meinen wahren Hohenpriester, den Herrn Jesus Christus, erkennen, wie er in seinem sterblichen Fleisch das ganze Jahr beim Volk war, in jenem Jahr, von dem er sagte: „Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe." (1) Beachte, wie er das eine Mal in diesem Jahr, am Versöhnungstag, in das Allerheiligste eintritt, das heißt, wie er nach Erfüllung des Heilsplans die Himmel durchschreitet und zum Vater eintritt, um ihn für das Menschengeschlecht gnädig zu stimmen und Fürsprache einzulegen für alle, die an ihn glauben.
Diese Versöhnung, in der Christus den Vater gnädig stimmt, kannte der Apostel Johannes, als er schrieb: „Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden." (2) Ähnlich denkt auch Paulus an diese Versöhnung, wenn er von Christus sagt: „Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, die wirksam wird durch den Glauben." (3) Der Tag der Versöhnung dauert für uns bis zur Vollendung der Welt. Die Heilige Schrift sagt: ,Der Hohepriester soll Raucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn tun; die Wolke des Räucherwerkes soll die Versöhnungsstätte, die über den Zeugnissen (des Bundes) ist, einhüllen, damit er nicht sterbe. Dann soll er von dem Blut des Jungstieres nehmen und es mit seinem Finger auf die Versöhnungsstätte spritzen, nach Osten hin." (4) So wurden die Alten gelehrt, den Versöhnungsritus für die Menschen vor Gott zu vollziehen. Du aber bist zu Christus, dem wahren Hohenpriester, gekommen, der mit seinem Blut Gott gnädig gestimmt hat für dich und dich mit dem Vater versöhnt hat. Bleib nicht stehen bei dem fleischlichen Blut, lerne vielmehr das Blut des Wortes verstehen lind höre, wie es selbst zu dir spricht: ,Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für Viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden." (5)
Daß der Hohepriester das Blut aber nach Osten aussprengt, halte nicht für bedeutungslos! Die Versöhnung kommt aus dem Osten. Denn von dort kommt der Mann, dessen Name „Aufgang" ist (6), der Mittler zwischen Gott und den Menschen (7).
Damit ergeht an dich die Aufforderung, immer nach Osten auszuschauen, wo die Sonne der Gerechtigkeit aufgeht (8), wo dir immer neu das Licht geboren wird, damit du niemals im Schatten zu gehen brauchst. Dann wird der Jüngste Tag dich nicht im Finstern überraschen (9). Nacht und Dunkel der Unwissenheit werden dich nicht unvermerkt überkommen; vielmehr wirst du immer im Licht der Erkenntnis leben, den Tag des Glaubens bewahren und stets das Licht des Glaubens und des Friedens bei dir haben.

1.Lk.4,18.19. 2. 1.Joh.2.1.2. 3.Röm.3,25. 4.Vgl. Lev.16,13-14. 5.Mt.26,28. 6.Vgl. Sach.6,12 (Vg.); Lk.1,78. 7.Vgl. 1.Tim.2,5. 8.Vgl. Mal.3,20. 9. Vgl. 1.Thess.5,4.


RESPONSORIUM
R. Jesus ist als unser Vorläufer hineingegangen, als Lamm ohne Makel. * Er ist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.
V. Er ist der König der Gerechtigkeit, dessen Geschlecht kein Ende kennt. * Er ist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.


ORATION
Allherrschender Gott, du schenkst uns im österlichen Geheimnis jenes wunderbare Leben, das die Welt unablässig erneuert. Laß das Werk deiner Gnade in der Kirche mächtig werden und gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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