Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Tit03
Epistola beati Pauli Apostoli ad Titum.
Der Brief des heiligen Apostels Paulus an Titus Kap. 3
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1. Admone illos principibus, et potestatibus subditos esse, dicto obedire, ad omne opus bonum paratos esse: 2. Neminem blasphemare, non litigiosos esse, sed modestos, omnem ostendentes mansuetudinem ad omnes homines. 7. Ut justificati gratia ipsius, heredes simus secundum spem vitæ æternæ. 8. Fidelis sermo est: et de his volo te confirmare: ut curent bonis operibus præesse qui credunt Deo. Hæc sunt bona, et utilia hominibus. 9. Stultas autem quæstiones, et genealogias, et contentiones, et pugnas legis devita; sunt enim inutiles, et vanæ. 10. Hæreticum hominem post unam, et secundam correptionem devita: 13. Zenam legisperitum, et Apollo sollicite præmitte, ut nihil illis desit. 14. Discant autem et nostri bonis operibus præesse ad usus necessarios: ut non sint infructuosi. 15. Salutant te qui mecum sunt omnes: saluta eos, qui nos amant in fide. Gratia Dei cum omnibus vobis. Amen. |
1. Mahne sie, den Fürsten und Gewalten1 untertan zu sein, den Befehlen Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werke bereit zu sein,2
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Fußnote
Kap. 3 (1) Das Abstraktum stellt die verlangte Unterwürfigkeit als eine der Würde zu leistende dar. Über denselben Gegenstand [Roem 13] V. 1 – 7, [1Petr 2,13] - (2) Die Aufgabe der Obrigkeit ist es, Gutes zu befehlen. Das Christentum gibt keine nähere Bestimmung über die Einrichtung der Staaten; dem bestehenden Rechtszustande unterwirft sich der Christ als einem von Gott zur Handhabung der Gerechtigkeit gesetzten. - (3) Eine nähere Bestimmung gibt der Apostel [Roem 12,18]. - (4) Die Erinnerung hieran ist ein Grund zum rechten Verhalten gegen andere (Chrys.). - (5) Ohne die rechte Einsicht. - (6) Griech.: Ungehorsam, nämlich gegen Gott und seine Gebote im Gewissen, woraus dann das völlige Abirren von dem Höchsten und von der wahren Bestimmung des Menschen entspringt. - (7) Wenn wir jetzt nicht mehr sind, was wir waren, haben wir dies in keiner Weise uns selbst zu verdanken und also keinen Grund, auf andere verächtlich herabzublicken. - (8) Des Vaters, der unser Erlöser ward, indem er seinen eingeborenen Sohn auf die Erde herniedersandte. - (9) Wie ein leuchtendes Gestirn. - (10) Die gesamte Lehre von der Heiligung ist in diesem Verse enthalten. Wir sind gerechtfertigt ohne Werke, sei es der Natur, sei es des mosaischen Gesetzes; wir sind in der Taufe von den Sünden befreit worden; durch innerliche Erneuerung gerechtfertigt, deren Ursache der Heil. Geist ist. (Vergl. Kirchenrat von Trient Sitz 6, Kann. 11). - (11) Zwei andere Ursachen der Rechtfertigung; die formale: die heiligmachende Gnade, durch welche die ganze heilige Dreifaltigkeit in uns ihren Sitz aufschlägt, die verdienstliche Ursache: Christus. - (12) Die Absicht Gottes bei der Ausgießung des Heil. Geistes ist zunächst unsere Rechtfertigung. Gerecht ist der, dessen Gesinnung und Handlungsweise mit dem Gesetze Gottes übereinstimmt. Da nun der Heil. Geist den Menschen innerlich umschafft und die Liebe, welches des Gesetzes Erfüllung ist, in sein Herz gießt, so macht der Heil. Geist auch den Menschen innerlich und wahrhaft vor Gott gerecht. Eine nur äußere Gerechterklärung, wie man sie bei den Akatholiken wohl aus dem gerichtlichen Gebrauche des griech. Wortes (dikaiun) herleiten möchte, widerspricht der heil. Schrift an jeder Stelle. - (13) Die Endursache: die ewige Seligkeit, welche die Gerechtfertigten jetzt schon der Hoffnung nach besitzen. Das Wort „Erben“ enthält eine Anspielung auf die Verteilung des heil. Landes. [Joh 13,23.28] Das Land der Väter war durch das Elend der Verbannung den Hebräern überaus teuer geworden und ward Bild und Ausdruck alles Heiles, das sie vom Messias erwarteten. Das N. T. nahm den gleichen Ausdruck Erbteil an, änderte