Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore5Osterwoche Samstag

Aus Vulgata
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SAMSTAG

LESEHORE

V. Gott hat uns gezeugt zu lebendiger Hoffnung. Halleluja.
R. Durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes 22,10-21

Nähe der Ankunft Christi
Und er sagte zu mir: »Versiegle nicht die prophetischen Worte dieses Buches! Denn die Zeit ist nahe. Der Frevler frevle weiterhin; der Unreine sei weiterhin unrein; der Gerechte übe weiterhin Gerechtigkeit, der Heilige heilige sich weiterhin. Siehe, ich komme bald, und mit mir mein Lohn, um einem jeden zu vergelten nach seinem Werke. Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Selig, die ihre Kleider [im Blut des Lammes] waschen! Sie sollen Anrecht erhalten auf den Baum des Lebens und durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer, die Unzüchtigen und die Mörder, die Götzendiener und ein jeder, der die Lüge liebt und sie begeht. Ich, Jesus, sandte meinen Engel, um euch dies vor den Gemeinden zu bezeugen. Ich bin der Wurzelspross und der Stamm Davids, der hellstrahlende Morgenstern. Der Geist und die Braut sprechen: Komm! Wer es hört, der spreche: Komm!, und wen dürstet, der komme, und wer will, der empfange umsonst Wasser des Lebens!« 
Sicherung des Inhalts des Buches
Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wenn einer ihnen etwas hinzufügt, über den wird Gott all die Plagen bringen, von denen geschrieben ist in diesem Buche. Und wenn einer etwas wegnimmt von den Worten dieses prophetischen Buches, dem wird Gott seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der Heiligen Stadt, wovon geschrieben ist in diesem Buche. Der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald! Amen! Komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit allen Heiligen! Amen!

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern.* Der Geist und die Braut sagen: Komm, Herr Jesus! Halleluja, halleluja.
V. All ihr Dürstenden, kommt zum Wasser: neigt euer Ohr und kommt zu mir.* Der Geist und die Braut sagen: Komm, Herr Jesus! Halleluja, halleluja.



ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Zu Psalm 148

Das österliche Halleluja

Das Sinnen unseres gegenwärtigen Lebens muß auf das Lob Gottes gerichtet sein, weil der ewige Jubel unseres künftigen Lebens im Lob Gottes besteht, und niemand kann für das kommende Leben geeignet sein, der sich jetzt nicht dafür übt. Wir loben also jetzt Gott. Aber wir bitten ihn auch. Unser Lob ist voll Freude, unser Gebet voll Not. Es ist uns nämlich etwas verheißen, was wir noch nicht besitzen, und weil Gott, der es versprochen hat, wahrhaftig ist (1), sind wir fröhlich in der Hoffnung (2). Weil wir es aber noch nicht besitzen, seufzen wir in Sehnsucht (3). Es ist gut für uns, voller Sehnsucht zu bleiben, bis kommt, was verheißen wurde, die Not vorüber ist und dann das Lob allein übrigbleibt. Es gibt zwei Zeiten: die eine ist die gegenwärtige, voller Versuchung und Not des Lebens; die andere ist die zukünftige, in Sicherheit und immerwährendem Jubel. Darum haben wir eine zweifache Feier: die eine vor, die andere nach Ostern. Die eine Zeit, die vor Ostern, bezeichnet die Not, in der wir uns jetzt befinden. Was wir aber nun, nach Ostern, begehen, bezeichnet die Seligkeit, in der wir einst leben werden. Was wir also vor Ostern feiern, das üben wir auch im Werk; was wir jedoch nach Ostern feiern, weist hin auf das, was wir noch nicht besitzen. Darum begehen wir die eine Zeit in Fasten und Beten, in der anderen, der jetzigen, erholen wir uns vom Fasten und widmen uns dem Lob Gottes. Das ist der Sinn des „Halleluja“, das wir singen. An unserem Haupt ist beides vorgebildet, wird beides uns gezeigt: Das Leiden des Herrn weist auf das Leben in der Not der Gegenwart hin, in dem wir uns mühen, Bedrängnis erdulden und am Ende sterben müssen. Dagegen weisen uns die Auferstehung und Verherrlichung des Herrn hin auf das Leben, das wir einmal erlangen sollen.
Für jetzt also ermahnen wir euch, Gottes Lob zu singen. Das ist es, was wir alle einander sagen, wenn wir sprechen: „Halleluja!“ Lobt den Herrn! sagst du zu den andern, und sie sagen es dir, und indem sie alle einander auffordern, tun sie schon alle, wozu sie aufrufen. Aber lobt aus ganzem Herzen, das heißt: nicht nur eure Zunge und Stimme lobe Gott, sondern auch euer Herz, euer Leben, eure Tat!
Jetzt loben wir in der Kirche, wenn wir uns versammeln. Wenn einer weggeht und sich seinen privaten Aufgaben widmet, hört er scheinbar auf, Gott zu loben. Aber er höre nicht auf, ein gutes Leben zu führen; dann lobt er Gott immer. Nur dann hörst du auf, Gott zu loben, wenn du von der Gerechtigkeit abweichst und von dem, was ihm gefällt. Wenn du niemals aufhörst, fromm zu leben, schweigt zwar dein Mund, aber dein Leben ruft laut, und Gott hat sein Ohr an deinem Herzen. Denn wie unsere Ohren unsere Worte hören, so die Ohren Gottes unsre Gedanken.

