Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach03

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Prophetia Zachariæ. Caput III.

Prophezeiung des Zacharias Kap. 3


3. Drittes Gesicht: Wiederherstellung der Heiligkeit des Priestertums. (Kap. 3) A. Die Heiligkeit des Priestertums wird wiederhergestellt. (V. 5) B. Bedeutung dieser Wiederherstellung.

1. Et ostendit mihi Dominus Jesum sacerdotem magnum stantem coram Angelo Domini: et satan stabat a dextris ejus ut adversaretur ei.
2. Et dixit Dominus ad satan: Increpet Dominus in te satan: et increpet Dominus in te, qui elegit Jerusalem: numquid non iste torris est erutus de igne?
3. Et Jesus erat indutus vestibus sordidis: et stabat ante faciem Angeli.
4. Qui respondit, et ait ad eos, qui stabant coram se, dicens: Auferte vestimenta sordida ab eo. Et dixit ad eum: Ecce abstuli a te iniquitatem tuam, et indui te mutatoriis.
5. Et dixit: Ponite cidarim mundam super caput ejus. Et posuerunt cidarim mundam super caput ejus, et induerunt eum vestibus: et Angelus Domini stabat.
6. Et contestabatur angelus Domini Jesum, dicens:
7. Hæc dicit Dominus exercituum: Si in viis meis ambulaveris, et custodiam meam custodieris: tu quoque judicabis domum meam, et custodies atria mea, et dabo tibi ambulantes de his, qui nunc hic assistunt.
8. Audi Jesu sacerdos magne, tu et amici tui, qui habitant coram te, quia viri portendentes sunt,; ecce enim ego ADDUCAM SERVUM MEUM ORIENTEM.
9. Quia ecce lapis, quem dedi coram Jesu: super lapidem unum septem oculi sunt: ecce ego cælabo sculpturam ejus, ait Dominus exercituum: et auferam iniquitatem terræ illius in die una.

10. In die illa, dicit Dominus exercituum, vocabit vir amicum suum subter vitem, et subter ficum.



1. Und1 der Herr ließ mich Jesus, den Hohenpriester, schauen, wie er vor dem Engel des Herrn2 stand,3 und zu seiner Rechten stand Satan, ihn anzufeinden.4
2. Der Herr5 aber sprach zu Satan: Der Herr bedräue dich, Satan!6 ja, es bedräue dich der Herr,7 welcher Jerusalem auserwählt hat!8 Ist jener nicht ein aus dem Feuer herausgerissener Brand?9
3. Jesus aber war mit schmutzigen Kleidern angetan10 und stand vor dem Engel.11
4. Da hob dieser an und sprach zu denen, die vor ihm standen, also: Ziehet ihm die schmutzigen Gewande aus! Alsdann sprach er zu ihm: Siehe, ich nehme deine Schuld12 von dir und bekleide dich mit Feierkleidern.13
5. Dann sprach er: Setzet ihm einen reinen Kopfbund auf das Haupt!14 Da setzten sie einen reinen Bund auf sein Haupt und legten ihm Gewänder an, der Engel des Herrn aber stand dabei.15
6. Da beschwor der Engel des Herrn Jesus und sprach:16
7. So spricht der Herr der Heerscharen: Wenn du auf meinen Wegen wandelst und meine Gebote beobachtest, so sollst du mein Haus richten und meine Vorhöfe hüten17 und ich will dir Geleiter von denen geben, welche jetzt hier stehen.18
8. Höre,19 Jesus, Hoherpriester, du und deine Genossen,20 die vor dir sitzen! denn diese Männer sind Vorbilder;21 denn siehe, ich will meinen Knecht, den Spross,22 kommen lassen.
9. Denn siehe, den Stein, welchen ich Jesus vorgelegt,23 über dem einen Stein sind sieben Augen;24 siehe, ich will sein Bildwerk ausmeißeln, spricht der Herr der Heerscharen, und die Schuld jenes Landes an einem Tage hinwegnehmen.25
10. An jenem Tage, spricht der Herr der Heerscharen, wird ein Freund den andern einladen unter seinen Weinstock und unter seinen Feigenbaum.26


