Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor16
Epistola beati Pauli Apostoli ad Corinthios prima.
Erster Brief des heiligen Apostels Paulus an die Korinther Kap. 16
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1.De collectis autem, quæ fiunt in sanctos, sicut ordinavi Ecclesiis Galatiæ, ita et vos facite. 2. Per unam sabbati unusquisque vestrum apud se seponat, recondens quod ei bene placuerit: ut non, cum venero, tunc collect fiant. 4. Quod si gignum fuerit ut et ego eam, mecum ibunt. 10. Si autem venerit Timotheus, videte ut sine timore sit apud vos: opus enim Domini operatur, sicut et ego. 20. Salutant vos omnes fratres. Salutate invicem in osculo sancto. 22. Si quis non amat Dominum nostrum Jesum Christum, sit anathema, Maran Atha. |
1.Mit der Sammlung aber,1 welche für die Heiligen gehalten wird, machet es so, wie ich es für die Gemeinden von Galatien angeordnet habe. |
Fußnote
Kap. 16 (1) Auf seiner dritten Missionsreise befahl der Apostel den Gemeinden, welche er auf seiner ersten Reise im Süden von Galatien gegründet hatte, Kollekten zu veranstalten [Apg 18,23], zu Gunsten armer Christen in Jerusalem. Von Ephesus aus hatte er den Korinthern diese Kollekte empfohlen [2Kor 8,10] und ihre Bereitwilligkeit den Mazedoniern als Vorbild vor Augen gestellt. [2Kor 9,2] Über diese Kollekte spricht der heil. Paulus auch [2Kor 8,1-9.15] und [Roem 15,25ff]. Der Apostel nennt dieselben nirgends Almosen, sondern überall entweder Kollekte oder Segen [2Kor 9,5] oder Mitteilung [Roem 15,26], ja selbst heiligen Dienst. [2Kor 9,12] - (2) Am Tage der Auferstehung des Herrn. Dieser ward also in besonderer Ehe gehalten. - (3) Griech.: je nach Gewinn, Einnahme. Um allem Argwohn und allem Tadel zu entgehen, will der Apostel die Sache nicht allein auf sich nehmen. Vergl. [2Kor 8,18ff]. - (4) Da der Apostel sich feierlichst zur Sammlung verpflichtet hatte, und von den Aposteln gleichsam derselben vorgesetzt worden war, konnte er dieselbe nicht kurzweg anderen überlassen, sondern musste sich alle Anordnungen vorbehalten. In jedem Falle sollen Abgesandte das Geld nach Jerusalem überbringen. Seine wichtigen Arbeiten kann er nicht aus jedem geringfügigen Anlasse unterbrechen. - (5) Als der heil. Paulus diesen Brief schrieb, wollte er von Ephesus nach Korinth kommen, um von dort nach Mazedonien zu reisen und dann wieder nach Korinth zurückzukehren. [2Kor 1,15ff] Da die Korinther dies wussten, musste er ihnen anzeigen, dass eine Änderung eintritt: Seid nicht eifersüchtig, als ob ich die Mazedonier euch vorziehe, ich werde dort nur kurze Zeit weilen (B. 6), bei euch aber länger bleiben, damit ihr mich dahin geleitet, wohin ich gehen werde. Die Ursache der Änderung seines Reiseplanes gibt der Apostel nicht an: er will nicht kommen, sie zu strafen, und will sie nicht betrüben, sondern ihnen Zeit zur Buße lassen. Vergl. [2Kor 1,15ff, 2Kor 2,1ff]. Diesen Grund übergeht er, um ihnen nur von seiner Liebe zu sprechen (B. 7). - (6) Dies müsste ich tun, wollte ich noch über Korinth nach Mazedonien reisen. - (7) Längerer oder kürzerer Aufenthalt hängt nicht allein von dem Willen des Apostels, sondern besonders vom Willen Gottes ab, der den heil. Paulus auf allen Reisen leitete und sich ihm bisweilen aus außerordentliche Weise kundgab, z. B. [Apg 16,6]. - (8) Etwa zwei Monate. - (9) Das Bild bezeichnet eine Gelegenheit, das Evangelium zu predigen. Vergl. [Apg 19] - (10) Wie der Apostel fürchtet, die Epheser möchten ihn seiner Jugend halber geringschätzen [1Tim 4,12], so musste er auch seitens der Parteiführer in Achaja etwas besorgen, obwohl Timotheus in Korinth mit ihm gewirkt hatte. [2Kor 1,19, Apg 18,5ff] - (11) Das Apostelamt. - (12) Ohne Streit und ihn als Lehrer verehrend. - (13) Paulus erwartet Timotheus und die Brüder (Thom.), besonders Erastus. [Apg 