1. Vgl. Joh.3,33. 2. Vgl. Röm.12,12. 3. Vgl. Röm.8,23.


RESPONSORIUM
R. Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen. * Ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln. Halleluja.
V. Nur noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, und ihr werdet mich sehen. * Ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 20,1-16

In Mazedonien und Griechenland
Als sich der Aufruhr gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, gab ihnen zum Abschied Ermahnungen und machte sich auf den Weg nach Mazedonien. Nachdem er diese Gegenden durchzogen und die Jünger mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland; dort blieb er drei Monate. Als er sich nach Syrien einschiffen wollte, wurde gegen ihn von den Juden ein Anschlag geplant, und er fasste den Entschluß, den Rückweg durch Mazedonien zu nehmen. Seine Begleiter bis Asia waren Sopatrus, der Sohn des Pyrrhus von Beröa, die Thessalonicher Aristarchus und Sekundus, ferner Gajus aus Derbe und Timotheus, und aus Asia Tychikus und Trophimus; diese reisten voraus und warteten auf uns in Troas. Wir aber segelten nach den Tagen der Ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage blieben.
Von Troas bis Milet
Als wir am ersten Tag der Woche zum Brotbrechen versammelt waren, sprach Paulus zu ihnen; da er am folgenden Tage abreisen wollte, dehnte er seine Rede bis Mitternacht aus. Es brannten viele Lampen im Obergemach, wo wir versammelt waren.
Ein junger Mann namens Eutychus saß am Fenster, sank, als Paulus lange redete, in tiefen Schlaf und fiel, vom Schlaf überwältigt, vom dritten Stockwerk hinab und wurde als Toter aufgehoben. Paulus ging zu ihm hinab, warf sich über ihn, umfasste ihn und sagte: »Beunruhigt euch nicht; denn seine Seele ist in ihm.« Er stieg wieder hinauf, brach das Brot, aß davon und redete noch ziemlich lange bis zum Anbruch des Tages und reiste sodann ab. Den jungen Mann aber führten sie lebend von dannen und wurden hierdurch nicht wenig getröstet.
Wir aber gingen voraus auf das Schiff und fuhren nach Assos, wo wir Paulus aufnehmen wollten; denn so hatte er es angeordnet, da er selbst zu Fuß wandern wollte. Als er nun in Assos zu uns kam, nahmen wir ihn auf und gelangten nach Mitylene, und von da fuhren wir weiter und erreichten am folgenden Tag die Höhe von Chios, legten am anderen Tag in Samos an [, blieben in Trogylium] und kamen tags darauf nach Milet. Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um in Asia nicht aufgehalten zu werden; denn er eilte, um womöglich am Pfingstfest in Jerusalem zu sein.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Sie brachen in ihren Häusern das Brot * und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Halleluja.
V. Am ersten Wochentag versammelten sie sich, um das Brot zu brechen.* Und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Halleluja.



ZWEITE LESUNG

Ephräm der Syrer (+ 373)

Aus den Hymnen über die Auferstehung

Die Auferstehung Jesu in der Heilsgeschichte

Es flog jener Allhirte herab und suchte Adam, das verirrte Schaf. Er trug es auf den Schultern und stieg empor. Er wurde zum Opfer für den Herrn der Herde. Gepriesen sei sein Erbarmen!
Von der Höhe stieg zu uns die göttliche Macht herab, und aus dem Mutterschoß erstrahlte uns die Hoffnung. Aus dem Grab ging uns das Leben auf, und zur Rechten nahm für uns der König Platz. Gepriesen sei sein Ruhm!
Aus der Höhe floß er als Strom, und aus Maria kam er als Wurzel. Vom Kreuzesholz stieg er als Frucht herab, und als Erstlingsgabe stieg er zum Himmel empor. Gepriesen sei sein Wille!
Von der Höhe stieg er herab als Herr, aus dem Mutterschoß kam er hervor als Knecht. Der Tod sank vor ihm auf die Knie in der Hölle, und in seiner Auferstehung betete ihn das Leben an. Gepriesen sei sein Sieg!
Maria trug ihn als Kind, der Priester trug ihn als Opfergabe (1), das Kreuz trug ihn als einen Getöteten, die Himmel trugen ihn als Gott. Lob sei dem Vater!
Seine Geburt ist für uns die Reinigung und seine Taufe für uns die Entsühnung und sein Tod für uns das Leben und seine Himmelfahrt für uns die Erhöhung. Wie sehr wollen wir ihm danken!
Wen gäbe es für uns, mein Herr, der dir gleichen würde, o Gewaltiger, der klein wurde, Wachender, der einschlief, Sündenloser, der getauft wurde, Lebendiger, der starb, König, der geschmäht wurde, um allen Ehre zu geben. Gepriesen sei deine Ehre!
Laßt uns rufen und einladen die Strahlenden, die Märtyrer, die Apostel und Propheten, deren Blüten ihnen gleichen: ihre Blumen sind strahlend und ihre Rosen überreich; der Duft ihrer Lilien ist süß. Aus dem Garten der Wonnen sammeln und bringen sie die schönen Blüten zur Krönung unseres schönen Festes. Dir sei Lob von den Seligen!
Die Kronen der Könige sind arm geworden angesichts des Reichtums deiner Krone, in die die Reinheit hineingeflochten ist, an der der Glaube strahlt, die Demut leuchtet, in die die Keuschheit hineingebunden ist, an der die große Liebe strahlt. Vollkommen ist die Schönheit deiner Krone, o großer König der Blumen! Gesegnet sei, der uns gab, daß wir sie ihm flechten können!

1. Vgl. Lk.2,28.


RESPONSORIUM
R. Du König der Herrlichkeit, Christus, dich preist der glorreiche Chor der Apostel, dich der Märtyrer leuchtendes Heer. * Halleluja, halleluja.
V. Dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Gott, du Ursprung unseres Heils, durch die Wiedergeburt in der Taufe hast du uns gerecht gemacht und uns befähigt, ewiges Leben zu empfangen. Schenke uns die Fülle dieses Lebens in deiner Herrlichkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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