Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Klagel05
Threni, id est lamentationes Jeremiæ prophetæ. Oratio Jeremiæ prophetæ. Caput V.
Threni, das ist Klagelieder des Propheten Jeremias. Gebet des Propheten Jeremias.1 Kap. 5
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1. RECORDARE Domine quid acciderit nobis: intuere, et respice opprobrium nostrum. 5. Cervicibus nostris minabamur, lassis non dabatur requies. 6. Ægypto dedimus manum, et Assyriis ut saturaremur pane. 13.Adolescentibus impudice abusi sunt: et pueri in ligno corruerunt. 14. Senes defecerunt de portis: juvenes de choro psallentium. 15. Defecit gaudium cordis nostri: versus est in luctum chorus noster. 16. Cecidit corona capitis nostri: væ nobis, quia peccavimus.
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20. Warum willst du unser auf ewig vergessen, uns verlassen die Länge der Tage?27
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Fußnote
Kap. 5 (1) Diese Überschrift fehlt im Hebr. und in der Septuag. - (2) Der Herr soll gedenken, um schnell zu helfen. - (3) Derselbe wird im Folgenden erklärt. Das erste ist, dass ihr Eigentum von Fremden in Besitz genommen ist. - (4) Vergl. [2Koe 25,9; Jer 52,13]. Einen Teil des Landes hatten die Edomiter besetzt, wie [Ez 35,10ff] zeigt. - (5) Zu der Beraubung kommt hinzu, dass sie alles Schutzes und aller Verteidigung entbehren. Wir sind wie Waisen geworden, die keinen Beschützer haben. Unsere Mütter sind Witwen gleich, denn wenn auch die Männer am Leben sind, können sie dennoch keinen Schutz und Schirm gewähren. - (6) Selbst den allen sonst zugänglichen und notwendigsten Dinge müssen sie sich um Geld verschaffen. - (7) Ein hartes Joch lastet auf dem Nacken derer, welchen die Chaldäer zu bleiben gestattet. - (8) Hebr.: Auf unsern Nacken werden wir verfolgt – Gewalt wird uns angetan, der Feind zwingt uns zu harter Arbeit, ein hartes Joch wird uns auferlegt. - (9) Nichts bleibt ihnen übrig als Knechtschaft: entweder müssen sie sich den Ägyptern unterwerfen, wenn sie Palästina verlassen, oder den Chaldäern, wenn sie bleiben, wollen sie anders Unterhalt finden. Hebr.: Nach Ägypten strecken sie die Hand aus, nach Assyrien usw. Assur wird oft allgemeiner gesetzt für Assyrien und das Babylonische Reich, das gleichsam sein Erbe ward. Die Septuag. Hat: Ägypten legt die Hand auf (gewalttätig). - (10) Alles Unglück stammt aus der Sünde und diese ist eine Verschuldung des ganzen Volkes. Für zeitliche Strafen und Heimsuchungen gelten die Worte [2Mos 20,5; 5Mos 5,9]. - (11) Die Unwürdigkeit der Verfolger wird geschildert: die uns bedrücken sind Knechte. So heißen auch die Statthalter der Heiden. - (12) Die umherschweifenden Chaldäer verfolgen und töten die zurückgebliebenen armen Juden ungestraft. Das Schwert der Wüste sind bewaffnete Räuber. Vergl. die Drohungen [5Mos 28,48]. Und doch reicht das so mühsam errungene Brot nicht zur Stillung des Hungers. - (13) Hebr.: Unsere Hut ist durchglüht wie ein Ofen von den Gluten des Hungers. - (14) So geht [5Mos 28,30.32] in Erfüllung. - (15) Hebr.: Durch ihre Hand, durch die Hand der Feinde. (Ephr.) Da nach [5Mos 21,23] verflucht ist von Gott, wer am Holze hängt, beklagt der Prophet diese Todesweise ganz insbesondere. - (16) Der Fürsten und Beamten. - (17) Hebr.: tragen Mühlsteine: werden zu harten Diensten angehalten. In der Mühle arbeiten war der Dienst der niedrigsten Sklaven. - (18) Das sie tragen müssen. - (19) So ist erfüllt, was Jeremias [Jer 16,9; Jer 25,10] vorhergesagt und [5Mos 28,20]. - (20) Der Voraussagung [Amos 8,10] gemäß. - (21) Alle unsere Herrlichkeit, unser Ruhm, unser Glück, unsere Freude. - (22) Auf dies Bekenntnis zielt die Aufzählung ab. - (23) Vergl. [Klagel 2,11]. - (24) Der Mittelpunkt des Gottesreiches ist verwüstet und zerstört. Vergl. [Mic 3,12]. - (25) Offen umher wie in einem Gebiete. So groß ist der Greuel der Verwüstung. Die Erwähnung Sions bietet den Übergang zum Gebete. - (26) Ist auch das Schattenbild des Thrones Gottes dahingesunken, Gottes wahrer Thron ist ewig und seine Treue unveränderlich, so wird er also zu seiner Zeit seinen Thron auf Sion wiederherstellen und auf ewig begründen, wie er David verheißen. [2Sam 7,14ff] - (27) Da Gottes Reich ewig ist, fügt der Prophet die Bitte bei, Gott wolle seines Reiches hier auf Erden unter seinem Volke nicht vergessen, damit es nicht scheine, er habe es auf die Länge der Tage verlassen und gänzlich der Macht der Feinde preisgegeben. Gott „vergisst“, wenn er nicht hilft. - (28) Wohl konnte das Volk aus eigener Kraft Gott verlassen, doch nicht ebenso kann es aus eigener Kraft zu ihm zurückkehren. Gott muss mit seiner zuvorkommenden Gnade den Menschen einladen und zu sich ziehen, soll dieser sich bekehren. - (29) Wie du vor alters bewirkt, dass die ersten Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob dir in Glaube, Hoffnung und Liebe ergeben waren, so gewähre auch uns, dass wir dir treu und ergeben seien. Erneuere deinen Bund, wie du ihn in der Vorzeit geschlossen. Dies wird bestätigt durch den Zusatz: Bei Gott ist es beschlossen, sein Volk nicht auf ewig zu verwerfen. Aus V. 21 und [Sach 1,3] folgt die Lehre von der zuvorkommenden Gnade. (Trid. Konz. Sitz 6 Kap. 5) - (30) Hebr.: Oder solltest du etwa uns ganz verwerfen, auf uns zürnen allzusehr? Vergl. [Jer 14,19]. Nein, du kannst es nicht, also bleibt uns sichere Hoffnung.
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