Kategorie:Stundenbuch:Lesung/LesehoreMartinI

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

HL. MARTIN I., PAPST, MÄRTYRER

Für die Kommemoration

Martin I. (+ 655)

Aus einem Brief.

Der Herr ist nahe, was sorge ich mich?

Wir sind voll Sehnsucht, durch Unsere Briefe eure Liebe immer wieder zu trösten und euch die Sorge zu lindern, die ihr Unsertwegen habt, und mit euch alleHeiligen,Unsere Brüder, die um des Herrn willen um Uns besorgt sind. Seht, ich schreibe euch, was uns gegenwärtig bedrängt. Ich sage die Wahrheit im Namen Christi, unseres Gottes.
Aus allem irdischen Wirbel herausgenommen und unseren Sünden entrückt, seht, müssen wir sogar das Leben entbehren. Die Bewohner dieser Gegend sind alle Heiden, und die sonst hier leben, haben heidnische Sitten angenommen, besitzen keine Liebe, nicht einmal die, welche die menschliche Natur selbst unter den Barbaren durch häufiges Mitleid beweist. Ich wunderte mich aber und wundere mich noch über die Rücksichtslosigkeit und Mitleidlosigkeit aller, die ehedem zu uns gehörten, sowohl meiner Verwandten als auch meiner Freunde .Sie haben mich in meinem Unglück gründlich vergessen. Sie wollen nicht wissen, wo ich mich befinde, gleich ob ich noch auf der Erde bin oder nicht. Mit welchem Gewissen, denkst du, können wir vor den Richterstuhl Christi treten, wenn dann alle Menschen Anklage gegen mich erheben und Zeugnis (wider mich) ablegen, sie alle, die doch aus dem gleichen Lehm und Stoff bestehen? Welche Furcht hat die Menschen befallen, daß sie die Gebote Gottes nicht erfüllen? Welche Furcht, wo doch nichts zu fürchten ist? (1) Oder decken uns die bösen Geister derart mit Verleumdung zu? Hält mich die ganze Kirche für ihren Feind und Gegner?
Doch Gott, der „will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (2), möge ihre Herzen auf die Fürsprache des heiligen Petrus im rechten Glauben festigen und stark machen gegen alle Irrlehrer und alle Feinde unserer Kirche. Er möge sie unerschüttert bewahren, besonders den Hirten, der ihnen jetzt als Vorsteher gezeigt wird. Davon sollen sie keinesfalls abfallen oder abweichen. Sie sollen nichts, nicht das Geringste von dem aufgeben, was sie vor Gott und den heiligen Engeln bekannt haben. Sie sollen zusammen mit meiner Niedrigkeit den Kranz des rechten Glaubens erlangen aus der Hand unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Für diesen meinen hinfälligen Leib wird der Herr selber sorgen, wie es ihm zu verfügen gefällt, sei es, daß er ihn in unablässiger Bedrängnis läßt oder ihm ein wenig Erholung gewährt. Der Herr ist nahe, was sorge ich mich? (3) Ich hoffe auf sein Erbarmen. Er wird nicht zögern, meinen Lauf dort zu beenden, wohin er ihn befohlen hat. Grüßt all die Euren im Namen des Herrn und alle, die aus Liebe zu Gott Mitleid mit meinen Fesseln haben. Der höchste Gott beschütze euch mit seiner machtvollen Hand und rette euch und führe euch in sein Reich.

1. Ps.53,6. 2. 1.Tim.2,4. 3. Vgl. Phil.4,5.


RESPONSORIUM
R. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet; * jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit.
V. Ich sehe alles als Verlust an, um Christus zu erkennen und die Gemeinschaft mit seinem Leiden. Sein Tod soll mich prägen. * Jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit.


ORATION
Allmächtiger Gott, in deiner Kraft hat der heilige Papst Martin den Drohungen ungerechter Gewalt widerstanden und Mißhandlungen standhaft erduldet. Hilf auch uns, alle Schwierigkeiten mit ungebrochenem Mut zu überwinden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.