Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos14

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Prophetia Osee. Caput XIV.

Prophezeiung des Osee Kap. 14


4. Vierte Verkündigung. (13,15 – 14,10) a. Im Unglücke muss man zu Gott flehen. (13,15 -14,4) b. Das zukünftige Heil.

1. Pereat Samaria, quoniam ad amaritudinem concitavit Deum suum: in gladio pereant, parvuli eorum elidantur, et fœtæ ejus discindantur.

2. Convertere Israel ad Dominum Deum tuum: quoniam corruisti in iniquitate tua.
3. Tollite vobiscum verba, et convertimini ad Dominum: et dicite ei: Omnem aufer iniquitatem, accipe bonum: et reddemus vitulos labiorum nostrorum.
4. Assur non salvabit nos, super equum non ascendemus, nec dicemus ultra: Dii nostri opera manuum nostrarum: quia ejus, qui in te est misereberis pupilli.
5. Sanabo contritiones eorum, diligam eos spontanee: quia aversus est furor meus ab eis.
6. Ero quasi ros, Israel germinabit sicut lilium, et erumpet radix ejus ut Libani.
7. Ibunt rami ejus, et erit quasi oliva gloria ejus: et odor ejus ut Libani.

8. Convertentur sedentes in umbra ejus: vivent tritico, et germinabunt quasi vinea: memoriale ejus sicut vinum Libani.
9. Ephraim quid mihi ultra idola? Ego exaudiam, et dirigam eum ego ut abietem virentem: ex me fructus tuus inventus est.

10. Quis sapiens, et intelliget ista? Intelligens, et sciet hæc? Quia rectæ viæ Domini, et justi ambulabunt in eis: prævaricatores vero corruent in eis.



1. Samaria wird zugrunde gehen,1 weil es seinen Gott zum Zorne gereizt; durch das Schwert werden sie umkommen, ihre Kinder sollen zerschmettert, ihre Schwangern aufgeschlitzt werden.2
2. Bekehre dich, Israel! zu dem Herrn, deinem Gott, denn du bist zum Fall gekommen durch deine Verschuldung.3
3. Nehmet reuige Worte mit euch4 und bekehret euch zu dem Herrn und sprechet zu ihm: Nimm hinweg alle Verschuldung, nimm das Gute an,5 so wollen wir die Farren unserer Lippen6 darbringen.
4. Assur kann nicht unsere Hilfe sein,7 wir wollen nicht auf Rosse steigen noch ferner sagen: Die Werke unserer Hände seien unsere Götter;8 denn du erbarmst dich der Waise, die auf dich vertraut.9
5. Ich will ihre Wunden heilen,10 sie aus freiem Antriebe lieben,11 denn mein Zorn hat sich von ihnen abgewendet.12
6. Ich will wie der Tau sein,13 Israel soll gleich einer Lilie14 blühen und seine Wurzeln ausbreiten wie der Libanon.15
7. Seine Zweige sollen sich ausbreiten,16 seine Pracht dem Ölbaume17 gleichen und sein Duft dem des Libanon.18
8. Wieder werden sie unter seinem Schatten wohnen,19 vom Weizen leben und wie der Weinstock20 blühen, sein Ruhm soll dem Wein des Libanon gleichen.21
9. O Ephraim! was sollen mir fortan die Götzen?22 Ich werde ihn erhören, ich werde ihn ziehen wie eine grünende Tanne,23 aus mir24 soll an dir deine Frucht erfunden werden.
10. Wer ist weise, dass er dieses versteht? wer einsichtsvoll, dass er dies erkennt?25 Ja, gerade sind die Wege des Herrn und Gerechte wandeln auf ihnen aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Falle.26


