Kategorie:Vulgata:AT:Ps71

Aus Vulgata
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Buch der Psalmen

Psalm 71

(70) Bitte um Gottes Schutz bis ins Alter

Bei dir, Herr, suche ich Zuflucht, möge ich niemals enttäuscht werden! 2 In deiner Gerechtigkeit rette mich und befreie mich! Neige dein Ohr mir zu und bring mir Hilfe! 3 Sei mir ein sicherer Fels, eine feste Burg, um mir zu helfen! Ja, mein Fels und meine Feste bist du! 4 Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Frevlers, aus der Faust des Verbrechers und Bedrückers! 5 Du bist ja, Herr, meine Hoffnung, mein Vertrauen, Herr, von Jugend an. 6 Auf dich verlasse ich mich vom Mutterleib an, vom Mutterschoß an bist du mein Hort. Dir gilt mein Lobpreis allezeit. 7 Wie ein Schreckenszeichen war ich für viele, doch du bist meine starke Zuflucht. 8 Mein Mund ist voll deines Lobes, den ganzen Tag voll deiner Verherrlichung. 9 Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters, wenn die Kraft mir schwindet, verlaß mich nicht! 10 Denn meine Feinde reden über mich; die auf mein Leben lauern, beraten sich gemeinsam. 11 Sie sagen: »Gott hat ihn verlassen! Verfolgt und ergreift ihn; er hat ja keinen Retter!« 12 Gott, sei mir nicht fern! Mein Gott, eile mir zu Hilfe! 13 Vor Scham vergehen sollen alle, die meinem Leben nachstellen! In Schimpf und Schande sollen sich hüllen, die mein Unglück erstreben!
14 Ich aber will allezeit hoffen und all deinen Ruhm noch mehren! 15 Mein Mund verkündet deine Gerechtigkeit, zu jeder Zeit deine Hilfe. Denn die Schreibkunst verstehe ich nicht. 16 Ich komme um der Großtaten des Herrn willen; einzig deine Gerechtigkeit, Herr, besinge ich. 17 Gott, du hast mich belehrt von Jugend an, und bis jetzt verkünde ich deine Wunder. 18 Auch wenn ich alt werde und grau, Gott, verlaß mich nicht, bis ich jedem künftigen Geschlecht berichte von deinem (machtvollen) Arm! 19 Gott, dein Machterweis und deine Gerechtigkeit reichen bis zur Himmelshöhe. Großes hast du vollbracht; Gott, wer ist dir gleich? 20 Du ließest mich Nöte erleiden, viele und schlimme. Du wirst mich wieder beleben und aus den Tiefen der Erde mich wieder heraufführen. 21 Mehre meine Würde und spende von neuem mir Trost! 22 Dann will ich dich preisen mit Harfenklang, deine Treue preisen, mein Gott! Auf der Zither will ich dir spielen, Heiliger Israels! 23 Meine Lippen sollen frohlocken bei meinem Spiel und meine Seele, die du erlöst hast! 24 Auch meine Zunge soll allezeit von deiner Gerechtigkeit reden: wie in Schande und Schmach geriet, wer mein Unglück erstrebte.


Fußnote

71: Die Gedanken dieses Gebetes sind nicht neu. Der Beter scheint ein alter Mann zu sein, der auf ein langes Leben zurückschaut, in dem er Gottes Gute reichlich erfahren hat. Die Verse 15-24 sind das übliche Dankgebet; es mündet in ein Bekenntnis aus. - Weitere Kapitel: 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 | 67 | 68 | 69 | 70 | 72 | 73 | 74 | 75 | 76 | 77 | 78 | 79 | 80 | 81 | 82 | 83 | 84 | 85 | 86 | 87 | 88 | 89 | 90 | 91 | 92 | 93 | 94 | 95 | 96 | 97 | 98 | 99 | 100 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.