Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem12: Unterschied zwischen den Versionen
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16. Idipsum invicem sentientes: Non alta sapientes, sed humilibus consentientes. Nolite esse prudentes apud vosmetipsos: <br/> | 16. Idipsum invicem sentientes: Non alta sapientes, sed humilibus consentientes. Nolite esse prudentes apud vosmetipsos: <br/> | ||
17. Nulli malum pro malo reddentes; providentes bona non tantum coram Deo, sed etiam coram omnibus hominibus. <br/> | 17. Nulli malum pro malo reddentes; providentes bona non tantum coram Deo, sed etiam coram omnibus hominibus. <br/> |
Version vom 30. November 2019, 17:13 Uhr
Epistola beati Pauli Apostoli ad Romanos
Der Brief des heiligen Apostels Paulus an die Römer Kap. 12
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1. Obsecro itaque vos fratres per misericordiam Dei, ut exhibeatis corpora vestra hostiam viventem, sanctam, Deo placentem: rationabile obsequium vestrum. 3. Dico enim per gratiam quæ data est mihi, omnibus qui sunt inter vos: Non plus sapere quam oportet sapere, sed sapere ad sobrietatem: et unicuique sicut Deus divisit mensuram fidei. 4. Sicut enim in uno corpore multa membra habemus, omnia autem membra non eundem actum habent: 9. Dilectio sine simulatione. Odientes malum, adhærentes bono: 10. Caritate fraternitatis invicem diligentes: Honore invicem prævenientes: 11. Sollicitudine non pigri: Spiritu ferventes: Domino servientes: 14. Benedicite persequentibus vos: benedicite, et nolite maledicere. 20. Sed si esurierit inimicus tuus, ciba illum: si sitit, potum da illi: hoc enim faciens, carbones ignis congeres super caput ejus. |
1. Darum1 beschwöre ich euch, Brüder! um der Barmherzigkeit Gottes willen,2 dass ihr eure Leiber3 als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges4 Opfer darstellet, so dass euer Gottesdienst geistig sei.5
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Fußnote
Kap. 12 (1) Was für den Leib das Auge ist, ist für die Seele der Glaube. Wie aber das Auge der Hände und der Füße und anderer Glieder bedarf, so der Glaube der tätigen Tugend (Theod.). Zu dieser also will der Apostel nunmehr ermahnen, indem er einige Punkte berührt, welche für die römische Kirche besonders wichtig schienen. - (2) Die ich geschildert und die ihr erfahren habt. - (3) Da die Sinne für den Menschen der Anfang des Verderbens zu sein pflegen, muss jeder, der nach der christlichen Vollkommenheit strebt, diese vor allem der Herrschaft der Vernunft unterwerfen. - (4) Im A. B. wurden die Opfer im Tempel dargestellt, um getötet zu werden; wir sollen unseren Leib als ein lebendiges Opfer darbringen, da in der Taufe der alte Mensch stirbt und der neue mit Christus aufersteht. So können wir auch ein heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer sein. - (5) Ein solcher Gottesdienst ist geistig, im Gegensatze zu einem äußerlichen, oder durch blutige Opfer geübten. - (6) Noch viel mehr als der Leib ist die Seele dem Dienste Gottes zu weihen (Aug.). Der Apostel verlässt das im 1. Verse gebrauchte Bild. - (7) V. 2 enthält eine doppelte Vorschrift. Die Welt ist die noch in Sünde liegende, der Erlösung noch nicht teilhaftig gewordene Welt. Ihr seid Kinder Gottes geworden, werdet nicht den Kindern dieser Welt ähnlich. - (8) Es wird hier das praktische Urteil bezeichnet, welches uns geneigt macht, das Böse zu fliehen und das Gute zu tun. Dieses Urteil wird in dem noch nicht wiedergeborenen Menschen durch die in dem Fleische wohnende Sünde geschwächt, aber auch in dem wiedergeborenen durch die Begierlichkeit