Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg12
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 12
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1. Exodem autem tempore misit Herodes rex manus, ut affligeret quosdam de Ecclesia. 4. Quem cum apprehendisset, misit in carcerem, tradens quatuor quaternionibus militum custodiendum, volens post Pascha producere eum populo. 18. Facta autem die, erat non parva turbatio inter milites, quidnam factum esset de Petro. 21. Statuto autem die Herodes vestitus veste regia, sedit pro tribunali, et concionabatur ab eos. 22. Populus autem acclamabat: dei voces, et non hominis. |
1. Zu derselben Zeit legte König Herodes1 Hand an, um einige der Angehörigen der Kirche zu misshandeln. 17. er aber winkte ihnen mit der Hand, dass sie schweigen sollten, und erzählte, wie der Herr ihn aus dem Gefängnisse geführt habe, und sprach: Verkündet dies dem Jakobus14 und den Brüdern! Und er ging hinaus, und begab sich an einen andern Ort.15 |
Fußnote
Kap. 12 (1) Herodes Agrippa I., Enkel Herodes des Großen, Bruder der Herodias. Seit dem Jahre 41 n. Chr. Hatte er das ganze ehemalige Gebiet Herodes des Großen unter sich. - (2) Jetzt trank der heil. Jakobus den Kelch, wie der Herr ihm vorausgesagt [Mt 20,23], und ging als der erste Apostel in den Himmel ein, da Herodes ihn mit dem Schwerte enthaupten ließ. - (3) Für Agrippa handelt es sich lediglich um politische Gründe. Er will den Juden gefallen. Die anlässlich des Osterfestes anwesenden Juden sollen Zeugen seines vorgeblichen Eifers für das Gesetz sein. - (4) D. i. auf den Platz führen lassen wollte, wo das Urteil gesprochen werden sollte. - (5) Nicht bei Menschen, nur bei Gott sucht die bekümmerte Herde Hilfe für ihren gefangenen Hirten. In der letzten Nacht vor dem entscheidenden Tage krönt der Herr die Beharrlichkeit der Gebete seiner Kirche. (V. 7) - (6) Tag und Nacht wurden in vier Wachen eingeteilt, von denen jede vier Soldaten zugewiesen ward. Zwei von denselben standen als Außenposten (V. 6) an der Türe des Kerkers, vergl. [Apg 5,23], zwei waren im Kerker selbst, und war der Gefangene mit seinen Ketten an diese angeschlossen. - (7) Das Gedächtnis dieser Befreiung lebt in den Ketten fort, welche in Jerusalem als Reliquien aufbewahrt und im Jahre 463 der Eudokia, der Gemahlin Theodosius II., durch den Patriarchen Juvenal geschenkt wurden. Eine derselben hinterlegte Eudokia in der Peterskirche zu Konstantinopel, die andere sandte sie nach Rom, wo sie noch jetzt aufbewahrt wird, vereinigt mit der Kette, an welche Petrus im mamertinischen Kerker geschlossen war. - (8) Als der Apostel sich zum Schlafe niederlegte, hatte er seinen Mantel und seine Sandalen abgelegt und den Gürtel, mit dem sein langes Unterkleid den Tag über geschützt war, gelöst. - (9) Das Gefängnis war in der Stadt, vielleicht im Palaste des Herodes selbst. - (10) Jetzt, da der Engel dem heil. Petrus nicht mehr notwendig war, verließ er ihn. - (11) Zum dritten Male war das Oberhaupt der Kirche gefangen gewesen [Apg 4,3, Apg 5,18ff], und zum zweiten Male hatte der Herr ihn wunderbar befreit. Dieses Mal umso herrlicher, als der Mächtigste des Landes, Herodes, den Apostel gewissermaßen dem Judenvolke, welches seine Hinrichtung mit Ungeduld erwartete, als Opfer verpfändet hatte, - (12) Der Mann der Maria, der Mutter des Markus, war wohl schon tot, da er nirgends erwähnt wird. - (13) D. i. Rosenstrauch. - (14) Jakobus [Mt 13,55] war also der Mittelpunkt der Gemeinde zu Jerusalem. Der Grund, weshalb von allen Jüngern gerade er ungefährdet in Jerusalem bleiben konnte, lag außer einem besonderen Schutze der göttlichen Vorsehung in dem Ansehen, welches er bei den Juden wegen seiner genauen Gesetzesbeobachtung und großen Lebensstrenge hatte. Von vielem Beten in knieender Stellung waren seine Knie mit Schwielen bedeckt (Heges.). Es wäre von Herodes unklug gewesen, diesem Manne ein Leid zuzufügen. - (15) Warum nennt Lukas den Ort nicht? Warum schweigt er über die weiteren Schicksale des heil. Petrus? Hatten diese etwa für Theophilus kein Interesse? Gewiss war der Ort ebenso wie die folgenden Ereignisse dem Theophilus und den sonstigen Lesern der Apostelgeschichte bekannt. Der Ort war kein anderer als Rom selbst. Es hätte der römischen Gemeinde Gefahr gebracht, wenn Lukas ausdrücklich geschrieben hätte, der Fürst der Apostel halte sich daselbst auf. Die Apostelgeschichte ist nämlich kurz vor dem Ausbruche der Neronischen Verfolgung geschrieben, die man bereits vorfühlt. Nach Hier. und Euseb. kam der heil. Petrus um das Jahr 42 nach Rom. - (16) Da die wachen die Flucht ihres Gefangenen nicht auf glaubhafte Weise zu erklären vermochten, verfielen sie der Strafe, welche diesem zugedacht war. Diesen Umstand fügt der heil. Lukas bei, um zu zeigen, wie fest Herodes entschlossen war, dem heil. Petrus zu töten. Wie einst die Kinder zu Betlehem als schuldlose Opfer der Furcht und Rache seines Großvaters starben, so opfert Herodes Agrippa die Soldaten seiner Politik. - (17) Der Zorn entsprang wohl der Handelseifersucht. - (18) Sie baten um freundliche Beziehungen, welche ihren Handel nicht schädigten. - (19) An die Gesandten von Tyrus und Sidon. - (20) Herodes tadelte weder die Rufenden, noch wies er ihre Schmeichelei zurück. Da Agrippa das Zepter des Hauses Juda führte und über das Erbland der Verheißung herrschte, forderte das Wohlgefallen, welches er an der Vergötterung empfand, die göttliche Gerechtigkeit heraus. Des Herrn strafender Engel, vergl. [2Sam 24,16] überantwortet ihn derselbe peinlichen und tödlichen Krankheit, an der einst der gottesräuberische König Antiochus Epiphanes [2Mak 9,5] zu Grunde gegangen war. - (21) Welcher Gegensatz zwischen dem Ende des Verfolgers und den Schicksalen der Verfolgten! - (22) Mit Kap. 12 endet die Geschichte des Reiches Gottes unter den Juden von Jerusalem bis Antiochia. Die folgenden Kapitel berichten vor allem über die Ausbreitung des Christentums über die ganze heidnische Welt bis zu jener Stätte, wo sich die Tätigkeit des heil. Paulus mit der des heil. Petrus vereint und der Mittelpunkt der Kirche erreicht ist.
- Weitere Kapitel:
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