Fußnote

Kap. 14 (1) Dem Bilde der Verwüstung folgt diese selbst. Hebr.: Samaria muss es büßen, dass es gegen seinen Gott widerspenstig war. Vulg.: Samaria möge zugrunde gehen. Es ist insofern gestattet, die Strafe der Sünder zu wünschen, als diese dadurch zur Besinnung kommen oder als durch ihre Bestrafung andere gebessert werden oder sofern wenigstens Gottes Gerechtigkeit und Macht offenbart wird. (Thom.) - (2) So sollen gleichsam die Quellen des Lebens versiegen. [Hos 13,15] - (3) Du bist zu Falle gekommen durch den Götzendienst, erhebe dich durch die Rückkehr zur Verehrung Gottes. Hebr.: Kehre um, Israel. - (4) Eure Sünden bekennend, nahet dem Herrn. (Hier.) Wie leicht also ist die Umkehr zum Herrn! - (5) Was dies ist, wird alsbald gesagt. - (6) Lob und Danksagung. Diese Redeweise findet sich sonst nicht und weder Septuag. noch Syr. geben dieselbe wieder, sondern lesen Frucht unserer Lippen, vergl. [Hebr 13,15], was vorzuziehen. Der chaldäische Text hat: Es mögen die Worte unserer Lippen vor dir angenehm sein wie die Rinder zum Wohlgefallen auf dem Altare. Die chald. Paraphrase weckt den Verdacht, dass die Juden im Text absichtlich durch Beifügung eines Buchstabens im Hebräischen (m: Farren statt Frucht) sich einen göttlichen Ausspruch schaffen wollten, der ihnen das Recht und die Vorschrift gibt statt der Opfer Worte der Lippen darzubringen. - (7) Das Zweite, was eine aufrichtige Bekehrung zum Herrn leisten muss, ist, alle Hoffnung auf Menschen zu lassen und solche einzig auf Gott zu setzen. Zuvor nahmen sie stets zu Assur und zu Ägypten ihre Zuflucht. - (8) Der Freundschaft mit heidnischen Völkern war meist Götzendienst beigestellt. - (9) Hebr.: denn bei dir finden die Verwaisten Erbarmen. Die Waise ist das Volk Israel, das von Gott, seinem Vater, verlassen, aus dem glücklichen Lose des Sohnes in das einer Waise kam. - (10) Hebr.: Ich will ihren Abfall wieder gutmachen. Der Abfall war die Ursache all ihres Unglücks; diese Quelle soll verstopft werden: mächtige, innere Gnaden soll ihnen zuteil werden, damit sie treu seien. - (11) Und deshalb innig. - (12) Bis dahin hat der Prophet die Erbarmung Gottes im Affekt geschildert, jetzt V. 6 in der Wirkung. - (13) Hebr.: für Israel. Der Tau lässt die dürstenden Pflanzen aufblühen. Gott selbst will in das Herz der Bekehrten kommen, er selbst das Leben ihres Lebens sein. - (14) Sehr schnell und prächtig. Vergl. [Mt 6,28]. - (15) Zur Schönheit und Fruchtbarkeit soll die Festigkeit kommen. - (16) Das Gottesreich soll alle Völker in sich sammeln. - (17) Die Olive ist eine der vorzüglichsten Bäume Palästinas, die den Reichtum und die Fruchtbarkeit des Landes ausmachen. - (18) Dem eines mit mannigfaltigen und duftenden Bäumen bestandenen Berges. Die Tugenden strömen ihren süßen Geruch aus. - (19) Vom Sinnbilde geht der Seher zur bezeichneten Sache über. Die im Schatten dieser Pflanzung oder Baumes sitzen, freuen sich seines Schutzes und essen seine Frucht, fern von ihrem alten Wandel und zu Gott bekehrt. - (20) Bild der Fülle aller Güter. - (21) Sie sind jetzt der wahre Weinstock des Herrn geworden, daher ist ihr Name und Ruhm wie der Wein des Libanon, der mit Thymian gemischt süßen Duft gibt. - (22) Da Gott uns einst solches Heil schenken will, so werfet aus eueren Herzen die Götzen. Wie solltet ihr es nach solchen Verheißungen noch wagen, diesen zu dienen? Mir: die Sache liegt mir am Herzen. - (23) Das Unglück des Volkes selbst ist gleichsam eine Bitte an Gott, dem auserwählten Volke Heil und Gnade zurückzugeben: Ich will das Volk dem Elende entreißen und es hegen, dass es gleichsam eine stetig lebende Zypresse sei. Zuvor war es ein trockener Baum, ähnlich den Bäumen im Winter, die erstorben scheinen; aber bei dem Wehen der Gnade erwacht neues Leben und die Pracht des Frühlings. - (24) Ohne mich vermögt ihr nichts zu tun. Schon ist der Weinberg nicht mehr vom Weinstocke Sodomas [5Mos 32,32], sondern ein Weinstock Gottes, der süße Früchte trägt. - (25) Welches ist der Erfolg der prophetischen Mahnung? Viele sind berufen, aber wenige auserwählt, und Gottes Gerichte sind in sich gerechtfertigt. Der Prophet klagt, dass so wenige in Israel seine Worte erwägen. - (26) Die Wege des Herrn sind die Drohungen und Verheißungen, welche der Prophet verkündet hat. Wer Gottes Willen kennt und ihn nicht tut, wird härter gestraft werden; so werden eben diese Verkündigungen den Hartnäckigen zu größerer Strafe gereichen, den gehorchenden zum Heile. Durch die Doppelfrage und die vierfache Erklärung, was Weisheit, was Einsicht ist, hat er die Wichtigkeit der Sache vor Augen gestellt und gezeigt, wie sehr er wünscht, dass alle derselben ihr Herz zuwenden.

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