angefochten. Der Apostel mahnt uns also, wiederum jene Gestalt und Schönheit des Sinnes anzunehmen, den Adam vor dem Falle besaß (Bas., Thom.). - (9) Damit ihr sorgfältig erforschet und genau erkennet. Nur wer ganz in Gottes Bild umgewandelt ist, vermag in jeder einzelnen Sache, die wir denken, reden, tun, zu sagen, ob dies gerade dem Willen Gottes entspricht (Orig.). Wie der, dessen Gaumen krank ist, kein richtiges Urteil über die Speisen hat, sondern das Süße verschmäht, das Widerstehende liebt, hingegen der, dessen Gaumen gesund ist, ein rechtes Urteil über den Geschmack hat, so kann auch der Mensch, dessen Herz den Dingen dieser Welt gleichförmig ist, kein richtiges Urteil über das Gute haben, sondern nur der, der durch die Gnade erneuert ist. - (10) Die drei Adjektive enthalten eine gewisse Steigerung. Gott stellt uns drei Dinge vor: gute, bessere, vollkommene. Heiraten ist gut, jungfräulich bleiben besser, den Freund lieben gut, ihm wohltun besser, den Feind lieben vollkommen! Ein Christ darf nicht nur das Gute tun, er muss auch nach dem Besseren und Vollkommenen trachten. So ist also das Wohlgefällige das, was einem Rate entspricht. - (11) Wie der Apostel seiner allgemeinen Mahnung durch den Hinweis auf die Barmherzigkeit Gottes Nachdruck verlieh, so seinen besonderen Vorschriften durch den Hinweis auf sein Amt. Ich sage: ich schreibe vor. Vermöge der Gnade: nämlich des Apostelamtes. - (12) Vielleicht veranlasst der Stand der Kirche zu Korinth, in der er weilt, den Apostel, die Mahnung zur Demut voranzustellen. Der Apostel erklärt sein verbot durch Verneinung und Bejahung. Das Maß sind die Gnadengaben, welche die Früchte des Glaubens sind (Orig., Chrys., Theod., Sed.) und den einzelnen zum Heile der Kirche gegeben werden. - (13) Soweit ein Glied durch seine Kraft und Tätigkeit einem anderen nützt, heißt es dessen Glied (Thom.). Zwei Dinge folgen aus dem Vergleiche: die einzelnen Gläubigen haben verschiedene Stellungen und Pflichten, und nicht jeder ist zu allem geeignet. Zweitens sollen die Gläubigen jene Stelle ausfüllen, für welche sie durch die besondere Gnadengabe bestimmt und ausgestattet sind, um sich alles anderen zu enthalten. - (14) Es handelt sich nicht um die in der Kirche ständigen Ordnungen und Ämter, sondern um die außerordentlichen Gnadengaben, welche der ersten Kirche verliehen waren. Die Ämter werden zum Teil bald aufgezählt. - (15) Wer die Gnadengabe hat, Almosen auszuteilen usw. Es gibt so viele Gnadengaben, als die Gläubigen geistige oder leibliche Bedürfnisse haben, für deren Hebung jene gewährt werden. Weder hier, noch an anderer Stelle will der heil. Paulus alle aufzählen. - (16) Die Propheten reden aus Eingebung des heil. Geistes, die Lehrer bisweilen nach eigener Einsicht; die ersteren werden inspiriert, um die Gläubigen zu erbauen, zu mahnen zu trösten, die Lehrer haben die Wissenschaft der Rede, damit sie diejenigen christlichen Lehren, welche allen zu wissen notwendig sind, klar erklären und beweisen. Über das Amt des Ermahners ist sonst nichts bekannt. Diejenigen, welche spenden, geben nach dem Griech. aus dem Ihrigen. Sie geben in Einfalt, wenn sie nicht auf sich schauen, sondern nur die Not des Bruders heben und Gottes Ehre, um dessentwillen sie die Brüder lieben, fördern wollen. Die Vorsteher sind nicht die gewöhnlichen kirchlichen Oberen, sondern solche, welche durch eine besondere Gnadengabe Helfer der Armen, besonders der Witwen und Waisen sind. Barmherzigkeit Übende sind solche, welche sich ganz der Pflege der Kranken, Gefangenen, Pilger usw. widmen, wie etwa jetzt die krankenpflegenden