Fußnote

Kap. 3 (1) Nachdem die Niederwerfung der Feinde verheißen und die Wiederherstellung der Stadt dargestellt ist, geht der Prophet zu dem über, was die Theokratie in ihrem eigensten Wesen begründet und dessen Wohltaten auf andere überleitet. Unter diesen Mitteln nimmt das Priestertum den ersten Platz ein. Dies zeigt schon die Aufgabe des Priestertums, Vermittler zu sein zwischen Gott und den Menschen, Gott durch Gebete und Opfer zu versöhnen, die Menschen dazu anzuleiten, Gott zu dienen und so die Wohltaten Gottes diesen zu vermitteln. Doch die Priester haben das Volk vielfach statt zum Guten zu führen, zum Bösen verführt und ihr heiliges Amt befleckt. - (2) Dem Patrone und Schützer der alttestamentlichen Kirche, dem heiligen Michael. - (3) Der Engel stellt gleichsam das Volk dar, für welches der Hohepriester zu Gott fleht und dessen Weisungen an das Volk entgegennimmt. - (4) Während der Priester die Hand ausstreckt zum Werke des Herrn, ist ein anderer da, um nachzustellen, zu hindern, zu schaden. Er steht zur Rechten, um die rechte Hand, die Ausführerin des Werkes zurückzuhalten und zu hemmen. Doch der Herr und der Engel sind besorgt für das Gottesreich und machen die Anschläge des Feindes zuschanden, wie der auf diesen geschleuderte Fluch andeutet. - (5) Der Engel im Namen und in der Person des Herrn. - (6) Das Bedrohen ist ein Schrankensetzen. - (7) Die Wiederholung ist ein Zeichen des heftigen Affektes wie des sicheren Eintretens des Erfolges. - (8) Hauptgrund. Vergl. [Sach 1,17]. Ein anderer aus der Gegenwart genommener Grund wird beigefügt. - (9) Der Priester ist wie ein aus dem Feuer gerissenes, halb verbranntes Holz; er trägt noch die Zeichen der Strafe und der Gefangenschaft, Armut, Schmach und Elend an sich, so die Sünden der Väter büßend. Doch Gott wird durch eben dies Elend zum Mitleid bewegt und fragt entrüstet, ob das Priestertum sich in solchem Stande finden darf, ob der Teufel nicht Strafe leiden soll, der es in denselben versetzt hat und noch verfolgt. - (10) Mit Bundesbruch und Freveln war das Priestertum belastet, schuldig auch der Nachlässigkeit in Verhütung der Sünde des Volkes. Wie seine ganze Haltung Elend ausprägte, so forderte sie auch Erbarmen und Hilfe. - (11) Der helfen will und kann. - (12) Als Hoherpriester ist er der Vertreter des gesamten Priestertums. - (13) Diese sind das Bild der Gnade, der Frömmigkeit und Tugenden, welche das wahre Priestertum schmücken müssen, damit es seine Aufgabe recht erfülle. - (14) Einen neuen hohenpriesterlichen Schmuck. - (15) Dem Priestertum seine frühere Würde zurückgebend. - (16) Das Gesicht soll nicht allein dem Propheten Nutzen bringen, sondern durch ihn auch andere belehren. - (17) Dem Hause Gottes vorstehen, die Familie Gottes, das Volk Gottes richten. - (18) Damit er dies Amt recht zu verwalten vermag, wird ihm der Beistand der Engel versprochen. Erinnerung an das Gesicht Jakobs [1Mos 28,12]. – Das Stehen bezeichnet die Bereitschaft, alsbald tätig zu sein. - (19) Und nimm zu Herzen. - (20) Die Würde des Priestertums wird noch mehr hervorgehoben und den Priestern Heiligkeit empfohlen, durch den Hinweis darauf, dass jenes das Bild und Vorbild des Messias ist, die also, welche das Priesteramt bekleiden, in sich das Amt und die Würde des Messias gleichsam vorbilden. - (21) Wunderbare Vorbilder, welche die Herzen auf Höheres vorbereiten sollen. - (22) Wer dies ist, steht aus den früheren Weissagungen fest. So aus [2Sam 23,2-5] (hebr.), [Jes 4,2] und [Jer 23,5]. Es ist der Messias, der Knecht Gottes. Er ist der vorzüglichste Spross des Hauses David, der alle Güter besitzt und allen neues, ewiges Leben mitteilt. Die Theokratie wird wieder hergestellt, um durch den Messias ihre Vollendung zu finden. Die Weltreiche werden gestürzt, weil das Reich des Messias aufgerichtet werden soll. Der Herr will sich Sions erbarmen, denn der Messias wird kommen; die Stadt wird erbaut werden, weil der Messias kommen wird; die neue Theokratie wird Überfluss haben an allen Gütern um des Messias willen; und an dieser Stelle wird auch das Priestertum von Gott genehm gehalten, weil es das Vorbild des Messias ist. - (23) Der Stein, der zu meißeln und zu vervollkommnen ist, ist die Theokratie, welche zur Vollkommenheit geführt werden soll. Noch umgestaltet liegt er vor Jesus, denn noch unvollkommen liegt die Theokratie, der dieser seine Dienste zu weihen hat. Da er nun nicht imstande ist, den Stein zu bilden, soll ein anderer Diener Gottes herbeigeführt werden, der Messias. - (24) Auf der Theokratie, wie sie zur Zeit Jesus bereits besteht, befinden sich sieben Augen: Die Augen des Herrn sind auf ihn gerichtet, wachen über ihn. Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit, bedeutet also wohl die beständig über ihn wachende Sorge der göttlichen Vorsehung, die sieben Engel, welche vor Gott stehen [Offenb 5,6] und seiner Vorsehung dienen. Doch den hauptsächlichsten Teil der Arbeit wahrt sich der Herr selbst. - (25) Das alte Priestertum konnte Gott nicht voll versöhnen, er will also die Schuld durch seinen Diener, den Spross, hinwegnehmen. Von diesem also geht auch die Kraft der Reinigung aus, welche Jesus im Gesichte zuteil wird und ihn für sein Amt geeignet und tauglich macht, ein Vorbild des Messias zu sein. - (26) In der von Gott gebildeten Theokratie, welche die wahre Vergebung der Sünden gewährt, wird Eintracht und Friede herrschen. Das hierfür gebrauchte Bild ist der Zeit Salomos entlehnt [1Koe 4,25], recht passend auf den wahren Friedensfürsten. Der geistige Charakter der Theokratie wird von den Propheten klar vor Augen gestellt.

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