aber die Bedeutung in dem Verhältnisse, als sein Heil höher und geistiger ist als das von den Juden erwartete. - (14) Das in V. 4 – 7 Gesagte. - (15) Dasselbe wie im Anfange des Verses. - (16) Die Lehren über Klassen, Emanation usw. der Geister. (Tertull.) - (17) Vergl. [1Tim 6,4]. Es handelte sich wohl um einen angeblich tieferen Sinn des Gesetzes. - (18) Die göttliche offenbarte Wahrheit duldet es nicht, dass man das eine vom Evangelium annehme, das andere für indifferent erkläre, das dritte verwerfe; aber auch nicht, dass man Dinge, die ihm fremd sind, beifüge. Als Wahrheit von Gott gegeben lässt das Evangelium nicht zu, dass man es nach Vorurteil oder persönlicher Neigung auffasse und gestalte. Als Wahrheit endlich für alle gestattet es nicht, dass die einen sich ein vollkommenes Wissen zuschreiben, das nicht für alle sei. In allen drei Punkten trugen die Verirrungen jener Irrlehrer auf Kreta den Charakter der Häresie, d. i. solcher Gesinnungsart, welche sich mit dem Glauben und dem Streben der Kirche in entschiedenen und hartnäckigen Widerspruch stellt. - (19) Ist die Mahnung ohne Erfolg, so ist dies ein Zeichen, dass es jenem um etwas anderes zu tun ist als um Wahrheit und Tugend, sei es auch, dass er selber meint, nur im Interesse dieser zu sprechen und zu handeln. Will man seine Verirrung hinwegdisputieren? Es wäre, wie die Geschichte zeigt, alle Mühe verloren. Sind die Gründe für die Wahrheit stärker und die Geschicklichkeit des Disputierenden größer, so wird der Gegner vielmehr gereizt; gelingt es diesem, trotz seiner schlechten Sache durch seine Geschicklichkeit über den Gläubigen zu siegen, so schadet der Disputierende der guten Sache in den Augen vieler, die nur nach dem Scheine urteilen, und dem Verirrten selbst, dem sein Sieg alle Zweifel zerstreut und die Gewissensbisse erstickt. – Die Mahnung ist notwendig, nicht allein, damit die Hartnäckigkeit feststehe, sondern auch damit dem Irrenden Gelegenheit geboten werde, den Irrtum zu erkennen und die Wahrheit anzunehmen. Vergl. [2Tim 2,25.26]. Die Zurechtweisung muss mit Geltendmachung der amtlichen Stellung des Bischofes geschehen und mit der Androhung der Ausschließung verbunden sein. - (20) Metapher vom Gebäude, das, wenn ein Teil einfällt, ausgebessert werden kann, doch wenn das Fundament wankt, selbst einstürzt. Der Apostel schließt übrigens nur die Hoffnung aus, welche sich auf die Mahnung gründet, denn das Wort [Roem 11,23] bleibt stets wahr. - (21) Er vermag keine Entschuldigung und Verteidigung mehr vorzubringen. - (22) Artemas ist unbekannt, Tychikus wird [Apg 20,4, Eph 6,21.22, Kol 4,7.8, 2Tim 4,12] erwähnt. - (23) Eine Stadt dieses Namens gab es in Thracien und in Cilicien. Die erstere, die hier wohl gemeint ist, war als Übergangsstation von Griechenland nach Italien sehr gelegen. - (24) Entweder war Zenas vor seiner Bekehrung Schriftgelehrter, oder, da er seinen Beinamen nach der Bekehrung beibehielt, wahrscheinlich Rechtsgelehrter. - (25) Der aus dem ersten Korintherbriefe bekannte Apollo. Siehe [1Kor 16,12]. - (26) Wahrscheinlich kamen Zenas und Apollo mit diesem Briefe nach Kreta, und ihre Reise über diese Insel bestimmte den Apostel, diesen Brief an Titus zu schreiben. - (27) Die Glieder der Gemeinde von Kreta. - (28) An deinem Beispiele. - (29) Die guten Werke sind hier wie V. 8 als selbstverständlich vorausgesetzt und erhalten nur ihre bestimmte Richtung angewiesen: Für bestimmte notwendige Bedürfnisse Sorge zu tragen. Dem Zusammenhange nach liegt der Gedanke an die Unterstützung Reisender nahe. Die bedürftigen Mitchristen sind es, welche an den gläubigen Christen Frucht suchen. - (30) Meine Mitarbeiter. Vergl. [2Tim 4,21]. Der Gruß des heiligen Paulus selbst geht noch an andere. - (31) Der Zusatz weist wohl darauf hin, dass es in der Gemeinde auch solche bereits gab, die am Glauben Schiffbruch gelitten. Der Schlusssegenswunsch dagegen schließt alle ein.
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