Orden. Ein solcher bedarf innerer und äußerer Heiterkeit, damit er weder selbst unterliege, noch den Kranken lästig sei. - (17) Von den Gnadengaben geht der heil. Paulus wie [1Kor 12,31, 1Kor 13,1ff] zu einer höheren Gabe über. Die Liebe gegen Gott (V. 11, 12) suche das, was Gott gefällt (Orig.), und offenbare sich gegen den Nächsten nicht in Worten allein, sondern in Werken. - (18) Nichts ist wahrer Liebe so zuwider, wie der Hochmut. Wenn wir unsere Fehler und die Tugenden des Nächsten erwägen, ist es nicht schwer, dem Nächsten mit Achtung zuvorzukommen. - (19) Der Feuereifer der Christen soll sich im Dienste des Herrn zeigen. - (20) Die Hoffnung auf die Seligkeit macht fröhlich, da ihr Grund die göttliche Treue ist (Thom.). Aus [Roem 5,3] erhellt, darf dieselbe nicht wenig durch die Standhaftigkeit, mit der wir die Heimsuchungen dieses Lebens ertragen, gemehrt wird. Daher fügt der Apostel die Mahnung der Standhaftigkeit hinzu. Diese ist die Frucht einer besonderen Gnade, die Gnade aber wird durch das Gebet erlangt. - (21) Der heil. Paulus kommt auf die Liebe zurück. Habet gleichsam euer Vermögen mit ihnen gemeinsam (Orig.). - (22) Diese ist allen Christen notwendig, nicht allein den Bischöfen [1Tim 3,2, Tit 1,8]. Wir sollen selbst Gastfreunde aufsuchen wie Lot, damit diese nicht etwa ohne Dach bleiben, mahnt der Apostel. - (23) Alles, was unsere Brüder angeht, sollen wir ansehen, als beträfe es uns selbst. Niemand hat ein so steinernes Herz, dass er nicht mit denen weinen sollte, die im Unglücke sind; aber wahrhaft großherzig ist der, welcher den Glücklichen nicht nur nicht beneidet, sondern sich mit ihm freut (Chrys.). - (24) Seid gleichgesinnt gegen euch und andere, und stellt weder euch, noch andere höher, weil sie an Vermögen oder Ehren oder anderen solchen Dingen hervorragen, sondern schauet nur auf eines: sie sind Glieder Christi (Chrys., Orig., Theoph.). - (25) Zwei Dinge schreibt der heil. Paulus hier vor: nicht das zu suchen, was die Welt hochschätzt, vielmehr das anzunehmen, was bei ihr als verächtlich gilt. - (26) Ein Mensch, der sich selbst für klug hält und niemandes zu bedürfen glaubt, ist törichter als alle. Sein Zorn wird Gott zum Zorne reizen (Chrys.). - (27) Wie muss die Liebe sich gegen alle Menschen zeigen, besonders gegen die Feinde der Christen? Sie muss jede Privatrache meiden und eifrig das Gute tun, um so auch die Ungläubigen zu erbauen und dazu zu bringen, den himmlischen Vater zu loben. - (28) Gegen unseren Willen können andere den Frieden stören, so dass wir denselben nicht bewahren können, wollen wir nicht die größeren Pflichten der Gerechtigkeit, Wahrheit und Frömmigkeit verletzen. Soviel an uns liegt, sollen wir aber auch dann tun, was zur Wiederherstellung des Friedens beiträgt. - (29) Wie sollen wir unsere Gegner durch Wohltaten überwinden? Da das Gebot der Feindesliebe ein schweres ist, ruft der Apostel seinen Lesern seine eigene Liebe zu ihnen in´s Gedächtnis: Geliebteste! - (30) Gottes. (Chrys., Aug.) - (31) [Spr 25,21ff] Durch ihre Wohltaten sollen die Gläubigen die Erinnerung an das ihnen widerfahrene Unrecht derart in´s Gedächtnis zurückrufen, dass der Gegner so heftigen Schmerz empfindet, als wenn glühende Kohlen auf seinem Haupte brennen möchten (Orig., Aug., Hier., Thom.). - (32) Wenn jemand durch ein Unrecht, das ihm angetan ist, dazu gebracht wird, dem Gegner gleichfalls etwas Übles zuzufügen, so zieht das Böse ihn zum Bösen und besiegt ihn. Hingegen wenn der Gute den Gegner durch Wohltaten bewegt ihn zu lieben, besiegt er das Böse (Thom.).
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