Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg08: Unterschied zwischen den Versionen
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<center> | <center>Die Verbreitung der Kirche in Syrien und Palästina. Die Bekehrung des heil. Paulus. (8,4 – 9,43) Verbreitung der Kirche in Judäa und Samaria. (V. 25) Die Bekehrung des äthiopischen Kämmerers. (V. 39) Verbreitung des Christentumes in den westlichen Küstenstädten von Azotus bis Cäsarea.</center> | ||
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Version vom 13. Juli 2019, 04:24 Uhr
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 8
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1. Facta est autem in illa die persecutio magna in Ecclesia, quæ erat Jerosolymis, et omnes dispersi sunt per regiones Judææ, et Samariæ præter Apostolos. 4. Igitur qui dispersi erant pertransibant, evangelizantes verbum Dei. 5. Philippus autem descendens in civitatem Samariæ, prædicabat illis Christum. 10. Cui auscultabant omnes a minimo usque ad maximum, dicentes: Hic est virtus Dei, quæ vocatur magna. 16. Nondum enim in quemquam illorum venerat, sed baptizati tantum erant in nomine Domini Jesu. 24. Respondens autem Simon, dixit: Precamini vos pro me ad Dominum, ut nihil veniat super me horum, quæ dixistis. 26. Angelus autem Domini locutus est ad Philippum, dicens: Surge, et vade contra meridianum ad viam, quæ descendit ab Jerusalem in Gazam: hæc est deserta. 28. Et revertebatur sedens super currum suum, legensque Isaiam prophetam. 29. Dixit autem Spiritus Philippo: Accede, et adjunge te ad currum istum. 34. Respondens autem ennuchus Philippo, dixit: Obsecro te, de quo Propheta dicit hoc? de se, an de alio aliquo? 37. Dixit autem Philippus: Si credis ex toto corde, licet. Et respondens ait: Credo Filium Dei esse Jesum Christum. 38. Et jussit stare currum; et descenderunt uterque in aquam, Philippus, et eunuchus, et baptizavit eum. 40. Philippus autem inventus est in Azoto, et pertransiens evangelizabat civitatibus cunctis, donec venire Cæsaream. |
1. Es erhob sich aber an jenem Tage1 eine große Verfolgung gegen die Kirche zu Jerusalem, und alle zerstreuten2 sich in die Gegenden von Judäa und Samaria, die Apostel ausgenommen. 19. indem er sprach: Gebet auch mir diese Gewalt, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfange.11 Petrus aber sprach zu ihm: 25. Nachdem nun diese Zeugnis gegeben und das Wort des Herrn geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück, und verkündeten in vielen Gegenden der Samariter18 die frohe Botschaft. |
Fußnote
Kap. 8 (1) Es ist dies wohl der Tag, an welchem Stephanus gesteinigt ward. - (2) Nach Judäa und Samaria zu gehen lag den Christen zunächst. Dort wurden die Vertriebenen selbst Glaubensboten (V. 4). Die Apostel blieben in Jerusalem, weil sie keine Mietlinge waren. [Joh 10,13] Nach einer Überlieferung (Clem., Alex., Euseb.) sollen sie von dem Heilande den Auftrag gehabt haben, zwölf Jahre in Jerusalem zu bleiben. - (3) Damit können Christen oder auch fromme Juden, vergl. [Lk 2,25, Apg 2,5], gemeint sein. - (4) Ausführlich wird die Wirksamkeit eines Glaubensboten geschildert, des Diakonen Philippus, vergl. [Apg 6,5], der wegen seiner Tätigkeit [Apg 21,8] Evangelist genannt wird. Die damalige Hauptstadt von Samaria war Sebaste, das frühere Samaria. - (5) Simon stammte aus Samaria (Justin). Wie Elymas aus Cypern [Apg 13,6] und die umherziehenden Teufelsbeschwörer zu Ephesus [Apg 19,13], gehört er zu der in der Zeit nach Christus zahlreichen Klasse von Zauberschwindlern. Er trieb wohl Geisterbeschwörungen, Weissagekunst, Krankenheilung usw. - (6) Simon der Magier galt demnach den Samaritern als offenbar gewordener Gott, oder, wie der