19,22] - (14) Der heil. Paulus muss den Apollo als wahrhaft apostolischen Mann gekannt haben, wohl geeignet, das Ackerfeld, das er angebaut, zu bewässern und zu bearbeiten. - (15) Habet Mannesmut und Kraft. - (16) Diese Mahnung war den Korinthern besonders notwendig, denn alles, was der Apostel in diesem Briefe erinnern musste, ging aus dem Mangel an Liebe hervor (Chrys.). Die Erwähnung des Namens Apollo legte die Mahnung nahe. - (17) Die Namen Fortunatus und Achaikus sind wohl durch einen Fehler der Abschreiber aus B. 17 hier noch einmal eingesetzt worden. Die Hausgenossen des Stephanas hatte Paulus selbst getauft. [1Kor 1,16] Ähnlich nennt der Apostel den Epänetus den Erstling Asiens. [Roem 16,5] - (18) Diese B. 16 vorhergehenden Worte enthalten die Gründe, weshalb sie sich den Hausgenossen des neubekehrten Stephanas unterordnen (d. i. ihnen besondere Zuvorkommenheit und Ehrfurcht erweisen) sollen: jene sind die Erstlinge Achajas, die Erstlinge aber sind besonderer Ehre würdig (Chrys.); sodann sind sie auch eifriger und frömmer (Thom.), da sie freiwillige Gastfreundschaft und andere Liebesbeweise gegen die Brüder üben. („Dienst der Heiligen.“) - (19) Über Fortunatus und Achaikus ist sonst nichts Sicheres bekannt. Man nimmt an, dass sie den Brief der korinthischen Kirche gebracht und diesen des heil. Paulus in ihre Heimat mit sich genommen haben. - (20) Die Übersetzung der Vulgata scheint einen Vorwurf gegen die Korinther zu enthalten, den der Apostel am Ende seines Briefes doch kaum gemacht hätte. Der heil. Paulus will wohl sagen: Durch ihre Anwesenheit haben die Gesandten für eure Abwesenheit Ersatz geleistet (Chrys., Thom.). - (21) Sie haben Paulus und die Korinther erfreut, denn stellten die ganze Gemeinde dar (Chrys.). - (22) Drei Jahre in Ephesus weilend, hatte Paulus in der ganzen Provinz Asien, deren Hauptstadt Ephesus war, Gemeinden gegründet. [Apg 19,10] - (23) Alle Gläubigen grüßen sich im Herrn, in dem alle Glieder der Kirche eines sind. - (24) Die treuen Helfer des heil. Paulus, welche ihn in Korinth in ihrem Hause aufgenommen [Apg 18,1ff] und Apollo weiter unterrichtet hatten. [Apg 18,26ff] In Ephesus hatten sie wohl das von Paulus gestreute Samenkorn weiter gepflegt und, die Neubekehrten in ihrem Hause versammelnd, gleichsam den Grundstein der Kirche von Ephesus gelegt. Ein Teil der Gläubigen versammelte sich auch jetzt noch dort. - (25) Diese Worte fehlen in den meisten griechischen und den besseren lateinischen Handschriften. - (26) Im Morgenlande, und ganz besonders bei den Juden, war die Sitte, sich durch einen Kuss zu begrüßen, eine sehr allgemeine. Nicht allein Verwandte und Freunde küssten sich untereinander, sondern auch Obere und Untergebene, um Liebe, Freundschaft und Ehrfurcht auszudrücken. Von den Juden ging der Kuss als Zeichen der brüderlichen Liebe, durch welche alle Glieder des geistigen Leibes miteinander verbunden sind, auf die Christen so über, dass diese jede Bedeutung fleischlicher Liebe davon ausschlossen, wie die Namen zeigen: heiliger Kuss, Kuss der Liebe, Kuss im Herrn, Friedenskuss usw. Zudem grüßten sich nur Männer untereinander und Frauen untereinander mit demselben. „Der Kuss ist Versöhnung“, sagt der heil. Cyrill von Jerusalem, „und darum heilig.“ - (27) Das übrige hat der Apostel diktiert, den Gruß setzt er selbst bei. Den Grund gibt [2Thess 2,2, 2Thess 3,17] an. Keine Partei in Korinth kann mehr in Zweifel ziehen, dass der Brief von ihm herrührt. - (28) Dem ewigen Untergange geweiht. - (29) Die Bedeutung dieser aramäischen Worte ist nicht ganz klar. Wahrscheinlich bedeuten sie: Unser Herr, komme! Und wurden so bei dem Gottesdienste gebraucht. - (30) Mit allen, auch denen, die er getadelt hat. So schließt er mit Worten der Liebe.
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