heil. Justin sagt, als der erste Gott, über aller anderen Gewalt und Macht. „Die große“: das griechische Wort ist gleichklingend mit einem samaritischen, welches „offenbarend“ bedeutet. Man hat deshalb auch vermutet, dass der Sinn ist: Die Kraft Gottes, welche die offenbarende genannt wird. - (7) Griech.: Nachdem sie aber dem Philippus geglaubt, welcher ihnen die frohe Botschaft von dem Reiche Gottes und dem Namen Jesu Christi brachte, wurden sie getauft. - (8) Er gab vor zu glauben (Ambr., Cyr. v. Jerus., Chrys., Hier.) oder er glaubte zwar, aber nur äußerlich, ohne die rechtfertigende Gnade in sein Herz aufzunehmen. Da er nun vom Christentume nur die Wundermacht begehrte, nicht innere Rechtfertigung und Heilung (V. 22), so nützte ihm die Taufe nichts, weil die Erleuchtung und Heiligung des Herzens durch den Heil. Geist nicht stattfand. Der heil. Chrysostomos vergleicht ihn mehrfach mit Judas, dem Verräter. - (9) Johannes, der einst auf die Samariter Rache (Feuer) herabrufen wollte [Lk 9,54], soll nun auf sie das milde Feuer des Heil. Geistes herabrufen. - (10) Das Innewohnen der Heil. Geistes gibt sich in den Gläubigen dieser Zeit oft durch ein äußeres Zeichen kund. So äußerte er sich in den Aposteln durch die Sprachengabe [Apg 2,14], so auch vor der Taufe des ersten Heiden, damit der heil. Petrus erkannte, dass Gott die Heiden so wie die Juden mit seiner Gnade beschenke. Das apostolische Jahrhundert soll den Übergang von der außerordentlichen, mithin zur zeitweiligen unmittelbar gottmenschlichen Tätigkeit zu der in der Kirche gegründeten, ordentlichen und dauernden Wirksamkeit des verklärten Heilandes vollenden. Was die Apostel selbst empfangen, die Fülle des Heil. Geistes zur Vollkraft des in der Taufe durch denselben heil. Geist gewirkten neuen Lebens, spenden sie nun selbst in dem Sakramente der Firmung, das von der Taufe unterschieden ist. Ein besonders äußeres Zeichen, die Handauflegung, kennzeichnet das Sakrament, welches durch die mit dem Zeichen verbundenen Worte vollendet wird. „Wenn jemand sagt“, bestimmt der Kirchenrat von Trient (Sitzung 7, Kann. 1), „die Firmung der Getauften sei eine bloße Zeremonie und nicht vielmehr ein wahres und eigentliches Sakrament, oder sie sei einst nichts anderes gewesen als ein Unterricht, mit dem diejenigen, welche den Jünglingsjahren nahe gekommen waren, die Art ihres Glaubens in der Kirche erklärten, der sei im Banne.“ Dass Philippus nicht die Hände auflegte, geschah nicht aus Mangel an Eifer, sondern an Machtvollkommenheit. Die wunderbaren Gaben, welche Gott bei dieser Gelegenheit spendete, wurden allmählich seltener. - (11) Die Handauflegung kam dem Zauberer wie ein Zaubermittel vor. Nicht die innere erleuchtende und seligmachende Wirksamkeit des heil. Geistes, sondern nur die äußere wunderbare Erscheinung hatte für den ganz in´s Zeitliche versunkenen Mann Wert, den er nach Geld bemessen wollte. Deshalb hat die Kirche das sündhafte Bestreben, die geistlichen Güter zum zeitlichen Gewinne zu missbrauchen, und insbesondere geistliche Ämter wegen des mit denselben verbundenen zeitlichen Vorteiles geistige Güter zu kaufen oder zu verkaufen, nach dem Namen jenes Zauberers Simonie genannt. - (12) Die Worte des heil. Petrus enthalten eine Androhung, nicht die Verhängung des Fluches und des Ausschlusses vom ewigen Heile: weil und wenn diese Bosheit in deinem Herzen bleibt. Der Apostelfürst möchte den Vollzug des angedrohten Urteils durch die Bekehrung des Sünders abgewendet sehen (V. 22). Das ist der Geist der Kirche zu allen Zeiten, dass sie nie straft, ohne zugleich das Heil des Gestraften zu suchen. - (13) D. i. an der Sache: der Fähigkeit, den Heil. Geist zu erteilen, welche vor allem eine wahre Zugehörigkeit zu Christus voraussetzt. - (14) Dein Herz ist im Gegenteile von Gott abgewendet und trotz der Taufe voll Geldsucht, Ehrgeiz und Heuchelei. - (15) Die Worte lassen einen Zweifel erkennen, ob Simon wirklich Buße tun wird. Jedenfalls kann im Augenblick von einer Lossprechung nicht die Rede sein (V. 23). - (16) In Bitterkeit, wie in Galle; in Ruchlosigkeit befangen, wie in einer Fessel. Der Gedanke lehnt sich wohl an [5Mos 29,18] an: du bist in großer sittlicher Verderbnis. - (17) Simon wünscht der Strafe zu entgehen. Er hat nicht Vertrauen genug, um sich selbst an Gott zu wenden, und bittet Petrus um sein Gebet bei Gott. Hiermit scheidet die Apostelgeschichte von ihm. Nach Iren., Euseb. u. a. war seine Reue keine tiefgehende und dauernde. Er blieb Zauberer, wurde Irrlehrer und war dem Christentume feindlich. Wie viel von dem sonst noch über ihn Berichteten der Geschichte angehört, ist unentschieden. Bekannt ist die Legende von seinem durch den heil. Petrus bewirkten Sturze, als Simon der Magier sich anmaß, gen Himmel zu fahren. - (18) Nur ein Teil des samaritischen Volkes wurde christlich. Auch bei diesen Bekehrungen war Philippus ein Werkzeug des Herrn. - (19) Gaza war eine uralte Stadt, welche lange Zeit von den Philistern bewohnt ward, an der Grenze von Kanaan am mittelländischen Meere gelegen. Da mehrere Straßen dorthin führten, wird Philippus diejenige genannt, auf welche er den Äthiopier nicht verfehlen konnte (Chrys.). Wieder ist es Christus selbst, welcher in außerordentlicher Weise der Mission seiner Kirche Ziel und Wege zeigt. Deshalb wird Philippus nicht durch die Apostel, sondern durch die Erscheinung eines Engels aus Samaria abgerufen. - (20) Eigentlich: Ein Verschnittener, ein hoher Hof- oder Palastbeamte. Von Geburt ein Heide, war er wohl ein Proselyt. (V. 30ff) - (21) Kandace: die Beherrscherinnen der Halbinsel Merve am oberen Nil führten diesen Titel. - (22) Er las den Propheten Isaias in der Übersetzung der Septuaginta (V. 32) und zwar laut. - (23) Die heilige Schrift ist also auch für gebildete Leser nicht so klar, dass diese nicht der Unterweisung bedürften (Hier.). - (24) In der Erniedrigung bis zum Tode am Kreuze. - (25) Er ward höchst niedrig behandelt, so dass er kein gerechtes Gericht fand (Hier.). - (26) Die meisten griech. Väter fassen dies Wort im Sinne von Herkunft, doch der eigentliche Sinn ist wohl: wer kann jenes (boshafte, ungerechte) Geschlecht beschreiben, das ihn so grausam zum Tode brachte! - (27) Der Kämmerer kante wohl die Überlieferung über das grausame Ende des Propheten. Er liest die Worte des Propheten noch einmal an der Seite des Philippus, ohne zu ahnen, dass Gott seiner ernstlich die Wahrheit suchenden Seele selbst einen Boten wunderbar gesendet hat. - (28) Jesus war im Buchstaben der Weissagung verborgen. Doch der Weg zu ihm wird nicht gefunden ohne die führende Hand seiner Boten, ohne die Leitung der Kirche (Hier.). Philippus spricht dem Kämmerer wohl vom Leben und Leiden des Herrn und von der Taufe. - (29) Auf wunderbare Weise wird Philippus entrückt. Vor der Taufe hatte der Kämmerer das Wort des Herrn zur Stütze seines Glaubens gehabt. Nach derselben wird ihm durch das Wunder gezeigt, dass Philippus nicht zufällig mit ihm zusammengetroffen ist. Mit welcher Freude kehrt er jetzt in seine Heimat zurück, in welcher fortan nach dem Zeugnisse der Geschichte das Licht des Glaubens nicht erlosch. - (30) Azot oder Asdod war eine Stadt am mittelländischen Meere, nördlich von Gaza. - (31) Cäsarea, mit dem Namen Augusti, lag nordwestlich von Jerusalem am Mittelmeere. Man hält die Stadt für den Wohnort des Philippus. Vergl. [Apg 21,8].
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